Grundlagen zum Sichern von Team Foundation Server
Sie können die Bereitstellung vor Datenverlust schützen, indem Sie regelmäßige Sicherungen der Datenbanken durchführen, von denen Visual Studio Team Foundation Server abhängt. Um die Bereitstellung von Team Foundation in ihrer Gesamtheit wiederherzustellen, falls ein Fehler auftreten sollte, müssen Sie zunächst alle Datenbanken für Team Foundation Server sichern. Wenn die Bereitstellung SharePoint-Produkte oder SQL Server Reporting Services einschließt, müssen Sie auch die Datenbanken sichern, die Team Foundation Server für diese Komponenten verwendet. Sie müssen alle Sicherungen mit dem gleichen Zeitstempel synchronisieren, um zu vermeiden, dass es zu einer nicht übereinstimmenden Synchronisierung oder nicht übereinstimmenden Daten kommt. Die einfachste Art, um die Synchronisierung sicherzustellen, besteht darin, markierte Transaktionen zu verwenden. Durch das routinemäßige Markieren zugehöriger Transaktionen in allen Team Foundation- Datenbanken werden eine Reihe allgemeiner Wiederherstellungspunkte in den Datenbanken erstellt.
Sichern von Datenbanken
Das Erstellen von Sicherungen der Datenbanken, die Team Foundation Server verwendet, stellt einen wichtigen Aspekt beim Schutz der Bereitstellung von Team Foundation gegen Datenverluste dar. In der folgenden Tabelle und den dazu gehörenden Abbildungen wird dargestellt, welche Datenbanken Sie sichern müssen, und es werden Beispiele dafür aufgeführt, wie diese Datenbanken physisch in einer Bereitstellung verteilt sein können.
Datenbanktyp |
Produkt |
Optionale Komponente? |
---|---|---|
Konfigurationsdatenbank |
Team Foundation Server |
Nein |
Warehouse-Datenbank |
Team Foundation Server |
Nein |
Teamprojekt-Auflistungsdatenbanken |
Team Foundation Server |
Nein |
SharePoint-Produkte-Datenbanken |
SharePoint-Produkte |
Ja |
Berichtsdatenbanken |
SQL Server Reporting Services |
Ja |
Analysedatenbanken |
SQL Server Analysis Services |
ja |
Bereitstellungstopologien
Auf Grundlage der Bereitstellungskonfiguration können sich alle Datenbanken, die gesichert werden müssen, auf dem gleichen physischen Server befinden, wie in dieser Beispieltopologie dargestellt. Dieses Beispiel umfasst nicht SharePoint-Produkte oder Reporting Services, sodass keine Datenbanken gesichert werden müssen, die mit der Berichterstellung, der Analyse oder SharePoint-Produkte zusammenhängen.
Die Datenbanken können alternativ jedoch auch auf verschiedenen Servern oder Serverfarmen verteilt sein. In dieser Beispieltopologie müssen Sie die folgenden Datenbanken auf sechs Servern oder Serverfarmen sichern:
Konfigurationsdatenbank
Warehouse-Datenbank
Teamprojekt-Auflistungsdatenbanken im SQL Server-Cluster
Auflistungsdatenbank auf dem eigenständigen Server, der SQL Server ausführt
SharePoint-Produkte-Verwaltungsdatenbanken und Siteauflistungsdatenbanken für beide SharePoint-Webanwendungen
Datenbanken auf dem Server, der Reporting Services ausführt
Datenbank auf dem Server, der Analysis Services ausführt
In diesen beiden Beispielen müssen Sie keine der Clients sichern, die eine Verbindung mit dem Server herstellen. Sie müssen jedoch ggf. die Zwischenspeicher für Team Foundation Server auf den Clientcomputern löschen, bevor eine Verbindung zur wiederhergestellten Bereitstellung erstellt werden kann.
Zu sichernde Datenbanken
In der folgenden Liste sind weitere Details dazu aufgeführt, welche Sicherungen Sie abhängig von den Bereitstellungsressourcen noch durchführen müssen.
Warnung
Alle Datenbanken in der folgenden Liste sind SQL Server-Datenbanken. Obwohl Sie jederzeit einzelne Datenbanken mithilfe von SQL Server Management Studio sichern können, sollten Sie möglichst vermeiden, solche individuellen Sicherungen zu verwenden. Es können unerwartete Ergebnisse auftreten, wenn Sie aus individuellen Sicherungen wiederherstellen, da die Datenbanken, die Team Foundation Server verwendet, alle miteinander verknüpft sind. Wenn Sie nur eine Datenbank sichern, sind die Daten in dieser Datenbank nicht mehr synchron mit den Daten in den anderen Datenbanken.
