Übersicht über NDIS-Ports
In diesem Abschnitt werden NDIS-Ports vorgestellt, bei denen es sich um ein NDIS 6.0-Feature handelt, das den Zugriff auf untere Schnittstellen ermöglicht. In NDIS werden Netzwerkschnittstellen Miniportadaptern zugeordnet, und Unteroberflächen eines Miniportadapters werden als NDIS-Ports bezeichnet.
Die Architektur des Treiberstapels ist viel einfacher, da jede Netzwerkschnittstelle als Miniportadapter behandelt wird. Beispielsweise verfügt jeder Miniportadapter über eine eigene IP- und MAC-Adresse. In den meisten Fällen benötigen die überlastenden Treiber keine Informationen über die virtuelle oder physische Natur des Miniportadapters oder Informationen über das physische Gerät am unteren Rand des Treiberstapels.
Ein NDIS-Miniportadapter kann eine Schnittstelle für ein physisches Gerät oder ein virtuelles Gerät bereitstellen. NDIS-Zwischentreiber stellen Schnittstellen für virtuelle Geräte bereit, die als virtuelle Miniports bezeichnet werden. NDIS-Zwischentreiber können an zugrunde liegende Miniportadapter binden und virtuelle Miniports verfügbar machen, an die überlastende Protokolltreiber gebunden sind.
In vielen Fällen besteht keine 1:1-Beziehung zwischen den zugrunde liegenden physischen Geräten und virtuellen Miniports. Beispielsweise kann ein zwischengeschalteter Treiber, der Failoverfunktionen implementiert, einen virtuellen Miniport zur Unterstützung mehrerer physischer Geräte erstellen, und ein VLAN-Zwischentreiber kann mehrere virtuelle Miniports erstellen, die einem einzelnen physischen Gerät zugeordnet sind. Außerdem kann ein Treiber, der sowohl Failover- als auch VLAN-Funktionalität kombiniert, eine Reihe virtueller Miniports (N-Anzahl von VLANs) erstellen, während der Treiber an mehrere physische Geräte gebunden ist (M-Anzahl physischer Geräte). Weitere Informationen zu Zwischentreibern und virtuellen Miniports finden Sie unter NDIS 6.0 Intermediate Drivers.
In einigen Anwendungen ist die Möglichkeit erforderlich, die unter den virtuellen Miniports aufgeführten Unterinterfaces zu behandeln, oder vereinfacht den Entwurf. Beispielsweise muss das EAP-Protokoll (Extensible Authentication Protocol) das physische Gerät angeben, auf dem ein EAP-Paket gesendet oder empfangen wird. Wenn einem einzelnen virtuellen Gerät mehrere physische Geräte zugeordnet sind, ist das EAP-Protokoll an das virtuelle Gerät gebunden. In diesem Fall verbergen die NDIS-Schnittstellen vor NDIS 6.0 die Unteroberflächen, und das EAP-Protokoll kann nicht auswählen, welches zugrunde liegende physische Gerät die EAP-Pakete tragen soll. Das EAP-Protokoll hat dann keinen Zugriff auf die zugrunde liegenden physischen Miniportadapter. Durch Das Verfügbarmachen der zugrunde liegenden physischen Miniportadapter als NDIS-Ports kann das EAP-Protokoll auf ein bestimmtes physisches Gerät abzielen.
In den folgenden Themen werden NDIS-Ports weiter beschrieben: