Aliase (SQL Server-Konfigurations-Manager)
Gilt für: SQL Server - nur Windows
Bei einem Alias handelt es sich um einen alternativen Namen, der zum Herstellen einer Verbindung verwendet werden kann. In dem Alias eingeschlossen werden erforderliche Elemente einer Verbindungszeichenfolge. Diese Elemente werden mit einem vom Benutzer ausgewählten Namen offen gelegt. Zum Erstellen eines Alias für Microsoft SQL Server-Clients auf diesem Computer klicken Sie mit der rechten Maustaste im Konsolenbereich auf Aliase und wählen Sie dann Neuer Alias aus. Um einen vorhandenen Alias für die SQL Server-Clients auf diesem Computer zu konfigurieren, wählen Sie im Konsolenbereich Aliase aus, klicken Sie mit der rechten Maustaste im Detailbereich auf den gewünschten vorhandenen Alias und wählen Sie dann Eigenschaften aus.
Hinweis
Aliase für SQL Server sind eine clientseitige Konfiguration. Jeder Clientcomputer, auf dem der Alias verwendet wird, muss über eine identische Aliaskonfiguration verfügen, und der SQL Server-Konfigurations-Manager ist nicht das einzige Tool, mit dem Aliase erstellt oder verwaltet werden können.
SQL Server 2022 und höhere Versionen unterstützen das Erstellen von Aliasen mit SQL Server-Konfigurations-Manager nicht. Um einen Alias für SQL Server 2022 und höhere Versionen zu erstellen, verwenden Sie das Hilfsprogramm für das SQL Server-Clientnetzwerk.
Wann ein Alias verwendet werden sollte
Standardmäßig wird vom SQL Server eine Verbindung mit einer lokalen Instanz von SQL Server mithilfe des Shared Memory-Protokolls, sowie mit einer Instanz von SQL Server auf einem anderen Computer mithilfe von TCP/IP oder Named Pipeshergestellt. Erstellen Sie einen Alias, wenn Sie TCP/IP oder Named Pipes verwenden und eine benutzerdefinierte Verbindungszeichenfolge zur Verfügung stellen oder einen anderen Namen als den Servernamen für die Verbindung verwenden möchten.
Beispiele
SQL Server lauscht nicht am Standard-TCP/IP-Port 1433. Sie sollten deshalb eine Verbindungszeichenfolge mit einer anderen Portnummer zur Verfügung stellen.
SQL Server lauscht nicht an der standardmäßigen Named Pipe. Sie sollten deshalb eine Verbindungszeichenfolge mit einem anderen Pipenamen zur Verfügung stellen.
Eine Anwendung ist auf die Verbindung mit einer Datenbank auf dem Server
ACCT
festgelegt. Diese Datenbank wurde aber als InstanzACCT
auf einem Server mit dem NamenCENTRAL
konsolidiert. Das Ändern der Anwendung ist nicht einfach. Erstellen Sie einen Alias mit dem NamenACCT
mit einer Verbindungszeichenfolge, die aufCENTRAL\ACCT
zeigt.
Aliaseigenschaften
Aliasname
Der Name (Alias), der als Referenz auf diese Verbindung verwendet werden soll.
Pipename oder Portnummer
Zusätzliche Elemente der Verbindungszeichenfolge. Der Name dieses Dialogfelds unterscheidet sich je nach ausgewähltem Protokoll.
Protokoll
Das für die Verbindung verwendete Protokoll.
Server
Der Name der Instanz von Microsoft SQL Server, zu der eine Verbindung hergestellt wird.
Shared Memory-Verbindungen
Verbindungen mit SQL Server von einem Client auf dem gleichen Computer verwenden die Protokolle des gemeinsam genutzten Speicherbereichs und von Namped Pipe. Shared Memory verfügt über keine konfigurierbaren Eigenschaften. Es wird immer zuerst versucht, Shared Memory zu verwenden; es ist nicht möglich, dieses Protokoll von der obersten Position der Liste Aktivierte Protokolle in der Liste Eigenschaften der Clientprotokolle zu verschieben. Das Shared Memory-Protokoll kann deaktiviert werden, was insbesondere bei der Problembehandlung eines der anderen Protokolle nützlich ist.
