Lebenszyklus einer Planning Server-Anwendung
Aktualisiert: 2009-04-30
Die PerformancePoint Planning-Software ist eine unternehmensorientierte Software, die für Ihre Geschäftsanforderungen in den Bereichen Budgetierung, Prognose und Konsolidierung sowie für andere Geschäftszwecke entwickelt wurde. Mit Planning Server können Sie das System an Ihre Geschäftsanforderungen anpassen.
Aufgrund der Komplexität des Systems empfehlen wir eine Implementierung von Planning in drei bis fünf Phasen. Der vollständige Lebenszyklus der Implementierung einer Planning Server-Anwendung umfasst die Phase für die Machbarkeitsstudie, die Entwurfs-, Test-, Vorproduktions- und die Produktionsphase. Einige dieser Phasen können je nach Umgebung zusammengefasst werden. Beispielsweise könnten Sie die Phase für die Machbarkeitsstudie überspringen oder sie mit der Entwurfsphase kombinieren. Die Test- und die Vorproduktionsphase können Sie ebenfalls einzeln oder zusammen durchführen.
Nachfolgend erhalten Sie ein Beispiel für eine Implementierung in fünf Phasen:
Phase | Topologieempfehlung |
---|---|
Machbarkeitsstudie |
Ein Computer |
Entwurf |
Drei Server. Ein Computer ist ebenfalls möglich. |
Test |
Drei Server* |
Vorproduktion |
Drei Server* |
Produktion |
Drei Server* |
Nachfolgend erhalten Sie ein Beispiel für eine Implementierung in drei Phasen:
Phase | Topologieempfehlung |
---|---|
Machbarkeitsstudie/Entwurf |
Ein Computer |
Test/Vorproduktion |
Drei Server* |
Produktion |
Drei Server* |
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Anweisungen zur Installation von einzelnen oder verteilten Umgebungen finden Sie im Bereitstellungshandbuch für PerformancePoint Server 2007. |
* Zwar wird als Mindesttopologie für eine Test- oder Vorproduktionsumgebung eine Konfiguration mit drei Servern empfohlen, Sie sollten aber unbedingt Ihre Geschäftsanforderungen, -ziele und -aufgaben analysieren und das gesamte Skalierungspotenzial nutzen, um eine optimale Topologie für Ihr Produktionssystem auszuwählen.
Wenn die Phase der Machbarkeitsstudie und des Entwurfs abgeschlossen ist und Sie mit den Ergebnissen zufrieden sind, können Sie mit dem Migrationstool die Einstellungen, die in der Entwurfsphase angepasst wurden, in die Vorproduktionsumgebung migrieren.
Das folgende Diagramm zum Lebenszyklusprozess der Planning-Anwendung veranschaulicht die Beziehungen zwischen den einzelnen Phasen und beschreibt die Schritte, die zur Implementierung eines Planning-Systems erforderlich sind.
Machbarkeitsstudie und Entwurfsphase
Schritt 1: Installieren und Konfigurieren
Zunächst einmal wird die Software entsprechend den Anforderungen der Umgebung installiert und konfiguriert. Nachdem der Installations- und Konfigurations-Assistent ausgeführt wurde, können Sie die Installationsschritte mit dem Konfigurations-Manager für Planning Server abschließen. Anweisungen zur Installation von einzelnen oder verteilten Umgebungen finden Sie im Bereitstellungshandbuch für PerformancePoint Server 2007.
Schritt 2: Planning Server-Konfiguration
Führen Sie unter Verwendung der Planning-Verwaltungskonsole die folgenden Aufgaben durch:
Erstellen einer neuen Microsoft Office PerformancePoint Server 2007 Planning-Anwendung
Einrichten der Sicherheitsdaten auf Systemebene (die Systemrollen Globaler Administrator, Benutzeradministrator, Datenadministrator und Modellierer)
Einrichten der Datenquellen, die von Planning Business Modeler zum Laden von Daten verwendet werden
Einrichten des Datenzielspeicherorts für das ausgehende Feature
Einrichten oder Ändern der Konfigurationseinstellungen, z. B. Timeouts
Details zu diesen Aufgaben finden Sie in der Onlinehilfe zur Planning-Verwaltungskonsole.
