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Netzwerkkonfiguration fuer Cluster und Virtualisierung

Technorati-Tags: Microsoft

Bei der Konfiguration eines Windows Server Virtualization-Clusters für eine Demoumgebung bin ich mal wieder über die Besonderheiten der Netzwerkkonfiguration gestolpert. Um eine wirklich stabile und performante Konfiguration zu erhalten, sind einige Einstellungen notwendig, die an zum Teil recht gut versteckten Stellen vorgenommen werden müssen.

 

Meine Demoumgebung bestand aus einem Windows Storage Server, der ausschließlich aus iSCSI-Target diente, und zwei WSV-Knoten. Das bedeutet für die Netzwerk-Konfiguration:

  • Netzwerke: Drei verschiedene Netzwerke auf drei physikalisch getrennten Switches (Public, Cluster-Internal, iSCSI)
  • Netzwerk-Karten:
    • 2 NICs im iSCSI Target-Server (Public, iSCSI)
    • 4 NICs in den WSV-Knoten (Public, iSCSI, Cluster-Internal, und eine für den Zugriff der virtuellen Maschinen auf Public)

Man kann natürlich die gleiche NIC für Public sowohl für die virtuellen Maschinen als auch für den WSV-Knoten verwenden. Das funktioniert ohne Probleme, aus Gründen der Performanz empfiehlt sich jedoch, dies in einer Produktivumgebung zu trennen.

Wichtig ist nun, die NICs in den WSV-Knoten identisch zu benennen, und zwar bevor man den Cluster installiert. Dies ist auch wichtig, wenn man später mal einen zusätzlichen Knoten hinzufügt! Es ist praktisch, wenn man für NICs eine Namenskonvention verwendet; ich benenne die NICs folgendermaßen:

NICs - Übersicht

 

Nun geht es an die Konfiguration. Hier müssen beachten, daß Virtual Server und Windows Server Virtualization jeder installierten NIC einen eigenen Virtualisierungs-Treiber hinzufügen. Den entfernen wir natürlich für jede NIC, die wir nicht für virtuelle Maschinen zur Verfügung stellen wollen. Dadurch wird auch verhindert, daß in der Netzwerkkonfiguration in Virtual Server oder Windows Server Virtualization versehentlich die falsche NIC ausgewählt wird: dort sind nur NICs aufgeführt, die den Virtualisierungs-Treiber geladen haben.

 

Wir fangen mit der Public-NIC für den Host an und wählen in den Eigenschaften den Virtualisierungs-Treiber ab:Host Public NIC

Für die sonstigen TCP/IP-Einstellungen gelten die üblichen Regeln für Server: bevorzugt statische IP-Konfiguration; IPv6 abwählen, falls Sie es nicht aktiv einsetzen!

 

Nun konfigurieren wir die NICs für den Cluster (MSCS) und für iSCSI. Die Konfiguration ist bei beiden gleich, abgesehen natürlich von unterschiedlichen IP-Subnets (Achtung: unbedingt physikalisch getrennte Netzwerke verwenden, also z.B. zwei verschiedene Hubs/Switches!!!).

Wir wählen zunächst alle Treiber und Bindings ab, die wir nicht benötigen, also 'Client for Microsoft Networks', 'QoS Packet Scheduler', 'File and Print', IPv6 und, falls vorhanden, den Virtualisierungs-Treiber:

MSCS NIC - Übersicht

Nun öffnen wir die IPv4-Eigenschaften. Wir konfigurieren eine statische IP-Addresse mit dem passenden Subnet. Achtung: kein Gateway und keine DNS-Einträge konfigurieren:

MSCS NIC TCP1-

Unter 'Advanced' konfigurieren wir nun die DNS-Einstellungen, hier müssen wir die automatische DNS-Registrierung deaktivieren:

MSCS NIC DNS-

Zum Schluß müssen wir noch die WINS-Einstellungen anpassen: NetBIOS und 'LMHosts Lookup' muß deaktiviert sein:

MSCS NIC WINS-

 

Nachdem alle NICs richtig konfiguriert sind, fehlt noch ein letzter Schritt: In den erweiterten Einstellungen muß die Reihenfolge der NICs angepaßt werden. Die Host Public und WSV/VS Public NICs müssen ganz oben in der Liste stehen:

Advanced Settings

 

So, das war's; jetzt sollten alle Netzwerke fehlerfrei und performant funktionieren. Ach ja: denken Sie bitte daran, daß Sie diese Einstellungen bei einem aktiven Cluster nur ändern, wenn Sie vorher den Cluster-Dienst auf dem Knoten deaktiviert haben ... ;-)

Mit freundlichen Grüßen!

 

Ralf M. Schnell

Comments

  • Anonymous
    January 01, 2003
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  • Anonymous
    March 05, 2008
    The comment has been removed