Anpassen von PRO
Letzte Aktualisierung: Oktober 2009
Betrifft: Virtual Machine Manager 2008, Virtual Machine Manager 2008 R2, Virtual Machine Manager 2008 R2 SP1
In diesem Thema wird beschrieben, wie die Leistungs- und Ressourcenoptimierung (Performance and Resource Optimization, PRO) in System Center Virtual Machine Manager (VMM) 2008 mithilfe von Änderungen an den Regeln zur PRO-Aktivierung und an den Monitoren im System Center Virtual Machine Manager (VMM) 2008-Management Pack für System Center Operations Manager 2007 und dessen Nachfolger – VMM 2008 R2 – angepasst wird.
Die Standardeinstellungen und -schwellenwerte in diesen Management Packs repräsentieren eine generelle Definition eines fehlerfreien Status der über VMM überwachten Hosts und virtuellen Maschinen. Diese Einstellungen bilden einen Ausgangspunkt für Administratoren, die PRO durch Erstellen von Außerkraftsetzungen für vorhandene Monitore und durch Erstellen von zusätzlichen Management Pack-Elementen, etwa Regeln und Monitore, anpassen können, um die Anforderungen ihrer virtualisierten Umgebungen zu erfüllen.
Hinweis
In VMM 2008 R2 ersetzt das VMM 2008 R2-Management Pack das VMM 2008-Management Pack. Die Bezeichnung "VMM-Management Pack" bezieht sich in diesem Thema auf beide Management Pack-Versionen.
Wichtig
Diese Informationen betreffen ausschließlich Änderungen, die am VMM 2008-Management Pack zur Anpassung vorhandener Funktionen vorgenommen werden können. Informationen zur erweiterten Anpassung von PRO finden Sie im Whitepaper Authoring PRO-Enabled Management Packs (Erstellen PRO-fähiger Management Packs) (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=162654).
Informationen zu den VMM-PRO-fähigen Management Packs
Die Leistungs- und Ressourcenoptimierung (Performance and Resource Optimization, PRO) ist über speziell entwickelte PRO-fähige Management Packs für System Center Operations Manager 2007 implementiert. Diese liefern Virtual Machine Manager Leistungs- und Integritätsdaten, anhand derer Leistung und Ressourceneinsatz in einer virtualisierten Umgebung optimiert werden. VMM generiert PRO-Tipps auf der Basis der von den PRO-Management Packs ermittelten Fehlerzustände.
Das VMM-Management Pack umfasst vier PRO-fähige Management Packs, die PRO-Tipps für Hyper-V-Hosts, Virtual Server-Hosts, VMware ESX Server-Hosts und sämtliche virtuellen Maschinen generieren.
In VMM 2008 entsprechen die Schwellenwerte für die CPU und den Arbeitsspeicher in den Hostmonitoren 90 % der CPU-Kapazität und 75 % der Arbeitsspeicherkapazität. In VMM 2008 R2 werden diese Schwellenwerte von den Hostreserven bestimmt, die für die einzelnen Hosts in Kraft sind. In VMM wird über die Einstellungen für die Hostreserven der Anteil von Arbeitsspeicher, CPU-Leistung und weiteren Ressourcen festgelegt, der für die Verwendung durch das Hostbetriebssystem reserviert ist. Hostreserven werden für eine Hostgruppe festgelegt, können aber für einzelne Hosts außer Kraft gesetzt werden. Mit den Hostreserven für die Hoststammgruppe "Alle Hosts" werden die Standardhostreserven für alle Hosts festgelegt. Informationen zum Festlegen von Standardhostreserven finden Sie unter Vorgehensweise beim Ändern der Eigenschaften einer Hostgruppe (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=162967) und Vorgehensweise beim Festlegen der Hostreserven für einen Host (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=162974).
In den folgenden Tabellen sind die Leistungsschwellenwerte und Samplingmethoden für die PRO-Monitore für Hosts und virtuelle Maschinen im VMM-Management Pack aufgelistet. In den Tabellen werden die Anzeigenamen der Monitore verwendet. Für Hosts werden separate Monitore für Hyper-V, Virtual Server und ESX Server verwendet.
