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Überlegungen zum Installieren von Reporting Services

SQL Server enthält ein einzelnes Setup-Programm, mit dem alle Komponenten installiert werden, einschließlich Reporting Services. Mit dem Setup können Sie Reporting Services mit oder ohne andere SQL Server-Komponenten auf einem einzelnen Computer installieren. Außerdem können Sie spezielle Features in Reporting Services auswählen, wenn Sie Reporting Services-Client- und Serveranwendungen getrennt installieren möchten.

Dieses Thema enthält Informationen und Empfehlungen zu folgenden Punkten:

  • Auswählen der Client- und Serveranwendungen für die Aufnahme in eine Reporting Services-Installation.

  • Auswählen von zusätzlichen Diensten und Features zur Unterstützung von Berichtsservervorgängen.

  • Auswählen eines Dienstkontos für den Berichtsserverdienst.

  • Auswählen eines Installationsmodus, um Setup eine minimale oder vollständige Konfiguration der zu installierenden Instanz durchführen zu lassen.

  • Installieren mehrerer Instanzen und Versionen von Reporting Services auf demselben Computer.

Vorbereiten der Installation von Reporting Services

Überprüfen Sie vor der Installation von Reporting Services die folgenden Anforderungen und Komponentenbeschreibungen:

Nachdem Sie sich mit den Installationsanforderungen vertraut gemacht haben, können Sie Setup in einer Befehlszeile ausführen oder den Installations-Assistenten verwenden.

Auswählen von Client- und Serveranwendungen

Neben den von SQL Server bereitgestellten freigegebenen Tools enthält Reporting Services einen vollständigen Satz von Tools und Anwendungen für die Berichterstellung im Unternehmen. Folgende Liste gibt an, welche Tools und Anwendungen installiert werden, wenn Sie bestimmte Features im Installations-Assistenten bzw. bestimmte Befehlszeilenargumente auswählen:

Funktionsauswahl

Beschreibung

Reporting Services

- oder -

/FEATURES=RS

Installiert die folgenden Anwendungen:

Berichtsserver-Dienst (enthält Report Server-Webdienst, Hintergrundverarbeitungsanwendung und Berichts-Manager), Berichts-Generator, Berichts-Designer, Modell-Designer, das Reporting Services-Konfigurationstool und die Reporting Services-Befehlszeilenprogramme (rsconfig.exe, rskeymgmt.exe und rs.exe).

Clienttools

- oder -

/FEATURES=Tools

Installiert die Anwendung SQL ServerManagement Studio, die verwendet wird, um den Berichtsserver zu konfigurieren, Aufträge zu verwalten, freigegebene Zeitpläne zu verwalten und Rollendefinitionen zu konfigurieren.

Business Intelligence Development Studio

- oder -

/FEATURES=BIDS

Installiert die Visual Studio-Entwurfsumgebung, die den Berichts-Designer und den Modell-Designer bereitstellt.

Auswählen von zusätzlichen Diensten und Features

Eine Reporting Services-Bereitstellung kann davon profitieren, wenn Technologien und Dienste anderer SQL Server-Komponenten hinzugefügt werden:

  • Wählen Sie auf der Seite Featureauswahl die Option Datenbankmoduldienste aus, um die Berichtsserver-Datenbanken zu hosten. Reporting Services erfordert, dass eine lokale oder Remoteinstanz des SQL Server 2005- oder SQL Server 2008-Database Engine (Datenbankmodul)s als Host für die Berichtsserver-Datenbanken fungiert. Wenn Sie eine Database Engine (Datenbankmodul)-Instanz gleichzeitig mit Reporting Services verwenden, können Sie eine nach dem Setup durchzuführende Aufgabe überflüssig machen, indem Sie die Standardkonfiguration installieren, die die Berichtsserver-Datenbanken automatisch erstellt und konfiguriert. Neben dem Hosten der Berichtsserver-Datenbanken können die relationalen SQL Server-Datenbanken auch als Datenquelle für Berichte und Modelle dienen.

  • SQL Server-Agent ist erforderlich, wenn Sie die Reporting Services-Hintergrundverarbeitungsanwendung für Abonnements und geplante Berichterstellung verwenden möchten. Der SQL Server-Agent sollte in der Database Engine (Datenbankmodul)-Instanz ausgeführt werden, die als Host für die Berichtsserver-Datenbank fungiert. Sie können den SQL Server-Agent auf der Seite Serverkonfiguration angeben, wenn Sie Database Engine (Datenbankmodul) installieren.

