Bereitstellungsmethoden für Office 2013
Gilt für: Office 2013, Office 365 ProPlus
Letztes Änderungsdatum des Themas: 2017-09-29
Zusammenfassung: Enthält eine Übersicht über unterschiedliche Bereitstellungsmethoden für Office 2013 wie Gruppenrichtlinie, Netzwerkfreigabe und Virtualisierungstechnologien.
Zielgruppe: IT-Spezialisten
Die Windows Installer-basierte Version (MSI-Version) sowie die Klick-und-Los Version von Office können den Benutzern in der Organisation auf unterschiedliche Weise bereitgestellt werden. Welche Office-Bereitstellungsmethode für Sie geeignet ist, hängt von den spezifischen Anforderungen und Eigenschaften Ihrer Organisation ab. Eine kleine Organisation mit einer geringen Anzahl von Benutzern kann Office beispielsweise über eine Netzwerkfreigabe bereitstellen. In einer größeren Organisation mit mehreren hunderttausend Benutzern kann dagegen ein Softwareverteilungsprodukt wie Microsoft System Center Configuration Manager verwendet werden, um Office für die Benutzer bereitzustellen. Darüber hinaus können Sie für die Bereitstellung von Office auch Virtualisierungstechnologien wie Remotedesktopdienste und Microsoft Application Virtualization (App-V) verwenden.
Inhalt dieses Artikels:
Office-Versionen
Bereitstellungsmethoden für Office
Unterstützte Bereitstellungsmethoden für Office
Office-Versionen
Auf dem Computer eines Benutzers können zwei Versionen von Office 2013 bereitgestellt werden:
Windows Installer-basierte Version (MSI-Version)
Click-to-Run
Windows Installer (MSI) ist die traditionelle Setuparchitektur für die Installation von Office-Produkten und -Sprachen. Sie entspricht der Setup-Architektur, die auch in Office 2010 und Office 2007 zum Einsatz kommt. Office Standard 2013 ist ein Beispiel für eine Windows Installer-basierte Version von Office.
Click-to-Run ist eine neuere Setuparchitektur und basiert auf Microsoft Installations- und Virtualization-Technologie. Diese Technologie verringert die Zeit, die zum Herunterladen, installieren und Aktualisieren von Office Produkte und Sprachen erforderlich ist. Office 365 ProPlus ist ein Beispiel einer Click-to-Run Version von Office. Weitere Informationen finden Sie unter Übersicht über Klick-und-Los und Overview of Office 365 ProPlus.
Tipp
Durch Bereitstellen von Office Web Apps Server können Sie Benutzern auch den Zugriff auf browserbasierte Versionen von Word, PowerPoint, Excel und OneNote ermöglichen. Weitere Informationen finden Sie unter Bereitstellen der Infrastruktur: Office Web Apps Server.
Die folgende Tabelle enthält einen allgemeinen Vergleich zwischen der Windows Installer-basierten Version und der Click-to-Run-Version von Office:
Vergleich zwischen der Windows Installer-basierten Version und der Klick-und-Los-Version von Office
Vergleichsbereich | Windows Installer (MSI) | Click-to-Run |
---|---|---|
Lizenzierung |
Volumenlizenz |
Abonnement (beispielsweise Office 365 ProPlus) und Verkaufsversion (beispielsweise Office Professional 2013 oder Visio Standard 2013) |
Aktivierung |
Gerätebasiert |
Benutzerbasiert |
Installationsdauer |
Sie müssen warten, bis das gesamte Office-Produkt installiert wurde, bevor Sie das Produkt öffnen und verwenden können. Wenn zudem noch Updates oder Service Packs angewendet werden müssen, erhöht sich die Installationsdauer. |
Sie müssen warten, bis das gesamte Office Produkt installiert ist, bevor Sie öffnen und Verwendung des Produkts starten können. Sie müssen aber nicht warten, bis Updates oder Servicepacks angewendet werden soll. Sie sind bereits enthalten, damit die für die Installation erforderliche Zeit reduziert wird. |
Updates |
Updates und Service Packs müssen heruntergeladen und anschließend angewendet werden. Sie können die Updates und Service Packs auswählen, die Sie für Office-Installationen anwenden möchten. So können Sie beispielsweise festlegen, dass Sie für Excel alle Updates, für Word aber lediglich kritische Updates anwenden möchten. |
