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Migrieren von Azure Analysis Services zu Power BI Premium

Dieser Artikel richtet sich an Datenmodellierer und Administratoren von Azure Analysis Services (AAS). Hier erfahren Sie, wie und warum Sie Ihre AAS-Datenbanken zu Power BI Premium oder Power BI Embedded migrieren sollten.

Wichtig

Manchmal bezieht sich dieser Artikel auf Power BI Premium oder seine Kapazitätsabonnements (P-SKUs). Beachten Sie, dass Microsoft derzeit Kaufoptionen konsolidiert und die SKUs von Power BI Premium pro Kapazität einstellt. Neue und vorhandene Kunden sollten stattdessen den Kauf von Fabric-Kapazitätsabonnements (F-SKUs) in Betracht ziehen.

Weitere Informationen finden Sie unter Wichtige Updates zur Power BI Premium-Lizenzierung und Häufig gestellte Fragen zu Power BI Premium.

Hintergrund

Power BI ist mittlerweile die führende Self-Service- und IT-verwaltete Business Intelligence-Plattform (BI) für Unternehmen. Mit exponentiell wachsender Menge und immer größer werdender Komplexität der Daten steigt auch die Nachfrage von Power BI-Kund*innen nach Lösungen im Petabyte-Größenbereich, die sicher, leicht zu verwalten und für alle Benutzer*innen auch in den größten Organisationen verfügbar sind.

Seit mehr als zwei Jahrzehnten investiert Microsoft nun in großem Umfang in Business Intelligence-Lösungen für Unternehmen. AAS und SQL Server Analysis Services (SSAS) basieren auf ausgereifter Technologie zur BI-Datenmodellierung, die von zahllosen Unternehmen verwendet wird. Heute ist diese Technologie auch das Herzstück der Power BI-Semantikmodelle.

Hinweis

In diesem Artikel werden die Begriffe Datenmodell, BI-Modell, tabellarisches Modell, Datenbank und Power BI-Semantikmodell gleichbedeutend verwendet. Häufig wird der Begriff Datenmodell für AAS-Modelle und Semantikmodell für Power BI-Modelle verwendet.

In diesem Artikel wird zwar der Prozess der Migration zu Power BI Premium beschrieben, aber dies gilt auch für Power BI Embedded.

In den letzten Jahren hat Microsoft einiges unternommen, um Power BI Premium mit AAS-Funktionen bereitstellen zu können. Hierfür profitierte Power BI mit einem Schlag von einem großen Ökosystem an Entwickler*innen, Partnern, BI-Tools und Lösungen, das über Jahrzehnte aufgebaut wurde. Dies führt dazu, dass alle Power BI Premium-Workloads, -Features und -Funktionen nun in einer modernen BI-Cloudplattform zusammengefasst werden, die weit mehr als vergleichbare AAS- oder SSAS-Funktionen bietet.

Heute verfügen viele Kund*innen über Power BI-Berichte mit einer Liveverbindung zu AAS. Und diese Kund*innen fragen nun, ob es nicht eine Möglichkeit gibt, ihre Datenmodelle und die Berichte in Power BI zusammen zu hosten. Uns erreichen u. a. folgende Fragen:

  • Funktionieren die von uns genutzten AAS-Funktionen in Power BI?
  • Ist Power BI abwärtskompatibel mit AAS-Tools und -Prozessen?
  • Welche Funktionen sind nur in Power BI verfügbar?
  • Wie können Kosten zwischen AAS und Power BI verglichen werden?
  • Warum konvergiert Microsoft Self-Service-BI mit BI für Unternehmen?
  • Wie funktioniert eine Migration von AAS zu Power BI Premium?
  • Ist AAS als veraltet gekennzeichnet?
  • Wie sieht Microsofts Roadmap für Datenmodelle für Unternehmen aus?

Antworten auf viele dieser Fragen erhalten Sie in diesem Artikel.

Hinweis

Jeder Kunde muss basierend auf den eigenen Anforderungen entscheiden, ob eine Migration zu Power BI Premium sinnvoll ist. Bei der Entscheidung sollten die Vorteile sorgfältig abgewogen werden. Im Laufe der Zeit wird es zu einer organischen Migration zu Power BI Premium kommen, und alle Kund*innen sollen sich mit den Bedingungen wohlfühlen.

