Freigeben über


Remote- und lokale Server (Analysis Services - Data Mining)

Für Data Mining ist eine Verbindung zu einer Instanz von SQL Server Analysis Services erforderlich. Für Data Mining müssen kein OLAP (Online Analytical Processing)-Cube erstellt und keine OLAP-Features verwendet werden. Das Analysis Services-Modul bietet jedoch viele Vorteile, wie Leistung und Skalierbarkeit, und Data Mining verwendet viele Komponenten gemeinsam mit OLAP. Dieses Thema enthält Informationen, die erforderlich sind, wenn Sie eine Verbindung zu einer lokalen oder Remoteinstanz von SQL Server Analysis Services herstellen, um Data Mining-Modelle zu erstellen, zu verarbeiten, bereitzustellen oder abzufragen.

Konfigurieren von Berechtigungen und Servereigenschaften

Für Data Mining sind zusätzliche Berechtigungen für eine Analysis Services-Datenbank erforderlich. Die meisten Data Mining-Eigenschaften können mithilfe von Dialogfeld 'Eigenschaften für Analysis Services' (Analysis Services - Mehrdimensionale Daten) festgelegt werden. Weitere Informationen zu den Eigenschaften, die Sie konfigurieren können, finden Sie unter Konfigurationseigenschaften von Analysis Services.

Die folgenden Servereigenschaften sind im Hinblick auf Data Mining besonders relevant:

  • AllowAdHocOpenRowsetQueries: Steuert den Ad-hoc-Zugriff auf OLE DB-Anbieter, die direkt in den Serverspeicherbereich geladen werden.

    Wichtiger HinweisWichtig

    Zur Erhöhung der Sicherheit wird empfohlen, diese Eigenschaft auf false festzulegen. Der Standardwert lautet false. Auch wenn diese Eigenschaft auf false festgelegt ist, können Benutzer dennoch weiterhin SINGLETON-Abfragen erstellen und OPENQUERY für zulässige Datenquellen verwenden.

  • AllowedProvidersInOpenRowset: Gibt den Anbieter an, wenn Ad-hoc-Zugriff aktiviert ist. Sie können mehrere Anbieter angeben, indem Sie eine durch Trennzeichen getrennte Liste von Programm-IDs eingeben.

  • MaxConcurrentPredictionQueries: Steuert die durch Vorhersagen verursachte Last auf dem Server. Mit dem Standardwert 0 sind unbegrenzte Abfragen für SQL Server Enterprise sowie maximal fünf gleichzeitige Abfragen für SQL Server Standard möglich. Abfragen über diesem Limit werden serialisiert und können zu einem Timeout führen.

Der Server bietet zusätzliche Eigenschaften, die die Verfügbarkeit der Data Mining-Algorithmen, einschließlich Einschränkungen der Algorithmen, und die Standardwerte für alle Data Mining-Dienste steuern. Es gibt jedoch keine Einstellungen, mit denen Sie den Zugriff speziell auf Data Mining-gespeicherte Prozeduren steuern können. Weitere Informationen finden Sie unter Data Mining-Eigenschaften.

Sie können auch Eigenschaften festlegen, mit denen Sie den Server optimieren und die Sicherheit für die Clientverwendung kontrollieren können. Weitere Informationen finden Sie unter Featureeigenschaften.

Hinweis: Plug-In-Algorithmen können nur in SQL Server Enterprise aktiviert werden.

Programmgesteuerter Zugriff auf Data Mining-Objekte

Mit den folgenden Objektmodellen können Sie eine Verbindung zu einer Analysis Services-Datenbank herstellen und mit Data Mining-Objekten arbeiten.

ADO: Verwendet OLE DB zur Herstellung einer Verbindung mit einem Analysis Services-Server. Wenn Sie ADO verwenden, wird der Client auf Schemarowsetabfragen und DMX-Anweisungen beschränkt.

ADO.NET: Interagiert mit SQL Server-Anbietern besser als mit anderen Anbietern. Verwendet Datenadapter, um dynamische Rowsets zu speichern. Verwendet das Datasetobjekt, das einen Cache der als Datentabellen gespeicherten Serverdaten darstellt. Diese Tabellen können aktualisiert oder im XML-Format gespeichert werden.

ADOMD.NET: Ein verwalteter Datenanbieter, der zur Verwendung mit Data Mining und OLAP optimiert ist. ADOMD.NET ist schneller und speichereffizienter als ADO.NET. Mit ADOMD.NET können Sie auch Metadaten über Serverobjekte abrufen. ADOMD.NET wird für Clientanwendungen empfohlen, außer .NET ist nicht verfügbar.

Server-ADOMD: Objektmodell für den direkten Zugriff auf Analysis Services-Objekte auf dem Server. Wird von Analysis Services-gespeicherten Prozeduren verwendet; nicht für die Clientverwendung.

AMO: Verwaltungsschnittstelle für Analysis Services, die Entscheidungsunterstützungsobjekte (DSO) ersetzt. Beim Verwenden von AMO erfordern Vorgänge wie die Iteration von Objekten höhere Berechtigungen als bei Verwendung anderer Schnittstellen. Der Grund hierfür liegt darin, dass AMO direkt auf Metadaten zugreift, wohingegen ADOMD.NET und andere Schnittstellen nur auf die Datenbankschemas zugreifen.

