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Ngen.exe (Native Image Generator)

Native Image Generator (Ngen.exe) ist ein Tool zur Leistungsoptimierung verwalteter Anwendungen. Mit "Ngen.exe" können Sie systemeigene Images erstellen, also Dateien mit kompiliertem prozessorspezifischem Computercode, die daraufhin im Cache für systemeigene Images auf dem lokalen Computer installiert werden. Die Laufzeit kann systemeigene Abbilder aus dem Cache nutzen und muss nicht den JIT (Just-In-Time)-Compiler verwenden, um die ursprüngliche Assembly zu kompilieren.

Hinweis

„Ngen. exe“ kompiliert native Images für Assemblys, die nur .NET Framework als Ziel verwenden. Der äquivalente Generator für native Images für .NET Core ist CrossGen.

Änderungen an „Ngen.exe“ in .NET Framework 4:

  • Mit "Ngen.exe"können nun Assemblys mit vollständiger Vertrauenswürdigkeit kompiliert werden, und die Codezugriffssicherheitsrichtlinie (CAS) wird nicht mehr ausgewertet.

  • Systemeigene Images, die mit "Ngen.exe" generiert werden, können nicht mehr in Anwendungen geladen werden, die mit partieller Vertrauenswürdigkeit ausgeführt werden.

Änderungen an "Ngen.exe" in .NET Framework Version 2.0:

  • Mit der Installation einer Assembly werden auch ihre Abhängigkeiten installiert, und die Syntax von "Ngen.exe" wird vereinfacht.

  • Systemeigene Images können jetzt für mehrere Anwendungsdomänen verwendet werden.

  • Die neue Aktion update erstellt ungültig gewordene Images neu.

  • Sie können Aktionen verzögern und von einem Dienst ausführen lassen, der die Leerlaufzeiten auf dem Computer nutzt, um Images zu generieren und zu installieren.

  • Einige Ursachen für die Ungültigkeit von Images wurden eliminiert.

Unter Windows 8 finden Sie weitere Informationen unter Aufgabe zur Generierung nativer Images.

Weitere Informationen zur Verwendung von „Ngen.exe“ und des Diensts für native Images finden Sie unter Dienst für systemeigene Abbilder.

Hinweis

Die Syntax von „Ngen.exe“ für die Versionen 1.0 und 1.1 von .NET Framework finden Sie unter Legacysyntax des Native Image Generator (Ngen.exe).

Dieses Tool wird automatisch mit Visual Studio installiert. Um das Tool auszuführen, verwenden Sie die Developer-Eingabeaufforderung von Visual Studio oder Visual Studio Developer PowerShell.

Geben Sie an der Eingabeaufforderung Folgendes ein:

Syntax

ngen action [options]
ngen /? | /help

Aktionen

In der folgenden Tabelle wird die Syntax für jede einzelne action dargestellt. Beschreibungen der einzelnen Teile einer action finden Sie in den Tabellen Argumente, Prioritätsebenen, Szenarien und Konfigurationen. In der Tabelle Optionen werden die options und die Hilfeschalter beschrieben.

Aktion BESCHREIBUNG
install[] [assemblyName | assemblyPath] [] [scenarios] [config/queue[{13:|2|}]] Generiert systemeigene Images für eine Assembly und ihre Abhängigkeiten und installiert die Images im Cache für systemeigene Images.

Wenn /queue angegeben wird, wird die Aktion in die Warteschlange des Diensts für systemeigene Images gestellt. Die Standardpriorität ist 3. Informationen hierzu finden Sie in der Tabelle Prioritätsebenen.
uninstall[] [] [assemblyName | assemblyPath] []scenariosconfig Löscht die systemeigenen Images einer Assembly und ihre Abhängigkeiten aus dem Cache für systemeigene Images.

Verwenden Sie zum Deinstallieren eines einzelnen Images und seiner Abhängigkeiten dieselben Befehlszeilenargumente wie beim Installieren des Images. Hinweis: Ab .NET Framework 4 wird die Aktion uninstall * nicht mehr unterstützt.
update [/queue] Aktualisiert systemeigene Images, die ungültig geworden sind.

Wenn /queue angegeben wird, werden die Aktualisierungen in die Warteschlange des Diensts für systemeigene Images gestellt. Aktualisierungen werden immer mit Priorität 3 geplant, sodass sie zu Leerlaufzeiten des Computers ausgeführt werden.
display [assemblyName | assemblyPath] Zeigt den Zustand der systemeigenen Images für eine Assembly und ihre Abhängigkeiten an.

Wenn kein Argument angegeben wird, wird der gesamte Inhalt des Caches für native Images angezeigt.
executeQueuedItems [1|2|3]

- oder -

eqi [1|2|3]
Führt die in der Warteschlange enthaltenen Kompilierungsaufträge aus.

Wenn eine Priorität angegeben wird, werden Kompilierungsaufträge mit höherer oder gleicher Priorität ausgeführt. Wenn keine Priorität angegeben wird, werden alle in die Warteschlange gestellten Kompilierungsaufträge ausgeführt.
queue{pause | | continuestatus} Hält den Dienst für systemeigene Images an, setzt den angehaltenen Dienst fort bzw. fragt den Dienststatus ab.

Argumente

Argument Beschreibung
assemblyName Der vollständige Anzeigename der Assembly. Beispielsweise "myAssembly, Version=2.0.0.0, Culture=neutral, PublicKeyToken=0038abc9deabfle5". Hinweis: Sie können einen partiellen Assemblynamen wie myAssembly für die display-Aktion und die uninstall-Aktion angeben.

In jeder Befehlszeile von "Ngen.exe" kann nur eine Assembly angegeben werden.
assemblyPath Der explizite Pfad der Assembly. Sie können einen vollständigen oder einen relativen Pfad angeben.