Click-to-Run-Produkte, die Sie von Microsoft herunterladen und installieren, sind von Anfang an auf dem neuesten Stand. Dadurch müssen direkt nach der Installation der Produkte keine Updates oder Service Packs heruntergeladen und angewendet werden. Standardmäßig ist für Click-to-Run-Produkte die automatische Aktualisierung konfiguriert. Dadurch müssen die Benutzer keine Updates herunterladen oder installieren. Stattdessen werden die Updates nahtlos im Hintergrund angewendet. Sie können jedoch nicht angeben, welche spezifischen Updates oder Service Packs auf Ihre Office-Installationen angewendet werden sollen. Auch können Updates nicht mithilfe standardmäßiger Updateprozesse wie Windows Update oder Windows Server Update Services (WSUS) angewendet werden. |
Anpassungen |
Umfangreiche Anpassungsmöglichkeiten So können Sie beispielsweise angeben, welche Produkte und Features installiert oder wo Produktverknüpfungen angezeigt werden sollen. Zum Anpassen der Installationseinstellungen werden das Office-Anpassungstool (OAT) und eine Datei vom Typ "config.xml" verwendet. Weitere Informationen finden Sie unter Referenz für Office-Anpassungstool (OAT) in Office 2013 sowie unter Referenz zur Datei "Config.xml" für Office 2013. |
Einige Anpassungen sind nicht verfügbar. So können Sie beispielsweise nicht angeben, auf welchem Laufwerk Office installiert werden soll. |
Gruppenrichtlinieneinstellungen unter Verwendung der Office-spezifischen administrativen Vorlagendateien (ADMX-/ADML-Dateien) |
Unterstützt |
Unterstützt |
Bereitstellungsmethoden für Office
Im Anschluss finden Sie einige allgemeine Bereitstellungsmethoden für Office:
Lokale Installationsquelle
Netzwerkinstallationspfad
Gruppenrichtlinienskript zum Starten des Computers
Softwareverteilungsprodukt
Virtualisierungstechnologie
Standardmäßiges Desktopimage
In den meisten Fällen können diese Bereitstellungsmethoden sowohl für die Windows Installer-basierte Version als auch für die Click-to-Run-Version von Office verwendet werden. Weitere Informationen dazu, welche Bereitstellungsmethoden für welche Versionen von Office geeignet sind, finden Sie unter Unterstützte Bereitstellungsmethoden für Office.
Welche Office-Bereitstellungsmethode für Sie geeignet ist, hängt von den spezifischen Anforderungen und Eigenschaften Ihrer Organisation ab. Im Anschluss finden Sie einige allgemeine Faktoren, die Einfluss darauf haben, welche Bereitstellungsmethode geeignet ist:
Fungieren die Benutzer auf ihren Computern als lokale Administratoren? Um Office installieren zu können, müssen die Benutzer auf ihren Computern als lokale Administratoren fungieren. Ist dies nicht der Fall, können Sie Office mithilfe von Gruppenrichtlinienskripts zum Starten des Computers oder mithilfe eines Softwareverteilungsprodukts installieren.
Für wie viele Benutzer stellen Sie Office bereit? Wenn Sie Office für mehrere hundert Benutzer bereitstellen müssen, können Sie ein Softwareverteilungsprodukt verwenden, um die Bereitstellung von Office zu automatisieren.
Unterstützen die Clientcomputer die Systemanforderungen für Office? Falls nicht, können Sie die Features der Remotedesktopdienste nutzen, um Office für Benutzer bereitzustellen. Weitere Informationen zu den Systemanforderungen finden Sie unter Systemanforderungen für Office 2013.
Wo befinden sich die Benutzer? Falls sich die Benutzer an unterschiedlichen geografischen Orten befinden, sollten Sie sicherstellen, dass die Benutzer Office von einem Ort aus installieren können, der sich in ihrer Nähe befindet. Abhängig von der Netzwerkkonnektivität können Sie so beispielsweise in jeder Region oder in jeder Filiale Netzwerkinstallationspfade von Office einrichten.
