Ergebnisse für die Überprüfung der Leistung von Streamingmedien
Die Leistungsbewertung von Streamingmedien hilft Ihnen dabei, die Leistung der Streamingmedien eines Computers zu beurteilen und zu verbessern. Bei dieser Bewertung kommt eine Streamingserveranwendung zum Einsatz, die entweder auf einem lokalen Computer oder auf einem Remoteserver bereitgestellt wird. Die Bewertung startet den Internet Explorer® 10 und gibt die Medieninhalte vom Anfang bis zum Ende oder bis zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder. Anschließend wird der Internet Explorer geschlossen, und es werden Ergebnisse generiert.
Dieses Thema bietet Hilfestellung beim Verständnis der Ergebnisse der Leistungsbewertung sowie eine Anleitung dazu, wie Sie anhand dieser Ergebnisse häufige Probleme beheben können, die das Streamingmedienerlebnis negativ beeinflussen. In der vorliegenden Analyse wird der Internet Explorer als Streamingclient verwendet, doch die in diesem Thema erörterten Techniken können auch zur Verbesserung des allgemeinen Streamingmedienerlebnisses unter Windows eingesetzt werden.
In diesem Thema:
Weitere Informationen zu dieser Bewertung, den Systemanforderungen und den Bewertungseinstellungen finden Sie unter Leistung von Streamingmedien.
Zieldatei
Sie können benutzerdefinierte Ziele erstellen, um Ihre Verbesserungen in der Ergebnisansicht zu messen. Zieldateien sind ein Mittel zur Selektierung, mit dem Sie die Leistung von PCs verstehen und PCs in Ihrem Unternehmen vergleichen können.
Beispielsweise können Ziele für einen einfachen Laptop anders ausfallen als die Ziele, die Sie für einen High-End-Desktopcomputer festgelegt haben, oder die Markterwartungen können sich so ändern, dass Sie die Möglichkeit haben möchten, im Laufe der Zeit und bei technologischen Verbesserungen andere Ziele und Schlüsselanforderungen zu definieren.
Wenn ein Metrikwert mit dem Ziel für diese Metrik verglichen wird, dann wird der Status in der Ergebnisansicht wie folgt farblich gekennzeichnet:
Hellviolett bedeutet, dass das System einwandfrei funktioniert und dass keine wahrnehmbaren Probleme vorliegen.
Mittelviolett sagt aus, dass die Systemfunktionalität akzeptabel ist, wobei Optimierungen möglich sind. Überprüfen Sie die Empfehlungen und Analysen, um festzustellen, welche Verbesserungen am System vorgenommen werden können. Dies können Softwareänderungen, Konfigurationsänderungen oder Hardwareänderungen sein.
Dunkelviolett steht für eine schlechte Funktion und bedeutet, dass es erheblichen Raum für Verbesserungen gibt. Überprüfen Sie die Empfehlungen und Analysen, um festzustellen, welche Verbesserungen am System vorgenommen werden können. Dies können Softwareänderungen, Konfigurationsänderungen oder Hardwareänderungen sein. Möglicherweise müssen Sie Kompromisse in Betracht ziehen, um einen möglichst einwandfreien Windows-Betrieb zu gewährleisten.
Keine Farbe bedeutet, dass für die Metrik keine Ziele definiert sind.
Hinweis Im Windows Bewertungstoolkit für Windows 8 umfassen einige Bewertungen Standardzieldateien. Beim ersten Anzeigen von Ergebnissen mithilfe dieser Version der Tools wird die Standardzieldatei verwendet. Sie können für Windows 8 jedoch auf die gleiche Weise benutzerdefinierte Ziele definieren wie für Windows 8.1 und Windows 10.
Sie können den Speicherort der Zieldatei festlegen und diesem Speicherort eine Zieldatei hinzufügen, bevor Sie die benutzerdefinierten Ziele über die Benutzeroberfläche anwenden. Sobald eine Zieldatei ausgewählt wurde, wird sie dauerhaft als Zieldatei für alle geöffneten Ergebnisse verwendet.