Datenbanken für Team Foundation Server Die logische Datenebene für Team Foundation Server schließt mehrere SQL Server-Datenbanken ein, einschließlich der Konfigurationsdatenbank, der Warehouse-Datenbank und einer Datenbank für jede Teamprojektsammlung in der Bereitstellung. Diese Datenbanken können sich alle auf dem gleichen Server befinden, können auf mehrere Instanzen in der gleichen SQL Server-Bereitstellung oder auf mehrere Server verteilt sein. Unabhängig von ihrer physischen Verteilung müssen Sie alle Datenbanken mit dem gleichen Zeitstempel sichern, damit ein ausreichender Schutz vor Datenverlust gegeben ist. Sie können Datenbanksicherungen manuell oder automatisch mithilfe von Wartungsplänen durchführen, die zu bestimmten Zeiten oder in bestimmten Intervallen ausgeführt werden.
Warnung
Die Liste der Datenbanken für Team Foundation Server ist nicht statisch. Eine neue Datenbank wird jedes Mal erstellt, wenn Sie eine Auflistung erstellen. Wenn Sie eine Auflistung erstellen, stellen Sie sicher, dass Sie dem Wartungsplan zum Sichern von Team Foundation Server-Datenbanken in SQL Server für diese Auflistung die Datenbank hinzufügen.
Datenbanken für SharePoint-Produkte Wenn die Bereitstellung SharePoint-Produkte zum Hosten von Teamprojekten verwendet, müssen Sie mehrere Datenbanken sichern. Diese Datenbanken enthalten die Verwaltungsdatenbank für alle SharePoint-Webanwendungen, die die Bereitstellung verwenden, und die Websiteauflistungsdatenbanken, die Teamprojektportale hosten. Idealerweise wurde die Bereitstellung so konfiguriert, dass sie eine separate Websiteauflistung für jede Teamprojektsammlung in der Bereitstellung verwendet. Ebenso wie Teamprojektsammlungen in Team Foundation Server als Einheit gesichert und wiederhergestellt werden können, können Siteauflistungen in SharePoint-Produkte gesichert und wiederhergestellt werden. Wenn eine oder mehrere Auflistungen in der Bereitstellung Sites oder untergeordnete Sites von Siteauflistungen als Stammsite verwenden, können Sie die Auflistungen möglicherweise nicht vollständig sichern und wiederherstellen. Weitere Informationen finden Sie unter Organisieren des Servers mit Teamprojektsammlungen.
Tipp
Auf den ersten Blick scheint es notwendig, sowohl die Datenbanken als auch die Websites der Teamprojekt-Portalseiten zu sichern. SharePoint-Produkte generiert die Websites jedoch dynamisch aus den Datenbanken. Wenn Sie die Datenbanken sichern, sichern Sie daher auch die Bereiche des Teamprojekts, die als Websites angezeigt werden. Wenn Sie benutzerdefinierte Websitesammlungen, Websitevorlagen oder Webparts in SharePoint-Produkte, jedoch außerhalb von Team Foundation, erstellt haben, müssen Sie diese separat sichern. Weitere Informationen finden Sie auf der folgenden Seite auf der Microsoft-Website: "Choose backup and recovery tools (Windows SharePoint Services)".
Datenbanken für Berichterstellungs- und Analysedienste Wenn die Bereitstellung SQL Server Reporting Services oder SQL Server Analysis Services zum Erstellen von Berichten für Team Foundation Server verwendet, müssen Sie die Berichterstellungs- und Analysedatenbanken sichern. Sie müssen jedoch weiterhin bestimmte Datenbanken nach der Wiederherstellung erneut generieren.
Verschlüsselungsschlüssel für den Berichtsserver Der Berichtsserver verfügt über einen Verschlüsselungsschlüssel, den Sie sichern müssen. Dieser Schlüssel schützt vertrauliche Informationen, die in der Berichtsserverdatenbank gespeichert sind. Sie können diesen Schlüssel manuell sichern, indem Sie entweder das Reporting Services-Konfigurationstool oder ein Befehlszeilentool verwenden. Weitere Informationen finden Sie unter Sichern des Reporting Services-Verschlüsselungsschlüssels.
Erweiterte Vorbereitung für Sicherungen
Notieren Sie sich bei der Bereitstellung von Team Foundation die erstellten Konten und alle festgelegten Computernamen, Kennwörter sowie Setupoptionen. Bewahren Sie außerdem stets eine Kopie aller Wiederherstellungsmaterialien, Dokumente und Datenbanken- sowie Transaktionsprotokollsicherungen an einem sicheren Ort auf. Um auch für Unglücksfälle aller Art gerüstet zu sein, z. B. für Feuer oder Naturkatastrophen, bewahren Sie Duplikate Ihrer Serversicherungen an einem anderen Ort als dem Serverstandort auf. Dies hilft Ihnen, sich vor dem Verlust wichtiger Daten zu schützen. Am besten ist es, jeweils drei Kopien der Sicherungsmedien aufzubewahren, davon mindestens eine extern in einer sorgfältig kontrollierten Umgebung.