Es soll ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass es derzeit nicht geplant ist, AAS als veraltet zu kennzeichnen. Die Priorität der Investitionen im Bereich der Datenmodellierung für Unternehmen liegt jedoch bei Power BI Premium, wodurch dessen Mehrwert mit der Zeit weiter steigen dürfte. Power BI Premium-Kund*innen werden von der Anpassung an die Roadmap für Microsoft BI-Produkte profitieren.

Konvergenz von Self-Service-BI und BI für Unternehmen

Durch das Konsolidieren von Elementen (wie Berichte und Dashboards) in Power BI und der Zusammenstellung von Daten können diese leichter ermittelt und verwaltet werden. Nach der Konsolidierung muss die Lücke zwischen AAS und Power BI nicht mehr überbrückt werden. Zentrale IT-Teams können dann einfacher beliebte Self-Service-Elemente übernehmen, die für das Unternehmen einen Verwaltungsaufwand darstellen. Solche Elemente können von der IT-Abteilung übernommen werden. Diese Elemente werden für unternehmenswichtige Entscheidungsfindungsprozesse basierend auf gesteuerten Daten operationalisiert, die den Unternehmensstandards und der Datentransparenz entsprechen. Auf diese Weise wird die Zusammenarbeit zwischen dem Geschäftsbereich und der IT durch eine Vereinfachung des Workflows basierend auf einer gemeinsamen Plattform verbessert.

Power BI Premium

Dank seiner verteilten Architektur reagiert Power BI Premium unempfindlicher auf die Gesamtlast, zeitliche Spitzen und hohe Gleichzeitigkeit. Durch das Konsolidieren von Kapazitäten in größere SKUs in Power BI Premium werden die Leistung verbessert und der Durchsatz erhöht.

Die mit Power BI Premium verbundenen Vorteile der Skalierbarkeit werden weiter unten in diesem Artikel beschrieben.

Funktionsvergleiche

AAS stellt die Analysis Services-Datenbank-Engine zum Hosten von Datenmodellen bereit, die die Kernkomponente einer Microsoft BI-Architektur für Unternehmen darstellt. Power BI Premium enthält jedoch deutlich mehr Funktionen als AAS. Die folgende Tabelle enthält eine Liste der in AAS und Power BI Premium unterstützten Funktionen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Funktionen im Zusammenhang mit Power BI-Semantikmodellen, jedoch nicht ausschließlich.

