Konfigurieren von Standardeinstellungen für die Installation mithilfe einer Antwortdatei

In diesem Artikel erfahren Sie mehr über das Erstellen einer Antwortdatei, mit der Sie Ihre Visual Studio-Installation automatisieren können. Sie wird am häufigsten verwendet, wenn Sie Visual Studio ausgehend von einem Layout installieren.

Die Visual Studio-Antwortdatei ist eine JSON-Datei, deren Inhalt Anpassungen enthält, die während der Erstinstallation von Visual Studio auf dem Client verwendet wurden. Der Inhalt spiegelt die Befehlszeilenargumente und -parameter. Verwenden Sie die Antwortdatei für die folgenden Konfigurationsoptionen:

• Konfigurieren Sie, welche Workloads, Komponenten oder Sprachen bei der Erstinstallation standardmäßig ausgewählt werden sollen.
• Verweisen Sie auf eine Installationskonfigurationsdatei *.vsconfig , auf die sich Ihr Team standardisiert hat.
• Geben Sie an, wo der Client Updates von erhalten soll. Beispiele hierfür sind die standardmäßig von Microsoft gehosteten Server im Internet oder der von einem vom Administrator gesteuerte Netzwerklayout-Speicherort.
• Automatisches Entfernen von nicht mehr unterstützten Komponenten bei Updates.

Erstellen der Antwortdatei

Die Datei response.json wird in der Regel erstellt, wenn Administrator*innen ein Layout erstellen. Sie befindet sich im Stammordner des Layouts. Sie können jedoch mithilfe eins der folgenden Beispiele eine eigene Antwortdatei erstellen.

Angeben der Antwortdatei

Wenn ein*e Administrator*in Visual Studio bereitstellt, indem er/sie den Bootstrapper aus einem Layout aufruft, wird automatisch die Antwortdatei verwendet, die sich im Stammverzeichnis des Layouts befindet. Administrator*innen können auch mit dem --in-Parameter explizit eine andere Antwortdatei angeben, wie im folgenden Beispiel gezeigt:

\\server\share\layoutdirectory\vs_enterprise.exe --in custom_response_file.json

Inhalt der Antwortdatei

Die Antwortdatei kapselt die Befehlszeilenparameter, die vom Visual Studio Installer verwendet werden, und folgt diesen allgemeinen Regeln:

• Wenn ein Befehlszeilenparameter keine Argumente benötigt (z. B. --quiet, --passive, includeRecommended, removeOos, useLatestInstaller, allowUnsignedExtensions usw.), sollte der Wert in der Antwortdatei true/false sein.
• Wenn der Parameter ein Argument enthält (z. B. --installPath <dir>, --config <*.vsconfig file>), dann sollte der Wert in der Antwortdatei eine Zeichenkette sein.
• Wenn er ein Argument akzeptiert und mehrmals in der Befehlszeile vorkommen kann (z. B. --add <id>), sollte der Wert in der Antwortdatei ein Array von Zeichenfolgen sein.

Parameter, die in der Befehlszeile angegeben werden, setzen Einstellungen aus der Antwortdatei außer Kraft, es sei denn, Parameter akzeptieren mehrere Eingaben (z. B. --add). Wenn Sie mehrere Eingaben haben, werden die in der Befehlszeile angegebenen Eingaben mit den Einstellungen aus der Antwortdatei zusammengeführt.

Konfigurieren der Antwortdatei, die bei der Installation aus einem Layout verwendet wird

Wenn Sie mithilfe des Befehls --layout ein Layout erstellt haben, wurde im Stammverzeichnis des Layoutordners eine Standarddatei vom Typ response.json erstellt. Administrator*innen müssen die Antwortdatei vor der Installation auf einem Clientcomputer entsprechend ändern und anpassen. Auf diese Weise können sie die Anfangskonfigurationseinstellungen des Clients steuern.

Auf die Konfigurationseinstellungen in der Datei response.json wird nur beim Ausführen eines Bootstrappers (z. B. vs_enterprise.exe) verwiesen. Bootstrapper werden in der Regel für die Ausführung der Erstinstallation auf dem Client, manchmal aber auch zum Aktualisieren eines Clients verwendet. response.json wird nie verwendet, wenn Sie das Installationsprogramm lokal auf dem Client starten.

