Einrichten von Computern und Sammeln von Diagnoseinformationen mithilfe von Testeinstellungen
Testeinstellungen enthalten Adapter für diagnostische Daten, die verschiedene beim Ausführen manueller und/oder automatisierter Tests zu sammelnde Datentypen angeben. Adapter für diagnostische Daten können auch angeben, wie der Testcomputer beeinflusst werden soll. Ein Diagnosedatenadapter könnte z. B. eine Aktionsaufzeichnung, ein Aktionsprotokoll oder eine Videoaufzeichnung erstellen oder aber Systeminformationen sammeln. Darüber hinaus können Diagnosedatenadapter verwendet werden, um auf dem Testcomputer potenzielle Engpässe zu simulieren oder den verfügbaren Systemspeicher zu reduzieren. Sie können z. B. ein langsames Netzwerk emulieren, um einen Engpass im System zu erzwingen.
Testeinstellungen definieren Folgendes:
den Typ der auszuführenden Tests (manuell oder automatisiert)
den Satz von Rollen, die für die zu testende Anwendung erforderlich sind
die für die Testausführung zu verwendende Rolle
die für jede Rolle zu verwendenden Adapter für diagnostische Daten
Tipp
Wenn Sie mit Microsoft Visual Studio 2010 Testeinstellungen für die Tests erstellen, können Sie nur automatisierte Tests ausführen. Daher können Sie nicht auswählen, welcher Typ von Tests ausgeführt werden soll. Diese Testeinstellungsdateien, die Sie für Microsoft Visual Studio 2010 erstellen, können nicht mit Microsoft Test Manager verwendet werden.
Ausführen von Tests mit Microsoft Test Manager
Wenn Sie die Tests mit Microsoft Test Manager ausführen, können Sie einen Testplan konfigurieren, um eine Testeinstellung für alle manuellen Tests und eine Testeinstellung für alle ggf. erforderlichen automatisierten Tests von Microsoft Test- und Labor-Manager zu verwenden. Außerdem können Sie eine Umgebung auswählen, die den Satz der Rollen in den Testeinstellungen für alle manuellen Tests umfasst, und Sie müssen eine Umgebung für alle automatisierten Tests im Plan auswählen. Beim Ausführen der Tests können Sie diese Testeinstellungen und die Umgebungen ggf. überschreiben.
Tipp
Wenn Sie automatisierte Tests mit Microsoft Test Manager ausführen, müssen Sie eine Umgebung verwenden.
Sie konfigurieren einen Testplan mit der Seite Eigenschaften des Testplans in Microsoft Test Manager. Beispiele für Testeinstellungen und Umgebungen für einen Testplan werden in der folgenden Abbildung dargestellt.
Tipp
Manuelle Tests werden immer mit Test Runner auf einem lokalen Computer ausgeführt. Weitere Informationen finden Sie unter Ausführen von manuellen Tests mit Test Runner.
Ausführen von Tests mit Microsoft Visual Studio
Wenn Sie die Tests mit Microsoft Visual Studio 2010 ausführen möchten, können Sie die Testeinstellungen für die Ausführung der Tests konfigurieren. Wenn Sie die Tests ausführen, Daten sammeln oder einen Testcomputer remote beeinflussen möchten, müssen Sie in den Testeinstellungen den zu verwendenden Testcontroller angeben. Der Testcontroller verfügt über Agents, die für die einzelnen Rollen in den Testeinstellungen verwendet werden können. Weitere Informationen zu Testcontrollern und Agents finden Sie unter Einrichten von Testcomputern zum Ausführen von Tests oder Sammeln von Daten.
Tipp
Umgebungen werden nur verwendet, wenn Sie die Tests mit Microsoft Test Manager ausführen, und nicht mit Microsoft Visual Studio 2010.
Weitere Informationen über Umgebungen
Sie können mit Microsoft Test Manager physische oder virtuelle Umgebungen erstellen. In einer physischen Umgebung können physische oder virtuelle Computer verwendet werden. In einer virtuellen Umgebung werden nur virtuelle Computer verwendet. Eine Umgebung besteht aus einem Satz von Rollen. Eine Rolle gibt den Zweck von einem oder mehreren Computern in der Umgebung an. Eine Rolle kann z. B. "Webserver" lauten. Sie können für jede einzelne Rolle in der Umgebung Tests ausführen, Daten sammeln oder einen Testcomputer beeinflussen.
Sie müssen einen Testcontroller für die Umgebung angeben. Jeder Computer mit einem bei dem Controller registrierten Test-Agent wird als Computer bezeichnet und ist für die Umgebung verfügbar. Weitere Informationen finden Sie unter Einrichten von Testcomputern zum Ausführen von Tests oder Sammeln von Daten.
