[IE9] Tracking Protection Listen selbstgemacht
Inspiriert durch den Blogpost meines Kollegen Michael Kranawetter möchte ich heute ein bisschen tiefer in die Erstellung eigener Tracking Protection Lists (TPL) eingehen und auch Impulse für sinnvolle Nutzungen geben.
Zum Thema was TPLs grob sind, habe ich mich hier schon ausgelassen, ich verzichte daher auf die Wiederholung und fokussiere mich auf die eigentliche Erstellung und Verteilung:
Dateiformat
Das ist in dem Fall sehr einfach: ein einfaches UTF-8 Textfile ist hier ausreichend, sprich in gutem Webdeveloper Stile einfach mal Notepad bemühen!
Verfügbare Syntax Elemente (vgl. engl. Version):
Reihenfolge
Die Reihenfolge der Angaben ist erst mal nicht vorgeschrieben.
Zur Lesbarkeit und Wartbarkeit empfehle ich folgende Sortierungen:
- nach Typ, sprich alle “-“ zusammen, alle “-d” zusammen, alle “+” und alle “+d” zusammen
- nach Alphabet
- zuerst der TLD, sprich z.B.:
-d subd.aontoso.com
-d subd.bontoso.com
-d subd.contoso.com
- Dann nach Subdomäne
-d sube.contoso.com
-d subf.contoso.com
- zuerst der TLD, sprich z.B.:
Wichtig auch, was passiert wenn in der einen TPL –d contoso.com
und in der nächsten +d contoso.com
definiert ist?
Entgegen der typischen Erwartung gewinnt der +d Eintrag. Dies hat den Hintergrund, dass auch allgemeinere Ausschlüsse überschrieben werden um z.B. zwar das Tracken von einer Seite zu verhindern, aber das Laden von z.B. jquery Libraries von der selben TLD Domäne [aber andere Subdomäne] zu erlauben.
Installation
Consumer Target:
Einfach auf der eigenen Webseite das File hosten und über
window.external.msAddTrackingProtectionList(URL, description);
verlinken.
IT Pro Target:
Hier wird es etwas schwieriger, denn es gibt keinen dedizierten Verteilmechanismus.
Die TPL Informationen werden in der Registry unter
HKCU\Software\Microsoft\Internet Explorer\Safety\PrivacIE\Lists
abgelegt.
Der einfachste Weg wäre also eine TPL zu erstellen, über die API in einen IE zu integrieren und dann den entstandenen Registrykey samt Values zu importieren und das File an die im “Path” Value angegebene Location zu kopieren.
Wir können allerdings keine Gewährleistung auf dieses Vorgehen abgeben! Daher Anwendung auf eigene Gefahr!
Warum sollte dies für IT Pros von Relevanz sein?
- aus den gleichen Gründen wie für Consumer: das Tracking eines Mitarbeiters zu verhindern und darüber u.U. ungewollt Firmengeheimnisse preisgeben (z.B.: weil sehr viel auf bestimmten Material-Webseiten gesurft wurde)
- um Netzwerklast zu verringern und damit Netzwerkkomponenten (Switches, Router, Proxies) zu entlasten: wenn eine Domäne, bzw. ein integrierter Aufruf auf eine Ressource (Script, Bild,…) geblockt wird, wird diese Anforderung gar nicht erst abgeschickt und somit auch in keinster Weise beantwortet.
Auch wenn dies auf den ersten Blick nur ein Tropfen auf den heißen Stein darstellt, wenn man die Kosten für die teilweise nicht unerheblich großen Scripte und Bilder hochrechnet, dann kann dies schon für den ROI interessant werden.
Warum ist es keine Gefahr TPLs einzusetzen?
- Weil ein User über das UI das Blocken aller TPLs für die aktuelle Domäne ausschalten kann
- Weil die TPLs nur für “andere” Domänen gelten. D.h., dass angenommen auf einer aktiven TPL wäre der Eintrag “-d contoso.com”, dass natürlich bei dem direkten Ansurfen von https://www.contoso.com keine Ressource von contoso.com geblockt wird.
You gotta do what you gotta do!
Bis zum nächsten Post
Stephanus
Links
https://msdn.microsoft.com/en-us/library/hh273399(v=VS.85).aspx
https://blogs.technet.com/b/iede/archive/2011/02/09/ie9-tracking-protection-deu.aspx
https://blogs.technet.com/b/iede/archive/2011/04/04/tracking-protection-lists-und-ihre-updates.aspx