Wenn Administrator*innen ein Teillayout erstellt haben, werden in der response.json-Standarddatei nur die Workloads und Sprachen angegeben, die im Teillayout enthalten waren.

Wenn das Layout durch Übergabe einer --config *.vsconfig-Datei erstellt wird, dann wird die *.vsconfig-Datei in das Layoutverzeichnis als layout.vsconfig kopiert und diese Konfigurationsdatei wird in der response.json-Datei referenziert. Auf diese Weise können Sie Konfigurationsdateien verwenden, um Client-Installationen zu initialisieren, die aus einem Layout stammen.

Achten Sie besonders auf die channelUri-Einstellung, die konfiguriert, wo der Client nach Updates sucht. Die Standardkonfiguration besteht darin, dass der Client auf von Microsoft gehosteten Servern im Internet nach Updates sucht. Sie müssen den Wert von channelUri ändern und ihn auf Ihr Layout verweisen, wenn Sie möchten, dass Clients die Updates aus Ihrem Layout abrufen. Beispiele für die Vorgehensweise finden Sie weiter unten. Sie können jederzeit ändern, wo ein Client in Zukunft nach Updates sucht, indem Sie das Installationsprogramm auf dem Client ausführen und den Befehl modifySettings aufrufen.

Wenn die Client-Installation nicht im Modus --quiet oder --passive durchgeführt wird, können Benutzer die in response.json festgelegten Standardeinstellungen überschreiben und zusätzliche Workloads und Komponenten für die Installation auswählen oder abwählen.

Warnung

Seien Sie sehr vorsichtig bei der Bearbeitung von Eigenschaften in response.json, die bei der Erstellung des Layouts definiert wurden, da einige der Elemente für die Installation erforderlich sind.

Die Basisdatei response.json in einem Layout sollte dem folgenden Beispiel ähneln, mit der Ausnahme, dass productID die Edition in Ihrem Layout widerspiegelt:

{
  "installChannelUri": ".\\ChannelManifest.json",
  "channelUri": "https://aka.ms/vs/17/release/channel",
  "installCatalogUri": ".\\Catalog.json",
  "channelId": "VisualStudio.17.Release",
  "productId": "Microsoft.VisualStudio.Product.Enterprise"
}

{
  "installChannelUri": ".\\ChannelManifest.json",
  "channelUri": "https://aka.ms/vs/17/release.ltsc.17.0/channel",
  "installCatalogUri": ".\\Catalog.json",
  "channelId": "VisualStudio.17.Release.LTSC.17.0",
  "productId": "Microsoft.VisualStudio.Product.Enterprise"
}

Beim Erstellen oder Aktualisieren eines Layouts wird auch eine „response.template.json“-Datei erstellt. Diese Datei enthält alle Workloads, Komponenten und die Sprachen-IDs, die verwendet werden können. Diese Datei wird als Vorlage für all das bereitgestellt, was in einer benutzerdefinierten Installation einbezogen werden kann. Administratoren können diese Datei als Ausgangspunkt für eine benutzerdefinierte Antwortdatei verwenden. Entfernen Sie einfach die IDs der Elemente, die Sie nicht installieren möchten, und speichern Sie das Ergebnis der response.json-Datei oder Ihrer eigenen Antwortdatei. Passen Sie die Datei „response.template.json“ nicht an. Andernfalls gehen die Änderungen bei dem nächsten Layoutupdate verloren.

Beispiel für benutzerdefinierten Inhalt einer Layoutantwortdatei

In der nachfolgenden response.json-Beispieldatei wird ein Visual Studio 2019-Client so initialisiert, dass mehrere allgemeine Workloads und Komponenten sowie die englische als auch die französische Sprachversion der Benutzeroberfläche ausgewählt werden. Außerdem wird sein Updatespeicherort hier so konfiguriert, dass er in einem im Netzwerk gehosteten Layout nach Quellen sucht. Weitere Informationen zur Konfiguration finden Sie unter Konfigurieren von Richtlinien für Unternehmensbereitstellungen von Visual Studio und Konfigurieren des Layouts zum Einbeziehen und Bereitstellen des neuesten Installationsprogramms.

