MSIL Assembler-Tool (Ilasm.exe)
Das MSIL Assembler-Tool generiert eine PE-Datei (Portable Executable) aus MSIL (Microsoft Intermediate Language). (Weitere Informationen zu MSIL finden Sie unter Kompilieren in MSIL). Sie können die erstellte ausführbare Datei mit MSIL und den erforderlichen Metadaten ausführen, um zu ermitteln, ob die Ausführung von MSIL Ihren Erwartungen entspricht.
ilasm [options] filename [[options]filename...]
Parameter
Argument | Beschreibung |
---|---|
filename |
Der Name der IL-Quelldatei. Diese Datei enthält Direktiven für die Deklaration von Metadaten und MSIL-Anweisungen mit Symbolen. Zum Erstellen einer einzelnen PE-Datei mithilfe von Ilasm.exe können mehrere Quelldateiargumente angegeben werden. |
Option | Beschreibung |
---|---|
/alignment= integer |
Setzt FileAlignment auf den Wert, der im NT Optional-Header durch integer angegeben wird. Wenn die .alignment IL-Direktive in der Datei angegeben ist, wird sie durch diese Option überschrieben. |
/base= integer |
Setzt ImageBase auf den Wert, der im NT Optional-Header durch integer angegeben wird. Wenn die .imagebase IL-Direktive in der Datei angegeben ist, wird sie durch diese Option überschrieben. |
/clock |
Erfasst und berichtet die folgenden Kompilierungszeiten für die angegebene IL-Quelldatei in Millisekunden: Gesamtlaufzeit (Total Run): Die Gesamtzeit für die Durchführung aller nachfolgenden spezifischen Operationen. Start (Startup): Laden und Öffnen der Datei. Metadatenausgabe (Emitting MD): Ausgeben von Metadaten. Auflösen von Verweisen auf Definitionen (Ref to Def Resolution): Auflösen von Verweisen auf Definitionen in der Datei. Erstellen der CEE-Datei (CEE File Generation): Generieren des Dateiabbilds im Arbeitsspeicher. Schreiben in PE-Datei (PE File Writing): Schreiben des Abbilds in eine PE-Datei. |
/debug[=IMPL|OPT] |
Schließt Debuginformationen (Namen lokaler Variablen und Argumente sowie Zeilennummern) ein. Erstellt eine PDB-Datei. /debug ohne zusätzlichen Wert deaktiviert die JIT-Optimierung und verwendet Sequenzpunkte aus der PDB-Datei. IMPL deaktiviert die JIT-Optimierung und verwendet implizite Sequenzpunkte. OPT aktiviert die JIT-Optimierung und verwendet implizite Sequenzpunkte. IMPL und OPT sind neu in .NET Framework, Version 2.0. |
/dll |
Erstellt eine DLL-Datei als Ausgabe. |
/enc=file |
Erstellt Edit-and-Continue-Deltas aus der angegebenen Quelldatei. Neu in .NET Framework, Version 2.0. |
/exe |
Erstellt eine ausführbare Datei als Ausgabe. Dies ist die Standardeinstellung. |
/flags= integer |
Setzt ImageFlags auf den Wert, der im Common Language Runtime-Header durch integer angegeben wird. Wenn die .corflags IL-Direktive in der Datei angegeben ist, wird sie durch diese Option überschrieben. Eine Liste der für integer gültigen Werte finden Sie unter "CorHdr.h , COMIMAGE_FLAGS". |
/fold |
Fasst identische Methodentexte in einem Text zusammen. Neu in .NET Framework, Version 2.0. |
/include=includePath |
Legt einen Suchpfad für die in #include enthaltenen Dateien fest. Neu in .NET Framework, Version 2.0. |
/itanium |
Gibt Intel Itanium als Zielprozessor an. Wenn keine Abbild-Bitness angegeben wurde, lautet der Standard /pe64. Neu in .NET Framework, Version 2.0. |
/key: keyFile |
Kompiliert filename mit einer starken Signatur unter Verwendung des privaten Schlüssels in keyFile. |
/key:@ keySource |
Kompiliert filename mit einer starken Signatur unter Verwendung des in keySource erstellten privaten Schlüssels. |
/listing |
Erstellt in der Standardausgabe eine Listingdatei. Wenn Sie diese Option überspringen, wird keine Listingdatei erstellt. Dieser Parameter wird in .NET Framework, Version 2.0 oder höher, nicht unterstützt. |
/mdv=versionString |
Legt die Zeichenfolge der Metadatenversion fest. Neu in .NET Framework, Version 2.0. |
/msv=major.minor |
Legt die Version des Metadatenstreams fest, wobei major und minor ganze Zahlen sind. Neu in .NET Framework, Version 2.0. |
/noautoinherit |
Deaktiviert die Standardvererbung von Object, wenn keine Basisklasse angegeben wurde. Neu in .NET Framework, Version 2.0. |
