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Entwerfen eines Business Data Connectivity-Modells

Sie können ein Modell für den Business Data Connectivity (BDC)-Dienst entwickeln, indem Sie einer Modelldatei Entitäten und Methoden hinzufügen. Eine Entität beschreibt eine Auflistung von Datenfeldern. So kann eine Entität beispielsweise für eine Tabelle in einer Datenbank stehen. Eine Methode dient zum Ausführen einer Aufgabe wie Hinzufügen, Löschen oder Aktualisieren von Daten, die durch die Entitäten dargestellt werden. Weitere Informationen finden Sie unter Integrieren von Geschäftsdaten in SharePoint.

Hinzufügen von Entitäten

Sie können eine Entität hinzufügen, indem Sie eine Entität aus der Visual Studio-Toolbox auf den BDC-Designer ziehen. Weitere Informationen finden Sie unter Gewusst wie: Hinzufügen einer Entität zu einem Modell.

Definieren Sie die Felder der Entität in einer Klasse. Beispielsweise können Sie einer Customer-Klasse ein Feld mit der Bezeichnung Address hinzufügen. Sie können dem Projekt entweder eine neue Klasse hinzufügen oder eine vorhandene Klasse verwenden, die mit anderen Tools wie dem Object Relational Designer (O/R-Designer) erstellt wurde. Der Name der Entität muss nicht dem Namen der Klasse entsprechen, die für die Entität steht. Die Verknüpfung von Klasse und Entität erfolgt beim Definieren der Methoden im Modell.

Hinzufügen von Methoden

Vom BDC-Dienst werden Methoden im Modell aufgerufen, wenn Benutzer Informationen in einer auf dem Modell basierenden Liste oder in einem entsprechenden Webpart anzeigen, hinzufügen, aktualisieren oder löschen. Dem Modell muss für jede Aufgabe, die der Benutzer ausführen kann, eine Methode hinzugefügt werden. Wählen Sie zum Erstellen von Methoden im Fenster BDC-Methodendetails einen der fünf grundlegenden Methodentypen aus. In der folgenden Tabelle werden die fünf grundlegenden Methoden eines BDC-Modells beschrieben:

Methode

Beschreibung

Finder

Gibt eine Auflistung mit Entitätsinstanzen zurück. Wird aufgerufen, wenn der Benutzer die Liste oder das Webpart öffnet. Weitere Informationen finden Sie unter Gewusst wie: Hinzufügen einer Finder-Methode.

Spezifischer Finder

Gibt eine bestimmte Entitätsinstanz zurück. Wird aufgerufen, wenn ein Benutzer die Details eines bestimmten Elements in einer Liste anzeigt. Weitere Informationen finden Sie unter Gewusst wie: Hinzufügen einer bestimmten Finder-Methode.

Creator

Fügt der Datenquelle einer Entität neue Daten hinzu. Wird aufgerufen, wenn Benutzer auf dem Menüband einer auf dem Modell basierenden Liste auf die Schaltfläche Neues Element klicken. Weitere Informationen finden Sie unter Gewusst wie: Hinzufügen einer Creator-Methode.

Updater

Ändert die Daten in einer Liste. Wird aufgerufen, wenn Benutzer Informationen in einer Liste aktualisieren. Weitere Informationen finden Sie unter Gewusst wie: Hinzufügen einer Updater-Methode.

Deleter

Entfernt Daten. Wird aufgerufen, wenn Benutzer ein Element aus der Liste löschen. Weitere Informationen finden Sie unter Gewusst wie: Hinzufügen einer Deleter-Methode.

Definieren von Methodenparametern

Beim Erstellen einer Methode werden von Visual Studio die für den Methodentyp geeigneten Eingabe- und Ausgabeparameter hinzugefügt. Bei diesen Parametern handelt es sich lediglich um Platzhalter. Meist müssen die Parameter geändert werden, damit sie übergeben werden oder die korrekte Art von Daten zurückgegeben wird. So wird beispielsweise von einer Finder-Methode standardmäßig eine Zeichenfolge zurückgegeben. In den meisten Fällen muss der Rückgabeparameter der Finder-Methode jedoch geändert werden, sodass eine Auflistung mit Entitäten zurückgegeben wird. Ändern Sie hierzu den Typdeskriptor des Parameters. Bei einem Typdeskriptor handelt es sich um eine Auflistung von Attributen zum Beschreiben des Datentyps eines Parameters. Weitere Informationen finden Sie unter Gewusst wie: Definieren des Typdeskriptors für einen Parameter.