PRO-Monitore für Hosts
Monitor | Schwellenwert | Samplingintervall | Berechnung |
---|---|---|---|
PRO-Arbeitsspeicherverwendung |
VMM 2008: 90% VMM 2008 R2: Physischer Speicher auf dem Host abzüglich des Werts der Hostreserve für Arbeitsspeicher auf dem Host |
60 Sek. |
Mittelwert der letzten 3 Samples |
PRO-CPU-Auslastung |
VMM 2008: 75% VMM 2008 R2:100 Prozent abzüglich des Werts der Hostreserve für die CPU auf dem host |
60 Sek. |
Mittelwert der letzten 3 Samples |
PRO-Monitore für virtuelle Maschinen
Monitor | Schwellenwert | Samplingintervall | Berechnung |
---|---|---|---|
PRO-Arbeitsspeicherverwendung |
90% |
60 Sek. |
Mittelwert der letzten 3 Samples |
PRO-CPU-Auslastung |
90% |
60 Sek. |
Mittelwert der letzten 3 Samples |
Die PRO-Monitore im VMM 2008-Management Pack überwachen fünf von VMM verwaltete Objektklassen:
Hyper-V-Hosts
Virtual Server-Hosts
VMware ESX Server-Hosts
Virtuelle Maschinen
VMM-Server
Zusätzlich können mithilfe einer öffentlichen PRO-Klasse neue Klassen definiert werden, die von den Monitoren in PRO-fähigen Management Packs überwacht werden können. Weitere Informationen finden Sie in dem als Download verfügbaren Erstellungshandbuch Authoring PRO-Enabled Management Packs (Erstellen PRO-fähiger Management Packs) (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=162654).
Weitere Informationen zu den für VMM entwickelten PRO-Management Packs finden Sie im Handbuch zu System Center Virtual Machine Manager 2008-Management Pack oder im Handbuch zu System Center Virtual Machine Manager 2008-Management Pack. Beide Management Pack-Handbücher werden auf der Website Management Pack-Handbücher für Serverprodukte (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=120279) bereitgestellt. Eine herunterladbare Kopie des Management Pack-Handbuchs ist zudem in den VMM-Programmdateien enthalten.
Einrichten eines Management Packs
Sämtliche Objekte, die ein Integritätsmodell definieren (Monitore, Regeln, Klassen usw.), sind in einem Management Pack gespeichert. Das Management Pack kann versiegelt werden, damit es schreibgeschützt ist. Operations Manager ermöglicht Modifizierungen an versiegelten und nicht versiegelten Management Packs. Dazu werden Außerkraftsetzungen zur Änderung diverser Aspekte der im Management Pack definierten Objekte erstellt. Das VMM 2008-Management Pack ist ein versiegeltes Management Pack im MP-Dateiformat. Wenn Sie einen Monitor, eine Regel oder ein anderes Objekt erstellen oder modifizieren, werden diese Änderungen in einem nicht versiegelten Management Pack im XML-Dateiformat gespeichert.
Standardmäßig erstellt Operations Manager ein Standard-Management Pack, in dem Außerkraftsetzungen für versiegelte Management Packs gespeichert werden. Es empfiehlt sich, eigene Einstellungen in einem neuen Management Pack zu speichern, um die Verwaltung von PRO-Einstellungen zu vereinfachen und den Export von Außerkraftsetzungen in andere Verwaltungsgruppen zu ermöglichen. Das neue Management Pack basiert auf der aktuellen Version des VMM 2008-Management Packs und kann nur in Verwaltungsgruppen mit dieser Version des Management Packs importiert werden.
Erforderliche Zugriffsberechtigungen
Zur Anpassung oder Erstellung eines Management Packs müssen Sie Mitglied der Benutzerrolle Operations Manager-Autoren sein. Nähere Informationen zum Hinzufügen von Mitgliedern zu dieser Rolle finden Sie unter Aktualisierung der Autorenbenutzerrolleneigenschaften in Operations Manager 2007 (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=126980, möglicherweise in englischer Sprache).