Feature AAS Power BI Premium
Premium-Workloads
Paginierte Berichte, die sich hervorragend zum Drucken eignen, insbesondere wenn sich Tabellendaten auf mehrere Seiten erstrecken Nein Ja
Dataflows, die Datenfragmente speichern, die in einem Power BI-Semantikmodell verwendet werden sollen Nein Ja
KI mit Dataflows, die künstliche Intelligenz (KI) mit Integration von Cognitive Services, automatisiertem maschinellen Lernen und Azure Machine Learning (AML) verwenden Nein Ja
Metriken, die wichtige Geschäftskennzeichen zusammenstellen und diese anhand von Zielen überprüfen Nein Ja
Geschäftsoptimierung
Unbegrenzte Berichtsverteilung an alle Personen (auch außerhalb der Organisation) Nein Ja
Geschäftsorientierte interaktive Berichte, Arbeitsbereiche und Apps Nein Ja
Skalierbarkeit und Resilienz der Plattform
Power BI Premium-Architektur, die eine höhere Skalierbarkeit und Leistung unterstützt Nein Ja
Optimierte Speicherverwaltung für Semantikmodelle Nein Ja
Skalierungslimits pro Datenmodell und nicht pro Server Nein Ja
CPU-Glättung für Resilienz bei der Aktualisierung Nein Ja
Autoskalierung, die bei großer Auslastung automatisch Computekapazität hinzufügt, um Verzögerungen zu vermeiden Nein Ja
Geschäftskontinuität und Notfallwiederherstellung (Business Continuity & Disaster Recovery, BCDR) mit Azure-Regionen und -Verfügbarkeitszonen Nein Ja
Interaktive Analyse für Big Data
Große Modelle (bis zu 400 GB mit Komprimierung) Ja Ja
Hybridtabellen mit In-Memory- und DirectQuery-Partitionen, die Ergebnisse für große Tabellen nahezu in Echtzeit bereitstellen können Nein Ja
Automatische Aggregationen, die hochmodernes maschinelles Lernen (ML) zur Optimierung der DirectQuery-Leistung verwenden Nein Ja
Benutzerdefinierte Aggregationen zur Optimierung der Abfrageleistung für sehr große DirectQuery-Tabellen Nein Ja
Horizontale Skalierung von Abfragen zur Verteilung von Clientabfragen zwischen replizierten Servern Ja Ja
Security
Bring Your Own Key (BYOK-Verschlüsselung), bei der Kund*innen ihren eigenen Verschlüsselungsschlüssel zur Verschlüsselung von Daten nutzen können, die in Microsoft Cloud gespeichert sind Nein Ja
VNET-Konnektivität, durch die Power BI nahtlos mit dem virtuellen Netzwerk (VNet) einer Organisation verwendet werden kann Nein Ja
Azure Private Link für sicheren Zugriff auf den Datenverkehr in Power BI Nein Ja
Einmaliges Anmelden (Single Sign-On, SSO) für DirectQuery-Quellen zum Herstellen einer Verbindung mit Datenquellen mithilfe der Identität des Berichtsbenutzers Nein Ja
Sicherheit auf Zeilenebene (RLS) zur Einschränkung des Zugriffs auf bestimmte Datenzeilen für bestimmte Benutzer*innen Ja Ja
Sicherheit auf Objektebene (OLS) zur Einschränkung des Zugriffs auf bestimmte Tabellen oder Spalten für bestimmte Benutzer*innen Ja Ja
Firewall zum Festlegen zulässiger IP-Adressbereiche (sofern aktiviert) Ja Nein 1
Governance
Microsoft Purview-Integration zur Verwaltung und Steuerung von Power BI-Elementen durch Kund*innen Nein Ja
Vertraulichkeitsbezeichnungen von Microsoft Information Protection (MIP) und Integration mit Microsoft Defender for Cloud Apps zur Verhinderung von Datenverlust Nein Ja
Unterstützung von Inhalten zur Höherstufung oder Zertifizierung wertvoller und hochwertiger Power BI-Elemente Nein Ja
Semantische Modellierung
Kompatibilität mit Power BI Desktop Nein Ja
Zusammengesetzte Modelle, einschließlich der Verwendung von DirectQuery für Power BI-Semantikmodelle und AAS Nein Ja
Übersetzungen für mehrsprachige Modellversionen, die vom Power BI-Dienst erkannt werden Nein Ja
Semantikmodellierung der Analysis Services-Engine Ja Ja
Modellverwaltung
Inkrementelle Aktualisierung zur Automatisierung der Partitionsverwaltung mithilfe von Richtlinien und für eine Berichterstellung nahezu in Echtzeit (siehe Hybridtabellen) Nein Ja
Bereitstellungspipelines zur Verwaltung des Lebenszyklus von Power BI-Inhalten Nein Ja
Geplante Aktualisierung, um zwischengespeicherte Semantikmodelldaten auf dem neuesten Stand zu halten Nein Ja
Erweiterte Aktualisierung, mit der alle Programmiersprachen über einen REST-API-Aufruf asynchrone Semantikmodellaktualisierungen ausführen können Ja Ja
Sichern und Wiederherstellen Ja Ja
Workloadeinstellungen für Semantikmodelle zur Steuerung von Workloads der Premium-Kapazität Nein Ja
Servereigenschaften zur Steuerung der Eigenschaften der Analysis Services-Serverinstanz Ja Ja
Aliasservernamen zur Herstellung einer Verbindung mit einer Analysis Services-Serverinstanz mithilfe eines kürzeren Aliasnamens Ja Nein
APIs mit aktiviertem XMLA-Endpunkt für die Skripterstellung und Kompatibilität mit Diensten zur Automatisierung und ALM, einschließlich Azure Functions, Azure Automation und Azure DevOps Ja Ja
Konnektivität
Unterstützung für alle Power BI-Datenquellen Nein Ja
XMLA-Endpunkt für eine Open Platform-Konnektivität für Tools zur Datenmodellierung und -visualisierung, einschließlich Drittanbietertools Ja Ja
Multi-Geo-Feature zur Unterstützung multinationaler Kund*innen bei der Erfüllung von regionalen, branchenspezifischen oder organisationsbezogenen Anforderungen an die Datenresidenz Ja Ja
Erkennbarkeit
Integration von Datenhubs zur Unterstützung von Benutzer*innen bei der Entdeckung, Erkundung und Verwendung von Power BI-Semantikmodellen Nein Ja
Datenherkunftsansicht und Auswirkungsanalyse für Semantikmodelle zur Unterstützung von Benutzer*innen beim Verstehen und Bewerten von Power BI-Elementabhängigkeiten Nein Ja
Überwachungs- und Diagnoseprotokollierung
Microsoft Fabric Capacity Metrics-App mit Überwachungsfunktionen für Power BI-Kapazitäten Nein Ja
Überwachungsprotokoll zur Nachverfolgung von Benutzeraktivitäten in Power BI und Microsoft 365 Nein Ja
Integration von Azure Log Analytics (LA) zur Konfiguration einer Log Analytics-Verbindung für einen Power BI-Arbeitsbereich durch einen Administrator Ja Ja
Metrikwarnungen in Azure Monitor zur Konfiguration von Benachrichtigungen, wenn eine Ihrer mehrdimensionalen Metriken einen Schwellenwert überschreitet Ja Nein
XMLA-Endpunkt für Verbindungen mit Diagnoseprotokollierungstools, einschließlich SQL Server Profiler Ja Ja
Erweiterte Ereignisse (xEvents) in SQL Server, ein einfaches Ablaufverfolgungs- und Leistungsüberwachungssystem zur Untersuchung von Problemen Ja Nein