Wenn Sie einen Dateinamen ohne Pfad angeben, muss sich die Assembly im aktuellen Verzeichnis befinden.

In jeder Befehlszeile von "Ngen.exe" kann nur eine Assembly angegeben werden.

Prioritätsebenen

Priorität Beschreibung
1 Systemeigene Images werden sofort generiert und installiert, ohne dass auf Leerlaufzeit gewartet wird.
2 Systemeigene Images werden ohne Warten auf Leerlaufzeit generiert und installiert, aber nachdem alle Aktionen mit Priorität 1 (und ihre Abhängigkeiten) abgeschlossen wurden.
3 Systemeigene Images werden installiert, wenn der Dienst für systemeigene Images feststellt, dass sich der Computer im Leerlauf befindet. Weitere Informationen finden Sie unter Dienst für systemeigene Abbilder.

Szenarien

Szenario BESCHREIBUNG
/Debug Generiert systemeigene Images, die unter einem Debugger verwendet werden können.
/Profile Generiert systemeigene Images, die unter einem Profiler verwendet werden können.
/NoDependencies Generiert die Mindestanzahl systemeigener Images, die von den angegebenen Einsatzszenarien benötigt werden.

Konfigurationen

Konfiguration BESCHREIBUNG
/ExeConfig: exePath Verwendet die Konfiguration der angegebenen ausführbaren Assembly.

"Ngen.exe" muss beim Binden an Abhängigkeiten die gleichen Entscheidungen wie das Ladeprogramm treffen. Wenn eine freigegebene Komponente zur Laufzeit mit der Load-Methode geladen wird, bestimmt die Konfigurationsdatei der Anwendung die Abhängigkeiten, die für die freigegebene Komponente geladen werden, beispielsweise die Version einer zu ladenden Abhängigkeit. Über den Schalter /ExeConfig erhält "Ngen.exe" Anweisungen dazu, welche Abhängigkeiten zur Laufzeit geladen werden.
/AppBase: directoryPath Verwendet das angegebene Verzeichnis beim Suchen nach Abhängigkeiten als Anwendungsbasis.

Optionen

Option Beschreibung
/nologo Unterdrückt die Anzeige des Startbanners von Microsoft.
/silent Unterdrückt die Anzeige von Erfolgsmeldungen.
/verbose Zeigt ausführliche Informationen zum Debuggen an.
/help, /? Zeigt die Befehlssyntax sowie Optionen für das aktuelle Release an.

Hinweise

Zum Ausführen von "Ngen.exe" müssen Sie über Administratorrechte verfügen.

Achtung

Führen Sie "Ngen.exe" nicht für Assemblys aus, die nicht vollständig vertrauenswürdig sind. Ab .NET Framework 4 kompiliert „Ngen.exe“ Assemblys mit vollständiger Vertrauenswürdigkeit, und die Codezugriffssicherheitsrichtlinie (Code Access Security, CAS) wird nicht mehr ausgewertet.

Ab .NET Framework 4 können die systemeigenen Images, die mit „Ngen.exe“ generiert werden, nicht mehr in Anwendungen geladen werden, die mit partieller Vertrauenswürdigkeit ausgeführt werden. Stattdessen wird der Just-In-Time (JIT)-Compiler aufgerufen.

Mit „Ngen.exe“ werden native Images für die mit dem Argument assemblyname für die Aktion install angegebene Assembly und alle ihre Abhängigkeiten generiert. Abhängigkeiten werden anhand von Verweisen im Assemblymanifest bestimmt. Eine Abhängigkeit müssen Sie nur in einem Szenario separat installieren, in dem die Abhängigkeit von der Anwendung mittels Reflektion geladen wird, z. B. durch Aufrufen der Assembly.Load-Methode.

Wichtig

Verwenden Sie die Assembly.LoadFrom-Methode nicht für systemeigene Images. Ein mit dieser Methode geladenes Image kann nicht von anderen Assemblys im Ausführungskontext verwendet werden.

Ngen.exe erfasst die Anzahl von Abhängigkeiten. Angenommen, MyAssembly.exe und YourAssembly.exe sind im Cache für systemeigene Images installiert, und beide verfügen über Verweise auf OurDependency.dll. Wenn MyAssembly.exe deinstalliert wird, wird OurDependency.dll nicht deinstalliert. Die Deinstallation erfolgt erst, wenn auch YourAssembly.exe deinstalliert wird.

Wenn Sie ein systemeigenes Image für eine Assembly im globalen Assemblycache generieren, geben Sie deren Anzeigenamen an. Siehe Assembly.FullName.

Die mit Ngen.exe generierten systemeigenen Images können für andere Anwendungsdomänen freigegeben werden. Dies bedeutet, dass "Ngen.exe" in Anwendungsszenarien verwendet werden kann, in denen Assemblys von mehreren Anwendungsdomänen gemeinsam genutzt werden müssen. So geben Sie Domänenneutralität an:

Verwenden Sie immer domänenneutralen Code, wenn Sie dieselbe Assembly in mehrere Anwendungsdomänen laden. Wenn ein systemeigenes Image in eine nicht gemeinsam genutzte Anwendungsdomäne geladen wird, nachdem es in eine gemeinsam genutzte Domäne geladen wurde, kann es nicht verwendet werden.

Hinweis

Domänenneutraler Code kann nicht entladen werden, und die Leistung ist möglicherweise etwas vermindert, insbesondere beim Zugriff auf statische Member.

