DBCC INDEXDEFRAG (Transact-SQL)
Gilt für: SQL Server Azure SQL Managed Instance
Defragmentiert Indizes der angegebenen Tabelle oder Sicht.
Wichtig
Diese Funktion wird in einer zukünftigen Version von SQL Serverentfernt. Nutzen Sie diese Funktionen bei Neuentwicklungen nicht mehr, und planen Sie die Änderung von Anwendungen, die diese Funktion zurzeit verwenden. Verwenden Sie stattdessen ALTER INDEX .
Gilt für: SQL Server 2008 (10.0.x) und höhere Versionen
Transact-SQL-Syntaxkonventionen
Syntax
DBCC INDEXDEFRAG
(
{ database_name | database_id | 0 }
, { table_name | table_id | view_name | view_id }
[ , { index_name | index_id } [ , { partition_number | 0 } ] ]
)
[ WITH NO_INFOMSGS ]
Argumente
database_name | database_id | 0
Die Datenbank, die den zu defragmentierenden Index enthält. Wird 0 angegeben, wird die aktuelle Datenbank verwendet. Datenbanknamen müssen den Regeln für Bezeichner entsprechen.
table_name | table_id | view_name | view_id
Die Tabelle oder Sicht, die den zu defragmentierenden Index enthält. Tabellen- und Sichtnamen müssen den Regeln für Bezeichner entsprechen.
index_name | index_id
Der Name oder die ID für den Index, der defragmentiert werden soll. Falls nicht angegeben, werden von der Anweisung alle Indizes der angegebenen Tabelle oder Sicht defragmentiert. Indexnamen müssen den Regeln für Bezeichner entsprechen.
partition_number | 0
Die Partitionsnummer des Indexes, der defragmentiert werden soll. Falls nichts oder 0 angegeben ist, werden von der Anweisung alle Partitionen im angegebenen Index defragmentiert.
WITH NO_INFOMSGS
Unterdrückt alle Informationsmeldungen mit einem Schweregrad von 0 bis 10.
Bemerkungen
DBCC INDEXDEFRAG
defragmentiert die Blattebene eines Indexes, sodass die physische Reihenfolge der Seiten mit der logischen Reihenfolge (von links nach rechts) der Blattknoten übereinstimmt. Dadurch wird die Leistung beim Durchsuchen des Indexes verbessert.
Hinweis
Wenn DBCC INDEXDEFRAG
ausgeführt wird, erfolgt die Indexdefragmentierung seriell. Das bedeutet, dass der Vorgang bei einem einzelnen Index mit einem einzigen Thread ausgeführt wird. Es tritt keine Parallelität auf. Außerdem werden Vorgänge für mehrere Indizes aus derselben DBCC INDEXDEFRAG
-Anweisung nur für jeweils einen Index ausgeführt.
DBCC INDEXDEFRAG
komprimiert auch die Seiten eines Indexes, wobei auch der beim Erstellen des Indexes angegebene Füllfaktor beachtet wird. Alle leeren Seiten, die durch diese Komprimierung erstellt wurden, werden entfernt. Weitere Informationen finden Sie unter Angeben des Füllfaktors für einen Index.
Wenn sich ein Index über mehr als eine Datei erstreckt, defragmentiert DBCC INDEXDEFRAG
immer nur eine Datei gleichzeitig. Seiten werden nicht zwischen Dateien migriert.
Alle fünf Minuten informiert DBCC INDEXDEFRAG
den oder die Benutzer*in über den geschätzten Fortschritt in Prozent. DBCC INDEXDEFRAG
kann an jedem Punkt des Prozesses beendet werden, wobei der fertiggestellte Anteil erhalten bleibt.
Im Gegensatz zu DBCC DBREINDEX
(oder der Indexerstellung allgemein) ist DBCC INDEXDEFRAG
ein Onlinevorgang. Sperren werden nicht über längere Zeit angewendet. Daher blockiert DBCC INDEXDEFRAG
keine laufenden Abfragen oder Updates. Ein relativ unfragmentierter Index kann schneller defragmentiert werden, als ein neuer Index erstellt werden kann, da die Defragmentierungszeit im Zusammenhang mit der Fragmentierungsebene steht. Das Defragmentieren eines stark fragmentierten Indexes kann wesentlich länger dauern als das Neuerstellen.
Die Defragmentierung wird immer vollständig protokolliert, unabhängig von der Einstellung des Datenbank-Wiederherstellungsmodells. Weitere Informationen finden Sie unter ALTER DATABASE (Transact-SQL). Bei der Defragmentierung eines stark fragmentierten Indexes werden möglicherweise mehr Protokolleinträge erstellt als bei der Indexerstellung mit vollständiger Protokollierung. Die Defragmentierung wird jedoch als eine Reihe von kurzen Transaktionen ausgeführt und benötigt somit kein großes Protokoll, wenn häufig eine Protokollsicherung durchgeführt wird oder SIMPLE als Einstellung für das Wiederherstellungsmodell festgelegt ist.
Beschränkungen
DBCC INDEXDEFRAG
mischt die vorhandenen Indexblattseiten zufällig. Daher führt das Ausführen von DBCC INDEXDEFRAG
für einen Index, der mit anderen Indizes auf dem Datenträger verzahnt ist, nicht dazu, dass alle Blattseiten im Index zusammenhängen. Erstellen Sie den Index neu, um das Gruppieren von Seiten zu verbessern.
