MVP Summit 2016 in Seattle
Heute berichtet Lukas Pollmann aus eigener Sache über den MVP Summit 2016.
Mein Name ist Lukas Pollmann und ich bin seit 2012 im Student Partner Programm aktiv. Davon bin ich nun seit knapp drei Jahren als MSP Regional Lead aktiv und betreue aktuell die Student Partner an der TU München.
Vom 5.11. bis zum 11.11. wurde ich vom internationalen MSP Lead Gavin Gear nach Seattle auf den MVP Summit eingeladen. Ich hatte dabei nicht nur die Möglichkeit am internationalem MVP Summit teilzunehmen, sondern bekam vor und während des MVP Summits ein spezielles Programm nur für uns MSPs. Insgesamt wurde ich mit 12 weiteren MSP Leads aus der ganzen Welt eingeladen. Dabei sendete jede große MSP Region, wie etwa Frankreich oder Japan, jeweils einen ihrer MSP Leads, die in ihrer Region die MSPs betreuen und seit Jahren sich als MSPs engagieren.
Meine Reise nach Seattle begann am 5.11. Ich flog sehr früh von München über Frankfurt nach Seattle. Dort angekommen musste ich erstmal durch die wirklich endlos langen Schlagen der Immigration durch und mich gegenüber den Grenzbeamten ausweisen. Nachdem ich aber erklärte, dass ich wegen des MVP Summits einreisen möchte, ging der ganze Prozess sehr schnell und ich konnte mich mit meinem Gepäck aufmachen. Zuerst aber musste ich vom Flughafen in unser Hotel in Bellevue fahren. Bellevue ist, wie auch Redmond, ein Vorort von Seattle und liegt sehr malerisch in mitten einer sehr schönen Landschaft voller Wald und kleiner Seen. Bellevue selbst sieht aus wie eine typische amerikanische Stadt, hat aber trotz seiner Größe einige Wolkenkratzer und Hochhäuser vorzuweisen und verfügt über eine Mall mit großem Microsoft Store. Der erste Abend stand uns zur freien Verfügung und ich erkundete Bellevue, als auch den Microsoft Store, wo bereits das Surface Studio ausprobiert werden konnte. Außerdem hatte ich die Möglichkeit die anderen MSPs im Hotel zu treffen und verbrachte mit diesen meinen ersten Abend.
Am nächsten Tag mussten wir schon sehr früh aufbrechen und wurden um 6:30 im Hotel von Gavins Kollegin Tracy abgeholt. Im Shuttlebus fuhren wir direkt nach Redmond auf den Microsoft Campus. Dort verbrachten wir den ganzen Tag im Gebäude 27, wo „The Garage“ von Microsoft liegt, die für das ein oder andere App Projekt bekannt ist. Im Grunde kann man sich „the Garage“ als Microsofts internen Hackerspace vorstellen. Hier kann man frei tüfteln, entwickeln und experimentieren. Wir verbrachten hier unseren MSP Preday und durften bis spät in den Nachmittag Coden was das Zeug hielt. Doch bevor wir uns an Szenarien zu Machine Learning, Azure Storage und IoT versuchen durften, führte uns Gavin in die Agenda ein. Danach führte er uns durch die Pläne für das kommende Jahr und was wir als MSPs in 2017 erwarten dürfen. Dabei lag sein Fokus insbesondere auf unserem Engagement an Universitäten und auf Events wie Hackathons oder MeetUps. Abschließend forderte uns Gavin dazu auf, dass wir uns für diese Woche bewusst aus unserer „Comfort Zone“ bewegen sollen. Also nicht nur den Vorträgen lauschen, sondern auch die Gegelegenheit zum Netzwerken nutzen und auch auf fremde zuzugehen.