Inhalt im Abschnitt „Hinweise“:

Generieren von Images für verschiedene Szenarien

Nachdem Sie ein systemeigenes Image für eine Assembly generiert haben, wird dieses bei jedem Ausführen der Assembly automatisch von der Laufzeit gesucht und verwendet. Je nach Anwendungsszenario können mehrere Images generiert werden.

Wenn Sie beispielsweise eine Assembly in einem Debugging- oder Profilerstellungsszenario ausführen, sucht die Laufzeit nach einem systemeigenen Image, das mit der Option /Debug bzw. /Profile generiert wurde. Wenn kein entsprechendes systemeigenes Image gefunden wurde, wird die Laufzeit auf die standardmäßige JIT-Kompilierung zurückgesetzt. Die einzige Möglichkeit zum Debuggen systemeigener Images besteht darin, ein systemeigenes Image mit der Option /Debug zu erstellen.

Die Aktion uninstall erkennt auch Szenarien, sodass Sie alle oder nur ausgewählte Szenarien deinstallieren können.

Wann sollten native Images verwendet werden?

Systemeigene Images bieten Leistungsverbesserungen in zwei Bereichen: verbesserte Arbeitsspeichernutzung und beschleunigte Startzeit.

Hinweis

Die Leistung systemeigener Images hängt von einer Reihe von Faktoren ab, die die Leistungsanalyse erschweren. Dazu gehören Code- und Datenzugriffsmuster, die Anzahl der über Modulgrenzen hinweg ausgeführten Aufrufe und die Anzahl der bereits von anderen Anwendungen geladenen Abhängigkeiten. Die einzige Möglichkeit, einen eventuellen Nutzen systemeigener Images für Ihre Anwendung zu erkennen, besteht darin, gründliche Leistungsmessungen in den wichtigsten Bereitstellungsszenarien vorzunehmen.

Verbesserte Arbeitsspeichernutzung

Systemeigene Images können die Arbeitsspeichernutzung entscheidend verbessern, wenn Code zwischen Prozessen freigegeben wird. Systemeigene Images werden in Form von Windows PE-Dateien gespeichert. Eine einzelne Version einer DLL-Datei kann also von mehreren Prozessen gemeinsam genutzt werden. Vom JIT-Compiler erstellter systemeigener Code wird dagegen im privaten Speicher abgelegt und kann nicht freigegeben werden.

Unter Terminaldiensten ausgeführte Anwendungen können ebenfalls von freigegebenen Codepages profitieren.

Wenn der JIT-Compiler nicht geladen wird, wird außerdem pro Anwendungsinstanz eine feste Speichergröße eingespart.

Schnellerer Anwendungsstart

Durch das Vorkompilieren von Assemblys mit Ngen.exe kann die Startzeit einiger Anwendungen beschleunigt werden. Zeit lässt sich im Allgemeinen dadurch gewinnen, dass Anwendungen Komponentenassemblys gemeinsam nutzen, denn nachdem die erste Anwendung gestartet wurde, sind die freigegebenen Komponenten für nachfolgende Anwendungen bereits geladen. Bei einem Kaltstart, bei dem alle Assemblys einer Anwendung von der Festplatte geladen werden müssen, fällt der Nutzen systemeigener Images geringer aus, da die Zeit für den Zugriff auf die Festplatte den Zeitgewinn wieder aufhebt.

Die feste Bindung kann die Startzeit verlangsamen, da alle Images, die eine feste Bindung an die Hauptassembly der Anwendung aufweisen, gleichzeitig geladen werden müssen.

Hinweis

Vor .NET Framework 3.5 Service Pack 1 müssen Sie freigegebene, mit starken Bezeichnungen benannte Komponenten in den globalen Assemblycache einschließen, da das Ladeprogramm für Assemblys mit starkem Namen, die nicht im globalen Assemblycache enthalten sind, eine zusätzliche Überprüfung ausführt. Dadurch wird jegliche Beschleunigung der Startzeit aufgrund der Verwendung systemeigener Images wieder zunichte gemacht. Aufgrund von Optimierungen, die in .NET Framework 3.5 SP 1 eingeführt wurden, wurden zusätzliche Überprüfungen überflüssig.

Zusammenfassung der Überlegungen zur Verwendung

Anhand der folgenden allgemeinen und anwendungsspezifischen Überlegungen können Sie feststellen, ob es sich lohnt, systemeigene Images für die Anwendung auszuwerten:

  • Systemeigene Bilder werden schneller als CIL geladen, da sie die Notwendigkeit vieler Startaktivitäten wie JIT-Kompilierung und Typsicherheitsüberprüfung vermeiden.

  • Systemeigene Images erfordern kleinere anfängliche Workingsets, da der JIT-Compiler nicht benötigt wird.

  • Systemeigene Images ermöglichen die gemeinsame Codenutzung durch Prozesse.

  • Systemeigene Images erfordern mehr Festplattenspeicher als CIL-Assemblys und erfordern möglicherweise erhebliche Zeit zum Generieren.

  • Systemeigene Images müssen verwaltet werden.

    • Images müssen neu generiert werden, wenn die ursprüngliche Assembly oder eine ihrer Abhängigkeiten gewartet wird.

    • Für eine einzelne Assembly sind möglicherweise mehrere systemeigene Images zur Verwendung in verschiedenen Anwendungen oder verschiedenen Szenarien erforderlich. Beispielsweise können die Konfigurationsinformationen in zwei Anwendungen zu unterschiedlichen Bindungsentscheidungen für dieselbe abhängige Assembly führen.

    • Systemeigene Images müssen von einem Administrator generiert werden, d. h. ausgehend von einem Windows-Konto der Administratorgruppe.