Es kann nur jeweils eine Zieldatei verwendet werden. Ziele für alle Bewertungen werden in einer einzelnen Zieldatei festgelegt. Die Bewertungstools suchen in der folgenden Reihenfolge nach Zielen:
Benutzerdefinierte Zieldatei
Ziele, die in der Ergebnisdatei definiert sind
Ziele, die im Bewertungsmanifest definiert sind
Sie können Ihre eigene Zieldatei auf Grundlage der Beispielzieldatei unter „%PROGRAMFILES%\Windows Kits\10\Assessment and Deployment Kit\Windows Assessment Toolkit\SDK\Samples\Goals“ erstellen.
Hinweis: Sie können eine Zieldatei nicht mit einem Auftrag packen. Sie können sie jedoch für andere Benutzer*innen in einer Dateifreigabe speichern.
Metriken
Die Bewertung der Streamingmedienleistung meldet Audio- und Videostörungen. Anstatt die Anzahl der aufgetretenen Videostörungen direkt zu melden, werden die Störungen basierend auf der menschlichen Wahrnehmung klassifiziert. Die meisten Menschen nehmen Video- und Audiosignale im Bereich von 80 ms bis 160 ms als nicht mehr sychron wahr. Innerhalb dieses Zeitbereichs wird die Anzahl der aufeinanderfolgenden Bilder berechnet, die in einem Video mit 30 Bildern pro Sekunde fehlerhaft sein können, bevor die Störung wahrgenommen wird. Basierend auf der Anzahl aufeinanderfolgender Bilder, die Fehler aufweisen, werden die Videostörungen wie folgt als schwere, mittlere oder leichte Störungen eingestuft:
Anzahl der aufeinanderfolgenden Bilder mit Fehlern | Störungsklassifizierung |
---|---|
1 |
Leichte Störung |
2 bis 4 |
Mittelschwere Störung |
>=5 |
Schwere Störung |
Die 60-Sekunden-Wiedergabedauer des Bewertungsworkloads kann in 60 Intervallen von je 1 Sekunde unterteilt werden. Basierend auf der Art der in einem Intervall aufgetretenen Störungen wird jedes Intervall entweder als schwere, mittelschwere oder leichte Störung oder als Intervall ohne Störung klassifiziert. Ein Intervall mit mittelschwerer Störung ist z. B. ein Intervall, in dem mindestens eine mittelschwere Störung aufgetreten ist, aber keine schwere Störung festgestellt wurde. Ebenso ist ein Intervall mit leichter Störungen ein Intervall, in dem mindestens eine leichte Störung aufgetreten ist, aber keine mittelschweren oder schweren Störungen festgestellt wurden.
Bei dieser Bewertung werden standardmäßig 3 Iterationen der Workloads durchgeführt. Das Video wird während der 3 Iterationen jedoch 5-mal abgespielt. Bei der ersten Iteration wird der Internet Explorer initialisiert, und anschließend wird das Video zur Berechnung der Metriken 3-mal abgespielt. Die letzte Iteration dient zur Bewertung der Ergebnisse.
Trainingsiteration: Dies ist die erste Iteration, die sicherstellt, dass die Internet Explorer-DLLs geladen wurden.
Zeitsteuerungsiterationen: Diese Iterationen dienen als Grundlage für die Metrikwerte. Die Metrikwerte sind ein Durchschnitt dieser drei Iterationen. Standardmäßig wird bei drei vollständigen Iterationen mit einer Streamingdauer von 60 Sekunden eine Ablaufverfolgungsdatei („StreamingMediaAssessment.etl“) generiert, die zum Berechnen der Metriken genutzt werden. Während dieser Iterationen ist nur eine einfache Protokollierung aktiviert, um den mit der Instrumentierung verbundenen Overhead für die generierten Metriken zu minimieren. Aus diesem Grund werden in dieser Ablaufverfolgungsdatei keine detaillierten Diagnoseereignisse erfasst.
