Auswählen einer Standardspeichereinstellung
Microsoft SQL Server Analysis Services stellt mehrere Standardspeicherkonfigurationen für Speichermodi und Zwischenspeicherungsoptionen bereit.Diese stellen häufig genutzte Konfigurationen zur Aktualisierungsbenachrichtigung, Latenzzeit und Neuerstellung von Daten bereit. Die Standardkonfigurationseinstellungen werden im Dialogfeld Speicheroptionen festgelegt. Klicken Sie zum Auswählen einer der Standardeinstellungen auf die Schaltfläche Standardeinstellung im Dialogfeld Speichereinstellungen, und bewegen anschließend den Schieberegler auf eine der Einstellungen, die in der folgenden Tabelle aufgeführt werden.
Beschreibungen der Speichereinstellungen
Standardspeichereinstellung |
Beschreibung |
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Echtzeit-ROLAP |
OLAP wird in Echtzeit ausgeführt. Detaildaten und Aggregationen werden im relationalen Format gespeichert. Der Server überwacht Benachrichtigungen, wenn Daten geändert werden und alle Anfragen den aktuellen Status der Daten wiedergeben (keine Latenzzeit). Diese Einstellung wird normalerweise für eine Datenquelle mit sehr häufigen und fortlaufenden Aktualisierungen verwendet, wenn Benutzer immer die letzten Daten benötigen. Abhängig von den Abfragetypen, die von den Clientanwendungen generiert wurden, sind bei dieser Methode die Antwortzeiten wahrscheinlich am langsamsten. |
Echtzeit-HOLAP |
OLAP wird in Echtzeit ausgeführt. Detaildaten werden im relationalen Format und Aggregationen werden in einem mehrdimensionalen Format gespeichert. Der Server überwacht Benachrichtigungen, wenn Daten geändert werden und aktualisiert die mehrdimensionalen OLAP-Aggregationen (MOLAP) bei Bedarf. Ein MOLAP-Cache wird nicht erstellt. Bei jeder Aktualisierung der Datenquelle, wechselt der Server zur relationalen Echtzeit-OLAP (ROLAP), bis die Aggregationen aktualisiert werden. Alle Abfragen geben den aktuellen Status der Daten (keine Latenzzeit) wieder. Diese Einstellung wird in der Regel für eine Datenquelle mit häufigen und fortlaufenden Aktualisierungen (aber nicht so häufig, dass Echtzeit-ROLAP erforderlich wäre) verwendet, und von den Benutzern werden immer die letzten Daten benötigt. Bei dieser Methode ist normalerweise die Gesamtleistung besser als bei der ROLAP-Speicherung. Wenn die Datenquelle lange genug still ist, können Benutzer mit dieser Einstellung MOLAP-Leistung bekommen. |
MOLAP mit niedriger Latenzzeit |
Detaildaten und Aggregationen werden im mehrdimensionalen Format gespeichert. Der Server überwacht Benachrichtigungen in Bezug auf Datenänderungen und wechselt zu Echtzeit-ROLAP, während MOLAP-Objekte in einem Cache erneut verarbeitet werden. Vor einer Aktualisierung des Caches ist ein Ruheintervall von wenigstens 10 Sekunden erforderlich. Wenn das Ruheintervall nicht erreicht wird, gibt es ein Außerkraftsetzungsintervall von 10 Minuten. Die Verarbeitung geschieht automatisch bei Änderungen an den Daten. Nach der ersten Änderung beträgt die Latenzzeit 30 Minuten. Diese Einstellung wird normalerweise für eine Datenquelle mit häufigen Aktualisierungen verwendet, wenn die Abfrageleistung in gewisser Hinsicht wichtiger ist, als immer die aktuellsten Daten bereitzustellen. Bei dieser Einstellung werden MOLAP-Objekte immer dann automatisch verarbeitet, wenn dies nach dem Latenzzeitintervall erforderlich ist. Während der Neuverarbeitung von MOLAP-Objekten ist die Leistung langsamer. |
MOLAP mit mittlerer Latenzzeit |
Detaildaten und Aggregationen werden im mehrdimensionalen Format gespeichert. Der Server überwacht Benachrichtigungen in Bezug auf Datenänderungen und wechselt zu Echtzeit-ROLAP, während MOLAP-Objekte in einem Cache erneut verarbeitet werden. Vor einer Aktualisierung des Caches ist ein Ruheintervall von wenigstens 10 Sekunden erforderlich. Wenn das Ruheintervall nicht erreicht wird, gibt es ein Außerkraftsetzungsintervall von 10 Minuten. Bei Datenänderungen wird die Verarbeitung mit einer Ziellatenzzeit von vier Stunden automatisch durchgeführt. Diese Einstellung wird normalerweise für eine Datenquelle mit häufigen (oder weniger häufigen) Aktualisierungen verwendet, wenn die Abfrageleistung wichtiger ist, als immer die aktuellsten Daten bereitzustellen. Bei dieser Einstellung werden MOLAP-Objekte immer dann automatisch verarbeitet, wenn dies nach dem Latenzzeitintervall erforderlich ist. Während der Neuverarbeitung von MOLAP-Objekten ist die Leistung langsamer. |