Schritt 3: Inhaltsentwicklung
Verwenden Sie Planning Business Modeler für die Inhaltsentwicklung. Definieren Sie basierend auf dem Entwurfsplan die Geschäftsstrukturdefinitionen, Modellsites, Modelle, Dimensionen, Hierarchien, Dimensionseigenschaften, globalen Annahmen und Modellabhängigkeiten (verknüpfte Modelle). Sobald Sie diese Metadaten in Ihrer Planning-Anwendungsdatenbank gespeichert haben, können Sie mit dem Planning Business Modeler Verweisdaten aus den zuvor in der Planning-Verwaltungskonsole definierten Datenquellen laden.
Schritt 4: ETL-Prozess
Nach der Inhaltsentwicklung können Sie den ETL-Prozess (Extrahieren, Transformieren, Laden) bearbeiten, um Verweis- und Faktendaten in die Planning-Anwendungsdatenbank zu laden. Die ETL-Arbeit kann parallel zur Inhalts- und Geschäftsprozessentwicklung fortgesetzt werden.
Der ETL-Prozess umfasst den ETL-Entwurf und die ETL-Ausführung. Der ETL-Entwurf umfasst optional:
Identifizieren der Quelldaten
Erstellen der Schemazuordnungen
Laden der Dimensions- und Faktendaten aus Quellen in die Planning-Stagingdatenbank
Sie können entweder SQL Server 2005 Integration Services-Pakete (SSIS) oder SQL Server-Skripts erstellen, um die Daten zu extrahieren und in das entsprechende Format in der Planning-Stagingdatenbank zu transformieren.
Die ETL-Ausführung besteht im Verschieben von Daten aus der Planning-Stagingdatenbank in die Planning-Anwendungsdatenbank. Verwenden Sie entweder das Befehlszeilentool PPSCmd.exe oder Planning Business Modeler, um Verweis- und Faktendaten aus der Planning-Stagingdatenbank in die Planning-Anwendungsdatenbank zu laden. Details zum ETL-Prozess finden Sie im Betriebshandbuch für PerformancePoint Server 2007 im Abschnitt zur Datenintegration.
Nachdem der Strukturdefinitionsentwurf abgeschlossen ist, können Sie mit Planning Business Modeler die erste Modellsitebereitstellung durchführen. In diesem Schritt werden eine neue Analysis Services-Datenbank und die OLAP-Cubes für die neue Modellsite erstellt, an der Sie gerade arbeiten. Dieser Schritt ist erforderlich, bevor Sie den Vorgang mit dem nächsten Schritt, der Geschäftsprozessentwicklung, fortsetzen.
Während Sie an diesen Entwürfen arbeiten, sollten Sie die Meta- und Verweisdaten regelmäßig in der Planning-Anwendungsdatenbank speichern, um Datenverluste zu vermeiden. Es wird empfohlen, dass Sie die Systemdatenbanken, einschließlich der Planning-Anwendungs- und Planning-Stagingdatenbanken sowie der PPSPlanningSystem- und PPSPlanningService-Datenbanken, regelmäßig sichern.
Schritt 5: Geschäftsprozessentwicklung
Dieser Schritt umfasst:
Entwickeln von Geschäftsregeln
Entwerfen von Formularen
Eingeben der Datensicherheit
Definieren der Workflowzyklen, Arbeitsaufträge und Aufträge
Definieren der Modellzuordnungen
Schritt 6: Bereitstellen der Modellsite
In diesem Schritt werden schrittweise Aktualisierungen an der Analysis Services-Datenbank und an den Cubes der Modellsite vorgenommen. Alle Metadaten, einschließlich der strukturellen Metadaten, Sicherheitsdaten, Berechnungsregeldaten, Verweis- und Faktendaten, werden in der Planning-Anwendungsdatenbank gespeichert und inkrementell in die Analysis Services-Datenbank und in die Cubes verarbeitet.
