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Vorbereiten einer vertriebsfähigen Anwendung

Dieser Abschnitt beschreibt eine Reihe von Punkten, die bei der Vorbereitung einer betriebsfähigen Anwendung zu beachten sind.

  • Auswahl des Buildtyps
  • Berücksichtigen der Hardware-, Arbeitsspeicher- und Netzwerkgegebenheiten
  • Sicherstellen eines korrekten Laufzeitverhaltens
  • Menüoptionen

Auswahl des Buildtyps

Bevor Sie eine Anwendung vertreiben können, müssen Sie eine Anwendungsdatei mit einer .app-Erweiterung, eine ausführbare Datei mit einer .exe-Erweiterung oder eine COM-Komponente (Automatisierungsserver) mit einer .dll-Erweiterung erstellen.

Bei der Wahl des Typs der ausführbaren Datei sollten Sie sowohl die Größe der fertigen Anwendung berücksichtigen als auch die Frage, ob die jeweiligen Anwender Visual FoxPro besitzen. In der folgenden Tabelle sind die Unterschiede beschrieben, die es zwischen diesen Buildtypen gibt.

Buildtyp Merkmale
Anwendungsdatei (.app-Datei) Normalerweise kleiner als eine .exe-Datei (10 KB bis 15 KB).
Ausführbare Datei (.exe-Datei) Die Anwendung umfasst das Visual FoxPro-Ladeprogramm (Loader), so dass Benutzer keine eigene Visual FoxPro-Lizenz besitzen müssen. Sie müssen die beiden Unterstützungsdateien Vfp7r.dll und Vfp7renu.dll (EN steht für die englische Version) mitliefern. Diese Dateien müssen im selben Verzeichnis vorliegen wie die ausführbare Datei oder über den MS-DOS-Pfad auffindbar sein. Weitere Informationen zum Erstellen und Vertreiben von ausführbaren Dateien finden Sie unter BUILD EXE-Befehl.
COM-Serverdateien (.dll) Wird verwendet, um eine Datei zu erstellen, die von anderen Anwendungen aufgerufen werden kann. In Visual FoxPro können Sie zwei Arten von COM-Serverdateien (.dll-Datei; früher OLE) erstellen. Sie müssen Unterstützungsdateien zur Laufzeit einschließlich Vfp7r.dll, Vfp7t.dll und Vfp7renu.dll zur Verfügung stellen. Weitere Informationen finden Sie unter Freigeben von Informationen und Hinzufügen von OLE.

Hardware-, Arbeitsspeicher- und Netzwerkanforderungen

Sie sollten die Mindestanforderungen ermitteln, die Ihre Anwendung bezüglich der Umgebung stellt, wozu auch der auf der Festplatte benötigte Speicherplatz und der erforderliche Arbeitsspeicher gehören. Anhand der von Ihnen ermittelten Ergebnisse sowie weiterer Betrachtungen, die in diesem Abschnitt beschrieben sind, können Sie den Buildtyp auswählen und bestimmen, welche Dateien Ihre Anwendung enthalten und welche Struktur Ihr Vertriebsverzeichnis haben soll.

Die Anwendungen, die Sie erstellen, haben dieselben Hardware-, Arbeitsspeicher- und Netzwerkanforderungen wie Visual FoxPro. Weitere Informationen zu diesen Anforderungen finden Sie im Abschnitt Installieren und Anpassen von Visual FoxPro unter der Überschrift "Systemanforderungen". Weitere Informationen zum Erstellen von Anwendungen für Mehrbenutzerumgebungen finden Sie unter Programmieren für gemeinsamen Zugriff.

Sicherstellen eines korrekten Laufzeitverhaltens

Eine ausführbare Anwendungsdatei (.exe-Datei) überprüft immer, ob die Visual FoxPro-Laufzeitbibliothek Vfp7r.dll vorhanden ist. Wenn Sie eine als .exe-Datei vorliegende Anwendung mit der Entwicklungsversion von Visual FoxPro ausführen möchten, stellen Sie die Anwendung so ein, dass sie statt dessen die Visual FoxPro-Datei Vfp7.exe verwendet.

