Diese Beispielarchitektur zeigt, wie Sie die nativen IBM i-Sicherungs- und -Wiederherstellungsdienste mit Microsoft Azure-Komponenten verwenden können, um IBM i-Workloads schnell zu Skytap in Azure zu migrieren. Diese native IBM Power9-Infrastruktur wird in einem Azure-Rechenzentrum gehostet, was die Wartezeit zwischen herkömmlichen Workloads und nativ in Azure ausgeführten Workloads minimiert. Sie erhalten die Zuverlässigkeit und Reichweite von Azure und können IBM i-LPARs (logische Partitionen) flexibel bei Bedarf bereitstellen und skalieren. Außerdem stehen Ihnen über Azure Storage umfassende Sicherungs- und Wiederherstellungsdienste zur Verfügung.
Aufbau
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Workflow
Die Nummern im Diagramm entsprechen dem folgenden Datenfluss:
Ein lokaler Benutzer verwendet einen Webbrowser, um über Azure ExpressRoute eine private Verbindung mit Azure herzustellen. Diese webbasierte App bietet eine moderne Schnittstelle für die Dienste, die in den in Skytap in Azure ausgeführten IBM i-Instanzen ausgeführt werden.
Ein FTP-Proxy und eine Azure Data Box Gateway-Instanz werden lokal neben der vorhandenen IBM i-Infrastruktur des Rechenzentrums bereitgestellt. Vor der Migration werden die IBM i-Systeme entweder mit GoSave oder mit Backup, Recovery and Media Services (BRMS) gesichert.
Von Data Box Gateway werden die Daten aus dem IBM i-System über einen Azure Private Link-Endpunkt an ein Azure Blob Storage-Konto gesendet.
Ein FTP-Proxy und eine Data Box Gateway-Instanz werden in der Umgebung von Skytap in Azure im gleichen Netzwerk bereitgestellt wie die IBM i-Systeme.
Die IBM i-Systeme werden unter Skytap in Azure mithilfe der Option 21 (Wiederherstellen der System- und Benutzerdaten) der Option 23 (Wiederherstellen der Benutzerdaten) oder der BRMS-Option wiederhergestellt, falls diese für die ursprüngliche Sicherung verwendet wurde.
Komponenten
Die Architektur verwendet diese Komponenten:
Skytap in Azure ist ein Dienst, von dem IBM Power-Workloads und herkömmliche x86-Workloads auf Hardware in Azure-Rechenzentren ausgeführt werden. Organisationen jeder Größe, die Anwendungen unter IBM Power-basierten AIX-, IBM i- oder Linux-Betriebssystemen ausführen, können diese mit geringem Vorbereitungsaufwand zu Azure migrieren.
Virtuelle Azure-Computer bieten bedarfsgesteuerte skalierbare Rechenleistung. Mit einem virtuellen Computer (virtual machine, VM) erhalten Sie eine flexible Virtualisierung, ohne Zeit und Mittel für den Kauf und die Verwaltung der physischen Hardware aufwenden zu müssen, auf der der virtuelle Computer ausgeführt wird.
Azure Virtual Network ist der Grundbaustein für Ihr privates Netzwerk in Azure. Als softwaredefiniertes Netzwerk bietet ein virtuelles Netzwerk (VNet) eine isolierte Umgebung, in der virtuelle Computer und andere Azure-Ressourcen untereinander, mit dem Internet und mit lokalen Netzwerken kommunizieren können. Im Skytap Well-Architected Framework erfahren Sie mehr zur Funktionsweise von Skytap für Azure-Konnektivität.
Azure Private Link ermöglicht die Erstellung eines eigenen Private Link-Diensts in Ihrem virtuellen Netzwerk, damit der Webclient Ressourcen aus Skytap in Azure nutzen kann.
Azure Blob Storage ist eine Objektspeicherlösung zum Speichern großer Mengen unstrukturierter Daten (beispielweise Text und Binärdaten).
Azure ExpressRoute erweitert Ihre lokalen Netzwerke über eine private, von einem Konnektivitätsanbieter bereitgestellte Verbindung auf Clouddienste von Microsoft wie Azure und Office 365. Weitere Informationen zur Funktionsweise von Azure ExpressRoute mit Skytap finden Sie unter Erste Schritte: Skytap und Azure-Netzwerk.
Azure Data Box Gateway ist ein virtuelles Gerät, das lokal installiert wird. Daten werden unter Verwendung des NFS-Protokolls (Network File System) und des SMB-Protokolls (Server Message Block) darauf geschrieben und von Data Box Gateway an Azure gesendet.
Alternativen
Verbindungen mit IBM i-Instanzen, die in Skytap in Azure ausgeführt werden, können über ein virtuelles privates Netzwerk (VPN) oder über das Internet hergestellt werden. Sie können beispielsweise SSH (Secure Shell) für den Zugriff auf Ihre IBM i-Anwendungen in Azure verwenden.
Um die Sicherheit zu maximieren und die Anzahl geöffneter Ports zu minimieren, können virtuelle Computer als Bastionhosts für Administratorzugriff auf die LPARs verwendet werden. Der Bastionhost wird im VNet in Azure ausgeführt. Administratoren können beispielsweise einen 5250-Terminalemulator verwenden, um auf ihre IBM i-Systeme zuzugreifen.
Sie können Ihr System vor der Migration mithilfe von BRMS sichern und anschließend die BRMS-Wiederherstellung für inkrementelle Sicherungen verwenden.