DBCC INDEXDEFRAG
kann nicht verwendet werden, um die folgenden Indizes zu defragmentieren:
- Deaktivierte Indizes
- Indizes, für die für das Seitensperren die Einstellung OFF festgelegt ist.
- Räumliche Indizes
DBCC INDEXDEFRAG
wird nicht für die Verwendung in Systemtabellen unterstützt.
Resultsets
DBCC INDEXDEFRAG
gibt das folgende Resultset zurück (die Werte können abweichen), wenn ein Index in der Anweisung angegeben ist (sofern nicht WITH NO_INFOMSGS
angegeben ist):
Pages Scanned Pages Moved Pages Removed
------------- ----------- -------------
359 346 8
(1 row(s) affected)
DBCC execution completed. If DBCC printed error messages, contact your system administrator.
Berechtigungen
Bei dem Aufrufer muss es sich um den Besitzer der Tabelle oder um ein Mitglied der festen Serverrolle sysadmin , der festen Datenbankrolle db_owner oder der festen Datenbankrolle db_ddladmin handeln.
Beispiele
A. Defragmentieren eines Indexes mit DBCC INDEXDEFRAG
Im folgenden Beispiel werden alle Partitionen des PK_Product_ProductID
-Index in der Production.Product
-Tabelle in der AdventureWorks2022
-Datenbank defragmentiert.
DBCC INDEXDEFRAG (AdventureWorks2022, 'Production.Product', PK_Product_ProductID);
GO
B. Defragmentieren eines Indexes in einer Datenbank mit DBCC SHOWCONTIG und DBCC INDEXDEFRAG
Das folgende Beispiel zeigt eine einfache Möglichkeit, alle Indizes in einer Datenbank, deren Fragmentierung einen deklarierten Schwellenwert überschreitet, zu defragmentieren.
/*Perform a 'USE <database name>' to select the database in which to run the script.*/
-- Declare variables
SET NOCOUNT ON;
DECLARE @tablename VARCHAR(255);
DECLARE @execstr VARCHAR(400);
DECLARE @objectid INT;
DECLARE @indexid INT;
DECLARE @frag DECIMAL;
DECLARE @maxfrag DECIMAL;
-- Decide on the maximum fragmentation to allow for.
SELECT @maxfrag = 30.0;
-- Declare a cursor.
DECLARE tables CURSOR FOR
SELECT TABLE_SCHEMA + '.' + TABLE_NAME
FROM INFORMATION_SCHEMA.TABLES
WHERE TABLE_TYPE = 'BASE TABLE';
-- Create the table.
CREATE TABLE #fraglist (
ObjectName CHAR(255),
ObjectId INT,
IndexName CHAR(255),
IndexId INT,
Lvl INT,
CountPages INT,
CountRows INT,
MinRecSize INT,
MaxRecSize INT,
AvgRecSize INT,
ForRecCount INT,
Extents INT,
ExtentSwitches INT,
AvgFreeBytes INT,
AvgPageDensity INT,
ScanDensity DECIMAL,
BestCount INT,
ActualCount INT,
LogicalFrag DECIMAL,
ExtentFrag DECIMAL);
-- Open the cursor.
OPEN tables;
-- Loop through all the tables in the database.
FETCH NEXT
FROM tables
INTO @tablename;
WHILE @@FETCH_STATUS = 0
BEGIN
-- Do the showcontig of all indexes of the table
INSERT INTO #fraglist
EXEC ('DBCC SHOWCONTIG (''' + @tablename + ''')
WITH FAST, TABLERESULTS, ALL_INDEXES, NO_INFOMSGS');
FETCH NEXT
FROM tables
INTO @tablename;
END;
-- Close and deallocate the cursor.
CLOSE tables;
DEALLOCATE tables;
-- Declare the cursor for the list of indexes to be defragged.
DECLARE indexes CURSOR FOR
SELECT ObjectName, ObjectId, IndexId, LogicalFrag
FROM #fraglist
WHERE LogicalFrag >= @maxfrag
AND INDEXPROPERTY (ObjectId, IndexName, 'IndexDepth') > 0;
-- Open the cursor.
OPEN indexes;
-- Loop through the indexes.
FETCH NEXT
FROM indexes
INTO @tablename, @objectid, @indexid, @frag;
WHILE @@FETCH_STATUS = 0
BEGIN
PRINT 'Executing DBCC INDEXDEFRAG (0, ' + RTRIM(@tablename) + ',
' + RTRIM(@indexid) + ') - fragmentation currently '
+ RTRIM(CONVERT(varchar(15),@frag)) + '%';
SELECT @execstr = 'DBCC INDEXDEFRAG (0, ' + RTRIM(@objectid) + ',
' + RTRIM(@indexid) + ')';
EXEC (@execstr);
FETCH NEXT
FROM indexes
INTO @tablename, @objectid, @indexid, @frag;
END;
-- Close and deallocate the cursor.
CLOSE indexes;
DEALLOCATE indexes;
-- Delete the temporary table.
DROP TABLE #fraglist;
GO