1 Verwenden Sie stattdessen VNet-Konnektivität und Azure Private Link

Kostenvergleich

Beim Vergleich der Kosten für Power BI Premium und AAS müssen Sie Faktoren berücksichtigen, die über den Preis pro Kern hinausgehen. Power BI bietet geringere Betriebskosten und Geschäftsnutzen mit vielen Features, die nur für Power BI-Datenmodelle verfügbar sind.

Auch wenn Sie Power BI bereits in Ihrer Organisation verwenden, sollten Sie Kosten basierend auf dem vorhandenen Profil berechnen, das AAS und Power BI kombiniert. Vergleichen Sie das vorhandene Profil mit dem Zielprofil für Power BI Premium. Um das Zielprofil zu bestimmen, sollten Sie die folgenden Punkte berücksichtigen:

  • Regionsanforderungen.
  • Die Größe des AAS-Datenmodells in jeder Region.
  • Die Anzahl der Benutzer in jeder Region.
  • Die Anzahl der erforderlichen Benutzer für Entwicklung und Verwaltung von Inhalten.
  • CPU-Verbrauch für AAS und Power BI Premium.

Wichtig

Der CPU-Verbrauch für AAS und Power BI Premium kann aufgrund zahlreicher Faktoren erheblich schwanken. Faktoren können die Verwendung anderer Workloads auf den gleichen Kapazitäten, Aktualisierungsmuster und Abfragemuster umfassen. Es wird empfohlen, eine ausführliche Analyse durchzuführen, um den CPU-Verbrauch für AAS und Power BI Premium für migrierte Modelle zu quantifizieren.

Tipp

Informationen zur Ermittlung des richtigen Typs und der Anzahl der Lizenzen für Ihre Geschäftsanforderungen und Gegebenheiten finden Sie in diesem Artikel.

