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DBCC CHECKFILEGROUP (Transact-SQL)

Gilt für: SQL Server Azure SQL-Datenbank Azure SQL Managed Instance

Überprüft die Zuordnung und strukturelle Integrität aller Tabellen und indizierten Sichten in der angegebenen Dateigruppe der aktuellen Datenbank.

Transact-SQL-Syntaxkonventionen

Syntax

DBCC CHECKFILEGROUP
[
    [ ( { filegroup_name | filegroup_id | 0 }
        [ , NOINDEX ]
  ) ]
    [ WITH
        {
            [ ALL_ERRORMSGS | NO_INFOMSGS ]
            [ , TABLOCK ]
            [ , ESTIMATEONLY ]
            [ , PHYSICAL_ONLY ]
            [ , MAXDOP  = number_of_processors ]
        }
    ]
]

Argumente

filegroup_name

Dies ist der Name der Dateigruppe in der aktuellen Datenbank, für die die Tabellenzuordnung und strukturelle Integrität überprüft werden sollen. Wenn dieses Argument fehlt oder mit 0 angegeben ist, wird standardmäßig die primäre Dateigruppe verwendet. Dateigruppennamen müssen den Regeln für Bezeichner entsprechen.
filegroup_name kann keine FILESTREAM-Dateigruppe sein.

filegroup_id

Dies ist die Dateigruppen-ID in der aktuellen Datenbank, für die die Tabellenzuordnung und strukturelle Integrität überprüft werden sollen.

NOINDEX

Hiermit wird festgelegt, dass nicht gruppierte Indizes für Benutzertabellen nicht intensiv überprüft werden sollen. Dadurch wird die Ausführungsdauer insgesamt verkürzt. NOINDEX wirkt sich nicht auf Systemtabellen aus, da DBCC CHECKFILEGROUP immer alle Systemtabellenindizes überprüft.

ALL_ERRORMSGS

Zeigt pro Objekt eine unbegrenzte Fehlerzahl an. Alle Fehlermeldungen werden standardmäßig angezeigt. Das Angeben oder Weglassen dieser Option hat keine Auswirkungen.

NO_INFOMSGS

Alle Informationsmeldungen werden unterdrückt.

TABLOCK

Bewirkt, dass DBCC CHECKFILEGROUP Sperren anwendet, statt eine interne Datenbankmomentaufnahme zu verwenden.

ESTIMATEONLY

Zeigt den tempdb-Speicherplatz an, der schätzungsweise erforderlich ist, um DBCC CHECKFILEGROUP mit allen anderen angegebenen Optionen auszuführen.

PHYSICAL_ONLY

Beschränkt die Überprüfung auf die Integrität der physischen Struktur der Seite, der Datensatzheader und der physischen Struktur von B-Strukturen. Dieses Argument wurde entworfen, um mit geringem Verwaltungsaufwand eine Überprüfung der physischen Konsistenz der Dateigruppe vorzunehmen. Dabei werden auch zerrissene Seiten und häufige Hardwarefehler erkannt, die die Daten gefährden können. Die vollständige Ausführung von DBCC CHECKFILEGROUP kann erheblich mehr Zeit in Anspruch nehmen als in früheren Versionen. Dieses Verhalten erfolgt normalerweise aus einem der folgenden Gründe:

  • Die logischen Überprüfungen sind umfassender.
  • Einige der zu überprüfenden zugrunde liegenden Strukturen sind komplexer.
  • Es wurden viele neue Überprüfungen eingeführt, um die neuen Funktionen einzuschließen.

Hinweis

In der Dokumentation wird der Begriff „B-Struktur“ im Allgemeinen in Bezug auf Indizes verwendet. In Zeilenspeicherindizes implementiert die Datenbank-Engine eine B+-Struktur. Dies gilt nicht für Columnstore-Indizes oder In-Memory-Datenspeicher. Weitere Informationen finden Sie im Leitfaden zur Architektur und zum Entwerfen von SQL Server- und Azure SQL-Indizes.