Ändern eines Leistungsschwellenwerts oder eines Warnungsschweregrads im VMM-Management Pack
Zur Änderung des Warnungsschweregrads für einen PRO-Tipp oder eines Leistungsschwellenwerts (wenn Sie das VMM 2008-Management Pack anpassen) können Sie eine Außerkraftsetzung für den PRO-Monitor im VMM-Management Pack erstellen. (Wenn Sie das VMM 2008 R2-Management Pack verwenden, besteht die flexiblere Methode zum Ändern von Leistungsschwellenwerten für die Hostmonitore darin, Hostreserven in VMM zu ändern, anstatt Außerkraftsetzungen im Management Pack zu erstellen.)
Außerkraftsetzungen repräsentieren alle Änderungen, die an der ursprünglichen Definition des Monitors vorgenommen werden. Eine Außerkraftsetzung kann für eine Objektklasse oder für ein Mitglied dieser Klasse erstellt werden. In diesem Abschnitt wird erläutert, wie Sie eine Außerkraftsetzung zur Änderung eines Leistungsschwellenwerts oder des Warnungsschweregrads eines PRO-Tipps für alle Hyper-V-Hosts oder für einen bestimmten Hosts erstellen.
Hinweis
Außerkraftsetzungen können auch für eine Operations Manager-Gruppe und für Objekte eines Typs, der sich von dem Zielobjekttyp des Monitors unterscheidet, erstellt werden. Solche Außerkraftsetzungen können im vorliegenden Thema nicht behandelt werden. Entsprechende Informationen finden Sie unter Zielorientierung in Operations Manager 2007 (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=128043, möglicherweise in englischer Sprache).
Erstellung einer Außerkraftsetzung für alle Hosts
Im Folgenden wird erläutert, wie Außerkraftsetzungen für den CPU-Leistungsschwellenwert und den Warnungsschweregrad des PRO-CPU-Auslastungsmonitors für alle Hyper-V-Hosts erstellt werden.
Wichtig
Das VMM-Management Pack enthält separate PRO-fähige Management Packs für Hosts unter Hyper-V, Virtual Server und ESX Server. Zum Ändern des Schwellenwerts auf allen Hosts müssen Sie eine Außerkraftsetzung für den PRO-CPU-Auslastungsmonitor in jedem der drei PRO-fähigen Management Packs erstellen.
So erstellen Sie eine Außerkraftsetzung für alle Hyper-V-Hosts
Öffnen Sie die Betriebskonsole mit einem Konto, das Mitglied der Rolle "Autoren" in Operations Manager ist.
Klicken Sie unterhalb des Navigationsbereichs auf Konfiguration, um den Bereich Konfiguration anzuzeigen.
Erweitern Sie Management Pack-Objekte, und klicken Sie dann auf Monitore.
Geben Sie im Feld Suchen nach den Eintrag PRO CPU ein, um die Ansicht nach PRO-CPU-Monitoren für Hosts und virtuelle Maschinen zu filtern, und klicken Sie dann auf Jetzt suchen. Verwenden Sie bei der Eingabe keine Anführungszeichen.
Erweitern Sie im Detailbereich Hyper-V-Host als PRO-Ziel, und navigieren Sie zum Monitor PRO-CPU-Auslastung.
Klicken Sie auf der Symbolleiste von Operations Manager nacheinander auf Außerkraftsetzungen, Monitor außer Kraft setzen und Für alle Objekte der Klasse: Hyper-V-Host als PRO-Ziel.
Im Dialogfeld Außerkraftsetzungseigenschaften können Sie sämtliche Einstellungen durch Auswahl des jeweiligen Parameters und Eingabe des neuen Werts ändern.
Wenn Sie das VMM 2008-Management Pack anpassen, klicken Sie zum Ändern des CPU-Schwellenwerts auf das Kontrollkästchen Außerkraftsetzung des Parameters Schwellenwert, und geben Sie dann den neuen Schwellenwert in die Zelle Außerkraftsetzungseinstellung ein.