Konsolidierungseinheit

Viele AAS-Kund*innen verfügen bereits über Power BI-Berichte, die eine Verbindung mit AAS herstellen. Daher kann die Migration zu Power BI eine Möglichkeit darstellen, BI-Elemente in Power BI Premium zu konsolidieren. Durch eine Konsolidierung arbeiten die größeren Premium-SKUs kostendeckender, und Durchsatz und Skalierbarkeit werden erhöht.

Premium-Einzelbenutzerlizenzen

Die Premium-Einzelbenutzerlizenz ist eine kostengünstige Lizenz für Premium. Premium-Einzelbenutzerlizenzen werden in der Regel von kleinen und mittelgroßen Unternehmen erworben. Sie unterstützen alle oben aufgeführte Premium-Funktionen für die Datenmodellierung.

Tipp

Sie können für Ihre Power BI Pro-Lizenzen auch ein inkrementelles Upgrade auf Premium-Einzelbenutzerlizenzen durchführen.

Power BI Pro-Lizenzen

Zur Veröffentlichung und Verwaltung von Power BI-Inhalten ist eine Pro- oder Premium-Einzelbenutzerlizenz erforderlich. Pro-Lizenzen werden in der Regel Entwickler*innen und Administratoren zugewiesen, nicht Benutzer*innen.

Entwicklungs- und Testumgebungen

AAS bietet D- und B-SKUs zu niedrigeren Kosten mit reduzierten Vereinbarungen zum Servicelevel und/oder weniger Features als S-SKUs an. Einige AAS-Kund*innen verwenden diese SKUs für Entwicklungs- und Testumgebungen. Hierfür gibt es in Power BI zwar keine direkte Entsprechung, doch kann für Entwicklungs- und Testumgebungen die Nutzung von Premium-Einzelbenutzerlizenzen sinnvoll sein. Solche Umgebungen verfügen in der Regel über eine geringere Anzahl von Benutzer*innen, da sie auf Entwickler*innen und Tester*innen beschränkt sind. Alternativ können Sie in Azure eine A-SKU verwenden, um die Funktionen der Premium-Kapazität zu testen.

Weitere Informationen finden Sie unter

Vorteile bei der Skalierbarkeit

Power BI Premium bietet verglichen mit AAS Vorteile in den Bereichen Skalierbarkeit, Leistung und Betriebskosten.

Power BI Premium bietet Features, die eine schnelle interaktive Analyse von Big Data ermöglichen. Zu diesen Features zählen Aggregationen, zusammengesetzte Modelle und Hybridtabellen. Jedes Feature bietet eine andere Möglichkeit zur optimalen Kombination der Speichermodi „Import“ und „DirectQuery“, um die Arbeitsspeichernutzung effektiv zu reduzieren. AAS unterstützt diese Funktionen nicht. Das gesamte Datenmodell verwendet als Speichermodus entweder „Import“ oder „DirectQuery“.

Das Arbeitsspeicherlimit wird in Power BI Premium pro Semantikmodell und nicht pro Kapazität oder Server festgelegt. Umgekehrt erfordert AAS, dass alle Datenmodelle in den Arbeitsspeicher eines einzelnen Servers passen. Dadurch können Kund*innen mit großen Datenmodellen gezwungen sein, größere SKU-Größen zu erwerben.

Da Premium über eine verteilte Architektur verfügt, kann eine größere Anzahl von Semantikmodellen gleichzeitig aktualisiert werden. Werden auf einem AAS-Server Aktualisierungen gleichzeitig ausgeführt, kann es zu Aktualisierungsfehlern aufgrund von überschrittenen Serverarbeitsspeicherlimits kommen.

In Power BI Premium wird der CPU-Verbrauch während der Aktualisierung auf einen Zeitraum von 24 Stunden verteilt. Power BI Premium wertet den Kapazitätsdurchsatz aus, um eine Resilienz bei Nachfragespitzen nach Computeressourcen zu erreichen. Bei Bedarf kann die Aktualisierung so lange verzögert werden, bis ausreichend Ressourcen zur Verfügung stehen. Durch dieses automatische Verhalten müssen Kund*innen keine detaillierten Analysen mehr durchführen und Automatisierungsskripts verwalten, um die Server zentral hoch- oder herunterzuskalieren. Premium-Kund*innen sollten die optimale SKU-Größe für die Gesamtanforderungen ihrer CPU-Auslastung festlegen.

