Entwerfen mit Mustern: die dienstorientierte Lösung
Die dienstorientierte Lösung veranschaulicht, wie eine BizTalk-Anwendung anderen Anwendungen als Dienst zur Verfügung gestellt werden kann. Das Bereitstellen einer Anwendung als Dienst ermöglicht anderen Anwendungen mühelos das Nutzen der Informationen und deren Verwendung in Diensten, die sie bereitstellen.
Die Lösung ist eine Kreditinformationsanwendung, die ihre Informationen als Webdienstantwort bereitstellt, nachdem relevanten Informationen aus drei anderen Anwendungen zusammengeführt wurden. Die Anwendung gibt die zusammengeführten Kreditinformationen in einer einzelnen Nachricht zurück. Bei den drei Back-End-Systemen handelt es sich um Folgende:
SAP-System. Das SAP-Back-End-System liefert Informationen zum allgemeinen Kreditlimit des Kunden. Die Lösung kommuniziert mit diesem Back-End-System mithilfe des SAP-Adapters im BizTalk Adapter Pack.
Pending Transactions-System. Das Pending Transactions-System meldet die Gesamtanzahl offener Transaktionen dieses Kontos. Die Lösung nutzt Microsoft Host Integration Server (HIS) für die Kommunikation zwischen Großrechner und dem Windows-Server. Es arbeitet ferner mit dem Transaktionsintegrator von HIS. Dieser ermöglicht dem System die Kommunikation mit dem Großrechner als Webdienst. Die BizTalk-Orchestrierung nutzt diesen Webdienst.
Payment Tracking-System. Das Payment Tracking-System meldet die letzte von der Person geleistete Zahlung. Dieses System nutzt MQSeries.
Wie Sie in der Lösungsübersicht erkennen konnten, können Sie mithilfe von MQSeries-Warteschlangen auch eine Nicht-Webdienst-Schnittstelle verwenden. (Weitere Informationen zur allgemeinen Struktur der Anwendung finden Sie unter Grundlegendes zur dienstorientierten Lösung. Wenngleich Webdienste die gängigste Möglichkeit zum Aufbauen dienstorientierter Architekturen darstellen, können sie nicht von allen Anwendungen genutzt werden. Mithilfe von BizTalk Server-Lösungen können Sie neben Webdiensten alternative Möglichkeiten bereitstellen, über die ältere Anwendungen den Dienst nutzen können.
Der MQSeries-Zugriff simuliert, wie ein älteres IVR-System (Interactive Voice Response) die Lösung ggf. nutzen kann. Der MQSeries-Zugriff zeigt (zusammen mit dem Webdienstzugriff), wie eine einzelne Lösung von sowohl älteren als auch aktuellen Anwendungen genutzt werden.
Muster, die in der dienstorientierten Lösung verwendet werden
Die folgende Abbildung zeigt eine vereinfachte Version der Muster in der dienstorientierten Lösung.
Die Lösung besteht aus vier Standard Teilen, die jeweils ein Muster darstellen: die Dienstschnittstelle, einen inhaltsbasierten Router, eine Empfängerliste und einen Aggregator. Die Dienstschnittstelle stellt den Schnittstellenmechanismus dar, der das Herstellen einer Verbindung mit der Lösung ermöglicht. Der inhaltsbasierte Router überprüft die Gültigkeit der Nachricht und sendet eine Fehlermeldung, falls diese ungültig sein sollte. Die Empfängerliste sendet die Nachricht an die drei Back-End-Anwendungen. Nachdem die Back-End-Anwendungen geantwortet haben, führt der Aggregator die Antworten zu einer einzelnen Antwortnachricht zusammen. Die Antwortnachricht wird über die Dienstschnittstelle zurück zur anfordernden Anwendung gesendet.
Beachten Sie, dass die Abbildung unvollständig ist.
In der Abbildung fehlen Nachrichtenkonvertierer, die die Lösung für die Kommunikation mit den externen Systemen benötigt.
Die Abbildung gibt nicht an, wie die Kommunikation mit den Back-End-Prozessen erfolgt.
Die Abbildung gibt ferner nicht den Typ der Dienstschnittstelle an.
Außerdem fehlt in der Abbildung die Angabe, ob die Kommunikation synchron oder asynchron erfolgt.
Weitere Informationen
Entwickeln einer dienstorientierten Lösungzur Übersetzung der Muster der dienstorientierten Lösung