Vorbereitung des SQL Server-Upsizing-Assistenten
Bevor Sie den SQL Server-Upsizing-Assistenten ausführen, müssen Sie sowohl auf der Client- als auch auf der Serverseite entsprechende Vorkehrungen treffen.
Vorbereiten des SQL Servers
Bevor Sie mit dem Übertragen beginnen, sollten Sie sicherstellen, dass Sie über die entsprechenden Berechtigungen auf dem Server verfügen. Des Weiteren sollten Sie die Größe Ihrer Datenbank abschätzen und überprüfen, ob auf dem Server genügend Speicherplatz vorhanden ist. Zusätzliche Vorkehrungen müssen getroffen werden, wenn Sie beim Exportieren mehrere Datenträger oder Medien verwenden.
Prüfen, wie viel Speicherplatz verfügbar ist
Sie müssen prüfen, ob auf dem Server genügend Speicherplatz verfügbar ist.
Vorsicht Wenn für den SQL Server-Upsizing-Assistenten nicht genügend Speicherplatz auf dem Server zur Verfügung steht, wird der Assistent gestoppt, wobei auf dem Server eine nur teilweise angelegte Datenbank und die bereits erstellten Medien bestehen bleiben. Medien, Datenbanken und Tabellen können Sie mit dem Administrationsprogramm von SQL Server löschen.
Erforderliche Berechtigungen für SQL Server-Datenbanken
Um den SQL Server-Upsizing-Assistenten auszuführen, müssen Sie bestimmte Berechtigungen auf dem SQL Server, auf den die Übertragung erfolgt, besitzen. Welche Berechtigungen Sie benötigen, hängt davon ab, welche Vorgänge Sie ausführen möchten.
- Um eine bestehende Datenbank übertragen zu können, benötigen Sie die Berechtigung, Tabellen erstellen zu dürfen (CREATE TABLE und CREATE DEFAULT).
- Um eine neue Datenbank erstellen zu können, benötigen Sie für die Systemtabellen der Master-Datenbank die Berechtigungen, Datenbanken anlegen (CREATE DATABASE) und Daten abrufen (SELECT) zu dürfen.
- Um Medien anlegen zu können, müssen Sie Systemadministrator sein.
Informationen über das Erteilen von Serverberechtigungen finden Sie in der SQL Server-Dokumentation.
Schätzen der SQL Server-Datenbank- sowie der Mediengröße
Wenn Sie eine Datenbank anlegen, fordert der SQL Server-Upsizing-Assistent Sie auf, Medien für Ihre Datenbank und Protokolldatei (Log) anzugeben. Außerdem fordert der Assistent Sie auf, die Größe der Datenbank sowie die Größen der Medien festzulegen.
Schätzen der Größe der SQL Server-Datenbank
In dem Moment, in dem Microsoft SQL Server eine Datenbank anlegt, reserviert es in einem oder mehreren Medien einen Speicherbereich fester Größe. Das heißt nicht, dass die konkrete Datenbank diesen Speicherbereich vollständig belegt, sondern diese Größe legt lediglich fest, wie groß die Datenbank maximal werden kann, bevor kein Speicherplatz mehr für sie verfügbar ist.
Anmerkung Sie können eine bestehende SQL Server-Datenbank vergrößern. Weitere Informationen finden Sie in der SQL Server-Dokumentation unter dem ALTER DATABASE-Befehl.
Um abzuschätzen, wie viel Speicherplatz Ihre Datenbank benötigt, berechnen Sie für die zu exportierenden Tabellen die Größe der DBF-Dateien in Visual FoxPro einschließlich der zu erwartenden Wachstumsrate für die neue SQL Server-Datenbank. Üblicherweise sind für Visual FoxPro-Daten von jeweils 1 MB auf einem SQL Server mindestens 1,3 bis 1,5 MB erforderlich.