Ein weiterer Vorteil von Power BI Premium besteht darin, dass die Semantikmodelle je nach Systemauslastung dynamisch ausgeglichen werden können. Durch dieses automatische Verhalten erhalten ausgelastete/aktive Semantikmodelle den Arbeitsspeicher und die CPU-Ressourcen, die sie benötigen, während Semantikmodelle im Leerlauf entfernt oder zu anderen Knoten migriert werden können. Semantikmodelle, die nicht mehr verwendet werden, können entfernt werden. Sie werden bei Bedarf geladen, sodass sich nur die erforderlichen Daten und nicht das gesamte Semantikmodell im Arbeitsspeicher befinden. In AAS müssen dagegen immer alle Datenmodelle vollständig in den Arbeitsspeicher geladen werden. Dies bedeutet, dass bei Abfragen an AAS das Datenmodell zur Verfügung steht. Doch insbesondere bei Power BI-Kapazitäten mit vielen Datenmodellen, von denen manche selten verwendet werden, kann eine dynamische Verwaltung des Arbeitsspeichers effizienter sein.

Und schließlich kann Power BI Premium Hardwarerollouts der nächsten Generation besser nutzen und von Verbesserungen in den Bereichen Skalierbarkeit und Leistung profitieren.

Überlegungen und Einschränkungen

Vor der Migration zu Power BI Premium sollten Sie folgende Überlegungen und Einschränkungen berücksichtigen.

Berechtigungen

AAS und SSAS verwalten den Zugriff auf die Datenmodelle mithilfe von Rollen. Es gibt zwei Arten von Rollen: Serverrolle und Datenbankrollen. Die Serverrolle ist eine feste Rolle, die Administratorzugriff auf die Analysis Services-Serverinstanz gewährt. Die von Datenmodellierern und Administratoren festgelegten Datenbankrollen steuern den Zugriff auf die Datenbank und Daten für Benutzer*innen ohne Administratorrechte.

Im Gegensatz zu AAS können in Power BI nur Rollen verwendet werden, die RLS oder OLS erzwingen. Wenn Sie Berechtigungen erteilen möchten, die über RLS und OLS hinausgehen, verwenden Sie das Power BI-Sicherheitsmodell (Arbeitsbereichsrollen und Semantikmodellberechtigungen). Weitere Informationen finden Sie unter Berechtigungen für Semantikmodelle.

Weitere Informationen zu Power BI-Modellrollen finden Sie unter Konnektivität mit Semantikmodellen mithilfe des XMLA-Endpunkts (Modellrollen).

Berücksichtigen Sie bei der Migration eines Datenmodells von AAS zu Power BI Premium folgende Punkte:

  • Benutzer*innen mit Leseberechtigung für ein Modell in AAS müssen für das migrierte Power BI-Semantikmodell eine Buildberechtigung erhalten.
  • Benutzer*innen mit Administratorberechtigung für ein Modell in AAS müssen für das migrierte Power BI-Semantikmodelle eine Schreibberechtigung erhalten.

Automatisieren von Aktualisierungen

Power BI Premium unterstützt APIs mit aktiviertem XMLA-Endpunkt für die Skripterstellung, z. B. Tabular Model Scripting Language (TMSL), Tabular Object Model (TOM) oder das PowerShell-Modul SqlServer. Die Schnittstellen dieser APIs sind fast symmetrisch zu AAS. Weitere Informationen finden Sie unter Konnektivität mit Semantikmodellen mithilfe des XMLA-Endpunkts (Clientanwendungen und -tools).

Auch eine Kompatibilität mit Diensten zur Automatisierung ist gegeben, wie etwa Azure Functions, Azure Automation und Azure Logic Apps.

In der Regel funktionieren Skripts und Prozesse zur Automatisierung der Partitionsverwaltung und -verarbeitung in AAS auch in Power BI Premium. Beachten Sie, dass Power BI Premium-Semantikmodelle das Feature für inkrementelle Aktualisierungen unterstützen, das eine automatisierte Partitionsverwaltung für Tabellen bereitstellt, die häufig neue und aktualisierte Daten laden.