Sie können keinen Alias mithilfe des Shared Memory-Protokolls erstellen. Allerdings wird bei aktiviertem Shared Memory über den namentlichen Verbindungsaufbau zur Datenbank-Engine eine Shared Memory-Verbindung hergestellt. Für Shared Memory-Verbindungszeichenfolgen wird das Format lpc:<servername>[\instancename]
verwendet.
Herstellen einer Verbindung mit dem lokalen Server über den gemeinsam genutzten Speicherbereich
Wenn Sie eine Verbindung zu SQL Server herstellen, der auf demselben Computer wie der Client läuft, können Sie (local)
als Servernamen verwenden. Aus Gründen der Mehrdeutigkeit wird dieser Wert nicht empfohlen, er kann aber nützlich sein, wenn vom Client bekannt ist, dass er auf dem vorgesehenen Computer ausgeführt wird. Wenn Sie beispielsweise eine Anwendung für mobile, nicht verbundene Benutzer erstellen, bei der SQL Server auf Laptops läuft und Projektdaten speichert, würde ein Client, der eine Verbindung zu (local)
herstellt, immer eine Verbindung zu dem SQL Server herstellen, der auf dem Laptop läuft. Es können das Wort localhost oder ein Punkt (.) statt (local)
verwendet werden.
Beispiele für Shared Memory-Verbindungen
Die folgenden Namen werden mit dem lokalen Computer mithilfe des Shared Memory-Protokolls verbunden, falls dieses aktiviert ist:
<servername>
<servername>\<instancename>
(local)
localhost
Sie können keinen Alias für eine Shared Memory-Verbindung erstellen.
Hinweis
Je nach Konfiguration des Servers führt die Angabe einer IP-Adresse im Serverfeld zu einer Named-Pipe- oder einer TCP/IP-Verbindung.
TCP/IP-Verbindungen
Zum Herstellen einer Verbindung mit dem SQL Server über einen Alias mit TCP/IP müssen Sie folgendermaßen vorgehen:
Geben Sie einen Aliasnamenan.
Geben Sie im Feld Server entweder den Namen eines Servers an, mit dem Sie eine Verbindung mithilfe des Hilfsprogramms ping herstellen können, oder eine IP-Adresse an, mit der Sie eine Verbindung mithilfe des Hilfsprogramms ping herstellen können. Hängen Sie bei einer benannten Instanz den Namen der Instanz an.
Geben Sie TCP/IP für das Protokollan.
Optional können Sie auch eine Portnummer für das Feld Portnummereingeben. Der Standardwert ist
1433
, die Portnummer der Standardinstanz der Datenbank-Engine auf einem Server. Um eine Verbindung zu einer benannten Instanz oder einer Standardinstanz herzustellen, die nicht auf Port 1433 lauscht, müssen Sie die Portnummer angeben oder den SQL Server Browser-Dienst starten. Informationen zur Konfiguration des SQL Server Browser-Dienstes finden Sie unter SQL Server Browser-Dienst.
Während der Verbindung werden von der SQL Server Native Client-Komponente die Werte für den Server, das Protokoll und den Port aus der Registrierung für den angegebenen Aliasnamen gelesen und eine Verbindungszeichenfolge im Format tcp:<servername>[\<instancename>],<port>
oder tcp:<IPAddress>[\<instancename>],<port>
erstellt.
Hinweis
Der Port 1433 wird von der Windows-Firewall standardmäßig geschlossen. Da SQL Server über Port 1433 kommuniziert, müssen Sie den Port erneut öffnen, wenn SQL Server so konfiguriert ist, dass er auf eingehende Client-Verbindungen über TCP/IP wartet. Informationen zur Konfiguration einer Firewall finden Sie unter "How to: Konfigurieren einer Firewall für den SQL Server-Zugriff" in SQL Server Books Online oder lesen Sie die Dokumentation Ihrer Firewall.
SQL Server und SQL Server Native Client unterstützen das Internetprotokoll, Version 4 (IPv4), und das Internetprotokoll, Version 6 (IPv6), vollständig. SQL Server Configuration Manager akzeptiert sowohl das IPv4- als auch das IPv6-Format für IP-Adressen.