In der folgenden Abbildung wird gezeigt, wie Sie den Satz von Rollen für die Testeinstellungen definieren. Sie können dann eine Umgebung mit Computern auswählen, die bei der Ausführung der Tests den zu verwendenden Rollen zugewiesen werden. Sie können jede Umgebung auswählen, die mindestens den Satz von Rollen enthält, die in den Testeinstellungen definiert sind. Die Umgebung enthält möglicherweise weitere Rollen, die nicht in den Testeinstellungen angegeben sind, wie in der folgenden Abbildung gezeigt.
Konfigurationsdetails der Testeinstellungen für Diagnosedatenadapter
Die folgende Tabelle bietet eine Übersicht über die möglichen Konfigurationen der Adapter für diagnostische Daten für die Verwendung mit lokalen Computern oder Remotecomputern.
In Testeinstellung verwendeter Adapter für diagnostische Daten |
Manuelle Tests auf lokalem Computer |
Automatisierte Tests |
Manuelle Tests: Sammeln von Daten mit einem Satz von Rollen und einer Umgebung |
Hinweise |
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Aktionen: Sie können eine Testeinstellung erstellen, mit der eine Textbeschreibung für jede Aktion gesammelt wird, die während eines Tests ausgeführt wird. Wenn Sie diesen Adapter konfigurieren, wird die Auswahl auch verwendet, wenn Sie bei der Ausführung eines manuellen Tests eine Aktionsaufzeichnung erstellen. Die Aktionsprotokolle und Aktionsaufzeichnungen werden zusammen mit den Testergebnissen für den Test gespeichert. Sie können die Aktionsaufzeichnung zu einem späteren Zeitpunkt wiedergeben, um den Test schnell zu durchlaufen, oder Sie können das Aktionsprotokoll anzeigen, um zu sehen, welche Aktionen ausgeführt wurden. |
Ja |
Nein |
Ja (siehe Hinweise) |
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ASP.NET-Clientproxy für IntelliTrace und Testauswirkung: Dieser Proxy ermöglicht das Erfassen von Informationen zu HTTP-Aufrufen von einem Client an einen Webserver für die IntelliTrace- und Testauswirkungsadapter für diagnostische Daten. |
Ja |
Ja |
Ja |
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ASP.NET-Profiler: Sie können eine Testeinstellung erstellen, die die ASP.NET-Profilerstellung umfasst, und so Leistungsdaten zu ASP.NET-Webanwendungen sammeln. |
Nein |
Ja (siehe Hinweise) |
Nein |
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Codeabdeckung: Sie können eine Testeinstellung erstellen, die Informationen zur Codeabdeckung umfasst. Damit können Sie prüfen, welcher Anteil des Codes durch Tests abgedeckt wird. |
Nein |
Ja (siehe Hinweise) |
Nein |
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IntelliTrace: Sie können den Diagnosedatenadapter für IntelliTrace konfigurieren, um bestimmte Diagnoseablaufverfolgungs-Informationen zu erfassen, die das Isolieren von schwierig zu reproduzierenden Fehlern erleichtern. Hierdurch wird eine IntelliTrace-Datei mit der Erweiterung ".iTrace" erstellt, in der diese Informationen enthalten sind. Bei Fehlschlagen eines Tests kann ein Fehler erstellt werden. Die IntelliTrace-Datei, die zusammen mit den Testergebnissen gespeichert wird, wird automatisch mit diesem Fehler verknüpft. Die in der IntelliTrace-Datei gesammelten Daten steigern die Debuggingproduktivität, da sie die Zeit für das Reproduzieren und Diagnostizieren eines Fehlers im Code verkürzen. Auf Basis dieser IntelliTrace-Datei kann die lokale Sitzung auf einem anderen Computer simuliert werden. So wird die Wahrscheinlichkeit verringert, dass ein Fehler nicht reproduziert werden kann. Weitere Informationen finden Sie unter Debuggen mit IntelliTrace. |
Ja |
Ja |
Ja |
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Ereignisprotokoll: Sie können eine Testeinstellung konfigurieren, um das Ereignisprotokoll zu erfassen und in die Testergebnisse aufzunehmen. |
Ja |
Ja |
Ja |
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Netzwerkemulation: Sie können mit einer Testeinstellung angeben, dass Sie eine künstliche Netzwerklast auf den Test anwenden möchten. Die Netzwerkemulation wirkt sich auf die Kommunikation vom und zum Computer aus, indem eine bestimmte Netzwerkverbindungsgeschwindigkeit, z. B. DFÜ, emuliert wird.
Hinweis
Die Netzwerkemulation kann nicht verwendet werden, um die Netzwerkverbindungsgeschwindigkeit zu erhöhen.