Daher führt das Verwenden der Option PHYSICAL_ONLY möglicherweise zu einer viel kürzeren Ausführungszeit von DBCC CHECKFILEGROUP für große Dateigruppen. Sie wird daher für die häufige Verwendung in Produktionssystemen empfohlen. Dennoch ist eine vollständige Ausführung von DBCC CHECKFILEGROUP in regelmäßigen Abständen empfehlenswert. Die Häufigkeit dieser Ausführungsvorgänge hängt von Faktoren ab, die für einzelne Unternehmen und Produktionsumgebungen spezifisch sind. PHYSICAL_ONLY impliziert stets NO_INFOMSGS und kann nicht mit den Reparaturoptionen verwendet werden.

Hinweis

Bei Angabe von PHYSICAL_ONLY überspringt DBCC CHECKFILEGROUP alle Prüfungen der FILESTREAM-Daten.

MAXDOP

Gilt für: SQL Server 2014 Service Pack 2 und höhere Versionen

Überschreibt die Konfigurationsoption Max. Grad an Parallelität von sp_configure für die Anweisung. MAXDOP kann den mit sp_configure konfigurierten Wert überschreiten. Wenn MAXDOP den mit Resource Governor konfigurierten Wert überschreitet, verwendet die Datenbank-Engine den in ALTER WORKLOAD GROUP (Transact-SQL) beschriebenen MAXDOP-Wert von Resource Governor. Alle semantischen Regeln, die mit der Konfigurationsoption „Max. Grad an Parallelität“ verwendet werden können, stehen beim Verwenden des MAXDOP-Abfragehinweises zur Verfügung. Weitere Informationen finden Sie unter Konfigurieren der Serverkonfigurationsoption Max. Grad an Parallelität.

Achtung

Wenn MAXDOP auf 0 (Null) festgelegt wird, wählt der Server den maximalen Grad an Parallelität aus.

Bemerkungen

DBCC CHECKFILEGROUP und DBCC CHECKDB sind ähnliche DBCC-Befehle. Der Hauptunterschied besteht darin, dass DBCC CHECKFILEGROUP auf die einzelne angegebene Dateigruppe und die erforderlichen Tabellen beschränkt ist.

DBCC CHECKFILEGROUP führt die folgenden Befehle aus:

Es ist nicht erforderlich, DBCC CHECKALLOC oder DBCC CHECKTABLE separat von DBCC CHECKFILEGROUP auszuführen.

Interne Datenbankmomentaufnahme

DBCC CHECKFILEGROUP verwendet eine interne Datenbankmomentaufnahme, um die für die Ausführung dieser Überprüfungen erforderliche Transaktionskonsistenz bereitzustellen. Weitere Informationen finden Sie unter Anzeigen der Größe der Sparsedatei einer Datenbankmomentaufnahme (Transact-SQL) und im Abschnitt Verwenden einer internen Datenbank-Momentaufnahme mit DBCC unter DBCC (Transact-SQL).

Wenn keine Momentaufnahme erstellt werden kann oder die Option TABLOCK angegeben wird, wendet DBCC CHECKFILEGROUP Sperren an, um die erforderliche Konsistenz zu erzielen. In diesem Fall ist für die Durchführung der Zuordnungsprüfungen eine exklusive Datenbanksperre erforderlich, und für die Durchführung der Tabellenprüfungen sind freigegebene Tabellensperren erforderlich. Durch TABLOCK wird DBCC CHECKFILEGROUP schneller in einer stark ausgelasteten Datenbank ausgeführt, allerdings verringert sich während der Ausführung von DBCC CHECKFILEGROUP die in der Datenbank verfügbare Parallelität.

Hinweis

Die Ausführung von DBCC CHECKFILEGROUP für tempdb bewirkt keine Zuordnungsprüfungen, und zum Ausführen von Tabellenüberprüfungen sind weiterhin freigegebene Tabellensperren erforderlich. Dies liegt daran, dass aus Leistungsgründen keine Datenbankmomentaufnahmen für tempdb verfügbar sind. Dies bedeutet, dass die erforderliche Transaktionskonsistenz nicht erhalten werden kann.

Paralleles Überprüfen von Objekten

Standardmäßig führt DBCC CHECKFILEGROUP eine parallele Objektüberprüfung aus. Der Grad der Parallelität wird automatisch durch den Abfrageprozessor bestimmt. Der Höchstgrad für die Parallelität wird genauso konfiguriert wie parallele Abfragen. Verwenden Sie sp_configure, um die maximale Anzahl von Prozessoren zu beschränken, die für DBCC-Überprüfungen verfügbar sind. Weitere Informationen finden Sie unter Konfigurieren der Serverkonfigurationsoption Max. Grad an Parallelität.

