Abläufe bei der Verwendung von Business Connectivity Services
Letzte Änderung: Donnerstag, 15. April 2010
Gilt für: SharePoint Server 2010
Verfügbar in SharePoint Online
Damit Sie die Abläufe bei der Verwendung von Microsoft Business Connectivity Services (BCS) verstehen, müssen Sie sich mit den beiden wichtigsten Architekturbausteinen vertraut machen: Business Data Connectivity-Dienst (BDC) und Business Connectivity Services-Clientlaufzeit.
Business Data Connectivity-Dienst
Der Business Data Connectivity-Dienst (BDC) stellt über seinen zentralen Metadatenspeicher einen Mechanismus zum Speichern von Beschreibungen der programmgesteuerten Schnittstellen von externen Systemen bereit. Dies geschieht über folgende Elemente:
Datenstrukturen wie etwa Method-, Parameter-, TypeDescriptor-, LobSystem- und LobSystemInstance-Objekte.
Informationen über das externe System, z. B. Servername, Verbindungszeichenfolge und Authentifizierungsmethoden.
Methoden sind in einer Abstraktion (Entität) enthalten, die einen externen Datentyp darstellt (z. B. Customer oder Order). Diese Methoden abstrahieren komplexe Details der Schnittstellen eines externen Systems und geben damit Information Workers Funktionen für die Entwicklung von Geschäftsanwendungen an die Hand. Anschließend transformiert BDC die Schnittstellendefinitionen aus dem externen System in normalisierte, stereotype Vorgänge für Entitäten, z. B. "Create-An-Entity-Instance", "Read-Entity-Instances" und "Check-Entity-Instance-Permissions". Dazu werden die tatsächlichen Schnittstellenbeschreibungen des Branchensystems mit den durch Datenstrukturen wie MethodInstance, Identifier, FilterDescriptor und Association beschriebenen Kommentaren versehen. Diese Datenstrukturen, die zusammen als MetadataObjects bezeichnet werden, umfassen das BDC-Metadatenmodell, eine Komponente von BDC. Diese MetadataObjects werden in zusammenhängenden Auflistungen gruppiert, so genannten Modellen, die ein oder mehrere externe Systeme beschreiben. Modelle werden im Metadatenspeicher gespeichert. Nachdem ein Speicher mit Modellen verfügbar gemacht worden ist, kann jede Lösung mithilfe des BDC-Laufzeitobjektmodells, einer weiteren Komponente von BDC, auf diesen Speicher zugreifen. Das BDC-Laufzeitobjektmodell bietet Programmierschnittstellen, die für eine konsistente Benutzererfahrung beim Programmieren für unterschiedliche Back-End-Systeme sorgen. Dies geschieht durch die programmgesteuerte Konvertierung von Methodenaufrufen in stereotype, normalisierte Vorgänge, die von einer Anwendung in einem für das externe System spezifischen Aufruf angefordert werden.
Das folgende Diagramm zeigt das Programmiermodell von BDC.
Abbildung 1. BDC-Programmiermodell
BDC ist die Grundlage für Business-Konnektivitätsdienste (Business Connectivity Services), und die Grundlage für BDC ist das Entitätsmodell, mit dem Entitäten, Methoden, Beziehungen usw. definiert werden. Nachdem diese Entitäten definiert wurden, wird das BDC-Laufzeitobjektmodell mit Daten gefüllt und bietet dem Benutzer eine konsistente, auf stereotypen Vorgängen basierende Handhabung der Daten, z. B. mit der Create-, der Update- und der Finder-Methode. Vorausgesetzt, dass das zugrunde liegende externe System Schnittstellen zum Erstellen, Lesen, Aktualisieren, Löschen und Abfragen (Create, Read, Update, Delete, and Query, CRUDQ) verfügbar macht, stellt das BDC-Laufzeitobjektmodell Funktionen zum Ausführen dieser Vorgänge bereit, ohne dass dazu Einzelheiten über das zugrunde liegende System benötigt werden.
BCS-Clientlaufzeit
Die Business Connectivity Services-Clientlaufzeit fungiert als Konnektor zwischen dem Business-Konnektivitätsdienste (Business Connectivity Services), Business-Konnektivitätsdienste (Business Connectivity Services)-Lösungen und Microsoft Office-Hostanwendungen. Sobald externe Daten in Microsoft SharePoint Server 2010 verfügbar sind, können sie in Office 2010-Anwendungen eingefügt und kontextbezogen angezeigt werden. Dazu benötigen Sie eine Möglichkeit, die durch das Metadatenmodell beschriebenen externen Daten den verschiedenen Benutzeroberflächenelementen der Office-Anwendungen zuzuordnen und diese Benutzeroberflächenelemente dann anzuzeigen, wenn es erforderlich ist – je nach Kontext. Ein Laufzeitmodul wird benötigt, um die Lösung zu laden und auszuführen. Die Business Connectivity Services-Clientlaufzeit ist das Laufzeitmodul, das den Business-Konnektivitätsdienste (Business Connectivity Services), die Business-Konnektivitätsdienste (Business Connectivity Services)-Lösungen und die Office-Hostanwendungen miteinander verbindet. Business Connectivity Services-Clientlaufzeit wird jedes Mal geladen, wenn die Office-Anwendung geladen wird, und kann bestimmte Ereignisse, die in der Hostanwendung generiert werden, auslösen, darauf warten und sie behandeln. Die Business Connectivity Services-Clientlaufzeit interpretiert die deklarativen Business-Konnektivitätsdienste (Business Connectivity Services)-Lösungen für Office-Anwendungen und integriert Geschäftsdaten in Office-Anwendungen. Der Business-Konnektivitätsdienste (Business Connectivity Services) benötigt bestimmte Anwendungsartefakte, die ihm mitteilen, wie externe Daten in der Office 2010-Anwendung angezeigt werden sollen. Diese Artefakte sind Teil des Business-Konnektivitätsdienste (Business Connectivity Services)-Lösungspakets. Eine Microsoft SQL Server-Compact-In-Memory-Datenbank auf dem Client verwaltet die Metadaten und die zwischengespeicherten Entitäten, die für den Benutzer relevant sind. Dank dieser Architektur können sich Entwickler auf das Lösen von Geschäftsproblemen konzentrieren, anstatt sich mit der komplexen Interaktion mit unterschiedlichen Office-Anwendungs-APIs zum Ausführen von Routineaufgaben aufhalten zu müssen.
Das folgende Diagramm zeigt, wie die BCS-Clientlaufzeit mit dem BDC in Business-Konnektivitätsdienste (Business Connectivity Services) integriert ist.
Abbildung 2. Integration der BCS-Clientlaufzeit in BDC