Zusätzlich zu diesen allgemeinen Überlegungen muss bei der Frage, ob systemeigene Images einen Leistungsgewinn bringen, auch die Art der Anwendung berücksichtigt werden:

  • Wenn die Anwendung in einer Umgebung ausgeführt wird, in der zahlreiche freigegebene Komponenten verwendet werden, können die Komponenten bei Verwendung systemeigener Images von mehreren Prozessen gemeinsam genutzt werden.

  • Wenn die Anwendung mehrere Anwendungsdomänen verwendet, ermöglichen systemeigene Images die gemeinsame Nutzung von Codepages zwischen Domänen.

    Hinweis

    In .NET Framework Version 1.0 und 1.1 können systemeigene Images nicht zwischen Anwendungsdomänen freigegeben werden. Dies trifft auf Version 2.0 oder höher nicht zu.

  • Wenn die Anwendung unter Terminalserver ausgeführt wird, lassen systemeigene Images die Freigabe von Codepages zu.

  • Bei umfangreicheren Anwendungen ist die Kompilierung in systemeigene Images normalerweise von Vorteil; bei kleineren Anwendungen dagegen nicht.

  • Bei Anwendungen mit langer Laufzeit weist die JIT-Kompilierung zur Laufzeit eine etwas bessere Leistung als systemeigene Images auf. (Die feste Bindung kann diesen Leistungsunterschied in gewissem Umfang abschwächen.)

Wichtigkeit der Basisadressen von Assemblys

Da es sich bei systemeigenen Images um Windows PE-Dateien handelt, unterliegen sie im Hinblick auf die Zurücksetzung denselben Voraussetzungen wie andere ausführbare Dateien. Die Leistungseinbußen infolge der Umsetzung treten bei der festen Bindung sogar noch stärker hervor.

Verwenden Sie die geeignete Compileroption zum Festlegen der Basisadresse für die Assembly, um die Basisadresse für ein systemeigenes Image anzugeben. Von "Ngen.exe" wird diese Basisadresse für das systemeigene Image verwendet.

Hinweis

Systemeigene Images sind größer als die verwalteten Assemblys, aus denen sie erstellt wurden. Basisadressen müssen unter Berücksichtigung dieses Größenunterschieds berechnet werden.

Mit einem Tool wie "dumpbin.exe" können Sie die bevorzugte Basisadresse eines systemeigenen Images anzeigen.

Feste Bindung

Die feste Bindung erhöht den Durchsatz und reduziert die Größe des Workingsets für native Images. Der Nachteil der festen Bindung besteht darin, dass sämtliche Images mit fester Bindung an eine Assembly beim Laden der Assembly ebenfalls geladen werden müssen. Dies kann die Startzeit bei umfangreichen Anwendungen deutlich verlängern.

Die feste Bindung eignet sich für Abhängigkeiten, die in allen leistungskritischen Szenarien der Anwendung geladen werden. Wie bereits bei anderen Verwendungsmöglichkeiten systemeigener Images stellen sorgfältige Leistungsmessungen auch hier den einzigen Indikator dafür dar, ob die Anwendungsleistung durch feste Bindung verbessert wird.

Über das DependencyAttribute-Attribut und das DefaultDependencyAttribute-Attribut können Sie "Ngen.exe" Hinweise zur Verwendung der festen Bindung übermitteln.

Hinweis

Diese Attribute stellen Hinweise und keine Befehle für Ngen.exe dar. Die Verwendung der festen Bindung kann durch diese Hinweise nicht garantiert werden. Die Bedeutung dieser Attribute kann sich in zukünftigen Releases ändern.

Angeben eines Bindungshinweises für eine Abhängigkeit

Wenden Sie DependencyAttribute auf eine Assembly an, um die Wahrscheinlichkeit anzugeben, dass eine angegebene Abhängigkeit geladen wird. LoadHint.Always gibt an, dass harte Bindung angemessen ist, Default gibt an, dass der Standard für die Abhängigkeit verwendet werden soll, und Sometimes gibt an, dass harte Bindung nicht angemessen ist.

Im folgenden Code werden die Attribute für eine Assembly veranschaulicht, die über zwei Abhängigkeiten verfügt. Die erste Abhängigkeit (Assembly1) ist ein geeigneter Kandidat für die feste Bindung und die zweite Abhängigkeit (Assembly2) nicht.

Imports System.Runtime.CompilerServices
<Assembly:DependencyAttribute("Assembly1", LoadHint.Always)>
<Assembly:DependencyAttribute("Assembly2", LoadHint.Sometimes)>
using System.Runtime.CompilerServices;
[assembly:DependencyAttribute("Assembly1", LoadHint.Always)]
[assembly:DependencyAttribute("Assembly2", LoadHint.Sometimes)]
using namespace System::Runtime::CompilerServices;
[assembly:DependencyAttribute("Assembly1", LoadHint.Always)];
[assembly:DependencyAttribute("Assembly2", LoadHint.Sometimes)];

Der Assemblyname enthält keine Dateinamenerweiterung. Anzeigenamen können verwendet werden.

Angeben eines standardmäßigen Bindungshinweises für eine Assembly

Standardmäßige Bindungshinweise werden nur für Assemblys benötigt, die direkt und häufig von einer Anwendung verwendet werden, die über eine Abhängigkeit zu diesen Assemblys verfügt. Wenden Sie DefaultDependencyAttribute mit LoadHint.Always auf diese Assemblys an, um anzugeben, dass die feste Bindung verwendet werden soll.

Hinweis

Es gibt keinen Grund, DefaultDependencyAttribute auf DLL-Assemblys anzuwenden, die nicht in diese Kategorie fallen, da das Anwenden des Attributs mit einem anderen Wert als LoadHint.Always ohne Auswirkung bleibt.

Microsoft verwendet das DefaultDependencyAttribute, um die feste Bindung als Standard für eine verhältnismäßig kleine Anzahl von Assemblys in .NET Framework anzugeben, beispielsweise mscorlib.dll.