Mithilfe von Visual Studio können Typdeskriptoren zwischen Parametern im Modell kopiert werden. So können Sie beispielsweise für den Rückgabeparameter der GetCustomer-Methode einen Typdeskriptor mit der Bezeichnung CustomerTD definieren. Den CustomerTD-Typdeskriptor können Sie im BDC-Explorer kopieren und anschließend in den Eingabeparameter der CreateCustomer-Methode einfügen. Dadurch muss ein Typdeskriptor immer nur jeweils einmal definiert werden.

Methodeninstanzen

Beim Erstellen einer Methode wird von Visual Studio eine Standardmethodeninstanz hinzugefügt. Eine Methodeninstanz umfasst einen Verweis auf eine Methode sowie die Standardwerte für die Parameter. Eine einzelne Methode kann über mehrere Methodeninstanzen verfügen. Jede Instanz ist eine Kombination aus der Methodensignatur und einem Satz von Standardwerten. Weitere Informationen finden Sie unter Gewusst wie: Definieren des Typdeskriptors für einen Parameter.

Beim Ausführen des Projekts werden die Methodeninstanzen in einer Dropdownliste über der SharePoint-Liste angezeigt. Benutzer können Methodeninstanzen auswählen, um die entsprechenden Daten anzuzeigen.

Wenn Sie der Methodeninstanz Standardwerte hinzufügen möchten, müssen Sie direkt den XML-Code des Modells ändern. Weitere Informationen finden Sie unter DefaultValue.

Hinzufügen von Filterdeskriptoren

Von Consumern des Modells müssen unter Umständen Instanzen einer Entität abgerufen werden, die einigen Kriterien entsprechen. Zum Aktivieren dieser Funktion können Sie einer Methode einen Filterdeskriptor hinzufügen. Filterdeskriptoren ermöglichen Modellconsumern das Filtern von Methodenresultsets. Hierzu werden Werte an Methoden übergeben, bevor diese ausgeführt werden. Weitere Informationen finden Sie unter Gewusst wie: Hinzufügen von Filterparametern zu Vorgängen, um Instanzen aus dem externen System zu beschränken.

Von SharePoint werden mehrere Funktionen bereitgestellt, die Benutzern das Angeben von Filterwerten ermöglichen. So steht beispielsweise in Geschäftsdatenwebparts ein Filtertextfeld zur Verfügung. Benutzer können die Daten in einer Liste einschränken, indem sie einen Wert in das Textfeld eingeben. Weitere Informationen zum Hinzufügen eines Filterdeskriptors zu einer Methode finden Sie unter Gewusst wie: Hinzufügen eines Filterdeskriptors zu einer Finder-Methode.

Filterdeskriptoreigenschaften

Die Werte der Eigenschaften Zugeordnete Typdeskriptoren, Name und Typ eines Filterdeskriptors müssen festgelegt werden. Alle anderen Eigenschaften sind optional.

Durch die Eigenschaft Zugeordnete Typdeskriptoren wird der Filterdeskriptor mit einem Eingabeparameter verknüpft. Wenn ein Benutzer einen Filterwert angibt, wird dieser Wert vom BDC-Dienst unter Verwendung des Eingabeparameters an die Methode übergeben.

Mit der Eigenschaft Typ wird das zu verwendende Filtermuster beschrieben. In SharePoint hat das ausgewählte Filtermuster Auswirkungen auf den Text, der auf der Benutzeroberfläche (User Interface, UI) angezeigt wird. So wird beispielsweise bei einem Filtermuster mit Vergleichsoperator der Text ist gleich als Steuerelement über einem Geschäftsdatenwebpart angezeigt. Weitere Informationen zu den einzelnen Filtermustern finden Sie unter Von BDC unterstützte Filtertypen.

Weitere Informationen zu den Eigenschaften eines Filterdeskriptors finden Sie unter FilterDescriptor.

Angeben von Standardwerten

In einigen Fällen gibt der Benutzer unter Umständen keinen Filterwert an. Sie können einen Standardwert angeben, indem Sie der Methodeninstanz einen Standardwert hinzufügen oder den Standardwert im Code der Methode festlegen. Weitere Informationen zum Hinzufügen eines Standardwerts zur Methodeninstanz finden Sie unter MethodInstance. Ein Beispiel für das Festlegen des Standardwerts eines Eingabeparameters im Code der Methode finden Sie unter Gewusst wie: Hinzufügen eines Filterdeskriptors zu einer Finder-Methode.

Überprüfen des Modells

Das Modell kann während der Entwicklung überprüft werden. Von Visual Studio werden Probleme erkannt, die dazu führen können, dass sich das Modell nicht wie geplant verhält. Diese Probleme werden in der Fehlerliste von Visual Studio angezeigt.