/nocorstub |
Unterdrückt die Generierung des CORExeMain-Stubs. Neu in .NET Framework, Version 2.0. |
/nologo |
Unterdrückt die Anzeige des Startbanners von Microsoft. |
/output: file.ext |
Gibt den Namen und die Erweiterung der Ausgabedatei an. Standardmäßig stimmen der Name der Ausgabedatei und der der ersten Quelldatei überein. Die Standarderweiterung ist .exe. Wenn Sie die Option /dll angeben, ist die Standarderweiterung DLL. Hinweis Durch die Angabe von /output:myfile.dll wird nicht die Option /dll festgelegt. Wenn Sie /dll nicht angeben, erhalten Sie eine ausführbare Datei mit dem Namen myfile.dll. |
/optimize |
Optimiert lange Anweisungen in kurze Anweisungen. Beispielsweise br in br.s. Neu in .NET Framework, Version 2.0. |
/pe64 |
Erstellt ein 64-Bit-Abbild (PE32 +). Wenn kein Zielprozessor angegeben wurde, lautet der Standard /itanium. Neu in .NET Framework, Version 2.0. |
/pdb |
Erstellt eine PDB-Datei, ohne das Nachverfolgen von Debuginformationen zu aktivieren. Neu in .NET Framework, Version 2.0. |
/quiet |
Gibt den stillen Modus an, wobei der Verlauf der Assembly nicht gemeldet wird. |
/resource: file.res |
Enthält die angegebene Ressourcendatei im Format *.res in der erhaltenen EXE- bzw. DLL-Datei. Mit der Option /resource kann nur eine RES-Datei angegeben werden. |
/stack=stackSize |
Legt den SizeOfStackReserve-Wert im NT Optional-Header auf stackSize fest. Neu in .NET Framework, Version 2.0. |
/stripreloc |
Gibt an, dass keine Basisumsetzungen benötigt werden. Neu in .NET Framework, Version 2.0. |
/subsystem= integer |
Setzt subsystem auf den Wert, der im NT Optional-Header durch integer angegeben wird. Wenn die .subsystem IL-Direktive in der Datei angegeben ist, wird sie durch diesen Befehl überschrieben. Eine Liste der gültigen Werte für integer finden Sie unter "winnt.h, IMAGE_SUBSYSTEM". |
/x64 |
Gibt einen 64-Bit-AMD-Prozessor als Zielprozessor an. Wenn keine Abbild-Bitness angegeben wurde, lautet der Standard /pe64. Neu in .NET Framework, Version 2.0. |
/? |
Zeigt die Befehlssyntax und Optionen für das Tool an. |
Hinweis
Bei allen Optionen für Ilasm.exe wird die Groß- und Kleinschreibung nicht berücksichtigt. Sie werden anhand der ersten drei Buchstaben erkannt. So entspricht /lis beispielsweise /listing, und /res:myresfile.res entspricht /resource:myresfile.res. Bei Optionen, die Argumente angeben, sind ein Doppelpunkt (:) oder ein Gleichheitszeichen (=) als Trennzeichen zwischen der Option und dem Argument zulässig. /output:file.ext entspricht beispielsweise /output=file.ext.
Hinweise
Das MSIL Assembler-Tool unterstützt Anbieter von Tools beim Entwerfen und Implementieren von MSIL-Generatoren. Durch die Verwendung von Ilasm.exe können sich Entwickler von Tools und Compilern auf die Generierung von MSIL und Metadaten konzentrieren, da die Ausgabe von MSIL im PE-Dateiformat keine Probleme bereitet.
Ähnlich wie andere Compiler, die die Laufzeit ansprechen (z. B. C# und Visual Basic), erstellt Ilasm.exe keine Objektzwischendateien und benötigt keine Verknüpfungsstufe zum Erstellen einer PE-Datei.
Das MSIL Assembler-Tool kann alle vorhandenen Metadaten und MSIL-Features der Programmiersprachen ausdrücken, die die Laufzeit ansprechen. Dadurch kann verwalteter Code, der in einer dieser Programmiersprachen geschrieben wurde, im MSIL Assembler-Tool adäquat ausgedrückt und mit Ilasm.exe kompiliert werden.
Sie können Ilasm.exe zusammen mit dem zugehörigen Tool Ildasm.exe verwenden. Ildasm.exe erfasst eine PE-Datei mit MSIL-Code und erstellt eine Textdatei, die in Ilasm.exe eingegeben werden kann. Dies empfiehlt sich beispielsweise beim Kompilieren von Code in einer Programmiersprache, die nicht alle Attribute der Metadaten der Laufzeit unterstützt. Nach dem Kompilieren des Codes und dem Ausführen seiner Ausgabe durch Ildasm.exe kann die erstellte MSIL-Textdatei manuell bearbeitet werden, um die fehlenden Attribute hinzuzufügen. Sie können diese Textdatei anschließend durch Ilasm.exe ausführen, um eine endgültige ausführbare Datei zu erstellen.