Verzögertes Verarbeiten

Die Generierung von systemeigenen Images für eine sehr große Anwendung kann sehr viel Zeit beanspruchen. Entsprechend können Änderungen an einer freigegebenen Komponente oder an den Computereinstellungen die Aktualisierung vieler systemeigener Images erfordern. Die Aktion install und die Aktion update verfügen über eine Option /queue, über die Sie den Vorgang zur verzögerten Ausführung in eine Warteschlange stellen und vom Dienst für systemeigene Images verarbeiten lassen können. Außerdem verfügt "Ngen.exe" über die Aktion queue und die Aktion executeQueuedItems, mit der der Dienst in gewissem Umfang gesteuert werden kann. Weitere Informationen finden Sie unter Dienst für systemeigene Abbilder.

Native Images und JIT-Kompilierung

Wenn Ngen.exe auf Methoden in einer Assembly trifft, die von diesem Programm nicht generiert werden können, werden diese Methoden aus dem systemeigenen Image ausgeschlossen. Wenn die Laufzeit diese Assembly ausführt, werden die nicht im systemeigenen Image enthaltenen Methoden auf JIT-Kompilierung zurückgesetzt.

Darüber hinaus werden systemeigene Images nicht verwendet, wenn die Assembly aktualisiert wurde bzw. das Image aus irgendeinem Grund ungültig geworden ist.

Ungültige Images

Wenn Sie mit "Ngen.exe" ein systemeigenes Image einer Assembly erstellen, hängt die Ausgabe von den Optionen in der Befehlszeile und den Computereinstellungen ab. Dies betrifft folgende Einstellungen:

  • Die Version von .NET Framework

  • Die genaue Identität der Assembly (durch Neukompilierung wird die Identität geändert).

  • Die genaue Identität aller Assemblys, auf die die Assembly verweist (durch Neukompilierung wird die Identität geändert).

  • Sicherheitsfaktoren.

Diese Daten werden beim Generieren eines systemeigenen Image von Ngen.exe aufgezeichnet. Beim Ausführen einer Assembly sucht die Common Language Runtime nach dem systemeigenen Image, das mit den Optionen und Einstellungen in Übereinstimmung mit der aktuellen Computerumgebung generiert wurde. Die Laufzeit wird auf die JIT-Kompilierung einer Assembly zurückgesetzt, falls kein geeignetes systemeigenes Image gefunden werden kann. Die folgenden Änderungen an den Einstellungen und der Umgebung eines Computers führen dazu, dass systemeigene Images ungültig werden:

  • Die Version von .NET Framework

    Wenn Sie .NET Framework aktualisieren, werden alle von Ihnen mit Ngen.exe erstellten nativen Images ungültig. Aus diesem Grund wird bei allen Updates von .NET Framework der Befehl Ngen Update ausgeführt, um sicherzustellen, dass alle nativen Images erneut generiert werden. .NET Framework erzeugt automatisch neue native Images für die .NET Framework-Bibliotheken, die installiert werden.

  • Die genaue Identität der Assembly.

    Nach dem Neukompilieren einer Assembly wird das systemeigene Image der Assembly ungültig.

  • Die genaue Identität aller Assemblys, auf die die Assembly verweist.

    Wenn Sie eine verwaltete Assembly aktualisieren, werden alle systemeigenen Images, die direkt oder indirekt von dieser Assembly abhängen, ungültig und müssen erneut generiert werden. Dies betrifft sowohl normale Verweise als auch fest gebundene Abhängigkeiten. Bei jedem Softwareupdate sollte das Installationsprogramm den Befehl Ngen Update ausführen, um sicherzustellen, dass alle abhängigen systemeigenen Images erneut generiert werden.

  • Sicherheitsfaktoren.

    Wenn die Sicherheitsrichtlinien eines Computers so geändert werden, dass Berechtigungen für eine Assembly widerrufen werden, können vorher kompilierte systemeigene Images für die entsprechende Assembly ungültig werden.

    Ausführliche Informationen über die Verwaltung der Codezugriffssicherheit durch die Common Language Runtime und die Verwendung von Berechtigungen finden Sie unter Codezugriffssicherheit.

Problembehandlung

In den folgenden Themen zur Problembehandlung wird erläutert, welche nativen Images verwendet werden und welche von der Anwendung nicht unterstützt werden. So können Sie feststellen, wann der JIT-Compiler beginnt, eine Methode zu kompilieren. Zudem wird gezeigt, wie Sie die Kompilierung nativer Images für bestimmte Methoden deaktivieren können.

Assembly Binding Log Viewer

Um zu überprüfen, ob native Images von der Anwendung verwendet werden, können Sie den Assembly Binding Log Viewer (Fuslogvw.exe) verwenden. Wählen Sie im Fenster der Bindungsprotokollanzeige im Feld Kategorien protokollieren die Option Native Images aus. Fuslogvw.exe liefert Informationen über die Gründe, aus denen ein systemeigenes Image abgelehnt wurde.

Der Assistent für verwaltetes Debuggen (jitCompilationStart)

Mit dem Assistenten für verwaltetes Debuggen, jitCompilationStart, können Sie bestimmen, wann der JIT-Compiler mit der Kompilierung einer Funktion beginnt.

Deaktivieren der Generierung nativer Images

In einigen Fällen hat NGen.exe möglicherweise Probleme beim Generieren eines nativen Images für eine bestimmte Methode, oder Sie bevorzugen, dass die Methode statt in ein natives Image JIT-kompiliert wird. In diesem Fall können Sie mit dem Attribut System.Runtime.BypassNGenAttribute verhindern, dass NGen.exe ein natives Image für eine bestimmte Methode generiert. Das Attribut muss einzeln auf jede Methode angewendet werden, deren Code nicht in das native Image eingeschlossen werden soll. NGen.exe erkennt das Attribut und generiert keinen Code im nativen Image für die entsprechende Methode.