Anschließend bekamen wir Swagbacks von überreicht, mit coolen MSP Gadgets, wie etwa einem Selfie Stick oder einer Powerbank mit Lautsprecher, und der passenden MSP Kleidung (Hoodies und Tshirts). Danach ging es direkt in die Hacking Sessions. Zuerst gab es eine Einführung in Azure Blob Storage und die Microsoft Cognitive Services. Anschließend bauten wir eine UWP App, welche Bilder durch die Vision API analysiert und diese in einem Blob Storage speichert. Als nächstes durften wir uns Azure ML widmen und bekamen hierzu spannende Einblicke, wie Microsoft intern Azure ML für ihre Data Science Projekte verwendet. Daran anschließend entwickelten wir ein Experiment auf Azure, bei dem wir ein Model aufbauten, dass Zahlen Analysiert. Dieses bindeten wir dann als Webservice in eine neue UWP App ein, welche gemalten Zahlen erkennen kann.
Nach so viel Coding waren wir alle erstmal geschafft und brauchten neue Energie. Glücklicherweise bekamen wir ein umfangreiches Mittagessen und konnten uns mit Tacos und Muffins stärken, bevor wir uns dem letzten Hack widmeten. Dabei hatten wir auch die Möglichkeit etwas das Gebäude und den umliegenden Campus zu erkunden. Dieser ist sehr groß, aber dennoch sehr idyllisch gelegen. Anders als viele deutsche Firmenzentralen ist er sehr weitläufig und „grün“, was zumindest mir sehr zusagt. Nun kam der IoT Teil unserer Hack Sessions. Wir entwickelten auf Grundlage der Azure IoT Suite eine Lösung, die zusammen mit einem Arduino Board verschiedene Sensoren ausliest, die Daten in Azure verarbeitet und direkt an den Mikrocontroller zurückgibt. Leider hatten wir einige Probleme mit Azure, bekamen aber alle unsere Sensoren und den Arduino Controller an unsere Anwendung angeschlossen.
Abschließend machten wir noch einige Gruppenbilder und fuhren wieder zurück in unser Hotel nach Bellevue. Abends gingen wir alle noch gemeinsam zum Bowling und konnten uns dort in gemütlicher Atmosphäre über unsere Tätigkeit als MSPs austauschen. Im Bowling Center trafen wir zudem einige MVPs, die sich dorthin teilweise verlaufen hatten und dachten, bei uns wäre die MVP Party. Nach dem Bowling nutzten wir den Abend und besuchten die deutschen MVPs in ihrer Stammkneippe Joeys. Es war ein sehr spannender Tag und ein guter Start in den Summit. Am nächsten Morgen ging es für uns wieder sehr früh los. Zuerst frühstückten wir zusammen mit MVPs aus der ganzen Welt im Hotel, bevor es mit vielen Bussen wieder auf den Redmond Campus ging. Dieses Mal in das Gebäude 33, wo das Executive Meeting Center liegt. Dieses Gebäude hat kaum Büros, dafür aber einige Eindrucksvoll Vortragsräume und auch Säle, wie man Sie etwa von den großen Keynotes zu Windows oder Surface kennt. Der MVP Summit an sich dauert etwa drei Tage und besteht aus einer Mischung aus Workshops, Vorträgen, Diskussionen und Roundtables. Abends gibt es zudem noch Parties und besondere Veranstaltungen der verschiedenen Produktgruppen. Je nachdem zu welchem Thema man MVP ist, gestaltet sich die Agenda anders und für bestimmte Themen gibt es noch vor und nach dem offiziellen Summit weiteres Programm.