  • SQL Server-Browser ist erforderlich, wenn Sie eine Database Engine (Datenbankmodul)-Instanz installieren, die zum Hosten einer Berichtsserverdatenbank für eine Berichtsserverinstanz verwendet wird, die sich auf einem anderen Computer befindet. Sie können den SQL Server-Browser auf der Seite Serverkonfiguration angeben, wenn Sie Database Engine (Datenbankmodul) installieren.

  • Wählen Sie auf der Seite Serverkonfiguration die Option Analysis Services, wenn Sie SQL ServerAnalysis Services als Datenquelle für Berichte und Modelle verwenden möchten.

  • Wählen Sie auf der Seite Serverkonfiguration die Option SQL Server-Onlinedokumentation, wenn Sie die Produktdokumentation für Reporting Services installieren möchten.

  • Wählen Sie auf der Seite Serverkonfiguration die Option Integration Services, wenn Sie das SSIS-Beispielpaket, das Skript und die Berichte zur Abfrage der Protokolldaten für die Berichtsausführung verwenden möchten. Sie müssen über eine Installation von Integration Services verfügen, um das Paket auszuführen.

Auswählen eines Dienstkontos

Setup bietet im Installations-Assistenten die Seite Serverkonfiguration, auf der Sie die Dienste konfigurieren können, die zu der aktuellen Installation gehören. Die Installation wählt kein Standarddienstkonto aus. Aus diesem Grund müssen Sie das Dienstkonto, das Sie verwenden möchten, explizit angeben. Es wird empfohlen, ein Domänenbenutzerkonto mit geringen Privilegien zu verwenden, das über Berechtigungen für Netzwerkverbindungen verfügt. Geben Sie nach Möglichkeit ein Konto an, das ausschließlich vom Berichtsserver verwendet wird, sodass Sie die Anmeldeaktivitäten für dieses Konto überwachen können.

Wenn Sie später das Dienstkonto des Berichtsservers ändern oder das Kennwort aktualisieren möchten, können Sie dies mit dem Reporting Services-Konfigurationstool tun. Weitere Informationen zu den Kontoempfehlungen bzw. zum Aktualisieren von Dienstkontoeinstellungen finden Sie unter Einrichten von Windows-Dienstkonten und Konfigurieren des Berichtsserver-Dienstkontos.

Auswählen einer Installationsoption

Setup erfordert, dass Sie eine Installationsoption für Reporting Services aktivieren:

  • Mit Standardkonfiguration des systemeigenen Modus installieren wird Setup angewiesen, Reporting Services so zu installieren, dass die Verwendung von Standardwerten vorkonfiguriert ist. Diese Standardinstallationsoption ist nur verfügbar, wenn Sie gleichzeitig eine lokale Database Engine (Datenbankmodul)-Instanz und eine Reporting Services-Instanz installieren. Andernfalls können Sie diese Installationsoption nicht wählen. Bei Verwendung dieser Option wird ein vollständig bereitgestellter Berichtsserver im systemeigenen Modus installiert, der sofort nach Abschluss des Setups einsatzbereit ist, wodurch Sie Zeit und Arbeitsschritte sparen. Weitere Informationen finden Sie unter Standardkonfiguration für die Installation im systemeigenen Modus (Reporting Services).

  • Mit Standardkonfiguration des SharePoint-Modus installieren wird Setup angewiesen, Reporting Services so zu installieren, dass die Verwendung einer Berichtsserver-Datenbank vorkonfiguriert ist, die mit SharePoint-Datenbank-Speicher arbeitet. Diese Standardinstallationsoption ist nur verfügbar, wenn Sie gleichzeitig eine lokale Database Engine (Datenbankmodul)-Instanz und eine Instanz von Reporting Services installieren. Sie sollten diese Option nur auswählen, wenn Sie vorhaben, eine Berichtsserverintegration mit einer SharePoint-Bereitstellung zu konfigurieren. Der Berichtsserver ist erst nach diesem Schritt voll funktionsfähig. Weitere Informationen finden Sie unter Standardkonfiguration für die Installation im integrierten SharePoint-Modus (Reporting Services).

