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Business Data Connectivity-Dienst (BDC) (Übersicht)

Letzte Änderung: Dienstag, 29. Juni 2010

Gilt für: SharePoint Foundation 2010

Business Data Connectivity-Dienst (BDC) ist die neue Version des Geschäftsdatenkatalogs aus Microsoft Office SharePoint Server 2007 und wird nun in Microsoft SharePoint Foundation 2010 bereitgestellt. BDC wird als gemeinsamer Dienst in SharePoint Foundation 2010 implementiert und basiert auch weiterhin auf dem Metadatenspeicher. Mit dem BDC-Dienst können Sie externe Systeme deklarativ modellieren, um externe Daten in SharePoint Server 2010 (und mit Business Connectivity Services Rich Client-Komponenten auch in Microsoft Office 2010-Anwendungen) verfügbar zu machen. BDC schließt die Lücke zwischen SharePoint-Websites und Ihren Geschäftsanwendungen und ermöglicht Ihnen das Einfügen von Schlüsseldaten aus verschiedenen externen Systemen in SharePoint-Listen (über das neue Feature für externe Listen und Externe Datenspalten), Webparts, Suchvorgängen, Benutzerprofilen und benutzerdefinierten Anwendungen.

BDC soll in erster Linie Verbindungen mit verschiedenen Arten von externen Systemen ermöglichen und weist deshalb die interne Unterstützung zum Herstellen einer Verbindung mit den folgenden Datenquellentypen auf:

  • Datenbanken

  • Windows Communication Foundation (WCF) und Webdienste

  • Microsoft .NET Framework-Assemblys

  • Benutzerdefinierte Datenquellen; BDC enthält ein austauschbares Konnektorframework, mit dem Entwickler Konnektoren für neue Typen externer Systeme anschließen und so den Zugriff auf diese neuen Datenquellentypen über BDC ermöglichen können

    Abbildung 1 enthält ein Übersichtsdiagramm für BDC.

    Abbildung 1. Überblick über BDC

    Übersicht über BDC

Ein wichtiges Entwurfsziel für BDC ist die Möglichkeit der deklarativen Bereitstellung von Geschäftsdaten aus verschiedenen externen Systemen mit geringem Codierungsaufwand. Zu diesem Zweck ermöglicht BDC den homogenen Zugriff auf die zugrunde liegenden Datenquellen mittels eines Metadatenmodells, mit dem ein einheitliches und vereinfachtes Clientobjektmodell bereitgestellt wird.

BDC bietet durch seinen zentralen Metadatenspeicher einen Mechanismus zum Speichern von Beschreibungen der Programmierschnittstellen externer Systeme mit folgenden Mitteln:

  • Datenstrukturen, wie z. B. Method-, Parameter-, TypeDescriptor-, LobSystem-Objekte und LobSystemInstance-Objekte.

  • Informationen über das externe System, wie z. B. der Servername, die Verbindungszeichenfolge und die Authentifizierungsmethoden.

Methoden sind in einer Abstraktion (Entität) enthalten, die einen externen Datentyp (z. B. Kunde oder Auftrag) darstellt. In diesen Methoden werden komplexe Details über die Schnittstellen eines externen Systems abstrahiert, um die Entwicklung von Geschäftsanwendungen in den Bereich von Information Workern zu übertragen. Anschließend werden die Schnittstellendefinitionen externer Systeme von BDC in normalisierte, stereotype Vorgänge für Entitäten transformiert, wie z. B. "Entitätsinstanz-erstellen", "Entitätsinstanzen-lesen" und "Berechtigungen-einer-Entitätsinstanz-überprüfen". Hierzu werden die tatsächlichen Schnittstellenbeschreibungen von LOB-Systemen (Line-of-Business, Branchensysteme) mit den durch Datenstrukturen wie MethodInstance, Identifier, FilterDescriptor und Association beschriebenen Anmerkungen versehen. Diese Datenstrukturen, die insgesamt als MetadataObjects bezeichnet werden, bilden das BDC-Metadatenmodell, eine Komponente von BDC. Diese MetadataObjects sind in verwandten Auflistungen, so genannten Modellen zusammengefasst, die ein oder mehrere externe Systeme beschreiben. Modelle werden in einem Metadatenspeicher gespeichert. Nachdem ein Speicher von Modellen verfügbar gemacht wurde, kann von jeder Lösung über das BDC-Laufzeitobjektmodell, eine andere Komponente von BDC, auf den Speicher zugegriffen werden. Das BDC-Laufzeitobjektmodell bietet Programmierschnittstellen, die das Programmieren für verschiedene Back-End-Systeme vereinheitlichen. Dies geschieht, indem von einer Anwendung angeforderte Methodenaufrufe für stereotype, normalisierte Vorgänge programmgesteuert in einen externen, systemspezifischen Aufruf konvertiert werden.

Das Diagramm in Abbildung 1 zeigt das Programmiermodell von BDC.

Abbildung 1. BDC-Programmiermodell

BDC-Programmmodell

BDC stellt die Grundlage der Business-Konnektivitätsdienste (Business Connectivity Services) dar. Die Grundlage von BDC besteht wiederum im Entitätsmodell, in dem Entitäten, Methoden, Beziehungen usw. definiert sind. Nachdem diese definiert wurden, wird das BDC-Laufzeitobjektmodell mit Daten gefüllt und ermöglicht eine einheitliche, stereotype Verwendungsweise der Daten, z, B. über Create-, Update- und Finder-Methoden. Vorausgesetzt, das zugrunde liegende externe System stellt Schnittstellen zum Erstellen (Create), Lesen (Read), Aktualisieren (Update), Löschen (Delete) und Abfragen (Query) (CRUDQ) bereit, bietet das BDC-Laufzeitobjektmodell Funktionen zum Ausführen dieser Vorgänge, ohne dass Details über das zugrunde liegende System bekannt sein müssen.

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