Durchsuchen und Abfragen von Modellen

Sie können alle Arten von Vorhersagen entweder mit lokalen oder Remoteservern ausführen. Dabei gelten folgende Einschränkungen:

  • Wenn Sie Server-ADOMD verwenden, können Sie mit DMX auf den Server zugreifen, ohne eine Verbindung herzustellen. Anschließend können Sie die Ergebnisse direkt in eine Datentabelle kopieren. Server-ADOMD kann jedoch nicht ohne Remoteinstanzen verwendet werden. Sie können nur den lokalen Server abfragen.

  • ADO.NET unterstützt keine benannten Parameter für Data Mining. Sie müssen ADOMD.NET verwenden.

  • Mit ADOMD.NET können Sie eine gesamte Tabelle zur Verwendung als Parameter übergeben. Daher können Sie die Daten auf dem Client oder Daten verwenden, die für den Server nicht verfügbar sind. Möglich ist auch die Verwendung von gestalteten Tabellen als Vorhersageeingabe.

Verwenden von Data Mining-gespeicherten Prozeduren

Mit ADOMD.NET können Sie Modellinhalt in hierarchischer Form durchsuchen und Knoten in die Suche einbeziehen. Wenn Sie allerdings eine Abfrage für den Modellinhalt erstellen, gibt die Abfrage das ganze Modell zurück. Um zu vermeiden, dass zu viele Zeilen zurückgegeben werden, können Sie gespeicherte Prozeduren für Analysis Services schreiben, indem Sie das ADOMD+-Objektmodell verwenden. Gespeicherte Prozeduren werden häufig zum Kapseln von Abfragen zur Wiederverwendung verwendet.

Der Client kann CALL verwenden, um gespeicherte Prozeduren auszuführen, einschließlich Analysis Services-gespeicherte Systemprozeduren. Wenn die Prozedur ein Dataset zurückgibt, erhält der Client ein Dataset oder eine Datentabelle mit einer geschachtelten Tabelle, die die Zeilen enthält. Um eine servergespeicherte Prozedur zu schreiben, müssen Sie auf den Microsoft.AnalysisServices.AdomdServer-Namespace verweisen. Weitere Informationen zum Erstellen und Verwenden von gespeicherten Prozeduren finden Sie unter Benutzerdefinierte Funktionen und gespeicherte Prozeduren.

HinweisHinweis

Gespeicherte Prozeduren können nicht verwendet werden, um die Sicherheit auf Datenserverobjekten zu ändern. Wenn Sie eine gespeicherte Prozedur ausführen, wird der aktuelle Kontext des Benutzers verwendet, um den Zugriff auf alle Serverobjekte zu bestimmen. Daher müssen Benutzer über entsprechende Berechtigungen für Datenbankobjekte verfügen, auf die sie zugreifen.

Verschieben von Data Mining-Objekten zwischen Datenbanken oder Servern

Sie können Data Mining-Objekte zwischen Datenbanken oder zwischen Instanzen von Analysis Services wie folgt verschieben: Bereitstellen einer Projektmappe, Sichern und Wiederherstellen einer Datenbankkopie, Exportieren und Importieren von Strukturen und Modellen.

Bereitstellen bezeichnet den Prozess, Modelle vom Test- oder Bereitstellungsserver auf einen anderen Server entweder zu Produktionszwecken, zur Freigabe von Modellen oder zur Einbettung eines Modells in eine Anwendung zu verschieben. Weitere Informationen zur Bereitstellung von Analysis Services-Projektmappen finden Sie unter Bereitstellung (Analysis Services - Mehrdimensionale Daten).

Sichern und Wiederherstellen einer gesamten Analysis Services-Datenbank bietet sich an, wenn Ihre Data Mining-Projektmappe auf OLAP-Objekten aufbaut. SQL Server 2008 stellt die neue Sicherungs- und Wiederherstellungsfunktionalität bereit, mit der Datenbanksicherungen schneller und leichter erstellt werden können. Weitere Informationen zu Sicherungen finden Sie unter Verwalten von Sicherung und Wiederherstellung (Analysis Services).

Importieren und Exportieren von Mining-Modellen und -Strukturen mit DMX-Anweisungen ist die einfachste Möglichkeit, einzelne relationale Data Mining-Objekte zu verschieben oder zu sichern. Weitere Informationen finden Sie unter den folgenden Hilfethemen:

Wenn Sie die INCLUDE DEPENDENCIES-Option festlegen, exportiert Analysis Services auch die Definition erforderlicher Datenquellensichten. Beim Importieren des Modells oder der Struktur wird die Datenquellensicht auf dem Zielserver erneut erstellt. Stellen Sie nach dem Importieren des Modells sicher, dass die notwendigen Miningberechtigungen für das Objekt festgelegt werden.

HinweisHinweis

Sie können OLAP-Modelle nicht mit DMX exportieren und importieren. Wenn Ihr Miningmodell auf einem OLAP-Cube basiert, ist die Sicherungs- und Wiederherstellungsfunktionalität oder die Bereitstellungsfunktionalität für die gesamte Datenbank zu verwenden.