Die parallele Überprüfung kann mithilfe des Ablaufverfolgungsflags 2528 deaktiviert werden. Weitere Informationen finden Sie unter Ablaufverfolgungsflags (Transact-SQL).

Nicht gruppierte Indizes für separate Dateigruppen

Wenn einem nicht gruppierten Index in der angegebenen Dateigruppe eine Tabelle in einer anderen Dateigruppe zugeordnet wird, wird der Index nicht überprüft, da die Basistabelle nicht für die Überprüfung verfügbar ist.

Wenn eine Tabelle der angegebenen Dateigruppe einen nicht gruppierten Index in einer anderen Dateigruppe besitzt, wird der nicht gruppierte Index aus folgenden Gründen nicht überprüft:

  • Die Basistabellenstruktur ist unabhängig von der Struktur eines nicht gruppierten Indexes. Nicht gruppierte Indizes müssen zur Überprüfung der Gültigkeit der Basistabelle nicht durchsucht werden.
  • Mit dem Befehl DBCC CHECKFILEGROUP werden nur Objekte in der angegebenen Dateigruppe überprüft.

Ein gruppierter Index und eine Tabelle dürfen sich nicht in unterschiedlichen Dateigruppen befinden. Die vorausgegangenen Ausführungen gelten daher nur für nicht gruppierte Indizes.

Partitionierte Tabellen für separate Dateigruppen

Wenn eine partitionierte Tabelle für mehrere Dateigruppen vorhanden ist, überprüft DBCC CHECKFILEGROUP die Partitionsrowsets, die für die angegebene Dateigruppe vorhanden sind, und ignoriert die Rowsets in den anderen Dateigruppen. In der Informationsmeldung 2594 werden die nicht überprüften Partitionen angegeben. Nicht gruppierte Indizes, die nicht in der angegebenen Dateigruppe vorhanden sind, werden nicht überprüft.

Grundlegendes zu DBCC-Fehlermeldungen

Nachdem der Befehl DBCC CHECKFILEGROUP ausgeführt wurde, wird eine Meldung in das SQL Server-Fehlerprotokoll geschrieben. Wurde der DBCC-Befehl erfolgreich ausgeführt, zeigt die Meldung den erfolgreichen Abschluss und die Ausführungsdauer des Befehls an. Wurde der DBCC-Befehl aufgrund eines Fehlers vor Abschluss der Überprüfung beendet, zeigt die Meldung an, dass der Befehl beendet wurde. Außerdem wird ein Statuswert und die Ausführungsdauer des Befehls angegeben. In der folgenden Tabelle sind die Statuswerte aufgeführt und beschrieben, die in der Meldung enthalten sein können.

State Beschreibung
0 Fehlernummer 8930 wurde ausgelöst. Dies weist auf beschädigte Metadaten hin, die die Beendigung des DBCC-Befehls verursacht haben.
1 Fehlernummer 8967 wurde ausgelöst. Ein interner DBCC-Fehler ist aufgetreten.
2 Beim Reparieren einer Datenbank im Notfallmodus ist ein Fehler aufgetreten.
3 Dies weist auf beschädigte Metadaten hin, die die Beendigung des DBCC-Befehls verursacht haben.
4 Eine Assertations- oder Zugriffsverletzung wurde entdeckt.
5 Ein unbekannter Fehler ist aufgetreten, der den DBCC-Befehl beendet hat.

Fehlerberichterstattung

Eine kleine Sicherungsdatei (SQLDUMP<nnnn>.txt) wird jedes Mal im LOG-Verzeichnis von SQL Server erstellt, wenn DBCC CHECKFILEGROUP einen Fehler durch eine Beschädigung erkennt. Falls die Features zur Datensammlung zur Verwendung von Features und zur Fehlerberichterstellung für die SQL Server-Instanz aktiviert sind, wird die Datei automatisch an Microsoft weitergeleitet. Die gesammelten Daten werden zur Verbesserung der Funktionalität von SQL Server verwendet.