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Ja |
Ja |
Ja |
Sie können den Adapter für diagnostische Daten für die Netzwerkemulation für eine Client- oder Serverrolle verwenden. Sie müssen den Adapter nicht in diesen beiden Rollen verwenden, die miteinander kommunizieren. Wenn Sie den Adapter für diagnostische Daten für die Netzwerkemulation in die Testeinstellungen einschließen und beabsichtigen, den Adapter auf dem lokalen Computer zu verwenden, müssen Sie auch den Netzwerkemulationstreiber an einen Netzwerkadapter des Computers binden. Der Netzwerkemulationstreiber ist erforderlich, damit der Adapter für diagnostische Daten für die Netzwerkemulation funktioniert. Sie haben zwei Möglichkeiten, den Netzwerkemulationstreiber zu installieren und an den Adapter zu binden:
Tipp
Sie können den Netzwerkemulationstreiber auch über die Befehlszeile auf dem lokalen Computer installieren, ohne den Visual Studio-Test-Agent zu installieren. Verwenden Sie hierzu folgenden Befehl: VSTestConfig NETWORKEMULATION /install
Vorsicht
Der Netzwerkemulationsadapter wird von Auslastungstests ignoriert.Stattdessen verwenden Auslastungstests die Einstellungen, die in der Netzwerkmischung des Auslastungstestszenarios angegeben sind.Weitere Informationen finden Sie unter Angeben von virtuellen Netzwerktypen in einem Auslastungstestszenario und How to: Create a Test Setting for a Distributed Load Test.
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Systeminformationen: Sie können eine Testeinstellung einrichten, um die Systeminformationen zum Computer einzuschließen, auf dem der Test ausgeführt wird. |
Ja |
Ja |
Ja |
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Testauswirkungen: Sie können Informationen zu den Methoden des Anwendungscodes erfassen, die beim Ausführen eines Testfalls verwendet wurden. Diese können zusammen mit von Entwicklern am Anwendungscode vorgenommenen Änderungen verwendet werden, um zu ermitteln, auf welche Tests sich diese Entwicklungsänderungen ausgewirkt haben. |
Ja |
Ja |
Ja |
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Videorekorder: Sie können beim Ausführen eines Tests eine Videoaufzeichnung der Desktopsitzung erstellen. Das Video kann anderen Teammitgliedern helfen, Anwendungsprobleme zu isolieren, die schwer reproduzierbar sind. |
Ja |
Ja (siehe Hinweise) |
Ja |
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Tipp
Sie können auch benutzerdefinierte Adapter für diagnostische Daten erstellen, um eine bestimmte Anforderung zu erfüllen. Weitere Informationen finden Sie unter Erstellen eines Adapters für diagnostische Daten zum Sammeln von benutzerdefinierten Daten oder Beeinflussen eines Testsystems.
Hauptaufgaben
In den folgenden Themen finden Sie Informationen zum Erstellen und Konfigurieren von Testeinstellungen.
Aufgaben |
Verwandte Themen |
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Erstellen von Testeinstellungen für manuelle Tests: Sie können mit den für manuelle Tests unterstützten Adaptern für diagnostische Daten eine Testeinstellung für einen Testplan erstellen. |
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Erstellen von Testeinstellungen für automatisierte Tests: Sie können mit den für automatisierte Tests unterstützten Adaptern für diagnostische Daten eine Testeinstellung für einen Testplan erstellen. |
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Aktualisieren von Testeinstellungen: Sie können vorhandene Testeinstellungen korrigieren, indem Sie sie im Lab-Center oder über die Aktivität "Eigenschaften" für einen Testplan bearbeiten. |
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Auswählen von vorhandenen Testeinstellungen für einen Testplan: Testeinstellungen werden in Team Foundation Server gespeichert, und sie können für die Verwendung in mehreren Testplänen ausgewählt werden. |
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Sammeln von eigenen Daten oder Beeinflussen eines Testcomputers mit benutzerdefinierten Adaptern für diagnostische Daten: Sie können benutzerdefinierte Adapter für diagnostische Daten erstellen und verwenden, um z. B. während eines Tests den verfügbaren Systemspeicher zu verringern, den verfügbaren Speicherplatz auf dem Datenträger zu verringern oder andere Ressourcen zuzuweisen und zu belegen. |
Verwandte Aufgaben
Ausführen von manuellen Tests mit Test Runner
Sie können manuelle Tests mit Microsoft Test Manager erstellen und mit Test Runner ausführen, um aufzuzeichnen, ob die einzelnen Schritte jeweils erfolgreich ausgeführt werden oder fehlschlagen. Sie können das Testergebnis und alle Daten speichern, die beim Ausführen des Tests gesammelt werden.
Ausführen von automatisierten Tests
Sie können Tests direkt über Microsoft Visual Studio 2010, über Team Foundation Build oder in der Befehlszeile ausführen. Sie können die automatisierten Tests mit mstest.exe in der Befehlszeile ausführen, oder Sie können die Testmethoden mit tcm.exe in Testfälle importieren. Sie können dann die Testfälle für bestimmte Konfigurationen in der Befehlszeile oder mit Microsoft Test Manager ausführen und die Ergebnisse für den entsprechenden Testplan speichern.
Siehe auch
Konzepte
Einrichten von Testcomputern zum Ausführen von Tests oder Sammeln von Daten