AlwaysOn-Verfügbarkeitsgruppen (SQL Server)
Die AlwaysOn-Verfügbarkeitsgruppen-Funktion ist eine Lösung für hohe Verfügbarkeit und Notfallwiederherstellung, die eine Alternative zur Datenbankspiegelung auf Unternehmensebene bietet. AlwaysOn-Verfügbarkeitsgruppen wurde in SQL Server 2012 eingeführt und maximiert die Verfügbarkeit einer Gruppe von Benutzerdatenbanken für ein Unternehmen. Eine Verfügbarkeitsgruppe unterstützt eine Failoverumgebung für einen diskreten Satz von Benutzerdatenbanken (als Verfügbarkeitsdatenbanken bezeichnet), die zusammen ein Failover ausführen. Eine Verfügbarkeitsgruppe unterstützt einen Satz primärer Datenbanken mit Lese-/Schreibzugriff und einen bis vier Sätze entsprechender sekundärer Datenbanken. Optional können sekundäre Datenbanken für schreibgeschützten Zugriff und/oder einige Sicherungsvorgänge verfügbar gemacht werden.
Eine Verfügbarkeitsgruppe führt auf der Ebene eines Verfügbarkeitsreplikats ein Failover aus. Failover werden nicht durch Datenbankprobleme verursacht, z. B. wenn eine Datenbank aufgrund eines Verlusts einer Datendatei, des Löschens einer Datenbank oder der Beschädigung eines Transaktionsprotokolls verdächtig wird.
In diesem Thema:
Vorteile
Begriffe und Definitionen
Interoperabilität und Koexistenz mit anderen Datenbankmodulfunktionen
Verwandte Aufgaben
Verwandte Inhalte
Vorteile
AlwaysOn-Verfügbarkeitsgruppen stellt einen umfangreichen Satz von Optionen bereit, durch die die Datenbankverfügbarkeit verbessert und eine optimale Ressourcenverwendung ermöglicht wird. Die wichtigsten Komponenten sind Folgende:
Unterstützt bis zu fünf Verfügbarkeitsreplikate. Ein Verfügbarkeitsreplikat ist eine Instanziierung einer Verfügbarkeitsgruppe, die von einer bestimmten Instanz von SQL Server gehostet wird und eine lokale Kopie jeder Verfügbarkeitsdatenbank beibehält, die zur Verfügbarkeitsgruppe gehört. Jede Verfügbarkeitsgruppe unterstützt ein primäres Replikat und bis zu vier sekundäre Replikate. Weitere Informationen finden Sie unter Übersicht über AlwaysOn-Verfügbarkeitsgruppen (SQL Server).
Wichtig Jedes Verfügbarkeitsreplikat muss sich in einem anderen Knoten eines einzelnen WSFC-Clusters (Windows Server-Failoverclustering) befinden. Weitere Informationen zu Voraussetzungen, Einschränkungen und Empfehlungen für Verfügbarkeitsgruppen finden Sie unter Voraussetzungen, Einschränkungen und Empfehlungen für AlwaysOn-Verfügbarkeitsgruppen (SQL Server).
Unterstützt die folgenden alternativen Verfügbarkeitsmodi:
Asynchroner Commit-Modus Dieser Verfügbarkeitsmodus ist eine Wiederherstellungslösung für Notfälle, die gut funktioniert, wenn die Verfügbarkeitsreplikate über weite Entfernungen verteilt sind.
Synchroner Commit-Modus Bei diesem Verfügbarkeitsmodus hat hohe Verfügbarkeit Vorrang vor Leistung, und dies hat eine längere Transaktionswartezeiten zur Folge. Eine gegebene Verfügbarkeitsgruppe kann bis zu drei Verfügbarkeitsreplikate (einschließlich des aktuellen primären Replikats) unterstützen, die für den synchronen Commit-Modus konfiguriert sind.
Weitere Informationen finden Sie unter Verfügbarkeitsmodi (AlwaysOn-Verfügbarkeitsgruppen).
Unterstützt mehrere Formen von Verfügbarkeitsgruppenfailover: automatisches Failover, geplantes manuelles Failover (im Allgemeinen "manuelles Failover" genannt) und erzwungenes manuelles Failover (im Allgemeinen "erzwungenes Failover" genannt). Weitere Informationen finden Sie unter Failover und Failovermodi (AlwaysOn-Verfügbarkeitsgruppen).
Ermöglicht es Ihnen, ein angegebenes Verfügbarkeitsreplikat so zu konfigurieren, das es entweder eines oder beide der folgenden aktiven sekundären Funktionen unterstützt:
Schreibgeschützter Verbindungszugriff, der es schreibgeschützten Verbindungen erlaubt, auf das Replikat zuzugreifen und dessen Datenbanken zu lesen, wenn es als sekundäres Replikat ausgeführt wird. Weitere Informationen finden Sie unter Aktive sekundäre Replikate: Lesbare sekundäre Replikate (AlwaysOn-Verfügbarkeitsgruppen).