Beispiele für Aliaseinstellungen für TCP/IP
Verbindung über Servername
Aliasname: <serveralias>
Port-Nr: <blank>
Protokoll: TCP/IP
Server: <servername>
Verbindung über Servername zu einer benannten Instanz
Aliasname: <serveralias>
Port-Nr: <blank>
Protokoll: TCP/IP
Server: <servername>\<instancename>
Verbindung über Servername zu einem angegebenen Port
Aliasname: <serveralias>
Port-Nr: <port number>
Protokoll: TCP/IP
Server: <servername>
Verbindung über IP-Adresse
Aliasname: <serveralias>
Port-Nr: <blank>
Protokoll: TCP/IP
Server: <IPAddress>
Hinweis
Informationen zur Angabe des Netzwerkprotokolls als sqlcmd-Parameter finden Sie unter „Herstellen einer Verbindung mit der Datenbank-Engine mithilfe von sqlcmd“.
Named Pipes-Verbindungen
Wenn die Standardinstanz von Microsoft SQL Server auf das Named Pipes-Protokoll lauscht, verwendet sie \\.\pipe\sql\query
als Pipenamen, sofern nicht vom Benutzer geändert. Der Punkt gibt an, dass es sich beim Computer um den lokalen Computer handelt. pipe
gibt an, dass die Verbindung eine Named Pipe ist, und sql\query
ist der Name der Pipe. Zum Herstellen einer Verbindung mit der Standardpipe muss der Alias \\<computer_name>\pipe\sql\query
als Pipename aufweisen. Wenn SQL Server zum Lauschen auf einer anderen Pipe konfiguriert worden ist, muss der Pipename diese Pipe verwenden. Wenn beispielsweise SQL Server \\.\pipe\unit\app
als Pipe verwendet, muss der Alias \\<computer_name>\pipe\unit\app
als Pipenamen verwenden.
Zum Herstellen einer Verbindung mit dem SQL Server über einen Alias mit Named Pipes müssen Sie folgendermaßen vorgehen:
Geben Sie einen Aliasnamenan.
Wählen Sie Named Pipes als Protokoll aus
Geben Sie den Pipenamen ein. Alternativ können Sie den Pipenamen auch leer lassen. Der SQL Server-Konfigurations-Manager ergänzt den entsprechenden Pipenamen dann, nachdem Sie das Protokoll und den Server angegeben haben.
Geben Sie einen Server an. Sie können für eine benannte Instanz einen Servernamen und Instanznamen angeben.
Während der Verbindung werden von der SQL Server Native Client-Komponente die Werte für den Server, das Protokoll und den Pipenamen aus der Registrierung für den angegebenen Aliasnamen gelesen, und es wird ein Pipename im Format np:\\<computer_name>\pipe\<pipename>
oder np:\\<IPAddress>\pipe\<pipename>
erstellt. Für eine benannte Instanz lautet der standardmäßige Pipename \\<computer_name>\pipe\MSSQL$<instance_name>\sql\query
.
Hinweis
Die Microsoft Windows Firewall schließt standardmäßig Port 445. Da Microsoft SQL Server über Port 445 kommuniziert, müssen Sie den Port erneut öffnen, wenn SQL Server so konfiguriert ist, dass er auf eingehende Client-Verbindungen über Named Pipes wartet.
Beispiele für Aliaseinstellungen für Named Pipes
Verbindung über Servernamen zur Standardpipe
Aliasname: <serveralias>
Pipename: <blank>
Protokoll: Named Pipes
Server: <servername>
Verbindung über IP-Adresse zur Standardpipe
Aliasname: <serveralias>
Pipename: <blank>
Protokoll: Named Pipes
Server: <IPAddress>
Verbindung über Servernamen zu einer Nichtstandardpipe
Aliasname: <serveralias>
Pipename: \\<servername>\pipe\unit\app
Protokoll: Named Pipes
Server: <servername>
Verbindung über Servername zu einer benannten Instanz
Aliasname: <serveralias>
Pipename: \\<servername>\pipe\MSSQL$<instancename>\SQL\query
Protokoll: Named Pipes
Server: <servername>
Überprüfen des Verbindungsprotokolls
Die folgende Abfrage gibt das Protokoll zurück, das für die aktuelle Verbindung verwendet wird.
SELECT net_transport
FROM sys.dm_exec_connections
WHERE session_id = @@SPID;