Leistungsbezogene Problembehandlung in Project Server 2013
Zusammenfassung: Lesen Sie Informationen zur Problembehandlung für häufige Engpässe und deren Ursachen in Project Server 2013.
Gilt für: Project Server 2013
Während der Leistungstests können verschiedene Engpässe aufgedeckt werden. Ein Engpass ist ein Zustand, bei dem die maximale Kapazität eines bestimmten Bestandteils einer Farm erreicht wird. Dies hat einen gleichbleibenden oder verringerten Durchsatz der Farm zur Folge.
Überwachen Sie die Leistung mithilfe der im Abschnitt Leistungsüberwachung angegebenen Richtlinien, um besser feststellen zu können, welche Engpässe sich auf die wahrgenommene Leistung Ihrer Project Server-Bereitstellung auswirken.
Häufige Engpässe, Ursachen und Lösungen
In der folgenden Tabelle sind einige häufige Engpässe und ihre Ursachen sowie mögliche Lösungen aufgeführt:
Engpass | Ursache | Lösung |
---|---|---|
Datenbankkonflikte (Sperren) |
Mit Datenbanksperren wird verhindert, dass mehrere Benutzer in Konflikt stehende Änderungen an einer Datenmenge vornehmen. Wenn eine Datenmenge durch einen Benutzer oder Prozess gesperrt ist, kann ein anderer Benutzer oder Prozess diese Datenmenge erst ändern, nachdem der erste Benutzer oder Prozess das Ändern der Daten abgeschlossen und die Sperre aufgehoben hat. |
Gehen Sie wie folgt vor, um die Häufigkeit von Datenbankkonflikten (Sperren) zu reduzieren: Skalieren Sie den Datenbankserver vertikal. Optimieren Sie die Festplatte des Datenbankservers für Lese-/Schreibvorgänge. |
Datenträger-E/A auf dem Datenbankserver |
Wenn die Anzahl der E/A-Anforderungen an die Festplatte deren Kapazität übersteigt, werden Anforderungen in Warteschlangen gestellt. Dadurch verlängert sich die Ausführung der einzelnen Anforderungen. |
Das Verteilen von Datendateien auf mehrere physische Laufwerke ermöglicht eine parallele E/A. Beschränken Sie die Anzahl der in einer bestimmten Ansicht angezeigten Projekte und Felder, um die vom Datenbankserver angeforderte Datenmenge zu reduzieren. Versuchen Sie, die Anzahl der zu verwendenden benutzerdefinierten Felder zu beschränken, insbesondere auf Aufgabenebene. Formelfelder auf Aufgabenebene stellen sehr hohe Datenträger-E/A-Anforderungen an den Datenbankserver, wenn in Project Professional Speichervorgänge ausgeführt werden. |
Front-End-Web-CPU-Auslastung |
Wenn ein WFE mit Benutzeranforderungen überlastet ist, erreicht die durchschnittliche CPU-Auslastung nahezu 100 %. Dies hindert den WFE an der schnellen Reaktion auf Anforderungen und kann auf Clientcomputern zu Timeouts und Fehlermeldungen führen. |
Es gibt zwei Möglichkeiten, um dieses Problem zu beheben. Sie können zum Verteilen der Benutzerlast der Farm weitere WFE-Server hinzufügen oder den Webserver durch Hinzufügen schnellerer Prozessoren vertikal skalieren. |
Auslastung des Serverarbeitsspeichers |
Wenn eine erhebliche Anzahl von großen Warteschlangenaufträgen ausgeführt wird, kann die Auslastung des Serverarbeitsspeichers zunehmen. Die Arbeitsspeicherressourcen können auch durch komplexere Planungsberechnungen auf Serverseite oder die Auswertung von benutzerdefinierten Formelfeldern erheblich beansprucht werden. Dadurch verlängert sich die Ausführung der einzelnen Anforderungen. |
Überwachen Sie, auf welcher Ebene die Arbeitsspeicherauslastung zu einem Engpass führt. Prüfen Sie, ob es auf dem Anwendungsserver, dem Front-End-Webserver oder auf dem Datenbankserver zu einer Arbeitsspeicherknappheit kommt. Sie haben zwei Möglichkeiten, um das Problem eines unzureichenden Arbeitsspeichers zu beheben: Kaufen und installieren Sie zusätzlichen Arbeitsspeicher für diese Ebene. Kaufen Sie zusätzliche Anwendungsserver, um die Last zu bewältigen. |
Active Directory-Synchronisierung |
Project Server-Benutzer und -Ressourcen können mit den Benutzern des Diensts in mehreren Domänen und Gesamtstrukturen synchronisiert werden. Dieses Feature unterstützt Administratoren bei langwierigen Aufgaben, wie z. B. dem manuellen Hinzufügen vieler Benutzer, dem Aktualisieren von Benutzermetadaten wie etwa E-Mail-Adressen sowie dem Deaktivieren von Benutzern, die keinen Zugriff auf das System mehr benötigen. Die Active Directory-Synchronisierung kann manuell oder automatisch nach Zeitplan erfolgen. Der Synchronisierungsprozess ist ressourcenintensiv. |
Die Active Directory-Synchronisierung sollte am besten außerhalb der Spitzenzeiten ausgeführt werden, wenn nur wenige Benutzer das System verwenden. So wird verhindert, dass sich die Active Directory-Synchronisierung auf die von den Benutzern wahrgenommene Leistung auswirkt. Versuchen Sie zudem, stark geschachtelte Gruppen zu vermeiden, da hierdurch die Komplexität der auszuführenden Synchronisierung zunimmt, sodass die Synchronisierungsprozesse länger dauern. |
Anwendungsserver-CPU |
Die Anwendungsserver-CPU kann in folgenden Fällen stark beansprucht werden: Planen komplexer Projekte Auswerten von Formeln für komplexe Projekte Ausführen von Portfolioanalysen für eine große Anzahl von Projekten mit aktivierter Zeitphasen-Ressourcenplanungsanalyse |
Überwachen Sie die CPU-Auslastung des Anwendungsservers. Wenn der Anwendungsserver einen hohen Prozentsatz der CPU-Ressourcen in Anspruch nimmt, fügen Sie Ihrer Topologie einen weiteren Anwendungsserver hinzu, um die Last zu verteilen. Beachten Sie, dass durch das Hinzufügen eines zusätzlichen Anwendungsservers zusätzliche Threads hinzugefügt werden, die zu einer erhöhten Auslastung des Datenbankservers führen können. Dies könnte zu einem neuen Engpass auf dem Datenbankserver führen, der möglicherweise behoben werden kann, indem weniger Auftragsprozessorthreads in den Warteschlangeneinstellungen zugelassen werden. |
Datenbankserver-CPU |
Normalerweise nimmt die Auslastung der Datenbankserver-CPU zu, wenn Ansichten geladen werden, die aus einer großen Anzahl von Projekten bestehen und eine große Anzahl von Feldern enthalten. Beim Anwenden einer solchen Ansicht wird die vom Benutzer wahrgenommene Reaktionszeit reduziert. |
Schränken Sie die Anzahl von Projekten und die Anzahl der in einer bestimmten Ansicht angezeigten Felder ein. |
Siehe auch
Übersicht über die Leistungs- und Kapazitätsplanung in Project Server 2013
Kapazitätsplanungsstrategie für Project Server 2013
Hardwareempfehlungen zur Leistungs- und Kapazitätsplanung für Project Server 2013
Vertikal und horizontal skalierte Topologien in Project Server 2013
Optimieren der Leistung in Project Server 2013
Leistungsindikatoren in Project Server 2013