  • Server installieren, jedoch nicht konfigurieren weist Setup an, die Programmdateien auf den Datenträger zu kopieren, den Berichtsserver-Dienst zu konfigurieren und den WMI-Anbieter (Windows Management Instrumentation) des Berichtsservers zu registrieren. Diese Installationsoption wird als ausschließliche Dateiinstallation bezeichnet. Es handelt sich dabei um die Standardinstallationsoption. Weitere Konfigurationen mit dem Reporting Services-Konfigurationstool sind notwendig, bevor der Berichtsserver verwendet werden kann. Wählen Sie diese Option, wenn Sie den Berichtsserver separat als nach dem Setup durchzuführende Aufgabe konfigurieren, benutzerdefinierte Einstellungen verwenden, eine bestehende oder eine Remoteinstanz von Database Engine (Datenbankmodul) als Host für die Berichtsserver-Datenbank verwenden oder Reporting Services als benannte Instanz installieren möchten. Weitere Informationen finden Sie unter Ausschließliche Datei-Installation (Reporting Services).

Setup installiert keine Komponenten auf Remotecomputern. Des Weiteren können Bereitstellungsszenarien wie eine Bereitstellung für horizontales Skalieren, der integrierte SharePoint-Modus oder die Konfiguration einer Berichtsserver-Datenbank auf einem Failovercluster nicht mit dem Setup-Programm umgesetzt werden. Weitere Informationen, wie diese Bereitstellungsszenarien unterstützt und konfiguriert werden können, finden Sie unter Planung und Architektur (Reporting Services) in der SQL Server-Onlinedokumentation.

Vergleichen von Installationsoptionen

In der folgenden Tabelle werden die bei der Standardkonfiguration verwendeten Einstellungen mit den bei der "Nur-Datei"-Installation verwendeten verglichen.

Vorgang

Standardkonfiguration

"Nur-Datei"-Installation

Konfiguriert den Instanznamen.

Erfordert die gleichzeitige Installation von Database Engine (Datenbankmodul) und Reporting Services als gleiche Instanz. Verwendet den SQL Server-Instanznamen, den Sie für die Database Engine (Datenbankmodul)-Instanz angeben, die die Berichtsserver-Datenbanken hostet.

Verwendet den SQL Server-Instanznamen. Bei einer Installation zum ausschließlichen Installieren von Dateien kann es sich entweder um die Standardinstanz oder um eine benannte Instanz handeln.

Erstellt Programmordner und kopiert Dateien.

Ja

Ja

Registriert den Berichtsserver-WMI-Anbieter.

Ja

Ja

Konfiguriert Dienstkonto und Starttyp.

Ja. Dieser Wert muss während des Setups angegeben werden.

Ja. Dieser Wert muss während des Setups angegeben werden.

Startet den Berichtsserver-Dienst.

Ja

Ja

Gewährt dem Berichtsserver-Dienstkonto Ordnerberechtigungen.

Ja

Ja

Erstellt die Datenbanken reportserver und reportservertempdb. Erstellt die rsexecrole, die Datenbankberechtigungen angibt.

Ja. Wenn die Standardkonfiguration für den integrierten SharePoint-Modus gedacht ist, wird die Berichtsserver-Systemeigenschaft IsSharePointEnabled auf True gesetzt.

Nein

Konfiguriert eine Datenbankverbindung.

Ja. Das Berichtsserver-Dienstkonto erhält über rsexecrole Rechte für die Datenbank.

Nein

Reserviert URLs für Berichtsserver und Berichts-Manager (nur systemeigener Modus).

Ja

Nein

Initialisiert den Berichtsserver.

Ja

Nein

Konfiguriert die E-Mail-Übermittlung

Nein

Nein

Konfiguriert das Konto für die unbeaufsichtigte Ausführung.

Nein

Nein

Sichert Verschlüsselungsschlüssel.

Nein

Nein

Konfigurieren von Reporting Services

Nach der Installation von Reporting Services können Sie die Installation so ändern, dass der Server neu konfiguriert wird, oder benutzerdefinierte Einstellungen für Ihre Installation auswählen. Wenn Sie eine Installation zum ausschließlichen Installieren von Dateien ausgeführt haben, müssen Sie mit dem Reporting Services-Konfigurationstools einen Berichtsserver konfigurieren, damit dieser einsatzbereit ist.