Das Ausführen von Sicherungsvorgängen an seinen Datenbanken, wenn es als sekundäres Replikat ausgeführt wird. Weitere Informationen finden Sie unter Aktive sekundäre Replikate: Sicherung auf sekundären Replikaten (AlwaysOn-Verfügbarkeitsgruppen).
Durch die Verwendung aktiver sekundärer Funktionen lassen sich durch die bessere Ressourcennutzung sekundärer Hardware die IT-Effizienz erhöhen und die Kosten reduzieren. Außerdem trägt das Verlagern von Anwendungen für beabsichtigte Lesevorgänge und Sicherungsaufträgen auf sekundäre Replikate dazu bei, die Leistung auf dem primären Replikat zu verbessern.
Unterstützt einen Verfügbarkeitsgruppenlistener für jede Verfügbarkeitsgruppe. Ein Verfügbarkeitsgruppenlistener ist ein Servername, mit dem Clients eine Verbindung herstellen können, um auf eine Datenbank in einem primären Replikat einer AlwaysOn-Verfügbarkeitsgruppe zuzugreifen. Verfügbarkeitsgruppenlistener leiten eingehende Verbindungen an das primäre Replikat oder ein schreibgeschütztes sekundäres Replikat weiter. Der Listener ermöglicht ein schnelles Anwendungsfailover, nachdem für eine Verfügbarkeitsgruppe ein Failover ausgeführt wurde. Weitere Informationen finden Sie unter Verfügbarkeitsgruppenlistener, Clientkonnektivität und Anwendungsfailover (SQL Server).
Unterstützt eine flexible Failoverrichtlinie für größere Kontrolle über das Verfügbarkeitsgruppenfailover. Weitere Informationen finden Sie unter Failover und Failovermodi (AlwaysOn-Verfügbarkeitsgruppen).
Unterstützt die automatische Seitenreparatur als Schutz vor Seitenbeschädigungen. Weitere Informationen finden Sie unter Automatische Seitenreparatur (Verfügbarkeitsgruppen/Datenbankspiegelung).
Unterstützt Verschlüsselung und Komprimierung, die einen sicheren, leistungsstarken Transport ermöglichen.
Stellt einen integrierten Satz von Tools bereit, um die Bereitstellung und Verwaltung von Verfügbarkeitsgruppen zu erleichtern. Dazu gehören:
Transact-SQL DDL-Anweisungen zum Erstellen und Verwalten von Verfügbarkeitsgruppen. Weitere Informationen finden Sie unter Übersicht über Transact-SQL-Anweisungen für AlwaysOn-Verfügbarkeitsgruppen (SQL Server).
Folgende SQL Server Management Studio-Tools:
Mit dem Assistent für neue Verfügbarkeitsgruppen wird eine Verfügbarkeitsgruppe erstellt und verwaltet. In einigen Umgebungen kann dieser Assistent auch die sekundären Datenbanken automatisch vorbereiten und die Datensynchronisierung für jede von ihnen starten. Weitere Informationen finden Sie unter Verwenden des Dialogfelds Neue Verfügbarkeitsgruppe (SQL Server Management Studio).
Der Assistent zum Hinzufügen von Datenbanken zu Verfügbarkeitsgruppen fügt einer vorhandenen Verfügbarkeitsgruppe eine oder mehrere primäre Datenbanken hinzu. In einigen Umgebungen kann dieser Assistent auch die sekundären Datenbanken automatisch vorbereiten und die Datensynchronisierung für jede von ihnen starten. Weitere Informationen finden Sie unter Verwenden des Assistenten zum Hinzufügen von Datenbanken zu Verfügbarkeitsgruppen (SQL Server).
Der Assistent zum Hinzufügen von Replikaten zu Verfügbarkeitsgruppen fügt einer vorhandenen Verfügbarkeitsgruppe ein oder mehrere sekundäre Replikate hinzu. In einigen Umgebungen kann dieser Assistent auch die sekundären Datenbanken automatisch vorbereiten und die Datensynchronisierung für jede von ihnen starten. Weitere Informationen finden Sie unter Verwenden des Assistenten zum Hinzufügen von Replikaten zu Verfügbarkeitsgruppen (SQL Server Management Studio).
Der Assistent für das Failover von Verfügbarkeitsgruppen initiiert ein manuelles Failover in einer Verfügbarkeitsgruppe. Abhängig von der Konfiguration und dem Zustand des sekundären Replikats, das Sie als Failoverziel angeben, kann der Assistent entweder ein geplantes oder ein manuelles Failover ausführen. Weitere Informationen finden Sie unter Verwenden des Assistenten für Failover-Verfügbarkeitsgruppen (SQL Server Management Studio).
Der AlwaysOn-Dashboard überwacht AlwaysOn-Verfügbarkeitsgruppen, Verfügbarkeitsreplikate und Verfügbarkeitsdatenbanken und wertet Ergebnisse für AlwaysOn-Richtlinien aus. Weitere Informationen finden Sie unter Verwenden des AlwaysOn-Dashboards (SQL Server Management Studio).
