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Konfigurieren der Ressourcendrosselung für VMM

 

Veröffentlicht: Juli 2016

Gilt für: System Center 2012 SP1 - Virtual Machine Manager, System Center 2012 R2 Virtual Machine Manager

System Center 2012 – Virtual Machine Manager (VMM) bot einige einfache Funktionen zur Ressourcendrosselung. Ab VMM in System Center 2012 SP1 wurden diese Funktionen mit Prozessor (CPU)- und Arbeitsspeicherdrosselungsfunktionen verbessert. Mit diesen zusätzlichen Funktionen können Administratoren und Cloudhoster die CPU- und Arbeitsspeicherressourcen effizient zuordnen und nutzen, und eine ineffiziente Ausführung durch nicht korrekt ausgeglichene Ressourcen kann vermieden werden.

Prozessordrosselung (CPU)

Sie können die Gewichtung eines virtuellen Prozessors festlegen, um dem Prozessor einen größeren oder kleineren Anteil an CPU-Zyklen zuzuordnen. Verwenden Sie dazu die folgenden Eigenschaften:

  • Hoch, Normal, Niedrig, Benutzerdefiniert: Hiermit geben Sie an, wie die CPU bei Konflikten verteilt wird. Virtuellen Maschinen mit höherer Priorität wird zuerst CPU zugewiesen.

  • CPU-Zyklen reservieren (%): Geben Sie hier den für eine virtuelle Maschine zu reservierenden Prozentsatz an CPU-Ressourcen eines logischen Prozessors an. Dies ist nützlich, wenn auf einer virtuellen Maschine CPU-intensive Anwendungen ausgeführt werden und Sie ein Mindestlevel an CPU-Ressourcen sicherstellen möchten. Mit der Einstellung „0“ (null) wird angegeben, dass kein bestimmter CPU-Prozentsatz für die virtuelle Maschine reserviert wird. Diese Einstellung wird nur für Windows Server 2012 R2 unterstützt.

  • CPU-Zyklen begrenzen (%): Hiermit geben Sie an, dass von der virtuellen Maschine nicht mehr als der angegebene Prozentsatz eines logischen Prozessors beansprucht werden soll. Diese Einstellung wird nur für Windows Server 2012 R2 unterstützt.

Mit den Einstellungen für diese Eigenschaften ist sichergestellt, dass die Priorität virtueller Maschinen erhöht oder verringert werden kann, wenn die CPU-Ressourcen überbelegt sind. Bei besonders intensiven Arbeitslasten können weitere virtuelle Prozessoren hinzugefügt werden, wenn die Auslastungsgrenze einer physischen CPU erreicht ist.

Arbeitsspeicherdrosselung und Gewichtung

In Szenarien mit begrenzten Arbeitsspeicherressourcen können Sie mithilfe der Arbeitsspeicherdrosselung den Zugriff auf Arbeitsspeicherressourcen priorisieren bzw. die Priorisierung verringern. Bei hoher Arbeitsspeicherauslastung auf dem Host haben virtuelle Maschinen mit höherer Arbeitsspeicherpriorität bei der Zuweisung von Arbeitsspeicherressourcen Vorrang vor virtuellen Maschinen mit niedrigerer Priorität. Wenn Sie eine niedrigere Priorität angeben, kann dies verhindern, dass eine virtuelle Maschine gestartet wird, wenn der verfügbare Arbeitsspeicher gering ist und bereits andere virtuelle Maschinen ausgeführt werden. Sie können die Einstellungen für Arbeitsspeicherpriorität und die Schwellenwerte festlegen wie folgt:

  • Statisch: Statische Arbeitsspeichermenge, die einer bestimmten virtuellen Maschine zugewiesen ist

  • Dynamisch: Die dynamischen Arbeitsspeichereinstellungen umfassen:

    1. Startspeicher: Menge an Arbeitsspeicher, die der virtuellen Maschine bei ihrem Start zugeordnet werden soll. Die Mindesteinstellung sollte die Menge an Arbeitsspeicher sein, die zum Ausführen von Betriebssystem und Anwendungen auf der virtuellen Maschine erforderlich ist. Die Menge wird vom dynamischen Arbeitsspeicher nach Bedarf angepasst.

    2. Mindestens erforderlicher Arbeitsspeicher: Die Mindestmenge an Arbeitsspeicher, die für die virtuelle Maschine erforderlich ist. Hierdurch kann die Arbeitsspeicherauslastung einer virtuellen Maschine im Leerlauf unter die Startspeicheranforderung zurückskaliert werden. Der verfügbare Arbeitsspeicher kann dann von anderen virtuellen Maschinen verwendet werden.

    3. Maximaler Speicher: Begrenzung der Menge an der virtuellen Maschine zugeordnetem Arbeitsspeicher. Der Standardwert für Windows Server 2012 R2 lautet 1 TB.

    4. Prozentsatz des Arbeitsspeicherpuffers: Vom dynamischen Arbeitsspeicher wird einer virtuellen Maschine Arbeitsspeicher nach Bedarf hinzugefügt. Es ist dabei möglich, dass Arbeitsspeicher von Anwendungen schneller angefordert wird, als er vom dynamischen Arbeitsspeicher zugewiesen wird. Mit dem Prozentsatz des Arbeitsspeicherpuffers geben Sie die Menge an verfügbarem Arbeitsspeicher an, die einer virtuellen Maschine bei Bedarf zugewiesen wird. Der Prozentsatz basiert auf der Arbeitsspeichermenge, die von den auf der virtuellen Maschine ausgeführten Anwendungen und Diensten tatsächlich benötigt wird. Die Menge wird als Prozentsatz ausgedrückt, da sie sich je nach den Anforderungen der virtuellen Maschine ändert.

      Der Prozentsatz wird berechnet wie folgt: Menge des Arbeitsspeicherpuffers = von virtueller Maschine benötigter Arbeitsspeicher/(Wert des Arbeitsspeicherpuffers/100). Wenn z. B. die zugeordnete Arbeitsspeichermenge 1000 MB und der Puffer 20 % betragen, wird für die zugeordnete Gesamtmenge von 1200 MB physischen Arbeitsspeichers ein zusätzlicher Puffer von 20 % (200 MB) zugeordnet.

    5. Arbeitsspeichergewichtung: Priorität, die einer virtuellen Maschine zugeordnet wird, wenn die Arbeitsspeicherressourcen voll ausgelastet sind. Wenn Sie einen hohen Prioritätswert festlegen, wird die virtuelle Maschine beim Zuordnen der Arbeitsspeicherressourcen priorisiert. Wenn Sie einen niedrigen Prioritätswert festlegen, kann die virtuelle Maschine bei unzureichenden Arbeitsspeicherressourcen möglicherweise nicht gestartet werden.

Informationen zum Konfigurieren der Prozessor- und Arbeitsspeicherdrosselung finden Sie unter Konfigurieren der Prozessor- und Arbeitsspeicherdrosselung für VMM.