Welche anderen Programme sind auf den Clientcomputern installiert? Bei einem potenziellen Konflikt zwischen einem auf dem Clientcomputer bereits installierten Programm und Office können Sie Virtualisierungstechnologien wie Remotedesktopdienste und Microsoft Application Virtualization (App-V) verwenden.
Bereitstellungsmethoden können auch kombiniert werden. So können Sie beispielsweise ein Gruppenrichtlinienskript zum Starten des Computers verwenden, durch das Office von einem Netzwerkinstallationspfad aus installiert wird.
Die folgenden Abschnitte enthalten jeweils eine kurze Übersicht über die einzelnen Bereitstellungsmethoden.
Lokale Installationsquelle
Sie können die entsprechenden Office-Produkt- und -Sprachdateien auf den lokalen Computer und das Setup an dieser lokalen Installationsquelle ausführen. Die Benutzer müssen auf ihren Computern allerdings als lokale Administratoren fungieren, um das Office-Setupprogramm ausführen und Office installieren zu können.
Netzwerkinstallationspfad
Zur Bereitstellung von Office wird häufig eine Netzwerkfreigabe erstellt, in die dann die Office-Produkt- und -Sprachdateien kopiert werden. Zum Installieren von Office führen die Benutzer das Setup an diesem Netzwerkinstallationspfad aus. Der Prozess kann für die Benutzer mithilfe eines ausführbaren Skripts oder eine Batchdatei vereinfacht und automatisiert werden. Die Benutzer benötigen lediglich Lesezugriff auf die Netzwerkfreigabe.
Gruppenrichtlinienskript zum Starten des Computers
Wenn Sie Office auf bestimmten Computern bereitstellen möchten, können Sie ein Gruppenrichtlinienskript zum Starten des Computers verwenden. Mithilfe eines Gruppenrichtlinienskripts zum Starten des Computers kann Office auch installiert werden, wenn die Benutzer auf ihrem Computer nicht als lokaler Administrator fungieren. Das Skript wird beim Start des Computers und noch vor der Benutzeranmeldung ausgeführt. Da das Startskript im Kontext des lokalen Systemkontos ausgeführt wird, verfügt es über die Berechtigungen, die erforderlich sind, um Office auf dem Computer zu installieren.
Tipp
Die Bereitstellung von Office per Gruppenrichtlinie für die Softwareinstallation wird nicht unterstützt.
Softwareverteilungsprodukt
Einige Organisationen verwenden Softwareverteilungsprodukte wie System Center Configuration Manager oder Microsoft Intune, um Software für Benutzer und Computer bereitzustellen. Ein Softwareverteilungsprodukt wird häufig dann für die Office-Installation verwendet, wenn die Benutzer auf ihrem Computer nicht als lokaler Administrator fungieren. Softwareverteilungsprodukte verfügen zudem über erweiterte Bereitstellungs-, Aktualisierungs- und Berichterstellungsfunktionen, die besonders in mittelgroßen oder großen Organisationen hilfreich sind.
Virtualisierungstechnologie
Für die Bereitstellung von Office können Sie auch Virtualisierungstechnologien wie Remotedesktopdienste und Microsoft Application Virtualization (App-V) verwenden. Virtualisierungstechnologien können genutzt werden, wenn die Benutzer auf ihrem Computer nicht als lokaler Administrator fungieren.
Die Remotedesktopdienste sind eine Rolle in Windows Server und stellen einen zentralen Server bereit, auf dem Sie Office installieren können. Die Benutzer melden sich per Remotezugriff bei diesem zentralen Server an, um Office auszuführen. Die Remotedesktopdienste können verwendet werden, wenn die Clientcomputer in Ihrer Organisation die Systemanforderungen für die Office-Installation nicht erfüllen. Darüber hinaus lässt sich eine zentralisierte Installation von Office unter Umständen einfacher verwalten und aktualisieren.
