Interview: Mitarbeiterkommunikation bei der Bachner Unternehmensgruppe
Gastbeitrag von Caroline Brux
Häufig funktioniert der „Flurfunk“ in Unternehmen noch am besten, um Informationen über eine geplante Reorganisation, über neue Mitarbeiter oder Referenzprojekte zu streuen. Aber sobald mehr als vier Leute auf dem Laufenden gehalten werden müssen, wird es schnell unübersichtlich.
Was kann ein Unternehmen tun, um die Mitarbeiter über die neuesten Entwicklungen zu informieren? Wir haben nachgefragt bei der Unternehmensgruppe Bachner in Mainburg. Nadine Nugel, verantwortlich für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit, und Gerhard Müller, verantwortlich für Personal, gaben Antwort.
Worin besteht die Herausforderung beim Thema Interne Kommunikation? Sind nicht alle Mitarbeiter interessiert an den neuesten Informationen über ihr Unternehmen?
Gerhard Müller: Na klar, jeder möchte auf dem neuesten Stand sein. Eine große Herausforderung ist zunächst die mündliche Weitergabe der Informationen von einer Hierarchiestufe zur nächsten. Da gibt es einfach sehr viele Schnittstellen und an jeder kann ein Teil der Informationen verloren gehen. Das macht viel aus!
Zum anderen hat nicht jeder unserer 330 Mitarbeiter Zugang zu unserem Intranet. Wir haben 120 PC Arbeitsplätze, die restlichen Mitarbeiter müssen wir über andere Wege erreichen. Dem begegnen wir, indem wir die Informationen breit über möglichst viele Kanäle streuen.
Und welche Tools der Mitarbeiterkommunikation sind bei Ihnen im Einsatz?
Nadine Nugel: Die Mitarbeiter erhalten viele Informationen aus dem Unternehmen zusammen mit der monatlichen Lohnabrechnung per Post. Die „Bachner News“ werden beispielsweise damit auch verschickt. Das ist unsere halbjährlich erscheinende Unternehmenszeitschrift, die bei Mitarbeitern und Kunden immer sehr gut ankommt. Großen Wert legen wir darauf, dass die Zeitschrift zuerst an alle Mitarbeiter geht und erst dann an unsere Kunden verschickt wird.
Ja, und dann haben wir an jedem Standort natürlich ein Schwarzes Brett mit Aushängen, die man wiederum auch im Intranet nachlesen kann.
Wie kann man denn eigentlich herausfinden, ob sich die Mitarbeiter informiert genug fühlen?
Gerhard Müller: Wir führen seit neun Jahren jährlich eine Mitarbeiter-Zufriedenheitsanalyse durch. Die Mitarbeiter erhalten dafür einen Fragebogen per Post, der Fragen zu verschiedenen Themen wie Standort, Führungskraft, Equipment usw. enthält. Das Ganze ist anonym und jeder, der den Bogen in unsere dafür vorgesehene „Urne“ einwirft, nimmt an einer Verlosung teil. Für uns sind das wirklich wertvolle Informationen und dafür wollen wir uns bei den Mitarbeitern auch bedanken.
Und was stellten Sie anhand der Zufriedenheitsanalysen fest?
Gerhard Müller: Die Frage „Wie gut fühlen Sie sich über die Belange des Unternehmens informiert?“ schneidet mit schöner Regelmäßigkeit immer am schlechtesten ab. Wir grübeln da jedes Jahr: Was können wir tun, um das zu verbessern? Es sind kleine Schritte, die das Niveau anheben.
Nadine Nugel: Und nicht jede Aktion ist ein Erfolg. Damit wir den Mitarbeitern ohne PC Arbeitsplatz einen Zugriff auf das Intranet ermöglichen können, wurde beispielsweise ein Infoterminal im Hauptgebäude installiert – genutzt wird er so gut wie gar nicht.
Stichwort digitale Medien: Wie schätzen Sie die Mitarbeiterkommunikation der Zukunft ein – wird man sich hier mehr und mehr auf digitale Kommunikationskanäle verlassen oder ist das „Schwarze Brett“ neben der Kantine eine Sache für die Ewigkeit?
Nadine Nugel: Ich denke, die Informationen auf Papier bzw. am Schwarzen Brett wird es immer geben. Für viele unserer Mitarbeiter ist es einfach wichtig, die Sachen gedruckt zu lesen oder sie in den Händen zu halten.
Gerhard Müller: Als Handwerksbetrieb haben zwei Drittel unserer Leute während der Arbeitszeit keinen Zugriff auf einen PC. Das Mobiltelefon wird da schon viel eher genutzt, auch von den älteren. Unter Umständen gibt es darüber in Zukunft bessere Möglichkeiten, die Mitarbeiter mit den relevanten Informationen zu versorgen.
Über die Bachner Unternehmensgruppe
Die in der vierten Generation von Hans und Sabine Bachner geführte Unternehmensgruppe Bachner [link to https://www.bachner.de/\] bietet Komplettlösungen in den Bereichen Energietechnik, IT Kommunikationstechnik, Automatisierungstechnik sowie im Bereich der erneuerbaren Energien. Das Unternehmen erwirtschaftet an acht Standorten in Deutschland und Österreich mit insgesamt 330 Mitarbeitern einen Umsatz von 71 Millionen Euro.