Analyse-Iteration: Bei dieser Iteration werden während der laufenden Bewertung Informationen gesammelt, die als Grundlage für die im Rahmen der Bewertungen ermittelten Probleme dienen. Hierbei handelt es sich um eine vollständige Iteration mit einer Streamingdauer von 60 Sekunden. Während dieser Iteration ist die ausführliche Protokollierung aktiviert, um detaillierte Diagnoseinformationen zu sammeln. Die bei dieser Iteration erzeugte Ablaufverfolgungsdatei („StreamingMediaAssessmentDiagTrace.etl“) wird von den Bewertungstools analysiert, um allgemeine medienbezogene Probleme im System zu erkennen.
Links zu den Ablaufverfolgungsdateien stehen im Detailbereich der Benutzeroberfläche zur Verfügung. Um die Werte für einzelne Iterationen anzuzeigen, klicken Sie in der Ergebnisansicht mit der rechten Maustaste auf die Spaltenüberschrift der Ergebnisse und wählen anschließend Iterationen anzeigen aus.
Probleme
Diese Bewertung führt eine erweiterte Problemanalyse durch und stellt Links zu Windows Performance Analyzer (WPA) bereit, um die ermittelten Probleme zu beheben. In den meisten Fällen können Sie die aufgetretenen Probleme über den WPA-Link für eine eingehende Analyse beheben. Wenn WPA geöffnet wird, sind je nach Art des identifizierten Problems möglicherweise zusätzliche Details zur Datenträger- oder CPU-Aktivität verfügbar. Weitere Informationen zu Problemen und Empfehlungen im Zusammenhang mit der eingehenden Analyse finden Sie unter Allgemeine Probleme bei der ausführlichen Analyse.
Beim Start der Bewertung werden auf dem Computer einige Vorabüberprüfungen durchgeführt. So wird sichergestellt, dass bei unterschiedlicher Verwendung der Bewertung einheitliche Ergebnisse erzielt werden können. In den Bewertungsergebnissen können verschiedene Warnungen enthalten sein, wenn die Warnungen nicht vor der Durchführung der Bewertung behoben werden. Nach Abschluss der Streamingmedienbewertung werden basierend auf der automatischen Analyse der Diagnoseablaufverfolgungsdatei Fehler für die im System identifizierten allgemeinen Medienprobleme generiert. Diese Fehler können dann in WPA analysiert werden. Zusätzlich zur Behebung der generierten Fehler kann die Diagnoseablaufverfolgungsdatei mithilfe von WPA und GPUView, einem im Windows Performance Toolkit enthaltenen Tool, manuell analysiert werden.
Dieser Abschnitt umfasst Folgendes:
Häufige Probleme
Einige der Hauptursachen für Audiostörungen sind die folgenden:
Interrupt Service Routines (ISR) und Deferred Procedure Calls (DPC) mit langer Ausführungsdauer
Eine ISR ist eine Gerätetreiberroutine, an die der Interruptverteiler des Kernels die Steuerung übergibt, wenn ein Gerät einen Interrupt auslöst. Im Windows-E/A-Modell werden ISRs auf einer hohen Interruptanforderungsebene (IRQL, Interrupt Request Level) für Geräte ausgeführt, damit sie möglichst wenig Arbeit verrichten und Interrupts der unteren Ebene nicht unnötig blockieren. Ein ISR reiht in der Regel einen DPC in die Warteschlange ein, der auf einer niedrigeren IRQL ausgeführt wird, um die übrige Interruptverarbeitung durchzuführen. DPCs sollten nicht länger als 100 Mikrosekunden ausgeführt werden, ISRs sollten nicht länger als 25 Mikrosekunden ausgeführt werden. Zusätzlich zu anderen Auswirkungen auf die Systemleistung können zeitintensive ISRs und DPCs Verzögerungen im Audiomodul verursachen, die zu Audiostörungen führen. Ein ISR oder DPC, der länger als 1 bis 3 ms ausgeführt wird, kann die Medienleistung auf einem System beeinflussen. Ähnlich wie zeitintensive ISRs und DPCs können sich auch regelmäßige ISRs und DPCs (ISR/DPC-Sturm) auf die Leistung auswirken. In der Regel sind solche ISR- und DPC-Probleme auf Netzwerk-, Speicher- und Grafiktreiber zurückzuführen. Die Bewertung generiert eine Warnung für zeitintensive ISRs/DPCs zwischen 1 ms und 3 ms und einen Fehler für ISRs/DPCs einer Dauer von mehr als 3 ms. Weitere Informationen finden Sie unter Analysieren der generierten Fehler.