Schritt 7: Testen
Das Testen ist der letzte Schritt. Verwenden Sie das PerformancePoint-Add-In für Excel, SQL Server Management Studio, SQL Server Business Intelligence Development Studio, SQL Server 2005 Reporting Services, PerformancePoint Monitoring und ggf. weitere erforderliche Tools, um die folgenden Bereiche zu testen und zu überprüfen:
Datengenauigkeit
Leistung
Datensicherheit
Workflowübermittlungen
Ergebnisse der Ausführung von Geschäfts- und Finanzaufträgen
Der Testprozess muss iterativ sein. Das bedeutet, dass von Beginn der Konfigurations- oder Inhaltsentwicklungsphase bis zur offiziellen Testphase kontinuierlich Tests durchgeführt werden, bis Sie mit den Ergebnissen zufrieden sind. Beginnen Sie beispielsweise mit der Erstellung einer Modellsite und eines Modells. Wiederholen Sie diesen Vorgang, bis Sie mit den Ergebnissen zufrieden sind. Erweitern Sie den Vorgang dann auf mehrere Modelle innerhalb einer Modellsite und mehrere Modellsites in einer Anwendung. Testen Sie während der Konfigurationsphase jede Konfigurationseinstellung, bis Sie zufrieden sind. Beachten Sie, dass dieser Vorgang nicht für die erste Bereitstellung einer Modellsite gilt. Weitere Einzelheiten finden Sie im PerformancePoint Planning Business Modeler-Hilfethema zur Modellsitebereitstellung.
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Während Sie in der Entwurfs-/Machbarkeitsstudienumgebung arbeiten, sollten Sie regelmäßig eine vollständige Sicherung des Planning-Systems durchführen, um Datenverluste zu vermeiden. Ausführliche Informationen zur Sicherung des Systems finden Sie im Betriebshandbuch für PerformancePoint Server 2007. |
Migrieren von der Entwicklungsphase zur Vorproduktions- und Produktionsphase
Nachdem die Phase der Machbarkeitsstudie bzw. des Entwurfs abgeschlossen ist und das System vollständig getestet wurde, können Sie in die Vorproduktions- und Produktionsphase übergehen. Verwenden Sie das Planning Server-Migrationstool, um die Metadaten aus dem Quellsystem in das Zielsystem zu migrieren. Laden Sie Verweis- und Faktendaten aus der Planning-Stagingdatenbank direkt in das Zielsystem. Wahrscheinlich sind die Faktendaten, die Sie in der Entwurfsumgebung verwendet haben, nur ein kleiner Teil des Produktionssystems. Mit dem Migrationstool werden nur die Metadaten in das Zielsystem migriert. Zum Laden von Daten in das Zielsystem müssen Sie den ETL-Entwurf fortsetzen. Die Geschäftsprozessentwicklung muss im Vorproduktions-/Produktionssystem erfolgen.
Nachfolgend sehen Sie eine Übersicht über die PerformancePoint Planning-Migration. Bei der Anwendungsmigration werden nicht alle Daten aus dem Quellsystem in das Zielsystem kopiert.
Die folgenden Informationen werden während der Anwendungsmigration migriert. Sie sind weiter oben im Diagramm zum Anwendungsprozess im Migrationsschritt dargestellt.
Sicherheitsrollen
Strukturelle Metadaten: alle Definitionen für Modellsites, Modelle, Dimensionen und Elementgruppen
Berechnungsregeln und alle verknüpften Auftragsvorlagen
Formularvorlagen
Kalender
Die folgenden Elemente werden während der Datenmigration migriert. Sie sind im ETL-Prozess im Diagramm zum Anwendungsprozess dargestellt.
Dimensions- und Hierarchiedaten
Faktendaten und Anmerkungen
Zuordnungen
Die folgenden Elemente werden während der Anwendungsmigration nicht migriert. Sie sind im Diagramm zum Anwendungsprozess in der Geschäftsprozessentwicklung dargestellt:
Berichte
Workflow: Arbeitsaufträge, Aufträge, Zyklusdefinition und -instanzen
Benutzer und ihre Sicherheitsrollenzuweisungen
Hinweis:
Alle Objekte, die nicht migriert werden, müssen manuell neu erstellt oder mithilfe von CSV-Dateien importiert werden.
Die wichtigsten Schritte bei der Migration des PerformancePoint Planning-Systems zu einem neuen Ziel sind:
Exportieren aus einem Quellsystem
Importieren in ein Zielsystem
Migrieren von Daten: Exportieren von Daten aus dem Quellsystem, Vorbereiten des Stagingbereichs und Laden der vorbereiteten Daten
Laden von Workflow-, Sicherheits- und Berichtsdaten
Bereitstellen aller Modellsites im Zielsystem
Onlineschalten des migrierten Systems
Überprüfen Sie die Anwendungsmigration.