Automatische MOLAP |
Detaildaten und Aggregationen werden im mehrdimensionalen Format gespeichert. Der Server überwacht Benachrichtigungen, behält aber den aktuellen MOLAP-Cache bei, während ein neuer erstellt wird. Der Server wechselt nicht zu Echtzeit-OLAP, und während der neue Cache erstellt wird, sind Abfragen möglicherweise veraltet. Vor dem Erstellen des neuen MOLAP-Cache ist ein Ruheintervall von wenigstens 10 Sekunden erforderlich. Wenn das Ruheintervall nicht erreicht wird, gibt es ein Außerkraftsetzungsintervall von 10 Minuten. Bei Datenänderungen wird die Verarbeitung mit einer Ziellatenzzeit von zwei Stunden automatisch durchgeführt. Diese Einstellung wird normalerweise für Datenquellen verwendet, wenn die Abfrageleistung der wichtigste Faktor ist. Bei dieser Einstellung werden MOLAP-Objekte immer dann automatisch verarbeitet, wenn dies nach dem Latenzzeitintervall erforderlich ist. Abfragen geben nicht die aktuellsten Daten zurück, während der neue Cache erstellt und verarbeitet wird. |
Geplante MOLAP |
Detaildaten und Aggregationen werden in einem mehrdimensionalen Format gespeichert. Der Server empfängt keine Benachrichtigungen bei Datenänderungen. Die Verarbeitung wird automatisch alle 24 Stunden durchgeführt. Diese Einstellung wird normalerweise für Datenquellen verwendet, bei denen nur eine tägliche Aktualisierung erforderlich ist. Abfragen werden immer mit den Daten im MOLAP-Cache ausgeführt, der erst verworfen wird, wenn ein neuer Cache erstellt und die darin befindlichen Objekte verarbeitet wurden. |
MOLAP |
Proaktives Zwischenspeichern ist nicht aktiviert. Detaildaten und Aggregationen werden im mehrdimensionalen Format gespeichert. Der Server empfängt keine Benachrichtigungen bei Datenänderungen. Die Verarbeitung muss entweder geplant oder manuell ausgeführt werden. Diese Einstellung wird normalerweise für Datenquellen verwendet, bei denen regelmäßige Aktualisierungen für die Clientanwendungen nicht erforderlich sind, bei denen jedoch eine hohe Leistung wichtig ist. Die MOLAP-Speicherung ohne proaktives Zwischenspeichern stellt die bestmögliche Leistung bereit, wenn die Anwendungen nicht die aktuellsten Daten benötigen. Das Verarbeiten von aktualisierten Objekten erfordert Downtime, auch wenn die Downtime durch Aktualisieren und Verarbeiten von Cubes auf einem Stagingserver und durch Verwenden der Datenbanksynchronisierung zum Kopieren der aktualisierten und verarbeiteten MOLAP-Objekte auf dem Produktionsserver auf ein Minimum beschränkt werden kann. Weitere Informationen finden Sie unter Synchronisieren von Analysis Services-Datenbanken. |
Ein guter Ansatz für eine große Measuregruppe ist das unterschiedliche Konfigurieren des Speichers für unterschiedliche Partitionen. Führen Sie dazu eine der folgenden Aktionen aus:
Verwenden Sie Echtzeit-ROLAP für aktuelle Daten, die fortwährend aktualisiert werden.
Verwenden Sie die proaktive Zwischenspeicherung mit niedrigerer oder mittlerer Latenzzeit für Partitionen, die auf weniger häufig aktualisierten Datenquellen basieren.
Verwenden Sie automatische MOLAP für Datenquellen, bei denen die Latenzzeit der Daten weniger wichtig ist als eine hohe Leistungsfähigkeit.
Verwenden Sie geplante MOLAP für Datenquellen, bei denen die Benutzer einen kontinuierlichen Zugriff auf die Daten benötigen, Änderungen jedoch nur in regelmäßigen Abständen angezeigt werden müssen.
Verwenden Sie die MOLAP-Speicherung ohne proaktive Zwischenspeicherung für Partitionen, die sich selten oder überhaupt nicht ändern, für Partitionen, bei denen die Benutzer nicht die aktuellsten Daten durchsuchen müssen. Verwenden Sie sie auch, wenn die Daten nicht kontinuierlich während einer notwendigen Aktualisierung oder Verarbeitung für Benutzer verfügbar sein müssen.
Das sind allgemeine Richtlinien. Zum Entwickeln des optimalen Speicherschemas für Ihre Daten sind möglicherweise eine sorgfältige Analyse und Tests erforderlich. Darüber hinaus können Sie die Speichereinstellungen für eine Partition manuell konfigurieren, wenn keine der Standardkonfigurationen Ihre Anforderungen erfüllt.