Wie bei AAS können Sie einen Dienstprinzipal als Automatisierungskonto für Verwaltungsvorgänge von Power BI-Semantikmodelle, wie etwa Aktualisierungen, verwenden. Weitere Informationen finden Sie unter Konnektivität mit Semantikmodellen mithilfe des XMLA-Endpunkts (Dienstprinzipale).

Benutzerdefinierte Sicherheit

Wie bei AAS können Anwendungen einen Dienstprinzipal verwenden, um ein Semantikmodelle in einer Power BI Premium-Kapazität oder in Power BI Embedded mithilfe des Features CustomData abzufragen.

Es ist jedoch nicht möglich, einen Dienstprinzipal einer Modellrolle in Power BI Premium zuzuweisen. Gewähren Sie einem Dienstprinzipal stattdessen Zugriff, indem Sie ihn der Rolle Administrator oder Mitglied im Arbeitsbereich zuweisen.

Hinweis

Das Feature „CustomData“ kann nicht für Abfragen von Semantikmodellen einer Premium-Einzelbenutzerlizenz verwendet werden, da dies gegen die Geschäftsbedingungen verstößt.

Identitätswechsel für Tests

Methoden zum Identitätswechsel, wie die Eigenschaften für Verbindungszeichenfolgen EffectiveUserName und Roles, werden von AAS und Power BI Premium unterstützt. Diese werden in der Regel zum Testen von Sicherheitsrollen genutzt.

Netzwerksicherheit

In AAS erfordert das Einrichten von Netzwerksicherheit die Aktivierung der Firewall und das Konfigurieren von IP-Adressbereichen für Computer, die auf den Server zugreifen.

Power BI besitzt kein Firewallfeature. Stattdessen bietet Power BI ein hervorragendes Netzwerksicherheitsmodell basierend auf VNets und Private Link. Weitere Informationen finden Sie unter Was ist ein virtuelles Netzwerkdatengateway (VNet)?.

Datenquellen und Anmeldeinformationen

AAS definiert Anmeldeinformationen für jede Datenquelle, die in den tabellarischen TOM-Metadaten deklariert ist. In Power BI ist die Vorgehensweise anders. Da die Anmeldeinformationen für Datenquellen in Power BI für mehrere Semantikmodelle freigegeben werden können, werden die Anmeldeinformationen im Power BI-Dienst festgelegt.

Es müssen alle XMLA-basierten Prozesse, die Anmeldeinformationen für Datenquellen festlegen, ersetzt werden. Weitere Informationen finden Sie unter Konnektivität mit Semantikmodellen mithilfe des XMLA-Endpunkts (Bereitstellen von Modellprojekten aus Visual Studio).

Sichern und Wiederherstellen

Zur Sicherung und Wiederherstellung ist in AAS Azure Blob Storage erforderlich, während Sie in Power BI Premium ein Azure Data Lake Storage Gen2-Konto (ADLS Gen2) benötigen. Abgesehen von den unterschiedlichen Speicherkonten funktionieren Sicherung und Wiederherstellung bei beiden Produkten identisch.

Weitere Informationen finden Sie unter Semantikmodelle mit Power BI Premium sichern und wiederherstellen.

Lokales Datengateway

Zum Herstellen einer Verbindung mit Datenquellen wird in AAS und in Power BI Premium das gleiche lokale Datengateway verwendet. Unterschiede gibt es jedoch bei den jeweiligen Setupschritten.

Informationen zum Einrichten von Gatewaydatenquellen für Power BI Premium finden Sie unter Hinzufügen oder Entfernen einer Gatewaydatenquelle.

Servereigenschaften

Im Gegensatz zu AAS unterstützt Power BI Premium keine Servereigenschaften. Stattdessen müssen Sie die Einstellungen der Premium-Kapazität verwalten.

Im Gegensatz zu AAS unterstützt Power BI Premium keine Aliasservernamen.