Beachten Sie jedoch, dass BypassNGenAttribute in der .NET Framework-Klassenbibliothek nicht als Typ definiert ist. Um das Attribut im Code verwenden zu können, müssen Sie es zunächst wie folgt definieren:

namespace System.Runtime
{
   [AttributeUsage(AttributeTargets.Method |
                   AttributeTargets.Constructor |
                   AttributeTargets.Property)]
   public class BypassNGenAttribute : Attribute
   {
   }
}
Namespace System.Runtime
    <AttributeUsage(AttributeTargets.Method Or
                    AttributeTargets.Constructor Or
                    AttributeTargets.Property)>
    Public Class BypassNGenAttribute : Inherits Attribute
    End Class
End Namespace

Anschließend können Sie das Attribut methodenweise anwenden. Im folgende Beispiel wird Native Image Generator angewiesen, kein natives Image für die Methode ExampleClass.ToJITCompile zu generieren.

using System;
using System.Runtime;

public class ExampleClass
{
   [BypassNGen]
   public void ToJITCompile()
   {
   }
}
Imports System.Runtime

Public Class ExampleClass
    <BypassNGen>
    Public Sub ToJITCompile()
    End Sub
End Class

Beispiele

Mit dem folgenden Befehl wird ein systemeigenes Image für ClientApp.exe generiert, im aktuellen Verzeichnis abgelegt und anschließend im Cache für systemeigene Images installiert. Wenn eine Konfigurationsdatei für die Assembly vorhanden ist, wird sie von Ngen.exe verwendet. Außerdem werden systemeigene Images für alle DLL-Dateien generiert, auf die ClientApp.exe verweist.

ngen install ClientApp.exe

Ein mit Ngen.exe installiertes Image wird auch als Stammelement bezeichnet. Ein Stammelement kann eine Anwendung oder eine freigegebene Komponente sein.

Durch den folgenden Befehl wird ein systemeigenes Image für MyAssembly.exe mit dem angegebenen Pfad generiert.

ngen install c:\myfiles\MyAssembly.exe

Bei der Suche nach Assemblys und ihren Abhängigkeiten verwendet Ngen.exe dieselbe Überprüfungslogik wie die Common Language Runtime. Das Verzeichnis, in dem ClientApp.exe enthalten ist, wird standardmäßig als Basisverzeichnis der Anwendung verwendet, und sämtliche Überprüfungen von Assemblys werden in diesem Verzeichnis gestartet. Sie können dieses Verhalten mit der Option /AppBase überschreiben.

Hinweis

Dies ist eine Änderung im Verhalten von "Ngen.exe" gegenüber .NET Framework Version 1.0 und 1.1, bei denen die Anwendungsbasis auf das aktuelle Verzeichnis festgelegt wird.

Eine Assembly kann über eine Abhängigkeit ohne Verweis verfügen, wenn sie beispielsweise eine DLL-Datei mithilfe der Assembly.Load-Methode lädt. Sie können mit der Option /ExeConfig ein systemeigenes Image für eine solche DLL-Datei erstellen, indem Sie Konfigurationsinformationen für die Anwendungsassembly verwenden. Der folgende Befehl generiert ein systemeigenes Image für MyLib.dll mithilfe der Konfigurationsinformationen aus MyApp.exe.

ngen install c:\myfiles\MyLib.dll /ExeConfig:c:\myapps\MyApp.exe

Auf diese Weise installierte Assemblys werden nicht entfernt, wenn die Anwendung entfernt wird.

Verwenden Sie zum Deinstallieren einer Abhängigkeit dieselben Befehlszeilenoptionen wie beim Installieren. Durch den folgenden Befehl wird MyLib.dll aus dem vorherigen Beispiel deinstalliert.

ngen uninstall c:\myfiles\MyLib.dll /ExeConfig:c:\myapps\MyApp.exe

Verwendung Sie zum Erstellen eines systemeigenen Images für eine Assembly im globalen Assemblycache den Anzeigenamen der Assembly. Zum Beispiel:

ngen install "ClientApp, Version=1.0.0.0, Culture=neutral,
  PublicKeyToken=3c7ba247adcd2081, processorArchitecture=MSIL"

Ngen.exe generiert einen separaten Satz von Images für jedes Szenario, das Sie installieren. Durch die folgenden Befehle wird beispielsweise ein vollständiger Satz von systemeigenen Images für den normalen Ablauf, ein anderer vollständiger Satz für das Debuggen und ein dritter Satz für die Profilerstellung erstellt:

ngen install MyApp.exe
ngen install MyApp.exe /debug
ngen install MyApp.exe /profile

Anzeigen des Caches für systemeigene Images

Sobald systemeigene Images im Cache installiert wurden, können sie mit "Ngen.exe" angezeigt werden. Der folgende Befehl dient zur Anzeige aller systemeigenen Images im Cache für systemeigene Images.

ngen display

Durch die Aktion display werden zuerst alle Stammassemblys und dann alle systemeigenen Images auf dem Computer aufgelistet.

Verwenden Sie den einfachen Namen einer Assembly, um nur Informationen für diese Assembly anzuzeigen. Durch den folgenden Befehl werden alle systemeigenen Images aus dem Cache für systemeigene Images angezeigt, die den Teilnamen MyAssembly aufweisen, sowie ihre Abhängigkeiten und alle Stammassemblys, die über eine Abhängigkeit zu MyAssembly verfügen:

ngen display MyAssembly

Zum Beurteilen des Einflusses, den eine update-Aktion nach der Aktualisierung der freigegebenen Komponente hat, ist es hilfreich, die Stammassemblys zu kennen, die von der Assembly der freigegebenen Komponente abhängen.