Die Remotedesktopdienste können auch zusammen mit Hyper-V (eine weitere Rolle in Windows Server) verwendet werden, um virtuelle Desktops für Benutzer bereitzustellen. Ein virtueller Desktop gleicht einem standardmäßigen Desktopimage. Die Verbindung mit dem virtuellen Desktop wird jedoch über das Netzwerk hergestellt. Von einem einzelnen Windows Server-Computer können mehrere virtuelle, gleichzeitig ausgeführte Desktops unterstützt werden.
Tipp
Wir empfehlen, dass Sie Office 2013 in Ihren virtualisierten Umgebungen testen, um die Leistungsmerkmale (z. B. die CPU-Auslastung) zu bestimmen. Office nimmt automatisch Anpassungen zum Verbessern der Leistung vor, wenn erkannt wird, dass eine Remoteverbindung genutzt wird. Wenn Sie Windows 7 oder Windows Server 2008 R2 einsetzen, müssen Sie dieses Update einspielen, um die Leistung zu verbessern.
App-V ist eine Streaming- und Virtualisierungstechnologie, die es ermöglicht, Programme wie Office nach Bedarf von einem zentralen Server an einen Computer zu streamen. Alle programmbezogenen Informationen sind in einem App-V-Paket enthalten. App-V kann einzeln oder in Kombination mit System Center Configuration Manager verwendet werden, um Programme unter Verwendung von App-V-Paketen bereitzustellen und zu verwalten. Mit App-V können Programme auch für virtuelle Desktops bereitgestellt werden.
Standardmäßiges Desktopimage
In einigen Organisationen werden neue Computer unter Verwendung eines standardmäßigen Desktopimage bereitgestellt, das eine vorkonfigurierte Version des Betriebssystems sowie vorinstallierte Programme (beispielsweise Office) enthält. Das standardmäßige Desktopimage wird für alle Computer in der Organisation bereitgestellt, sodass alle Computer die gleiche Konfiguration erhalten. Software wie das Microsoft Deployment Toolkit (MDT) und System Center Configuration Manager unterstützen Sie beim Automatisieren der Bereitstellung eines standardmäßigen Desktopimage.
Unterstützte Bereitstellungsmethoden für Office
Die folgende Tabelle enthält Informationen dazu, welche Bereitstellungsmethoden für die Windows Installer-basierte Version bzw. für die Click-to-Run-Version von Office verwendet werden können:
Unterstützte Bereitstellungsmethoden
Bereitstellungsmethode | Windows Installer (MSI) | Click-to-Run | Weitere Informationen |
---|---|---|---|
Lokale Installationsquelle |
Ja |
Ja |
Informationen zu Windows Installer-basierten Versionen von Office finden Sie unter Bereitstellen von Office 2013 über eine lokale Installationsquelle. |
Netzwerkinstallationspfad |
Ja |
Ja |
Bereitstellen von Office 2013 über einen Netzwerkinstallationspfad |
Gruppenrichtlinienskript zum Starten des Computers |
Ja |
Ja |
Bereitstellen von Office 2013 mithilfe von Gruppenrichtlinienskripts zum Starten des Computers |
System Center Configuration Manager |
Ja |
Ja |
System Center 2012 Configuration Manager Bereitstellen von Office 365 ProPlus mithilfe von System Center Configuration Manager |
Microsoft Intune |
Ja |
Ja |
(Derzeit sind keine weiteren Office-spezifischen Informationen verfügbar.) |
Remotedesktopdienste |
Ja |
Ja |
Remotedesktopdienste in Windows Server 2008 R2 Übersicht über Remotedesktopdienste (Windows Server 2012)(Windows Server 2012 und Windows Server 2012 R2) Referenz: Bereitstellen von Office 365 ProPlus mithilfe von Remotedesktopdienste |
Microsoft Application Virtualization (App-V) 5.0 Service Pack 2 |
Ja |
Ja |
Ältere Versionen von App-V werden für die Bereitstellung von Office 2013 nicht unterstützt. |
Microsoft Deployment Toolkit (MDT) 2012 |
Ja |
Ja |
(Derzeit sind keine weiteren Office-spezifischen Informationen verfügbar.) |