Weitere Informationen zum Migrieren von Daten finden Sie im Betriebshandbuch für PerformancePoint Server 2007.
Die Schritte für die Vorproduktions- und Produktionsphase sind identisch. In beiden Phasen erfolgen dieselben Migrationsprozesse.
Datenfluss in Planning Server
Das folgende Diagramm veranschaulicht den allgemeinen Datenfluss im gesamten Planning Server-System. PerformancePoint Planning wird in drei Ebenen unterteilt: Clients, Server und Speicher. Im folgenden Abschnitt wird der Datenfluss jeder wichtigen im Diagramm dargestellten Clientkomponente nach Szenarien verdeutlicht. Die Zahlen (z. B. #1, #3 usw.) beziehen sich auf die Datenflusszahlen im Diagramm.
Planning Business Modeler:
Inhaltsentwicklung: #3, #9.1, #18
Geschäftsprozessentwicklung: #3, #9.1
Bereitstellen der Modellsite: #3, #9.1, #9.2, #13
PerformancePoint-Add-In für Excel:
Dateneingabe: #5, #9.1, #9.2
Berichtsentwurf: #12, #5, #9.1
Veröffentlichen von Formularvorlagen: #5, #9.1
Ausführen von Berichten: #10
Veröffentlichen von Berichten in Reporting Services: #19
Laufzeitszenarien: #5, #10, #12
Planning-Verwaltungskonsole: #2, #8, #9.1
Berichterstellung: #1, #6, #7
PPSCmd: #4, #9.1
ETL:
Synchronisieren der Anwendungsdatenbank mit der Planning-Stagingdatenbank: #14
Laden von Daten aus der Planning-Stagingdatenbank in die Planning-Anwendungsdatenbank: #15
Laden von Daten aus dem Data Warehouse in die Planning-Stagingdatenbank: #16
Datenintegration
Bevor die Datenanalyse und die Planung in einer Geschäftsanwendung verfügbar sind, muss Planning Server Daten aus einer oder mehreren Geschäftsdatenquellen abrufen. Daten können aus jeder Datenquelle in die Planning-Stagingdatenbank verschoben werden. Die Daten können dann überprüft und aus der Planning-Stagingdatenbank in die Planning-Anwendungsdatenbank verschoben werden.
PerformancePoint Server enthält Tools und Methoden zum Verschieben von Daten aus den unternehmensinternen operativen Datenquellen in eine Stagingdatenbank. PerformancePoint Server enthält jedoch keine Tools zum Extrahieren, Transformieren und Laden von Daten.
Die Prozesse zum Laden von Daten müssen sorgfältig geplant werden, da ansonsten möglicherweise Daten zwischen Modellen, Dimensionen und zugehörigen Elementgruppen nicht abgestimmt werden.
Beim Laden von Daten sind folgende Überlegungen wichtig: Wie häufig werden Daten geladen? Werden Daten vollständig oder inkrementell geladen? Welche Datenmengen werden geladen? Welche Leistung ist erforderlich?
Berücksichtigen Sie auch die zeitliche Abstimmung, die Häufigkeit der Datenladevorgänge und die Benutzer, die für diese Prozesse verantwortlich sind. Dies kann bei Implementierungen mit mehreren Sites und Modellen wichtig werden.
In Planning Business Modeler können Sie Dimensionsdaten und zugehörige Hierarchiedaten aus der Planning-Serverdatenbank in die Planning-Anwendungsdatenbank laden. Dabei werden alle Änderungen an Dimensionsdaten in der Planning-Stagingdatenbank in die Planning-Anwendungsdatenbank integriert. Dazu gehören neue, aktualisierte und gelöschte Zeilen für Dimensionselemente. Dimensionselemente, die in der Planning-Stagingdatenbank nicht geändert wurden, bleiben auch in der Planning-Anwendungsdatenbank unverändert. Ausführliche Informationen zum Datenladefeature finden Sie in der Onlinehilfe zu Planning Business Modeler.
Ausführliche Anleitungen zur Datenintegration finden Sie im Betriebshandbuch für PerformancePoint Server 2007 im Thema zur Datenintegration.
Siehe auch
Weitere Ressourcen
Datenintegration
ETL
Quellsysteme
Übergang in eine Produktionsumgebung
Datenflussbeispiel