Neue Videocodierung MRD (Multilayer-Recording and –Displaying)
Schon vor einer ganzen Weile veröffentlichte eine eher kleine Gruppe bei Microsoft Research ein bahnbrechendes Protokoll zur Aufzeichnung und Codierung von Videos. Durch die aufwendige Trennung verschiedener Aufnahme-Schichten (Layer) werden vollkommen neue echtzeitfähigen Encodierungen möglich, gleichzeitig bleiben alle Schichten unabhängig animier- und austauschbar.
Seit heute gibt es erste ernsthafte Umsetzungen dieses Forschungsergebnises auch im Live-Betrieb. Der erste WebCast nach MRD-Verfahren revolutioniert vermutlich alle existierenden Online-Lernplattformen.
Die Funktionsweise ist recht simpel, wenn man einen Blick auf die Frame-Codierung wirft. Ähnlich wie auch schon beim Vorgängerpatent des Multilayer Video Encoding und des parallel entwickelten Compact Multilayer Video Controllers, der allerdings auf nur 5 Layer begrenzt war, werden die einzelnen Video-Layer vollkommen getrennt produziert und erst zur Betrachtungszeit reassembliert. Mehrere Schichten mit unterschiedlichen Funktionen werden zur Abspielzeit übereinander gelegt. Man geht idealerweise von 5 Schichten aus. Die unterste Schicht – hier blau dargestellt – bildet meistens die Grundlage (Background) und hat in der Regel eine sehr, sehr niedrige Framerate. Die darauf folgende Schicht hat nicht immer eine Funktion, ist aber zur Reanimierung des aktionsschwachen Hintergrunds eingefügt worden. Hier kommt die Interaktion mit anderen Webtechnologien ins Spiel. Diese Schicht wird von den Entwicklern liebevoll „Cloud-Service“ genannt, wo offensichtlich auch Azure nicht weit entfernt sein kann. Die mittlere Schicht, der sogenannte Actors-Layer, ist das Herzstück des ganzen Systems (rot markiert). Da hier die höchste Komprimierungsrate zu erwarten ist, werden schnelle Bildfolgen hier platziert. Der vorletzte Layer kommt auch nur zu Beginn von Szenenbegrenzungen ins Spiel und sollte eher als Meta-Layer verstanden werden. Meta-Daten wie Titel und Szeneninfos finden Ihren Platz in dieser Schicht. Ganz oben, ironischer weise mit einer Vorhang-Textur belebt, die Shutter-Layer. Vergleichbar mit einem Bühnenvorhang bildet er die oberste Schicht und ist für die Sicherung der Szene eingefügt worden.
Mehr Details gibts bei Wikipedia.
Comments
- Anonymous
April 01, 2009
Also meiner Meinung nach, waren die 3D-Retro-Avatare aus Augsburg durchaus ein gelungener und spassiger Aprilscherz. Danke fürs Lesen und Anschauen!