Klicken Sie zum Überprüfen eines Modells mit der rechten Maustaste auf den BDC-Designer, und klicken Sie anschließend auf Überprüfen. Doppelklicken Sie in der Liste auf einen Fehler, um ihn zu beheben. Der Fokus der Benutzeroberfläche wechselt zum entsprechenden Feld.

Validierungsfehler können auftreten, wenn gegen die Regeln für das Modell verstoßen wird. So tritt beispielsweise ein Validierungsfehler auf, wenn die Eigenschaft IsCollection eines Typdeskriptors auf true festgelegt ist, aber keine untergeordneten Typdeskriptoren vorhanden sind. Gegebenenfalls ist ein Blick in die Regeln eines BDC-Modells erforderlich, um einige der Fehler aus der Fehlerliste von Visual Studio nachvollziehen zu können. Weitere Informationen zu den Regeln eines BDC-Modells finden Sie unter BDCMetadata-Schema.

Debuggen der Lösung mit dem Modell

Gehen Sie zum Debuggen des Codes genauso vor wie bei beliebigem anderem Code in Visual Studio. Legen Sie zum Debuggen des Codes an beliebiger Stelle im Code Haltepunkte fest, und starten Sie anschließend den Debugger. Die SharePoint-Website wird geöffnet. Erstellen Sie in SharePoint eine Liste oder ein Webpart mit Ihren Geschäftsdaten. Anschließend kann der Code schrittweise durchlaufen werden. Weitere Informationen zum Debuggen von SharePoint-Projekten finden Sie unter Problembehandlung bei SharePoint-Lösungen.

Sie können auch Code in benutzerdefinierten Assemblys debuggen, die Sie dem Projekt hinzufügen. Um Code in einer benutzerdefinierten Assembly debuggen zu können, müssen Sie die Assembly jedoch zum Projektmappenpaket hinzufügen. Weitere Informationen finden Sie unter Gewusst wie: Hinzufügen und Entfernen zusätzlicher Assemblys.

Weitere Informationen zum Hinzufügen einer benutzerdefinierten Assembly zum Projekt finden Sie unter Gewusst wie: Einfügen einer benutzerdefinierten Assembly in eine BDC-Funktion.

Konfigurieren der BDC-Sicherheit

Möglicherweise müssen zunächst die Sicherheitseinstellungen in SharePoint geändert werden, damit Sie die Lösung debuggen können. Öffnen Sie zum Ändern dieser Einstellungen auf der Website "SharePoint 2010-Zentraladministration" die Business Data Connectivity-Dienstanwendung. Fügen Sie im Dialogfeld Berechtigungen für den Metadatenspeicher festlegen Ihr Benutzerkonto hinzu, und wählen Sie eine der folgenden Optionen aus:

Aufgabe

Option

Bereitstellen von Modellen für den BDC-Dienst

Edit

Erstellen von Listen und Webparts unter Verwendung externer Inhaltstypen (Entitäten) im Modell

Auswählbar in Clients

Erstellen, Lesen, Aktualisieren und Löschen von Entitätsdaten

Ausführen

Weitere Informationen zu diesen Einstellungen finden Sie unter Verwalten des Business Data Connectivity-Diensts.

Sicherheitsberechtigungen können auch für einzelne Modelle oder externe Inhaltstypen festgelegt werden. Weitere Informationen zum Festlegen der Sicherheitsberechtigungen eines Modells finden Sie unter Verwalten von BDC-Modellen. Weitere Informationen zum Festlegen der Sicherheitsberechtigungen eines externen Inhaltstyps finden Sie unter Verwalten externer Inhaltstypen.

Tipp

Verwenden Sie diese Einstellungen, um eine Lösung auf dem lokalen SharePoint-Server zu debuggen. Weitere Informationen zum Konfigurieren BDC-bezogener Sicherheitseinstellungen auf einem SharePoint-Produktionsserver finden Sie unter Business Connectivity Services-Sicherheit (Übersicht).

Zurückziehen beschädigter Modelle

Beim ersten Start des Debuggers wird das vollständige Modell für SharePoint bereitgestellt. Danach wird das Modell in SharePoint jeweils mit den Änderungen aktualisiert, die seit der letzten Bereitstellung vorgenommen wurden.

In bestimmten Situationen kann es erforderlich sein, das Modell vollständig aus SharePoint zurückzuziehen. Ein Modell könnte beispielsweise beschädigt werden. Wenn Sie das Modell erneut für SharePoint bereitstellen möchten, legen Sie die Eigenschaft Inkrementelle Aktualisierung des Modells auf False fest, und starten Sie anschließend den Debugger. Die Eigenschaft Inkrementelle Aktualisierung wird im Eigenschaftenfenster angezeigt, wenn Sie im BDC-Explorer den Knoten auswählen, der für das Modell steht. Standardmäßig lautet der Name des Modells BdcModel1.