Wenn Sie die Dateierweiterung einer Assembly angeben, müssen Sie entweder den Pfad angeben oder "Ngen.exe" von dem Verzeichnis aus ausführen, in dem die Assembly enthalten ist:

ngen display c:\myApps\MyAssembly.exe

Der folgende Befehl dient zur Anzeige aller nativen Images im Cache für native Images mit dem Namen MyAssembly und der Version 1.0.0.0.

ngen display "myAssembly, version=1.0.0.0"

Aktualisieren von Images

Images werden normalerweise aktualisiert, nachdem eine freigegebene Komponente aktualisiert wurde. Verwenden Sie zum Aktualisieren aller systemeigenen Images, die bzw. deren Abhängigkeiten geändert wurden, die Aktion update ohne Argumente.

ngen update

Das Aktualisieren aller Images kann ein langwieriger Prozess sein. Sie können die Updates mit der Option /queue in eine Warteschlange stellen, um sie vom Dienst für systemeigene Images ausführen zu lassen. Weitere Informationen zur Option /queue und den Prioritäten bei der Installation finden Sie unter Dienst für systemeigene Abbilder.

ngen update /queue

Deinstallieren von Images

"Ngen.exe" verwaltet eine Liste von Abhängigkeiten. Freigegebene Komponenten können demnach nur entfernt werden, nachdem alle Assemblys, die von diesen Komponenten abhängen, entfernt wurden. Darüber hinaus wird eine freigegebene Komponente, die als Stammelement installiert wurde, nicht entfernt.

Mit dem folgenden Befehl werden alle Szenarien für den Stamm ClientApp.exe deinstalliert:

ngen uninstall ClientApp

Mit der Aktion uninstall können bestimmte Szenarien entfernt werden. Mit dem folgenden Befehl werden alle Debugszenarien für ClientApp.exe deinstalliert:

ngen uninstall ClientApp /debug

Hinweis

Beim Deinstallieren von /debug-Szenarien werden keine Szenarien deinstalliert, die sowohl /profile als auch /debug. enthalten.

Mit dem folgenden Befehl werden alle Szenarien für eine bestimmte Version von ClientApp.exe deinstalliert:

ngen uninstall "ClientApp, Version=1.0.0.0"

Die folgenden Befehle deinstallieren alle Szenarien für "ClientApp, Version=1.0.0.0, Culture=neutral, PublicKeyToken=3c7ba247adcd2081, processorArchitecture=MSIL", oder nur das Debugszenario für diese Assembly:

ngen uninstall "ClientApp, Version=1.0.0.0, Culture=neutral,
  PublicKeyToken=3c7ba247adcd2081, processorArchitecture=MSIL"
ngen uninstall "ClientApp, Version=1.0.0.0, Culture=neutral,
  PublicKeyToken=3c7ba247adcd2081, processorArchitecture=MSIL" /debug

Wie bei der Aktion install erfordert die Angabe einer Erweiterung entweder, dass "Ngen.exe" von dem Verzeichnis aus ausgeführt werden muss, in dem die Assembly enthalten ist, oder dass der vollständige Pfad angegeben werden muss.

Beispiele, die sich auf den Dienst für systemeigene Abbilder beziehen, finden Sie unter Dienst für systemeigene Abbilder.

Aufgabe zur Generierung nativer Images

Die Aufgabe zur Generierung systemeigener Images ist eine Windows-Aufgabe, die systemeigene Images generiert und verwaltet. Die Aufgabe zur Generierung nativer Images geht so vor, dass sie automatisch native Images für die unterstützten Szenarien generiert und freigibt. Sie ermöglichte es Installationsprogrammen außerdem, Ngen.exe (Native Image Generator) zu verwenden, um native Images nach einer Zeitverzögerung zu erstellen und zu aktualisieren.

Die Aufgabe zur Generierung nativer Images wird einmal für jede CPU-Architektur registriert, die auf einem Computer unterstützt wird. Dadurch ist es möglich, Anwendungen zu kompilieren, die genau für jede Architektur angepasst sind:

Aufgabenname 32-Bit-Computer 64-Bit-Computer
NET Framework NGEN v4.0.30319 Ja Ja
NET Framework NGEN v4.0.30319 64 Nein Ja

Die Aufgabe zur Generierung nativer Images ist in .NET Framework 4.5 und höher verfügbar, wenn sie unter Windows 8 oder höher ausgeführt wird. In früheren Versionen von Windows verwendet .NET Framework den Dienst für systemeigene Abbilder.

Lebensdauer der Aufgabe

Üblicherweise startet der Windows-Taskplaner die Aufgabe zur Generierung systemeigener Images jede Nacht, wenn sich der Computer im Leerlauf befindet. Die Aufgabe prüft auf zurückgestellte Arbeit, die von Anwendungsinstallationsprogrammen in die Warteschlange eingereiht wurde, auf zurückgestellte Aktualisierungsanforderungen für systemeigene Images sowie auf automatische Imageerstellung. Die Aufgabe schließt ausstehende Arbeitselemente ab und fährt dann herunter. Wird für den Computer der Leerlaufzustand beendet, während die Aufgabe ausgeführt wird, wird die Aufgabe beendet.