Auf Verteilerebene ausgeführter Kernelworkerthread
Zusätzlich zu DPCs können einige Kernelworkerthreads auch auf Verteilerebene (IRQL = 2) ausgeführt werden. Auch diese können Verzögerungen verursachen, die zu Audiostörungen führen. Um solche Fälle zu erkennen, suchen Sie nach Systemthreads mit niedriger Priorität, die über einen längeren Zeitraum ohne Unterbrechung ausgeführt werden, ohne vorzeitig entfernt zu werden.
Clientseitiger Ressourcenmangel
Dieser tritt auf, wenn die Quelle nicht schnell genug vom Datenträger oder Netzwerk gelesen werden kann, um die Decodierung und das Rendern in Echtzeit aufrechtzuerhalten. Der Datenträger kann z. B. durch einen harten Seitenfehler ausgelastet sein, wodurch Stichproben nicht mehr in Echtzeit vom Datenträger gelesen werden können.
Zu den Hauptursachen für Videostörungen gehören die folgenden:
Nachgelagerter Engpass: Quellenmangel (Datenträger ist ausgelastet)
Engpass im Stream: Decoder ausgelastet (Software- oder Hardwaredecoder blockiert)
Vorgelagerter Engpass: GPU ausgelastet oder langsame Speicherübertragungen
Warnungen bei der Vorabüberprüfung
Bevor die Bewertung gestartet wird (vor dem Streaming des Videos), führt die Bewertung der Streamingmedienleistung einige Vorabprüfungen auf dem System durch. Wenn diese Vorabüberprüfungen fehlschlagen, generiert die Bewertung Fehler und Warnungen. Fehler blockieren die Durchführung der Bewertung, bei Warnungen kann die Bewertung fortgesetzt werden, ohne dass es zu einer Blockierung kommt. Zu den wichtigen Vorabüberprüfungen, die sich auf die Bewertungsergebnisse auswirken, gehören die folgenden:
Netzbetrieb erforderlich (Warnung)
Es wird empfohlen, die Leistungsbewertung der Streamingmedien auf einem Computer im Netzbetrieb durchzuführen, da einige Geräte auf dem Computer im Akkubetrieb möglicherweise herunterskaliert werden, was die Bewertungsergebnisse beeinflusst.
Ausführung mit VGA-Treiber wird nicht empfohlen (Warnung)
Fehlende Anzeigetreiber, wie z. B. der grundlegende Microsoft-Anzeigetreiber, können zusätzliche Videostörungen verursachen. Um genaue Ergebnisse zu erhalten, müssen Sie vor dem Durchführen der Bewertung sicherstellen, dass die richtigen Anzeigetreiber installiert sind. Weitere Details zu den Treibern erhalten Sie, wenn Sie die Treiberüberprüfung ausführen.
Ausführung ohne aktives Audiorenderinggerät wird nicht empfohlen (Warnung)
Wenn das System keine Audiowiedergabegeräte umfasst, sind einige der Bewertungsergebnisse in Bezug auf die Audiofunktion möglicherweise nicht genau. Wenn Sie über Audiogeräte verfügen, installieren Sie die Treiber für diese Geräte, bevor Sie die Bewertung durchführen. Wenn der Computer über keine eingebauten Lautsprecher verfügt, schließen Sie einen Kopfhörer oder einen Lautsprecher an den Audioausgang des Computers an, um diese Warnung zu beheben.