Die Sicherungsdatei enthält die Ergebnisse des DBCC CHECKFILEGROUP-Befehls sowie eine zusätzliche Diagnoseausgabe. Die Datei verfügt über eingeschränkte, besitzverwaltete Zugriffssteuerungslisten (Discretionary Access Control List, DACL). Der Zugriff ist auf das SQL Server-Dienstkonto und Mitglieder der sysadmin-Rolle beschränkt. Die sysadmin-Rolle enthält standardmäßig alle Mitglieder der Windows-Gruppe VORDEFINIERT\Administratoren und der Gruppe lokaler Administratoren. Ein Fehler bei der Datensammlung verursacht keinen Misserfolg des DBCC-Befehls.

Beheben von Fehlern

Wenn DBCC CHECKFILEGROUP Fehler meldet, empfiehlt es sich, die Datenbank mithilfe einer Datenbanksicherung wiederherzustellen. Reparaturoptionen können nicht für DBCC CHECKFILEGROUP angegeben werden.

Falls keine Sicherung vorhanden ist, lassen sich die gemeldeten Fehler durch Ausführung von DBCC CHECKDB mit einer Reparaturoption beheben. Welche Reparaturoption dabei zu verwenden ist, wird am Ende der Liste mit den gemeldeten Fehlern angegeben. Soll die Fehlerkorrektur mithilfe der Option REPAIR_ALLOW_DATA_LOSS erfolgen, müssen möglicherweise einige Seiten, und damit auch Daten, gelöscht werden.

Resultsets

DBCC CHECKFILEGROUP gibt folgendes Resultset zurück (die tatsächlichen Werte können davon abweichen):

  • Ausnahme: ESTIMATEONLY oder NO_INFOMSGS wird angegeben
  • Für die aktuelle Datenbank (falls keine Datenbank angegeben wurde), ob Optionen (außer NOINDEX) angegeben wurden oder nicht
DBCC results for 'master'.
DBCC results for 'sys.sysrowsetcolumns'.
There are 630 rows in 7 pages for object 'sys.sysrowsetcolumns'.
DBCC results for 'sys.sysrowsets'.
There are 97 rows in 1 pages for object 'sys.sysrowsets'.
DBCC results for 'sysallocunits'.
There are 195 rows in 3 pages for object 'sysallocunits'.
  
There are 2340 rows in 16 pages for object 'spt_values'.
DBCC results for 'MSreplication_options'.
There are 2 rows in 1 pages for object 'MSreplication_options'.
CHECKFILEGROUP found 0 allocation errors and 0 consistency errors in database 'master'.
DBCC execution completed. If DBCC printed error messages, contact your system administrator.

Wenn NO_INFOMSGS angegeben ist, gibt DBCC CHECKFILEGROUP Folgendes zurück:

DBCC execution completed. If DBCC printed error messages, contact your system administrator.

Wenn ESTIMATEONLY angegeben ist, gibt DBCC CHECKFILEGROUP Folgendes zurück (die tatsächlichen Werte können davon abweichen):

Estimated TEMPDB space needed for CHECKALLOC (KB)
-------------------------------------------------
15
  
(1 row(s) affected)
  
Estimated TEMPDB space needed for CHECKTABLES (KB)
--------------------------------------------------
207
  
(1 row(s) affected)
  
DBCC execution completed. If DBCC printed error messages, contact your system administrator.

Berechtigungen

Erfordert die Mitgliedschaft in der festen Serverrolle sysadmin oder der festen Datenbankrolle db_owner .

Beispiele

A. Überprüfen der Dateigruppe PRIMARY in der Datenbank

Das folgende Beispiel überprüft die primäre Dateigruppe der aktuellen Datenbank.

DBCC CHECKFILEGROUP;
GO

B. Überprüfen der PRIMARY-Dateigruppe von AdventureWorks ohne nicht gruppierte Indizes

Im folgenden Beispiel wird die primäre Dateigruppe der AdventureWorks2022-Datenbank überprüft (unter Ausschluss nicht gruppierter Indizes). Zu diesem Zweck werden die ID der primären Dateigruppe und NOINDEX angegeben.

USE AdventureWorks2022;
GO
DBCC CHECKFILEGROUP (1, NOINDEX);
GO

C. Überprüfen der PRIMARY-Dateigruppe mit Optionen

Im folgenden Beispiel wird die primäre Dateigruppe der master-Datenbank überprüft. Dabei wird die Option ESTIMATEONLY angegeben.

USE master;
GO
DBCC CHECKFILEGROUP (1)
WITH ESTIMATEONLY;

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