In einem Hochverfügbarkeitsszenario können Sie Journaldaten in Quasi-Echtzeit über die ExpressRoute-Leitung oder VPN-Verbindung Ihrer Organisation replizieren. Im Falle eines Ausfalls können Sie einen Rollentausch für ein nahezu sofortiges Failover durchführen.
Szenariodetails
Die IBM System i-Produktfamilie von Midrangecomputern wurde erstmals 1988 als AS/400 eingeführt. Bislang hatten Sie nur zwei teure Möglichkeiten: Sie konnten iSeries-Anwendungen vor der Verschiebung in die Cloud überarbeiten oder sie in der lokalen Umgebung oder in einer Einrichtung am gleichen Standort betreiben.
In diesem Beispiel steht Benutzern über eine Web-App in Azure eine moderne Benutzeroberfläche für die in Skytap in Azure ausgeführten Ressourcen zur Verfügung. Kritische Komponenten oder SORs (Systems of Record) können weiterhin lokal unter IBM i ausgeführt werden. Sie können auch vollständige IBM i-Workloads migrieren und mit nativen Azure-Diensten wie erweiterten Analysen und maschinellem Lernen modernisieren. In diesem reinen Cloudszenario trägt Skytap in Azure dazu bei, Ihre Kosten zu optimieren.
Mögliche Anwendungsfälle
Ermöglichen einer einfachen Self-Service-basierten Lift & Shift-Migration lokaler, unter IBM i ausgeführter Workloads zu Azure
Modernisieren von Anwendungen mithilfe nativer Azure-Dienste in einer Hybridkonfiguration, durch die eine Verbindung mit älteren Systemen und Daten unter IBM i hergestellt wird
Verbessern der Geschäftskontinuität mit kostengünstigen Azure-Lösungen für Sicherung und Notfallwiederherstellung
Skalieren durch schnelles Bereitstellen von IBM i-Instanzen nach Bedarf
Überlegungen
Verfügbarkeit
Skytap in Azure zeichnet sich auf IBM Power9-Systemen mit SSD-Speicher im RAID 6+1-Modus und einem Backplanenetzwerk mit 10 GB/s durch hohe Zuverlässigkeit aus.
Leistung
Skytap in Azure bietet nicht nur hohe Leistung und Effizienz für anspruchsvolle Workloads mit bis zu 44.000 CPWs und 512 GB RAM, sondern auch die Vorteile der Cloud. Dank bedarfsgesteuerter Kapazität und nutzungsbasierter Bezahlung entfallen die Kosten für zusätzliche lokale Hardware, um dynamische Anforderungen zu unterstützen. Anstelle weniger großer LPARs können Sie kleinere LPARs verwenden und Ressourcen nach Bedarf konfigurieren.
Skalierbarkeit
Einer der Vorteile einer Azure-basierten Lösung ist die Möglichkeit der Aufskalierung. Durch die Skalierung steht einer Anwendung eine nahezu unbegrenzte Rechenleistung zur Verfügung. Azure unterstützt mehrere Methoden zum Aufskalieren der Computeleistung. Hierzu zählen beispielsweise VM-Skalierungsgruppen und Lastenausgleich innerhalb eines Clusters. Andere Dienste skalieren Computeressourcen dynamisch. Darüber hinaus können Anwendungen in Azure auch Kubernetes-Cluster als Computedienste für bestimmte Ressourcen verwenden.
Zum Hochskalieren von Azure Compute muss lediglich der passende virtuelle Computer für die Workload ausgewählt werden.
Sicherheit
Skytap in Azure erfüllt branchenübliche Sicherheitsanforderungen für die Cloud – einschließlich SOC 2- und SOC 3-Nachweise (System and Organization Controls for Service Organizations) sowie Konformität mit ISO 27001 und PCI-DSS 3.2. Weitere Informationen dazu, wie Skytap Ihre Workloads absichert, finden Sie unter Sicherheit im Skytap Well-Architected Framework.
Kostenoptimierung
Durch Ausführen Ihrer Workloads der IBM i-Serie in Skytap in Azure können Sie Ihre Kosten im Vergleich zu lokalen Bereitstellungen optimieren. Mit den verbrauchsbasierten Nutzungsplänen können Sie LPARs nach Bedarf bereitstellen und skalieren, um die Anforderungen Ihrer Workloads zu erfüllen.
Weitere Preisinformationen finden Sie im Azure Marketplace auf der Registerkarte Pläne + Preise von Skytap in Azure.
Bereitstellen dieses Szenarios
Informationen zum Einstieg in die Ausführung von iSeries-Anwendungen in Azure finden Sie in der Vorlage Skytap on Azure (Skytap in Azure) im Azure Marketplace. Erfahren Sie mehr über die verschiedenen Migrations- und Bereitstellungsoptionen im Skytap Well-Architected Framework.
Nächste Schritte
Weitere Informationen zu Skytap in Azure erhalten Sie von legacy2azure@microsoft.com oder in den folgenden Ressourcen:
Sehen Sie sich die Demo zur Cloudmigration für Apps mit IBM Power an.
Informieren Sie sich über die Vorgehensweise zum Beschleunigen Ihrer Cloudstrategie mit Skytap in Azure.
Sehen Sie sich die Vorlage Skytap on Azure (Skytap in Azure) im Azure Marketplace an.
Erfahren Sie mehr über die Migrationsoptionen von Skytap.