Remotesitzung wird nicht empfohlen (Warnung)
Um genauere Ergebnisse zu erhalten, empfehlen wir, die Bewertung lokal auf dem Computer durchzuführen (anstatt eine Remotedesktopsitzung zu verwenden).
Mehrere Monitore (Warning)
Um genauere Ergebnisse zu erzielen, empfehlen wir, die Bewertung auf einem Computer durchzuführen, an den nur ein einziger Monitor angeschlossen ist. Da die Bewertung auf einem System mit einem Monitor den Internet Explorer im Kioskmodus (Vollbild) startet, ist der Internet Explorer das einzige Fenster der obersten Ebene, das auf dem Desktop dargestellt wird. Auf einem Computer mit mehreren Monitoren kann es weitere Fenster auf der obersten Ebene geben. Dies kann die Bewertungsergebnisse beeinflussen.
Analysieren der generierten Fehler
In den meisten Fällen können Sie die generierten Fehler über den WPA-Link für eine eingehende Analyse beheben. Dadurch wird die Datei „StreamingMediaAssessmentDiagTrace.etl“ in WPA mit einem geeigneten Profil zur Problemanalyse geöffnet. In WPA können Sie den Fehler im Abschnitt Fehlerdetails und Ermittlungsbereiche erweitern, um das Problem einzugrenzen. Weitere Informationen zu Problemen und Empfehlungen im Zusammenhang mit der eingehenden Analyse finden Sie unter Allgemeine Probleme bei der ausführlichen Analyse.
Korrelieren von Störungen
Nach der Analyse der durch die Bewertung generierten Fehler können Sie eine zusätzliche Analyse durchführen, indem Sie die Diagnoseablaufverfolgungsdatei in WPA öffnen und dann auf den Link für die Streamingmedienanalyse klicken. Dadurch wird WPA mit einer Ansicht gestartet, die für die Analyse von Streamingmedien-Ablaufverfolgungsdateien geeignet ist.
Die erste Tabelle von Interesse ist die Tabelle Aktivitäten, die eine hierarchische Ansicht der Aktivitäten (oder Intervalle) bietet, die während der Analyse-Iteration der Bewertung aufgetreten sind. Beispielsweise können die folgenden Intervalle untersucht werden:
Bewertung von Streamingmedien: Stammintervall der Bewertung, das sich über die gesamte Ablaufverfolgung erstreckt.
Iteration zur Bewertung von Streamingmedien: Ein Intervall für jede Iteration der Bewertung in der Ablaufverfolgungsdatei, standardmäßig enthält die Diagnoseablaufverfolgung nur eine Iteration.
Workload: Ein Intervall für jedes Workloadvideo in der Iteration. Standardmäßig ist nur eine 1080p-Workload vorhanden.
Lebensdauer der Medien-Engine: Das Intervall, in dem das Workloadvideo gestreamt wurde.
Wenn Sie ein interessantes Intervall in der Ablaufverfolgung ermitteln, wählen Sie das Intervall in WPA aus, und zoomen Sie in die Auswahl, um die Analyse einzugrenzen.
Die protokollierten Störungsereignisse können in der Tabelle Generische Ereignisse (die unterste Tabelle auf der Registerkarte für die WPA-Analyse) angezeigt werden. Wählen Sie die Voreinstellung Störungsereignisse in der Tabelle der allgemeinen Ereignisse aus, um nach der gewünschten Störung zu filtern. Eine größere Anzahl solcher Störungsereignisse in der Ablaufverfolgung deutet auf ein vergleichsweise schlechtes Streamingerlebnis für das System hin. Um den Grund für diese Störungen zu analysieren, versuchen Sie, sie mit Diagrammen anderer Übersichtstabellen in WPA zu korrelieren. Durch das Korrelieren der Störungsereignisse mit anderen Übersichtstabellen lassen sich mögliche Probleme im System identifizieren.