Mit diesem Verfahren können Sie auch eine einzelne PE-Datei aus mehreren PE-Dateien erstellen, die ursprünglich von anderen Compilern generiert wurden.
Hinweis
Dieses Verfahren kann gegenwärtig nicht auf PE-Dateien angewendet werden, die eingebetteten systemeigenen Code enthalten (z. B. von Visual C++ erstellte PE-Dateien).
Um bei der kombinierten Verwendung von Ildasm.exe und Ilasm.exe größtmögliche Genauigkeit zu gewährleisten, führt der Assembler einige einfache Optimierungen nicht durch. Es wird nicht hergeleitet, ob die Kurz- oder Langform von Anweisungen verwendet werden soll. Das Tool bestimmt z. B. nicht, ob eine kurze Codierung durch eine lange Codierung ersetzt werden kann, die Sie in den MSIL-Quellen verfasst haben oder die von einem anderen Compiler ausgegeben wurde. Wenn Sie die kurze Codierung wünschen, müssen Sie dies explizit schreiben. Der Assembler führt jedoch eine Überprüfung auf ungültige Bedingungen durch, sofern dies möglich ist.
Hinweis
Ildasm.exe kann nur für Dateien auf der Festplatte verwendet werden. Es kann nicht für Dateien verwendet werden, die im globalen Assemblycache installiert sind.
Weitere Informationen zur Grammatik von MSIL finden Sie in der Datei asmparse.grammar im .NET Framework SDK.
Beispiele
Der folgende Befehl assembliert die MSIL-Datei myTestFile.il
und erstellt die ausführbare Datei myTestFile.exe.
.
ilasm myTestFile
Der folgende Befehl assembliert die MSIL-Datei myTestFile.il
und erstellt die DLL-Datei myTestFile.dll
.
ilasm myTestFile /dll
Der folgende Befehl assembliert die MSIL-Datei myTestFile.il
und erstellt die DLL-Datei myNewTestFile.dll
.
ilasm myTestFile /dll /output:myNewTestFile.dll
Im folgenden Codebeispiel wird eine sehr einfache Anwendung veranschaulicht, durch die "Hello World!" auf der Konsole ausgegeben wird. Sie können diesen Code kompilieren und dann das Tool Ildasm.exe verwenden, um eine MSIL-Datei zu generieren.
using System;
public class Hello
{
public static void Main(String[] args)
{
Console.WriteLine("Hello World!");
}
}
Das folgende MSIL-Codebeispiel entspricht dem vorherigen C#-Codebeispiel. Sie können diesen Code mit dem Tool MSIL Assembler-Tool (Ilasm.exe) in eine Assembly kompilieren. Sowohl durch das MSIL- als auch durch das C#-Codebeispiel wird "Hello World!" auf der Konsole ausgegeben.
// Metadata version: v2.0.50215
.assembly extern mscorlib
{
.publickeytoken = (B7 7A 5C 56 19 34 E0 89 ) // .z\V.4..
.ver 2:0:0:0
}
.assembly sample
{
.custom instance void [mscorlib]System.Runtime.CompilerServices.CompilationRelaxationsAttribute::.ctor(int32) = ( 01 00 08 00 00 00 00 00 )
.hash algorithm 0x00008004
.ver 0:0:0:0
}
.module sample.exe
// MVID: {A224F460-A049-4A03-9E71-80A36DBBBCD3}
.imagebase 0x00400000
.file alignment 0x00000200
.stackreserve 0x00100000
.subsystem 0x0003 // WINDOWS_CUI
.corflags 0x00000001 // ILONLY
// Image base: 0x02F20000
// =============== CLASS MEMBERS DECLARATION ===================
.class public auto ansi beforefieldinit Hello
extends [mscorlib]System.Object
{
.method public hidebysig static void Main(string[] args) cil managed
{
.entrypoint
// Code size 13 (0xd)
.maxstack 8
IL_0000: nop
IL_0001: ldstr "Hello World!"
IL_0006: call void [mscorlib]System.Console::WriteLine(string)
IL_000b: nop
IL_000c: ret
} // end of method Hello::Main
.method public hidebysig specialname rtspecialname
instance void .ctor() cil managed
{
// Code size 7 (0x7)
.maxstack 8
IL_0000: ldarg.0
IL_0001: call instance void [mscorlib]System.Object::.ctor()
IL_0006: ret
} // end of method Hello::.ctor
} // end of class Hello
Siehe auch
Referenz
.NET Framework-Tools
MSIL Disassembler-Tool (Ildasm.exe)
SDK-Eingabeaufforderung