Ändern von Bezeichnernamen von Entitäten im Modell

Wenn Sie den Namen eines Bezeichners ändern, nachdem Sie das Modell bereitgestellt haben, wird u. U. ein Bereitstellungsfehler ausgegeben. Sie können diesen Fehler durch Festlegen der Eigenschaft Inkrementelle Aktualisierung auf False nicht beheben. Sie müssen das Modell manuell zurücknehmen und anschließend neu bereitstellen. Weitere Informationen finden Sie unter Problembehandlung bei SharePoint-Lösungen. Sie können diesen Fehler vermeiden, indem Sie die Eigenschaft Inkrementelle Aktualisierung auf False festlegen, bevor Sie das Modell erstmalig bereitstellen.

Suchen der Dokumentation für BDC-Modellelemente

Von Visual Studio wird dem Modell für jede Entität, jede Methode und jedes andere erstellte Element ein XML-Element hinzugefügt. Elementattribute werden im Eigenschaftenfenster als Eigenschaften angezeigt. Informationen zu den Elementen und Attributen, die von Visual Studio beim Entwerfen des Modells generiert werden, finden Sie unter BDCMetadata-Schema.

Verwandte Themen

Titel

Beschreibung

Übersicht über Entwurfstools für BDC-Modelle

Beschreibt die Tools zum visuellen Entwerfen eines Modells für die BDC.

Gewusst wie: Hinzufügen einer Entität zu einem Modell

Veranschaulicht das Hinzufügen externer Inhaltstypen (oder Entitäten) zum Modell.

Gewusst wie: Hinzufügen einer Finder-Methode

Veranschaulicht das Hinzufügen einer Methode, die Benutzern das Anzeigen einer Liste mit Entitäten in einer Liste oder in einem Webpart ermöglicht.

Gewusst wie: Hinzufügen einer bestimmten Finder-Methode

Veranschaulicht das Hinzufügen einer Methode, die Benutzern das Anzeigen der Details einer bestimmten Entität ermöglicht.

Gewusst wie: Hinzufügen einer Creator-Methode

Veranschaulicht das Hinzufügen einer Methode, dank der Benutzer direkt in einer Liste oder in einem Webpart Datensätze zu einer Datenquelle hinzufügen können.

Gewusst wie: Hinzufügen einer Deleter-Methode

Veranschaulicht das Hinzufügen einer Methode, die es Benutzern ermöglicht, Daten mithilfe der Benutzeroberflächenoptionen einer Liste oder eines Webparts aus einer Datenquelle zu entfernen.

Gewusst wie: Hinzufügen einer Updater-Methode

Veranschaulicht das Hinzufügen einer Methode, dank der Benutzer direkt in einer Liste oder in einem Webpart Datensätze in einer Datenquelle ändern können.

Gewusst wie: Hinzufügen eines Parameters zu einer Methode

Veranschaulicht das Hinzufügen von Eingabe- und Rückgabeparametern zu einer Methode mithilfe des Fensters "Methodendetails" in Visual Studio.

Gewusst wie: Definieren des Typdeskriptors für einen Parameter

Veranschaulicht das Definieren von Parameterdatentypen im Modell.

Gewusst wie: Definieren einer Methodeninstanz

Veranschaulicht das Erstellen einer Instanz einer Methode, die von der BDC ausgeführt wird.

Gewusst wie: Hinzufügen eines Filterdeskriptors zu einer Finder-Methode

Veranschaulicht, wie Benutzern das Beschränken der von einer Finder-Methode zurückgegebenen Anzahl von Instanzen ermöglicht werden kann.

Erstellen einer Assoziation zwischen Entitäten

Beschreibt das Definieren von Beziehungen zwischen Entitäten im Modell. Diese Datenbeziehungen können auf der Benutzeroberfläche von Geschäftsdatenwebparts, externen Listen und benutzerdefinierten Anwendungen angezeigt werden.

Gewusst wie: Erstellen einer Assoziation zwischen Entitäten

Veranschaulicht das Definieren von Beziehungen zwischen Entitäten im Modell.

Exemplarische Vorgehensweise: Erstellen einer externen Liste in SharePoint mithilfe von Geschäftsdaten

Enthält schrittweise Anweisungen zum Erstellen und Testen eines Modells, mit dem Kontakte in einer externen SharePoint-Liste angezeigt werden.

Integrieren von Geschäftsdaten in SharePoint

Enthält eine Übersicht über das Erstellen und Entwerfen von Modellen für den BDC-Dienst.