Software- und Hardwaredecodierung im Vergleich
Zum Decodieren des H.264-Videos, das bei dieser Bewertung gestreamt wird, kann eine Software- oder Hardwaredecodierung eingesetzt werden. Wenn die Grafikkarte des Systems die Decodierung von H.264-Videos nicht unterstützt, wird eine softwarebasierte Decodierung verwendet. Bei der softwaregestützten Decodierung wird die Entschlüsselung von der CPU und nicht von der GPU übernommen. In diesem Fall kann die CPU ausgelastet werden. Dies macht es unmöglich, die Echtzeit-Decodierungsanforderungen des Videostreams zu erfüllen, was wiederum zu Störungen führt.
Die Fähigkeit zur Verwendung der Hardwaredecodierung kann anhand der von der Grafikkarte unterstützten DXVA2-Modi bestimmt werden. DXVA2-Modi mit dem Präfix „DXVA2_ModeH264_VLD“ (z. B. DXVA2_ModeH264_VLD_FGT) weisen darauf hin, dass die Grafikkarte die Hardwaredecodierung von H.264-Video unterstützen kann. Die von der Grafikkarte unterstützten DXVA2-Modi können der XML-Datei „JobResults“ im folgenden XML-Element entnommen werden: /AxeJobResults/ MachineConfiguration/EcoSysInfo/Graphics/DXVA2Modes. Der Speicherort der XML-Datei „JobResults“ wird im Detailbereich der Ergebnisansicht angezeigt.
Hohe GPU-Auslastung
Videostörungen können auch durch vorgelagerte Engpässe verursacht werden, wenn die GPU ausgelastet ist. Sie können die GPU-Auslastung visuell darstellen, indem Sie die Diagnoseablaufverfolgungsdatei für Streamingmedien im GPUView-Tool öffnen. Das GPUView-Tool kann protokollierte Video- und Kernelereignisse aus einer Ereignisablaufprotokolldatei (.etl) lesen und die Daten grafisch darstellen. Das GPUView-Tool ist Bestandteil des Windows Performance Toolkit und nach der Installation an diesem Speicherort verfügbar: „%ProgramFiles(x86)%\Windows Kits\10\Windows Performance Toolkit\gpuview\GPUView.exe“. Die Diagnoseablaufverfolgungsdatei für Streamingmedien ist in einem Pfad ähnlichen wie diesem enthalten: „<Verzeichnis mit Auftragsergebnissen>\000_StreamingMedia\StreamingMediaAssessmentDiagTrace.etl“.
GPUView kann dazu verwendet werden, die Leistung des Grafikprozessors (GPU) und des Zentralprozessors (CPU) in Bezug auf die DMA-Pufferverarbeitung (Direct Memory Access) (und alle weiteren Videoverarbeitungen) auf der Videohardware zu ermitteln. Entwickler und Tester können mit GPUView verschiedene Arten von Ereignissen anzeigen, die zu ungewöhnlichen Bedingungen wie etwa Störungen, Vorbereitungsverzögerungen und einer unzureichenden Synchronisierung führen können. Weitere Informationen zur Verwendung von GPUView finden Sie in der Hilfedatei „GPUView.chm“, die mit dem Tool installiert wird.
Bewertung meldet Exitcode 0x80050006
Dieser Fehler tritt auf, wenn Wartungsaufgaben auf dem PC registriert wurden, aber noch nicht abgeschlossen sind, bevor die Bewertung ausgeführt wurde. Dies verhindert das Ausführen der Bewertung, da Wartungstasks häufig Auswirkungen auf Bewertungsmetriken haben.
Führen Sie Lösen dieses Problems eine der folgenden Aktionen aus:
Stellen Sie sicher, dass der Computer mit einem Netzwerk verbunden ist und mit Netzstrom betrieben wird. Starten Sie ausstehende Wartungstasks mit dem folgenden Befehl über eine Eingabeaufforderung mit erhöhten Rechten:
rundll32.exe advapi32.dll,ProcessIdleTasks
Deaktivieren Sie regelmäßige und inaktive Wartungstasks, und beenden Sie alle Wartungstasks, bevor Sie die Bewertung ausführen.
Zugehörige Themen
Technische Referenz zum Windows-Bewertungstoolkit