Der Bereich mit Details zum Objekt-Explorer zeigt grundlegende Informationen zu vorhandenen Verfügbarkeitsgruppen an. Weitere Informationen finden Sie unter Verwenden der Details zum Objekt-Explorer zum Überwachen von Verfügbarkeitsgruppen (SQL Server Management Studio).
PowerShell-Cmdlets. Weitere Informationen finden Sie unter Übersicht über PowerShell-Cmdlets für AlwaysOn-Verfügbarkeitsgruppen (SQL Server).
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Begriffe und Definitionen
Verfügbarkeitsgruppe
Ein Container für einen Satz von Datenbanken (Verfügbarkeitsdatenbanken), für die zusammen ein Failover ausgeführt wird.Verfügbarkeitsdatenbank
Eine Datenbank, die zu einer Verfügbarkeitsgruppe gehört. Für jede Verfügbarkeitsdatenbank verwaltet die Verfügbarkeitsgruppe eine einzelne Lese-/Schreibkopie (die primäre Datenbank) und eine bis vier schreibgeschützte Kopien (sekundäre Datenbanken).Primäre Datenbank
Die Lese-/Schreibkopie einer Verfügbarkeitsdatenbank.Sekundäre Datenbank
Eine schreibgeschützte Kopie einer Verfügbarkeitsdatenbank.Verfügbarkeitsreplikat
Eine Instanziierung einer Verfügbarkeitsgruppe, die von einer bestimmten Instanz von SQL Server gehostet wird und eine lokale Kopie jeder Verfügbarkeitsdatenbank beibehält, die zur Verfügbarkeitsgruppe gehört. Zwei Typen von Verfügbarkeitsreplikaten sind vorhanden: ein einzelnes primäres Replikat und ein bis vier sekundäre Replikate.Primäres Replikat
Das Verfügbarkeitsreplikat, das die primären Datenbanken für Lese-/Schreibverbindungen von Clients verfügbar macht und darüber hinaus Transaktionsprotokoll-Datensätze für jede primäre Datenbank an jedes sekundäre Replikat sendet.Sekundäres Replikat
Ein Verfügbarkeitsreplikat, das eine sekundäre Kopie jeder Verfügbarkeitsdatenbank beibehält und als potenzielles Failoverziel für die Verfügbarkeitsgruppe dient. Optional kann ein sekundäres Replikat schreibgeschützten Zugriff auf sekundäre Datenbanken und das Erstellen von Sicherungen für sekundäre Datenbanken unterstützen.Verfügbarkeitsgruppenlistener
Ein Servername, mit dem Clients eine Verbindung herstellen können, um auf eine Datenbank in einem primären Replikat einer AlwaysOn-Verfügbarkeitsgruppe zuzugreifen. Verfügbarkeitsgruppenlistener leiten eingehende Verbindungen an das primäre Replikat oder ein schreibgeschütztes sekundäres Replikat weiter.
Hinweis |
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Weitere Informationen finden Sie unter Übersicht über AlwaysOn-Verfügbarkeitsgruppen (SQL Server). |
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Interoperabilität und Koexistenz mit anderen Datenbankmodulfunktionen
AlwaysOn-Verfügbarkeitsgruppen kann mit den folgenden Funktionen oder Komponenten von SQL Server verwendet werden:
Vorsicht |
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Informationen zu Einschränkungen bei der Verwendung anderer Funktionen in Verbindung mit AlwaysOn-Verfügbarkeitsgruppen finden Sie unter AlwaysOn-Verfügbarkeitsgruppen: Interoperabilität (SQL Server). |
Verwandte Aufgaben
Verwandte Inhalte
**Blogs: **
SQL Server AlwaysOn-Teamblogs: Der offizielle SQL Server AlwaysOn-Teamblog
**Videos: **
**Whitepapers: **
Microsoft SQL Server AlwaysOn-Lösungshandbuch zu hoher Verfügbarkeit und Notfallwiederherstellung
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Siehe auch
Konzepte
Übersicht über AlwaysOn-Verfügbarkeitsgruppen (SQL Server)
Voraussetzungen, Einschränkungen und Empfehlungen für AlwaysOn-Verfügbarkeitsgruppen (SQL Server)
Konfiguration einer Serverinstanz für AlwaysOn-Verfügbarkeitsgruppen (SQL Server)
Erstellung und Konfiguration von Verfügbarkeitsgruppen (SQL Server)
Verwaltung einer Verfügbarkeitsgruppe (SQL Server)
Überwachen von Verfügbarkeitsgruppen (SQL Server)
Übersicht über Transact-SQL-Anweisungen für AlwaysOn-Verfügbarkeitsgruppen (SQL Server)
Übersicht über PowerShell-Cmdlets für AlwaysOn-Verfügbarkeitsgruppen (SQL Server)