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Funktionsweise von QoS-Richtlinien

Beim Starten oder Abrufen aktualisierter Benutzer- oder Computerkonfigurations-Gruppenrichtlinieneinstellungen für QoS tritt der folgende Prozess auf.

  1. Die Gruppenrichtlinien-Engine ruft die Benutzer- oder Computerkonfigurations-Gruppenrichtlinieneinstellungen aus Active Directory ab.

  2. Die Gruppenrichtlinien-Engine informiert die clientseitige QoS-Erweiterung über Änderungen an QoS-Richtlinien.

  3. Die clientseitige QoS-Erweiterung sendet eine QoS-Richtlinienereignisbenachrichtigung an das QoS-Inspektionsmodul.

  4. Das QoS-Inspektionsmodul ruft die QoS-Richtlinien für Benutzer oder Computer ab und speichert sie.

Wenn ein neuer Endpunkt der Transportschicht (TCP-Verbindung oder UDP-Datenverkehr) erstellt wird, tritt der folgende Prozess auf.

  1. Die Transportschichtkomponente des TCP/IP-Stapels informiert das QoS-Inspektionsmodul.

  2. Das QoS-Inspektionsmodul vergleicht die Parameter des Transportschichtendpunkts mit den gespeicherten QoS-Richtlinien.

  3. Wenn eine Übereinstimmung gefunden wird, kontaktiert das QoS-Inspektionsmodul „Pacer.sys“, um einen Flow, eine Datenstruktur mit dem DSCP-Wert und die Einstellungen für Datenverkehrsdrosselung der entsprechenden QoS-Richtlinie zu erstellen. Wenn mehrere QoS-Richtlinien vorhanden sind, die den Parametern des Transportschichtendpunkts entsprechen, wird die spezifischste QoS-Richtlinie verwendet.

  4. „Pacer.sys“ speichert den Flow und gibt eine Flownummer zurück, die dem Flow zum QoS-Inspektionsmodul entspricht.

  5. Das QoS-Inspektionsmodul gibt die Flownummer an die Transportschicht zurück.

  6. Die Transportschicht speichert die Flownummer mit dem Transportschichtendpunkt.

Wenn ein Paket gesendet wird, das einem mit einer Flownummer gekennzeichneten Transportschichtendpunkt entspricht, tritt der folgende Prozess auf.

  1. Die Transportschicht kennzeichnet das Paket intern mit der Flownummer.

  2. Die Netzwerkschicht fragt „Pacer.sys“ nach dem DSCP-Wert ab, der der Flownummer des Pakets entspricht.

  3. „Pacer.sys“ gibt den DSCP-Wert an die Netzwerkschicht zurück.

  4. Die Netzwerkschicht ändert das Feld „IPv4 TOS“ oder „IPv6-Datenverkehrsklasse“ in den durch „Pacer.sys“ angegebenen DSCP-Wert und berechnet für IPv4-Pakete die endgültige IPv4-Headerprüfsumme.

  5. Die Vermittlungsschicht übergibt das Paket an die Framingschicht.

  6. Da das Paket mit einer Flownummer gekennzeichnet wurde, übergibt die Framingschicht das Paket über NDIS 6.x an „Pacer.sys“.

  7. „Pacer.sys“ verwendet die Flownummer des Pakets, um zu bestimmen, ob das Paket gedrosselt werden muss. Wenn dies der Fall ist, wird das Senden des Pakets geplant.

  8. „Pacer.sys“ übergibt das Paket entweder sofort (wenn keine Datenverkehrsdrosselung vorliegt) oder wie geplant (bei Datenverkehrsdrosselung) an NDIS 6.x für die Übertragung über den entsprechenden Netzwerkadapter.

Diese richtlinienbasierten QoS-Prozesse bieten die folgenden Vorteile.

  • Die Überprüfung des Datenverkehrs, um zu ermitteln, ob eine QoS-Richtlinie gilt, erfolgt pro Transportschichtendpunkt und nicht pro Paket.

  • Es gibt keine Auswirkungen auf die Leistung des Datenverkehrs, der nicht mit einer QoS-Richtlinie übereinstimmt.

  • Anwendungen müssen nicht geändert werden, um die Vorteile der DSCP-basierten differenzierten Dienst- oder Datenverkehrsdrosselung zu nutzen.

  • QoS-Richtlinien können auf Datenverkehr angewendet werden, der mit IPsec geschützt ist.

Den nächsten Artikel in diesem Leitfaden finden Sie unter QoS-Richtlinienarchitekur.

Den ersten Artikel in diesem Leitfaden finden Sie unter QoS-Richtlinie (Quality of Service).