Sie können die Aufgabe zur Generierung systemeigener Images auch manuell über die Taskplaner-Benutzeroberfläche oder durch manuelle Aufrufe von "NGen.exe" starten. Wird die Aufgabe mit einer dieser Methoden gestartet, wird sie weiter ausgeführt, wenn der Computer nicht mehr im Leerlauf ist. Images, die manuell mit "NGen.exe" erstellt wurden, werden priorisiert, um vorhersagbares Verhalten für Installationsprogramme von Anwendungen zu ermöglichen.

Dienst für systemeigene Abbilder

Der Dienst für systemeigene Abbilder ist ein Windows-Dienst, der systemeigene Abbilder (Images) generiert und verwaltet. Der Dienst für systemeigene Abbilder ermöglicht es dem Entwickler, die Installation und Aktualisierung von systemeigenen Abbildern in Zeiträume zu verschieben, in denen sich der Computer im Leerlauf befindet.

Normalerweise wird der Dienst für systemeigene Abbilder vom Installationsprogramm (Installer) für eine Anwendung oder ein Update gestartet. Für Aktionen mit Priorität 3 wird der Dienst während Leerlaufzeiten des Computer ausgeführt. Der Dienst speichert seinen Zustand und kann, sofern erforderlich, selbst nach mehreren Neustarts fortgesetzt werden. Mehrere Imagekompilierungen können in die Warteschlange gestellt werden.

Der Dienst interagiert außerdem mit dem manuellen Befehl "Ngen.exe". Manuelle Befehle haben Vorrang vor Hintergrundaktivitäten.

Hinweis

Unter Windows Vista ist der Anzeigenamen für den Dienst für systemeigene Abbilder "Microsoft.NET Framework NGEN 50727_X86" oder "Microsoft.NET Framework NGEN 50727_X64". Bei allen früheren Versionen von Microsoft Windows lautet der Name ".NET Runtime Optimization Service 50727_X86" oder ".NET Runtime Optimization Service 50727_X64".

Starten verzögerter Vorgänge

Es empfiehlt sich, vor dem Starten einer Installation oder Aktualisierung den Dienst zu beenden. Dadurch ist sichergestellt, dass der Dienst nicht ausgeführt wird, während das Installationsprogramm Dateien kopiert oder Assemblys im globalen Assemblycache ablegt. Die folgende Befehlszeile von "Ngen.exe" beendet den Dienst:

ngen queue pause

Nachdem alle verzögerten Vorgänge in die Warteschlange gestellt wurden, kann der Dienst mit dem folgenden Befehl fortgesetzt werden:

ngen queue continue

Um die Generierung von systemeigenen Images zu verzögern, wenn eine neue Anwendung installiert oder eine freigegebene Komponente aktualisiert wird, verwenden Sie die /queue-Option mit der install- oder der update-Aktion. Mit den folgenden Befehlszeilen in "Ngen.exe" wird ein systemeigenes Image für eine freigegebene Komponente installiert und werden alle Stammelemente aktualisiert, die möglicherweise betroffen sind:

ngen install MyComponent /queue
ngen update /queue

Die update-Aktion bewirkt, dass alle systemeigenen Images neu generiert werden, die ungültig geworden sind, nicht nur diejenigen, für die MyComponent verwendet wird.

Wenn die Anwendung aus vielen Stammelemente besteht, können Sie die Priorität der verzögerten Aktionen steuern. Die folgenden Befehle stellen die Installation der drei Stammelemente in die Warteschlange. Assembly1 wird zuerst installiert, ohne dass auf eine Leerlaufzeit gewartet wird. Assembly2 wird ebenfalls ohne Warten auf eine Leerlaufzeit installiert, aber erst, nachdem alle Aktionen mit Priorität 1 abgeschlossen sind. Assembly3 wird installiert, wenn der Dienst feststellt, dass sich der Computer im Leerlauf befindet.

ngen install Assembly1 /queue:1
ngen install Assembly2 /queue:2
ngen install Assembly3 /queue:3

Durch Verwenden der executeQueuedItems-Aktion können Sie erzwingen, dass in der Warteschlange befindliche Aktionen gleichzeitig ausgeführt werden. Wenn Sie die optionale Priorität angeben, wirkt sich diese Aktion nur auf die Aktionen in der Warteschlange aus, die dieselbe oder eine niedrigere Priorität haben. Da die Standardpriorität gleich 3 ist, verarbeitet der folgende "Ngen.exe"-Befehl alle in der Warteschlange befindlichen Aktionen sofort, und er wird erst beendet, wenn die Aktionen abgeschlossen sind:

ngen executeQueuedItems

Synchrone Befehle werden von "Ngen.exe" ausgeführt, und für sie wird nicht Dienst für systemeigene Abbilder verwendet. Sie können Aktionen mit "Ngen.exe" ausführen, während der Dienst für systemeigene Abbilder ausgeführt wird.

Beenden des Diensts

Nachdem der Dienst durch Ausführen eines "Ngen.exe"-Befehls, der die /queue-Option enthält, gestartet wurde, wird er im Hintergrund ausgeführt, bis alle Aktionen abgeschlossen wurden. Der Dienst speichert seinen Zustand, sodass er, sofern erforderlich, selbst nach mehreren Neustarts fortgesetzt werden kann. Wenn der Dienst feststellt, dass es keine weiteren Aktionen in der Warteschlange gibt, setzt er seinen Status zurück, sodass er beim nächsten Computerstart nicht neu gestartet wird, und dann beendet sich der Dienst selbst.

Dienstinteraktion mit Clients

In .NET Framework 2.0 erfolgt die einzige Interaktion mit dem Dienst für systemeigene Abbilder über das Befehlszeilentool „Ngen.exe“. Verwenden Sie das Befehlszeilentool in Installationsskripts, um Aktionen für den Dienst für systemeigene Abbilder in die Warteschlange zu stellen und mit dem Dienst zu interagieren.

Siehe auch