{
  "installChannelUri": ".\\ChannelManifest.json",
  "channelUri": "\\\\server\\share\\layoutdirectory\\ChannelManifest.json",
  "installCatalogUri": ".\\Catalog.json",
  "channelId": "VisualStudio.17.Release",
  "productId": "Microsoft.VisualStudio.Product.Enterprise",

  "installPath": "C:\\VS2022",
  "quiet": false,
  "passive": false,
  "includeRecommended": true,
  "norestart": false,
  "useLatestInstaller": true,
  "removeOos": true,

  "addProductLang": [
    "en-US",
    "fr-FR"
    ],

    "add": [
        "Microsoft.VisualStudio.Workload.ManagedDesktop",
        "Microsoft.VisualStudio.Workload.Data",
        "Microsoft.VisualStudio.Workload.NativeDesktop",
        "Microsoft.VisualStudio.Workload.NetWeb",
        "Microsoft.VisualStudio.Workload.Office",
        "Microsoft.VisualStudio.Workload.Universal",
        "Component.GitHub.VisualStudio"
    ]
}

Im folgenden Beispiel initialisiert die Datei response.json eine Visual Studio 2022 Enterprise Client-Installation, die:

• Verwendet eine Konfigurationsdatei (*.vsconfig), die definiert, welche Workloads, Komponenten und Erweiterungen installiert werden sollen
• Wählt sowohl die englische als auch die französische Sprache der Benutzeroberfläche
• Konfiguriert den Aktualisierungsort für die Suche nach Quellen in einem über http gehosteten Layout
• Ermöglicht programmatisches Laden von unsignierten Erweiterungen
• Entfernt Komponenten, die zum Zeitpunkt der Aktualisierung des Clients in einen Status übergegangen sind, in dem sie nicht mehr unterstützt werden. Die Liste der nicht mehr unterstützten Komponenten finden Sie hier.

{
  "installChannelUri": ".\\ChannelManifest.json",
  "channelUri": "http://MyCompanyIntranetSite/VS2022Enterprise/ChannelManifest.json",
  "installCatalogUri": ".\\Catalog.json",
  "channelId": "VisualStudio.17.Release",
  "productId": "Microsoft.VisualStudio.Product.Enterprise",
  "arch": "x64",
  "config": ".\\Layout.vsconfig"
  "installPath": "C:\\VS2022",
  "quiet": false,
  "passive": false,
  "includeRecommended": true,
  "norestart": false,
  "useLatestInstaller": true,
  "removeOos": true,
  "allowUnsignedExtensions": true,

  "addProductLang": [
    "en-US",
    "fr-FR"
    ]

}

Warnung

Wenn Sie im Web gehostete Intranetlayouts verwenden, können Sie nicht „noWeb: true“ in der Datei „response.json“ festlegen und erwarten, dass dies funktioniert. Dadurch wird das HTTP-Protokoll deaktiviert, und der Client wird daran gehindert, auf die Website zuzugreifen.

Problembehandlung

Wenn beim Visual Studio-Bootstrapper ein Problem auftritt, das einen Fehler auslöst, wenn Sie ihn mit einer response.json-Datei koppeln, finden Sie weitere Informationen dazu auf der Seite Beheben von Netzwerkfehlern beim Installieren oder Verwenden von Visual Studio.

Support oder Problembehandlung

Manchmal kann etwas schiefgehen. Wenn es bei der Installation von Visual Studio zu einem Fehler kommt, finden Sie ausführliche Informationen im Artikel Problembehandlung bei der Visual Studio-Installation und bei Upgradefehlern.

Hier sind einige weitere Supportoptionen:

• Für installationsbezogene Probleme wird eine Livechat-Supportoption angeboten (nur auf Englisch).
• Sie können uns über Produktprobleme mit dem Tool Problem melden informieren, das sowohl im Visual Studio-Installer als auch in der Visual Studio-IDE angezeigt wird. Wenn Sie IT-Administrator*in sind und noch kein Visual Studio haben, können Sie hier Feedback zu IT-Administratoren senden.
• Schlagen Sie ein Feature vor, verfolgen Sie Produktprobleme nach, und finden Sie Antworten in der Visual Studio-Entwicklercommunity.

Zugehöriger Inhalt

• Administratorhandbuch für Visual Studio
• Erstellen und Verwalten einer Netzwerkinstallation von Visual Studio
• Bereitstellen von Visual Studio über ein Layout auf einem Clientcomputer
• Konfigurieren von Richtlinien für Unternehmensbereitstellungen
• Arbeitsauslastung und Komponenten-IDs von Visual Studio
• Beheben von Netzwerkfehlern beim Installieren oder Verwenden von Visual Studio