So führen Sie eine als .EXE-Datei vorliegende Anwendung in Visual FoxPro aus

  • Starten Sie Visual FoxPro, und klicken Sie anschließend im Menü Projekt auf Ausführen. Wählen Sie im Dialogfeld Programm ausführen den .EXE-Dateinamen Ihrer Anwendung aus.

    - Oder -

  • Geben Sie in das Befehlsfenster den Befehl DO ein, gefolgt vom .EXE-Dateinamen Ihrer Anwendung.

    - Oder -

  • Geben Sie in der Befehlszeile, mit der Visual FoxPro gestartet wird, den Parameter E an. Wenn Ihre Anwendung z. B. ANWEND heißt, können Sie diese mit der folgenden Befehlszeile starten:

    MYAPP.EXE -E
    

    Diese Befehlszeile erzwingt die Verwendung der ausführbaren Datei Vfp7.exe. Damit dieser Parameter ausgeführt werden kann, muss sich Vfp7.exe im Suchpfad befinden.

Eine Anwendung, die ausschließlich aus nichtmodalen Formularen besteht, wird innerhalb einer Laufzeitumgebung nur dann korrekt ausgeführt, wenn Sie einen READ EVENTS-Befehl bereitstellen. Um sicherzustellen, dass die Anwendung einwandfrei ausgeführt wird, können Sie ein aufrufendes Programm hinzufügen oder die Eigenschaft WindowType einstellen.

So führen Sie ein Formular innerhalb einer Laufzeitumgebung aus

  • Führen Sie das Formular mit einem Programm aus, das einen READ EVENTS-Befehl enthält.

    - Oder -

  • Stellen Sie die Eigenschaft WindowType des Formulars auf Modal ein.

Manche Visual FoxPro-Anwendungen nutzen die Visual FoxPro-Systemmenüs ausgiebig. Daher wird eine menügesteuerte Anwendung, wenn keine entsprechenden Vorkehrungen für einen READ EVENTS-Befehl getroffen wurden, genauso schnell beendet, wie sie gestartet wurde. Im folgenden Abschnitt sind die Menüs aufgeführt, die Sie in Ihre jeweilige Anwendung einbeziehen können.

Weitere Informationen zum Strukturieren einer Anwendung unter Verwendung des Befehls READ EVENTS finden Sie unter Kontrollieren der Ereignisschleife. Beispiele zum Strukturieren einer Anwendung finden Sie unter Kompilieren einer Anwendung.

Standardmenüoptionen

Wenn Sie das Visual FoxPro-Systemmenü verwenden, enthält Ihre Anwendungsdatei nur die folgenden Standardmenüs und -befehle.

Menü Menüelemente
Datei Schließen, Speichern, Speichern unter, Beenden
Bearbeiten Rückgängig, Wiederholen, Ausschneiden, Kopieren, Einfügen, Inhalte einfügen, Alles markieren, Suchen, Ersetzen
Fenster Alle anordnen, Ausblenden, Alle ausblenden, Alle einblenden, Löschen, Nächstes Fenster, Alle geöffneten Fenster
Hilfe Inhalt, Suchen, Software Service, Info

Innerhalb einer Laufzeitanwendung können Sie sowohl jedes Standardmenü und jeden Standardmenübefehl deaktivieren oder löschen als auch eigene Menüs und Menübefehle hinzufügen.

Tipp   Für den Fall, dass Ihr Menüsystem zwar innerhalb der Entwicklungsumgebung funktioniert, in Ihrer Anwendung aber vorzeitig geschlossen wird, überprüfen Sie, ob ein READ EVENTS-Befehl aktiv ist, während das Menüsystem ausgeführt wird. Außerdem sollten Sie sicherstellen, dass ein CLEAR EVENTS-Befehl ausgeführt wird, sobald das Menüsystem beendet wurde.

Weitere Informationen zum Anpassen von Menüs finden Sie unter Entwerfen von Menüs und Symbolleisten.

Siehe auch

Die Schritte bis zur vertriebsfähigen Anwendung | Einbinden von Ressourcen in Anwendungen | Entfernen eingeschränkt nutzbarer Visual FoxPro-Elemente und -Dateien | Verteilen von Anwendungen