Share via


Hyper-V Cluster: Disk-Konfiguration

Technorati-Tags: Windows Server 2008,Hyper-V,Virtualisierung

Viele von Ihnen haben in den vergangenen Wochen den Release-Kandidaten von Hyper-V getestet, sehr oft in Verbindung mit Failover Clustering. Dabei taucht regelmäßig diese Frage auf: wie sollte man die LUNs für die Gastsysteme konfigurieren, um das optimale Ergebnis (Stabilität und Performanz) zu erhalten? Da es nur 22 verfügbare Laufwerksbuchstaben gibt und man in der Regel die Gastsysteme unabhängig voneinander verwalten möchte, wäre man ja auf max. 22 Gastsystem auf einem Cluster mit bis zu 16 Knoten beschränkt ...

Zunächst sollte man bedenken, daß ein Gastsystem aus drei Elementen besteht: der virtuellen Festplatte, dem Status und der Konfiguration. Für die Festplatte gibt es zwei Optionen: die '.vhd-Datei und die 'Pass-Through'-Disk. Bei Pass-Through wird der Storage Stack des Hostsystems umgangen, was einen Vorteil bei der Performanz mit sich bringt. Da der Windows Server 2008 Storage Stack für Clustering und Virtualisierung optimiert ist, fällt der zusätzliche Aufwand bei Verwendung einer *.vhd-Datei jedoch ohnehin gering aus, diese Option ist also nur unwesentlich weniger performant. Bleibt noch das Argument der Laufwerksbuchstaben. Auch das ist kein Problem: Pass-Through-Disks werden ja ohnehin einfach an das Gastsystem durchgereicht, d.h. auf dem Host wird keine Partition angelegt und daher auch kein Laufwerksbuchstabe benötigt, und bei *.vhd-Dateien wird zwar eine Partition angelegt, der jedoch kein Laufwerksbuchstabe zugewiesen werden muß. Auf die Partition kann ganz einfach über die GUID zugegriffen werden (<GUID>:\Verzeichnis anstelle von <Laufwerksbuchstabe>:\Verzeichnis).

Konfiguration und Status eines Gastsystems sind üblicherweise zusammen in einem Verzeichnis gespeichert. Pass-Through ist hier keine Option, es muß auf dem Host eine Partition angelegt werden. Falls Sie *.vhd-Dateien verwenden, speichern Sie ganz einfach alles zusammen (vhd, Konfiguration, Status) auf der gleichen Partition. Dann ist auch die Integration des Gastsystems in den Failover-Cluster am einfachsten. Verwenden Sie Pass-Through-Disks, haben Sie für Konfiguration und Status zwei Möglichkeiten. Zum einen können Sie hierfür einen Fileserver nehmen, z.B. als zusätzliche Ressource in Ihrem Hyper-V Cluster. Zum anderen wären Volume Mount Points möglich - nur gibt es da noch einen Bug, der in RC1 oder spätestens RTM von Hyper-V korrigiert sein sollte.

Meine persönliche Empfehlung: Verwenden Sie pro Gastsystem eine Partition auf dem Host, und speichern Sie alle Bestandteile eines Gastsystems dort gemeinsam.

Mit freundlichen Grüßen!

 

Ralf M. Schnell

Comments

  • Anonymous
    December 15, 2008
    bedeuted dass, dass wir dann eine Beschränkung von 22 Gastsystem haben, wenn für für jede VM eine eigene LUN nehmen?