Um das Reporting Services-Konfigurationstool ausführen zu können, klicken Sie auf Start, zeigen Sie auf Alle Programme, zeigen Sie auf Microsoft SQL Server 2008 und anschließend auf Konfigurationstools, und klicken Sie dann auf Reporting Services-Konfiguration. Weitere Informationen finden Sie unter Reporting Services-Konfigurationstool und Reporting Services-Konfiguration: Vorgehensweisen.

Überprüfen der Reporting Services-Installation

Überprüfen Sie im Anschluss an die Installation und Konfiguration, dass die Reporting Services-Komponenten ausgeführt werden. Weitere Informationen finden Sie unter Vorgehensweise: Überprüfen einer Installation von Reporting Services.

Installieren mehrerer Instanzen und Versionen von Reporting Services

Die Berichtsserverkomponente ist instanzabhängig. Sie können mehrere Instanzen derselben Version installieren oder verschiedene Versionen von Reporting Services, wenn Sie die Versionen SQL Server 2008, SQL Server 2005 bzw. SQL Server 2000 von Reporting Services auf demselben Computer parallel ausführen möchten.

SQL Server 2000Reporting Services kann weiterhin als Standardinstanz ausgeführt werden, parallel zu benannten Instanzen von SQL Server 2008Reporting Services. Wenn Sie SQL Server 2000Reporting Services neben anderen Versionen ausführen, muss es sich dabei um eine Standardinstanz handeln, da SQL Server 2000Reporting Services keine benannten Instanzen unterstützt. Daher ermöglicht das SQL Server-Setup bei einer parallelen Installation auf einem Computer, auf dem SQL Server 2000Reporting Services ausgeführt wird, lediglich die Installation benannter Instanzen von SQL Server 2008Reporting Services.

Setup installiert jeweils immer nur eine Instanz. Eine einzelne Instanz von SQL Server kann mehrere Komponenten enthalten, einschließlich Reporting Services. Sie können mehrere Instanzen von Reporting Services auf demselben Computer installieren, indem Sie Setup mehrmals ausführen.

Wenn Sie mehrere Instanzen von Reporting Services installieren, die als Standardinstanz und als benannte Instanzen ausgeführt werden, wird jede Instanz anhand des Instanznamens identifiziert. SQL Server 2008 beinhaltet auch Versionsinformationen. Wenn Sie beispielsweise eine Standardinstanz und eine benannte Instanz von SQL Server 2005 und SQL Server 2008 installiert haben, werden Programmdateien und Dienste für alle vier Instanzen angezeigt:

  • SQL Server 2005 Reporting Services (MSSQLSERVER)

  • SQL Server 2005 Reporting Services (EigenerInstanzname)

  • SQL Server 2008 Reporting Services (MSRS10.MSSQLSERVER)

  • SQL Server 2008 Reporting Services (MSRS10.EigenerInstanzname)

Standardmäßig gilt: Wenn Sie Reporting Services als benannte Instanz erstellen, wird der Instanzname verwendet, um das virtuelle Verzeichnis für den Berichtsserver und den Berichts-Manager zu definieren. Außerdem wird der Name in die URL für einen Berichtsserver und für den Berichts-Manager aufgenommen, sodass jede einen eindeutigen Namen in Bezug auf die anderen Instanzen der Anwendung erhält, die auf demselben Computer ausgeführt werden. Weitere Informationen finden Sie unter Konfigurieren von Berichtsserver-URLs.

Freigegebene Features

Sie können nicht mehrere Instanzen der freigegebenen Features installieren. Sie können sie jedoch parallel mit früheren Versionen ausführen (z. B. Ausführung von SQL Server 2005 und SQL Server 2008 Business Intelligence Development Studio auf demselben Computer).

Berichterstellung, Serverkonfiguration und Verwaltungstools einer Version können nicht mit einer anderen Version verwendet werden. Beispielsweise können Sie nicht das Reporting Services-Konfigurationstool aus SQL Server 2008 zur Konfiguration einer früheren Version eines Berichtsservers verwenden. Achten Sie darauf, alle Tools und Anwendungen zu installieren, die Sie für jede Version benötigen, die Sie installieren.