Wichtig
Führen Sie regelmäßig eine Testdatenwiederherstellung aus, um sicherzustellen, dass die Dateien korrekt gesichert wurden. Eine Testwiederherstellung kann Hardwareprobleme aufzeigen, die bei Softwareüberprüfungen nicht auftreten.
Die Daten müssen beim Sichern und Wiederherstellen einer Datenbank auf Medien (z. B. Bändern und Festplatten) gesichert werden. Der Sicherungsplan sollte Vorschriften für die Verwaltung von Medien enthalten, wie z. B. folgende Vorgehensweisen:
Einen Verfolgungs- und Verwaltungsplan für die Aufbewahrung und den Wiedereinsatz von Sicherungssätzen
Einen Plan für das Überschreiben von Sicherungsmedien
Bei Multiserverumgebungen die Festlegung, ob zentralisierte oder verteilte Sicherungen zu verwenden sind
Eine Möglichkeit, die Haltbarkeit von Medien zu verfolgen
Ein Verfahren, um die Auswirkungen beim Verlust eines Sicherungssatzes oder Sicherungsmediums, z. B. eines Bands, möglichst gering zu halten
Eine Entscheidung, ob Sicherungssätze vor Ort oder an einem anderen Ort zu lagern sind und eine Analyse über deren mögliche Auswirkungen auf die Wiederherstellungszeit
Da die Team Foundation-Daten in SQL Server-Datenbanken gespeichert werden, müssen die Computer, auf denen Team Foundation-Clients installiert sind, nicht gesichert werden. Wenn ein Medienfehler oder ein Notfall eintritt, der diese Computer betrifft, können Sie die Clientsoftware neu installieren und erneut eine Verbindung mit dem Server herstellen. Das Neuinstallieren der Clientsoftware stellt für die Benutzer eine einfachere und zuverlässigere Alternative als die Wiederherstellung eines Clientcomputers von einer Sicherung dar.
Sie können einen Server mithilfe der Wartungspläne in SQL Server sichern, um die mit der Team Foundation-Bereitstellung verknüpften Datenbanken zu sichern. Die Datenbanken für Team Foundation Server stehen in Beziehung zueinander und sollten gleichzeitig gesichert und wiederhergestellt werden. Weitere Informationen über Strategien zum Sichern von Datenbanken finden Sie auf der folgenden Seite auf der Microsoft-Website: "Einführung in Sicherungs- und Wiederherstellungsstrategien in SQL Server".
Typen von Sicherungen
Vollständige Datensicherung (Datenbanken) Eine vollständige Datenbanksicherung ist Voraussetzung, um die Bereitstellung wiederherstellen zu können. Eine vollständige Sicherung schließt einen Teil des Transaktionsprotokolls ein, sodass die vollständige Sicherung wiederhergestellt werden kann. Vollständige Sicherungen sind darin in sich abgeschlossen, dass sie die gesamte Datenbank in dem Zustand darstellen, in dem sie sich zum Zeitpunkt der Sicherung befand. Weitere Informationen finden Sie auf der folgenden Seite auf der Microsoft-Website: "Vollständige Datenbanksicherungen".
Differenzielle Datensicherungen (Datenbanken) Eine differenzielle Datenbanksicherung zeichnet nur die Daten auf, die sich seit der letzten vollständigen Datenbanksicherung geändert haben, die als differenzielle Basis bezeichnet wird. Differenzielle Datenbanksicherungen sind kleiner und schneller als vollständige Datenbanksicherungen. Diese Option benötigt weniger Zeit für die Sicherung, büßt dabei aber eine größere Komplexität ein. Für große Datenbanken können differenzielle Sicherungen in kürzeren Intervallen auftreten als Datenbanksicherungen, die die Gefahr des Datenverlusts reduzieren. Weitere Informationen finden Sie auf der folgenden Seite auf der Microsoft-Website: "Differenzielle Datenbanksicherungen".
Sie sollten die Transaktionsprotokolle ebenfalls regelmäßig sichern. Diese Sicherungen sind für das Wiederherstellen von Daten notwendig, wenn Sie das Vollständige Datenbanksicherungsmodell verwenden. Mithilfe von Transaktionsprotokollsicherungen können Sie die Datenbank bis zum Fehlerzeitpunkt oder einem anderen Zeitpunkt wiederherstellen.