Steht auf Ihrem Server reichlich Speicherplatz zur Verfügung, sollten Sie die Größen Ihrer Visual FoxPro-Tabellen mit 2 multiplizieren. Dadurch ist sichergestellt, dass der SQL Server-Upsizing-Assistent genügend Platz findet, um Ihre lokale in eine Client/Server-Datenbank zu übertragen, und dass diese noch größer werden kann. Wenn Sie die Absicht haben, viele Daten zu der Datenbank hinzuzufügen, müssen Sie den Speicherplatz entsprechend um ein Vielfaches vergrößern.
Schätzen der Größen der SQL Server-Medien
Alle SQL Server-Datenbanken und -Protokolldateien werden in Medien platziert. Ein Medium ist sowohl ein logischer Standort für Datenbanken und Protokolldateien als auch eine physische Datei. In dem Moment, in dem ein Medium angelegt wird, erstellt SQL Server eine Datei und reserviert damit eine bestimmte Speichergröße zur eigenen Verwendung.
Der SQL Server-Upsizing-Assistent zeigt an, wie viel Speicherplatz in den bestehenden SQL Server-Medien verfügbar ist. Sie sollten ein Medium wählen, das über mindestens so viel Speicherplatz verfügt, wie Sie als Größe Ihrer Datenbank geschätzt haben.
Hat keines der bestehenden Medien genügend verfügbaren Speicherplatz, können Sie mit dem SQL Server-Upsizing-Assistenten ein neues Medium anlegen. Dieses wiederum muss mindestens so groß sein wie die geschätzte Größe Ihrer Datenbank. Dies ermöglicht es Ihnen, die Datenbank später zu erweitern oder andere Datenbanken oder Protokolldateien auf demselben Medium abzulegen.
Anmerkung Die Größe eines Mediums kann nicht geändert werden. Achten Sie darauf, ausreichend große Medien zu erzeugen.
Einsetzen mehrerer SQL Server-Datenträger oder -Medien
In den meisten Fällen reichen die Funktionen des SQL Server-Upsizing-Assistenten völlig aus, um SQL Server-Medien zu verwalten. Wenn der Server jedoch mehrere Datenträger hat oder wenn Sie eine Datenbank oder Protokolldatei in mehreren Medien ablegen möchten, können Sie vor dem Ausführen des SQL Server-Upsizing-Assistenten entsprechende Medien erstellen.
Server mit mehreren physischen Datenträgern (Festplatten)
Wenn der jeweilige Server mehrere Festplatten hat, bietet es sich an, dass Sie Ihre Datenbank auf einer Festplatte und die Datenbank-Protokolldatei auf einer anderen Festplatte ablegen. Sollte es zu einem Festplattenausfall kommen, können Sie Ihre Datenbank mit sehr viel größerer Wahrscheinlichkeit wiederherstellen, wenn die Protokolldatei und die Datenbank auf unterschiedlichen Festplatten gespeichert sind.
Mit dem SQL Server-Upsizing-Assistenten können Sie zwar neue Medien anlegen, allerdings nur auf dem physischen Datenträger, auf dem sich auch das Medium der Master-Datenbank befindet.
Um eine Datenbank und die Protokolldatei auf getrennten Festplatten abzulegen, stellen Sie sicher, dass die Medien beider Festplatten groß genug sind bzw. dass Sie bei Bedarf neue Medien erstellen können. Starten Sie dann den SQL Server-Upsizing-Assistenten.
Anlegen von Datenbanken oder Protokolldateien in mehreren Medien
SQL Server gestattet es Datenbanken und Protokolldateien, sich über mehrere Medien zu erstrecken. Im SQL Server-Upsizing-Assistenten können Sie dagegen sowohl für Ihre Datenbank als auch für Ihre Protokolldatei nur je ein Medium angeben.
Möchten Sie für eine Datenbank oder Protokolldatei mehrere Medien angeben, müssen Sie genau diese Medien als die Standardmedien anmelden. Wenn Sie dann den SQL Server-Upsizing-Assistenten ausführen, müssen Sie für das Medium der Datenbank oder Protokolldatei den Eintrag Default auswählen.