Als MSPs waren wir keinem Thema fest zugeordnet und konnten die Zeit uns frei einteilen. Dadurch konnte ich verschiedene Themenfelder ausprobieren und zwischen meinen beiden Lieblingsthemen Machine Learing und Data Plattform hin und her wechseln. Der erste Tag des MVP Summits war für uns voller spannender Vorträge und Workshops. Ich konnte zudem einige spannende MVPs und Microsofties kennenlernen, wie etwa einen jungen Xamarin Entwickler aus England. Dieser leidet unter Autismus und kann daher nur schwer Emotionen, sowohl von sich als auch von anderen, schwer deuten. Um dies zumindest teilweise zu ändern, entwickelte er eine eigene Lösung um seine Emotionen besser verstehen zu können. Dafür nahm er ein Band 2, mit dem er seinen Puls misst, eine LED Anzeige mit einem Arduino Board, die durch Farben seine Emotionen anzeigt, und einer Android App, die als Client fungiert und die Daten hochlädt. Es war wirklich eindrucksvoll wie vielseitig Microsofts MVPs sind. Abends nahmen wir dann noch an der legendären Welcome Receipton teil, konnten aber knapp dem Karaoke singen entgehen. Ich lernte dabei die MVPs aus Mexiko kennen und verbrachte mit dieser lustigen Truppe den Rest des Abends, zusammen mit dem MSP Lead aus Mexiko.
Der zweite Tag des Summits war vor alllem durch weitere Vorträge und meinen Besuch des Microsoft Visitor Centers geprägt. Dort konnte ich das Microsoft Museum besuchen und dort sowohl die Geschichte der Firma nachverfolgen, als auch verschiedenste neu Geräte und Technologien ausprobieren. Außerdem konnte der Company Store besucht werden. In diesem gibt es viel Microsoft Merchandise zu allen Produkten, sehr lustige Tshirts und auch einen eigenen Bereich für Hardware. Leider beschränkten die Gepäckregeln der Lufthansa meine Shopping Tour. Dennoch war es ein sehr lohnenswerter Besuch. Abends hatten wir dann den letzten Hackathon für uns MSPs. Zusammen mit Gavin und seinem Manager Justin durften wir uns wieder an einem IoT Szenario versuchen. Wir bauten mit einem Raspberry Pi eine intelligente Zimmeralarmanlage mit Gesichtserkennung. Leider brannte unser Pi durch, doch wir konnten nach viel tüfteln unseren Erfolg mit Pizza und Bier genießen. Am Ende des Abends kürte Gavin das Sieger Team und lies mich den neuen US Präsidenten vorhersagen. Dafür musste ich in einer App den Roten Knopf drücken und sagte tatsächlich Trumps Sieg vorher. Kurios war auch unser Gebäude. Dieses war nicht nur ein Büro, sondern beinhaltete im Erdgeschoss das Microsoft eigene Krankenhaus. Daher war unser Shuttle Fahrer sehr erstaunt, als er uns ins Gebäude 21 fahren sollte. Das genial an den Shuttlen auf dem Campus ist, dass man sich als Mitarbeiter jederzeit ein Shuttle per App rufen kann, dass ein an jedem Ort auf dem Campus und in Redmond oder Bellevue fährt. Bei der gewaltigen Größe des Campus, ist dies allerdings auch notwendig.
Der Mittwoch war unser letzter offizieller Tag auf dem MVP Summit. Ich konnte dabei einige spannende Sessions zu AI und Hololens verfolgen und nutze die Zeit noch mit den anderen MSPs und Gavin. Mit Gavin nahm ich zudem noch ein paar Videos auf dem Campus auf. Dabei trafen wir auf Scott Hanselman, der uns direkt Photobombte und sich anschließend noch uns ein paar Minuten anschloss. Es war ein sehr lustiger Nachmittag, voller Spaß den wir anschließend in Seattle ausklingen ließen. Dort gingen wir zuerst in der Cheesecake Factory essen und besuchten anschließend die Innenstadt, als auch die Space Needle. Seattle ist wirklich eine sehr schöne, aber auch eher europäisch wirkende Stadt. Teilweise wirkt es wie in Amsterdam, doch hat gerade auch die Bucht einen eigenen Charme, denn ich nächstes Jahr wieder erleben möchte.
Donnerstags ging es leider wieder zurück nach Deutschland. Zwar war eine knappe Woche sehr schnell vorbei, doch die vielen neuen Kontakte, Erlebnisse und auch Eindrücke werden noch einige Wochen nachwirken. Es ist aber faszinierend wie international das MSP als auch MVP Programm ist und der Besuch des Redmond Campus war auch ein einmaliges Erlebnis.
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