Sicherungen von Transaktionsprotokollen Das Transaktionsprotokoll ist ein Seriendatensatz, in dem zusätzlich zu den Transaktionen, die Änderungen in einer Datenbank ausführen, auch sämtliche Änderungen in der Datenbank selbst aufgezeichnet werden. Das Transaktionsprotokoll zeichnet den Beginn jeder Transaktion, die Änderungen an den Daten und ggf. ausreichende Informationen auf, um die während der Transaktion durchgeführten Änderungen rückgängig zu machen. Die Protokollgröße nimmt kontinuierlich in dem Maße zu, wie protokollierte Vorgänge in der Datenbank auftreten.
Wenn Sie Transaktionsprotokolle sichern, können Sie die Datenbank so wiederherstellen, wie sie zu einem früheren Zeitpunkt war. Sie können die Datenbank beispielsweise auf einen Zeitpunkt vor der Eingabe unerwünschter Daten oder vor einem Fehler zurücksetzen. Neben Datenbanksicherungen muss Ihre Wiederherstellungsstrategie auch Transaktionsprotokollsicherungen umfassen. Weitere Informationen finden Sie auf der folgenden Seite auf der Microsoft-Website: "Verwenden von Transaktionsprotokollsicherungen".
Transaktionsprotokollsicherungen benötigen im Allgemeinen weniger Ressourcen als vollständige Sicherungen. Aus diesem Grund können Sie Transaktionsprotokollsicherungen häufiger als vollständige Sicherungen erstellen und so das Risiko eines Datenverlusts verringern. Dennoch können Transaktionsprotokollsicherungen mitunter größer als vollständige Sicherungen sein. Dies ist z. B. bei Datenbanken mit einer hohen Transaktionsrate der Fall; eine hohe Transaktionsrate bewirkt, dass das Transaktionsprotokoll schnell an Größe zunimmt. In diesem Fall sollten Sie häufiger Transaktionsprotokollsicherungen erstellen. Weitere Informationen finden Sie auf der folgenden Seite auf der Microsoft-Website: "Problembehandlung bei vollen Transaktionsprotokollen".
Es stehen die folgenden Sicherungstypen für Transaktionsprotokolle zur Verfügung:
Eine reine Protokollsicherung enthält nur Transaktionsprotokolldatensätze für ein Intervall, keine Massenänderungen.
Eine Massenprotokollsicherung schließt Protokoll- und Datenseiten ein, die durch Massenvorgänge geändert wurden. Die Zeitpunktwiederherstellung ist nicht zulässig.
Eine Sicherung des Protokollfragments wird von einer möglicherweise beschädigten Datenbank erstellt, um die noch nicht gesicherten Protokolldatensätze zu erfassen. Sicherungen des Protokollfragments werden nach Auftreten eines Fehlers erstellt, um den Verlust von Daten zu verhindern, und können entweder reine Protokoll- oder Massenprotokolldaten enthalten.
Da die Synchronisierung der Daten für die erfolgreiche Wiederherstellung von Team Foundation Server wichtig ist, sollten Sie markierte Transaktionen als Teil der Sicherungsstrategie verwenden. Weitere Informationen finden Sie unter Sichern von Team Foundation Server.
Sicherungskopien von Diensten (Anwendungsebene)
Die einzige Sicherung, die auf logischer Anwendungsebene ausgeführt wird, sichert den Verschlüsselungsschlüssel von Reporting Services. Sie gehen möglicherweise davon aus, dass Sie Websites sichern müssen, die als Teamprojektportale verwendet werden. Wenn Sie SharePoint-Produkte als Teil der Bereitstellung von Team Foundation Server integriert haben, werden die Portale als Teil der Sicherung der Datenbanken für Team Foundation Server und SharePoint-Produkte gesichert. Wenn Sie jedoch eine Website angegeben haben, die nicht mit einer integrierten Webanwendung erstellt wurde, müssen Sie diese Sites manuell sichern und wiederherstellen. Wenn Sie an SharePoint-Produkte oder an Diensten außerdem Anpassungen vorgenommen haben, müssen Sie diese ebenfalls sichern oder andernfalls aufzeichnen, damit sie auf einem neuen Server reproduziert werden können.
Obwohl Sie eine Anwendungsebene einfacher als eine Datenebene sichern können, müssen Sie beim Wiederherstellen einer Anwendungsebene zahlreiche Schritte ausführen. Sie müssen eine andere Anwendungsebene für Team Foundation installieren, Teamprojektsammlungen umleiten, um die neue Anwendungsebene zu verwenden, und die Portalsites für Teamprojekte umleiten.
Siehe auch
Konzepte
Sichern und Wiederherstellen der Bereitstellung