Anmerkung Ist die jeweilige neue SQL Server-Datenbank oder -Protokolldatei nicht so groß, dass sie alle Standardmedien beansprucht, verwendet SQL Server nur so viele Medien, wie aufgrund der Größe der Datenbank oder Protokolldatei erforderlich sind.
Vorbereiten des Clients
Bevor Sie mit dem Übertragen beginnen, müssen Sie auf einen SQL Server über eine ODBC-Datenquelle oder eine benannte Verbindung zugreifen können. Außerdem müssen Sie über eine Visual FoxPro-Datenbank verfügen, von der Sie vor dem Starten des SQL Server-Upsizing-Assistenten eine Sicherungskopie erstellen sollten.
Erstellen einer ODBC-Datenquelle oder benannten Verbindung
Wenn Sie eine neue Remotedatenbank erstellen, müssen Sie in Ihrer Visual FoxPro-Datenbank eine ODBC-Datenquelle oder benannte Verbindung auswählen, die auf den SQL Server zugreift, über den Sie die lokale Datenbank in eine Client/Server-Datenbank übertragen möchten. Da der Upsizing-Assistent das Auswählen einer benannten Verbindung bzw. einer Datenquelle verlangt, sollten Sie diese vor dem Starten des Übertragungsvorgangs erstellen.
Informationen zum Erstellen einer benannten Verbindung finden Sie unter Erstellung von Ansichten. Zum Erstellen einer ODBC-Datenquelle können Sie den ODBC-Administrator verwenden. Informationen zum Einrichten von ODBC-Datenquellen finden Sie unter Installieren von Visual FoxPro.
Sichern Ihrer Datenbank
Es empfiehlt sich, eine lokale Datenbank (DBC-, DCT- und DCX-Dateien) erst dann in eine Client/Server-Datenbank zu übertragen, wenn Sie eine Sicherungskopie der lokalen Datenbank erstellt haben. Der SQL Server-Upsizing-Assistent nimmt zwar keine Änderungen an DBF-Dateien vor, verwendet aber die DBC-Datei direkt, indem er sie von Zeit zu Zeit als Tabelle öffnet, und indirekt, indem er Tabellen und Ansichten umbenennt, wenn er Remoteansichten erstellt. Wenn Sie eine Sicherungskopie von Ihrer Datenbank erstellen, haben Sie die Möglichkeit, sie auf den Stand vor der Übertragung zurücksetzen, indem Sie die Dateien mit den Erweiterungen DBC, DCT und DCX mit den Sicherungskopien überschreiben. Dadurch wird das Umbenennen und Erstellen von Ansichten rückgängig gemacht.
Schließen von Tabellen
Der SQL Server-Upsizing-Assistent versucht, alle Tabellen der zu übertragenden Datenbanken exklusiv zu öffnen. Falls es Tabellen gibt, die bereits geöffnet und für die gemeinsame Nutzung freigegeben sind, werden sie geschlossen und erneut exklusiv geöffnet. Dadurch, dass die Tabellen vor dem Exportieren (Upsizing) im exklusiven Modus geöffnet werden, sind andere Benutzer nicht mehr in der Lage, während des Datenexports Datensätze der Tabellen zu ändern. Falls es Tabellen gibt, die nicht exklusiv geöffnet werden können, zeigt der SQL Server-Upsizing-Assistent eine Meldung an; diese Tabellen sind dann für den Übertragungsprozess nicht verfügbar.
Siehe auch
Datenbankerstellung mit Upsizing-Assistenten | Starten des SQL Server-Upsizing-Assistenten | Upsizing von Visual FoxPro-Datenbanken | Die Funktionsweise des SQL Server-Upsizing-Assistenten | Abschluss des SQL Server-Upsizing-Prozesses | Die Ziele von Prototypen |