Hinweis
Wenn Sie das VMM 2008 R2-Management Pack verwenden, können Sie CPU-Schwellenwerte für Hosts ändern, indem Sie die Einstellungen für die Hostreserve in VMM ändern. Mit den Hostreserven für die Hoststammgruppe "Alle Hosts" werden die Standardhostreserven für alle Hosts festgelegt. Sie können jedoch die Hostreserven für einzelne Hostgruppen und Hosts außer Kraft setzen. Wenn Sie nicht möchten, dass der CPU-Schwellenwert für den Hostmonitor von den für einen Host geltenden Hostreserven bestimmt wird, können Sie einen Wert in der Zelle Außerkraftsetzungseinstellung eingeben, um einen CPU-Schwellenwert anzugeben, der – in diesem Fall – für alle Hyper-V-Hosts gilt.
Zur Änderung des Warnungsschweregrads der PRO-Tipps für den Monitor klicken Sie auf das Kontrollkästchen Außerkraftsetzung des Parameters Warnungsschweregrad, und wählen Sie dann den gewünschten Schweregrad aus der Liste aus.
Wiederholen Sie die Schritte 5-7 zur Änderung der Schwellenwerte der PRO-CPU-Auslastungsmonitore für folgende Hosttypen:
Virtual Server-Host als PRO-Ziel
VMware-Host als PRO-Ziel
Klicken Sie unter Management Pack auf Neu, und erstellen Sie dann eine nicht versiegelte Version des Management Packs zur Speicherung Ihrer Änderungen.
Das neue Management Pack wird dann in die Liste der Management Packs auf der Registerkarte Verwaltung der Betriebskonsole aufgenommen.
Erstellung einer Außerkraftsetzung für einzelne Hosts
Zur Änderung des CPU-Schwellenwerts und des Warnungsschweregrades der PRO-Tipps für einen bestimmten Host erstellen Sie eine Außerkraftsetzung für diesen innerhalb der Hosttypgruppe.
So erstellen Sie eine Außerkraftsetzung für einen bestimmten Host
Erweitern Sie in der Konfigurationsansicht der Operations Manager-Konsole Management Pack-Objekte, und klicken Sie dann auf Monitore.
Geben Sie als Schlüsselwort für die Suche PRO CPU ein. (Verwenden Sie bei der Eingabe keine Anführungszeichen.)
Erweitern Sie Hyper-V-Host als PRO-Ziel, und navigieren Sie zum Monitor PRO-CPU-Auslastung.
Klicken Sie auf der Symbolleiste von Operations Manager nacheinander auf Außerkraftsetzungen, Monitor außer Kraft setzen und Für ein bestimmtes Objekt der Klasse: Hyper-V-Host als PRO-Ziel.
Wählen Sie im Dialogfeld Objekte auswählen den gewünschten Hyper-V-Host aus.
Wählen Sie den gewünschten Parameter in der Spalte Außerkraftsetzung aus, und ändern Sie nach Bedarf den Wert in Außerkraftsetzungseinstellung.
Speichern Sie unter Management Pack die Einstellungen in einem neuen oder vorhandenen nicht versiegelten Management Pack.
Erweiterte Anpassung
Die PRO-fähigen Management Packs unterstützen die volle Bandbreite der Anpassungen, die bei allen Management Packs in Operations Manager 2007 möglich sind. Sie können neue Regeln und Monitore erstellen, Regellogiken außer Kraft setzen und zahlreiche weitere Einstellungen vornehmen. Sie können beispielsweise eine dynamische Gruppe mit den Hosts einer speziellen Hostgruppe erstellen und dann die Monitore für diese Hostgruppe anpassen.
Informationen zum Erstellen von PRO-fähigen Management Packs finden Sie unter Authoring PRO-Enabled Management Packs (Erstellen PRO-fähiger Management Packs) (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=162654). Zusätzliche Ressourcen zum Konfigurieren von Management Packs finden Sie unter Erstellen von Management Packs und Berichten (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=127711).
Siehe auch
Konzepte
Andere Ressourcen
VMM 2008 Management Pack Guide (Handbuch zu VMM 2008-Management Pack)
Handbuch zu System Center Virtual Machine Manager 2008-Management Pack
Authoring PRO-Enabled Management Packs (Erstellen PRO-fähiger Management Packs)
Erstellen von Management Packs und Berichten
System Center Operations Manager-Community