Dynamische Verwaltungssichten (DMVs)

Einige DMVs, die in AAS funktionieren, sind in Power BI Premium nicht zugänglich, da sie Administratorberechtigungen für den Analysis Services-Server erfordern. Power BI verfügt zwar über Arbeitsbereichsrollen, doch es gibt keine Arbeitsbereichsrolle, die vergleichbare Administratorberechtigungen für den Analysis Services-Server gewährt.

PowerShell

Zur Automatisierung von Semantikmodell-Verwaltungsaufgaben, wie z. B. Aktualisierungsvorgänge, können Sie die AAS-Cmdlets des PowerShell-Moduls „SqlServer“ verwenden. Weitere Informationen finden Sie unter PowerShell-Referenz für Analysis Services.

Die AAS-Cmdlets des Moduls Az.AnalysisServices werden für Power BI-Semantikmodelle jedoch nicht unterstützt. Verwenden Sie stattdessen die Microsoft Power BI-Cmdlets für Windows PowerShell und PowerShell Core.

Diagnoseprotokollierung

Für die Diagnoseprotokollierung wird AAS mit Azure Monitor integriert. Das am häufigsten verwendete Ziel für AAS-Protokolle sind Log Analytics-Arbeitsbereiche.

Die Protokollierung in Log Analytics-Arbeitsbereiche wird auch von Power BI Premium unterstützt. Derzeit stellen die an Log Analytics gesendeten Ereignisse hauptsächlich AS-Engine-Ereignisse dar. Für Power BI werden jedoch nicht alle Ereignisse unterstützt, die für AAS unterstützt werden. Das Log Analytics-Schema für Power BI unterscheidet sich vom Schema für AAS, wodurch vorhandene Abfragen in AAS in Power BI möglicherweise nicht funktionieren.

Power BI bietet eine weitere Funktion zur Diagnoseprotokollierung, die es in AAS nicht gibt. Weitere Informationen finden Sie unter Verwenden der Microsoft Fabric Capacity Metrics-App.

Die erweiterten Ereignisse (xEvents) in SQL Server werden in AAS unterstützt, jedoch nicht in Power BI Premium. Weitere Informationen finden Sie unter Überwachen von Analysis Services mit den erweiterten Ereignissen von SQL Server.

Business-to-Business (B2B)

Sowohl AAS als auch Power BI unterstützen die Microsoft Entra B2B-Zusammenarbeit, mit der die Freigabe für externe Benutzer*innen aktiviert und gesteuert wird. Jedoch gibt es insbesondere beim für AAS erforderliche UPN-Format (Benutzerprinzipalname) einen Unterschied zu Power BI.

Um den Benutzer zu identifizieren, verwendet Power BI einen eindeutigen Namensanspruch in der Microsoft Entra-ID, während AAS einen E-Mail-Anspruch verwendet. Auch wenn die beiden Bezeichner in vielen Fällen vergleichbar sind, ist das eindeutige Namensformat strenger. Wenn Sie in Power BI die dynamische Sicherheit auf Zeilenebene (RLS) verwenden, stellen Sie sicher, dass der Wert in der Benutzeridentitätstabelle dem Konto entspricht, das Sie zum Anmelden bei Power BI verwenden.

Horizontales Skalieren

Das horizontale Hochskalieren von Azure Analysis Services wird von Power BI Premium nicht unterstützt. Weitere Informationen finden Sie unter Aufskalieren von Power BI-Semantikmodellen.

Migrationsfeature

Die Migrationsfunktion von Microsoft Azure Analysis Services zu Microsoft Power BI Premium in Power BI ermöglicht die Migration einer AAS-Datenbank zu einem Semantikmodell in einem Arbeitsbereich vom Typ „Power BI Premium“, „Power BI Premium pro Benutzer“ oder „Power BI Embedded“. Weitere Informationen finden Sie unter Migration von Azure Analysis Services zu Power BI.

Weitere Informationen zu diesem Artikel finden Sie in den folgenden Ressourcen:

Power BI-Partner stehen zur Verfügung, um Ihr Unternehmen bei der erfolgreichen Migration zu unterstützen. Wenn Sie einen Power BI-Partner hinzuziehen möchten, besuchen Sie das Power BI-Partnerportal.