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TechEd USA 2010 Keynote: Bob Muglia zu Windows 7 & Windows Server 2008 R2 SP1, Cloud Computing und Virtual Machine Manager vNext

Gestern startete die TechEd 2010 für Nordamerika in New Orleans. Sollten Sie zufällig gerade nicht in New Orleans sein, dann können Sie die Veranstaltung trotzdem miterleben, und zwar über unser Portal TechEd Online. Dort sind z.B. die Keynote-Vorträge als Video verfügbar.

Den Anfang machte Bob Muglia, Microsoft President für Server & Tools, dessen Keynote sich mit vielen aktuellen und spannenden Themen befaßte.

  • Service Pack 1 für Windows 7 und Windows Server 2008 R2: Seit der ersten Ankündigung des SP1 wurde vor allem die Frage gestellt, wann mit einer öffentlichen Beta-Version und mit der Fertigstellung zu rechnen ist. Zur RTM-Version ist nach wie vor kein Datum bekannt. Für die öffentliche Beta hat Bob nun ein Datum benannt: Ende Juli 2010 wird sie vorliegen. Am Inhalt des Service Pack 1 hat sich nichts geändert: Hotfixes und kleinere Veränderungen für Windows 7, Dynamic Memory und RemoteFX für Windows Server 2008 R2. RemoteFX wurde jedoch um eine wichtige Funktionalität erweitert: Generic USB Redirection erlaubt die Umleitung beliebiger USB-Geräte vom Endgerät des Benutzers zum Hosted Desktop.

 

  • Cloud Computing: Die Welt der IT befindet sich am Anfang eines tiefgreifenden Umbruchs, vom relativ statischen Client-Server Computing hin zum Cloud Computing. Das bedeutet nicht notwendigerweise, daß in Zukunft keine lokalen IT-Komponenten mehr vorhanden sind. Standardisierte IT-Dienste werden jedoch mehr und mehr zu Cloud Computing-Anbietern ausgelagert. Bei Email z.B. ist das bereits seit vielen Jahren ganz normal, vor allem für kleinere Unternehmen. Genauso normal wird es in Zukunft sein, Daten und Applikationen auszulagern, und zwar sowohl für Unternehmen als auch für den privaten Gebrauch. Identity Federation sorgt dabei für die nahtlose Integration von Cloud-Applikationen in interrne Applikationen und Prozesse. Cloud Computing bietet auch für IT-Fachleute neue Möglichkeiten. Ein immer größerer Teil der täglichen administrativen Routine wird zusammen mit den IT-Diensten zu Cloud Computing-Anbietern abwandern. Das erlaubt es Administratoren, sich weiterzuentwickeln und sich innerhalb der eigenen IT um höherwertige Aufgaben zu kümmern, etwa IT Service Management oder die Entwicklung von internen Applikationen zur Unterstützung von Geschäftsprozessen. Durch Cloud Computing wird die eigene IT für Unternehmen sichtbarer und beteiligt sich in noch höherem Maße am Geschäftserfolg.

 

  • Die nächste Generation des Server Deployment: Ganz besonders spannend fand ich die Erklärungen und Demos zur Zunkunft des Server Deployment und Lifecycle Management. Cloud Computing steht so sehr im Mittelpunk der allgemeinen Aufmerksamkeit, daß man leicht vergißt, daß sowohl Private Cloud als auch Public Cloud zu einem wesentlichen Teil aus Servern bestehen. Nun ist eine meiner persönlichen Weissagungen eingetroffen: Applikationsvirtualisierung hält Einzug in die Server-Welt. Und zwar nicht nur in Form von App-V-Paketen auf Remote Desktop Services Session Hosts (Terminal Server) – das gibt’s ja schon seit einiger Zeit. Vielmehr werden in Zukunft Server-Applikationen und –Dienste virtualisiert. Anders Vinberg zeigt in einer ausführlichen Demo die nächste Generation des System Center Virtual Machine Manager. In dessen Bibliothek finden sich neben virtuellen Festplatten, ISO Images, virtuellen Maschinen und Vorlagen für Hardware und Software nun auch virtualisierte Dienste und Applikationen. Für die Konfiguration etwa einer neuen Webapplikation wählt man dann die benötigten Komponenten (Betriebssystem, VM, SQL, IIS usw.) aus. Dabei helfen neue Vorlagen für komplexe Applikationen, die Informationen z.B. über die Konnektivität von SQL und IIS enthalten. Das Ergebnis skaliert dann auch noch automatisch, denn man konfiguriert nicht eine konkrete Anzahl von Server-Instanzen, sondern statt dessen Ober- und Untergrenzen, innerhalb derer der Virtual Machine Manager vollständig automatisiert neue VMs anlegt oder entfernt. Auch das installieren von Hotfixes wird automatisiert: der Virtual Machine Manager nimmt bei Bedarf VMs aus dem Applikations-Verbund, aktualisiert diese und fügt sie wieder hinzu, so daß die Applikation selbst aus Sicht des Benutzers ohne Unterbrechung weiterläuft. Auf den Punkt gebracht: der neue Virtual Machine Manager ist die Kernkomponente Ihrer Private Cloud.

Viel Spaß beim anschauen des Keynote-Videos wünscht Ihnen

 

Ralf M. Schnell