Enterprise Content Management
Letzte Änderung: Dienstag, 19. April 2011
Gilt für: SharePoint Server 2010
Was ist Enterprise Content Management?
Enterprise Content Management, oder ECM, ermöglicht die Verwaltung, die Speicherung, die Aufbewahrung, den Workflow und die Übermittlung von Dokumenten und anderen Inhaltstypen im gesamten Unternehmen. In Microsoft SharePoint Server 2010 bietet ECM erweiterte Optionen und einen erweiterten Gültigkeitsbereich und ist erweiterungsfähiger als in früheren Versionen. ECM-Features sind für alle Personen im Unternehmen verfügbar, sind benutzerfreundlich und unterstützen ein breites Spektrum an Inhalten, die von formellen und strukturierten Inhalten bis hin zu informellen und unstrukturierten Inhalten reichen. ECM-Features und -Funktionen sind außerdem stark erweiterbar und skalierbar.
In diesem Abschnitt des SharePoint Server 2010 SDK werden die Featurebereiche von ECM sowie Konzepte, Verfahren und Codebeispiele eingeführt, die Sie als Ausgangspunkt für Ihre Arbeit mit dem ECM-Objektmodell verwenden können.
Verwalten von digitalen Objekten
Die Verwaltung digitaler Objekte (Digital Asset Management (DAM) weist Funktionalität auf, die das Aufnehmen, Kommentieren, Speichern, Abrufen und Rendern von digitalen Inhalten, einschließlich Audio, Video und Bildern, unterstützt.
Verwalten von Dokumenten
Die Dokumentverwaltung (Document Management, DM) enthält Funktionalität zum Erstellen, Speichern und Nachverfolgen von Dokumenten, Dokumentenmappen und sonstigen Inhaltstypen. Der Featurebereich enthält eine Inhaltsorganisationsfunktion, eine Vorlage für ein Dokumentcenter sowie die erforderliche Infrastruktur zur Unterstützung der Erstellung von Dokumentenmappen. Außerdem ist Technologie vorhanden, mit der Sie in Dokumentsammlungen navigieren und basierend auf Metadaten filtern sowie Dokumente basierend auf Metadatenstandards suchen können.
Verwalten von Datensätzen und eDiscovery
Die Datensatzverwaltung (Records Management, RM) enthält Funktionalität zum Identifizieren von Dokumenten als Datensätze sowie Möglichkeiten zum Verwalten dieser Datensätze während des gesamten Lebenszyklus –Identifizieren und Erstellen von Datensätzen, eDiscovery oder Haltebereich, Überwachung, Ablauf und Freigabe. In SharePoint Server 2010 unterstützt die Datensatzverwaltung das Verwalten von Datensätzen in einem Archiv oder Repository sowie die direkte Datensatzverwaltung.
Verwalten von Unternehmensmetadaten
Bei Unternehmensmetadaten, oder verwalteten Metadaten, handelt es sich um eine hierarchische Auflistung zentral verwalteter Ausdrücke, die Sie definieren und anschließend als Metadaten in SharePoint Server 2010 und anderen Microsoft Office 2010-Anwendungen verwenden können. Die Metadaten werden verwaltet, da Ausdrücke und Ausdruckssätze (Sammlungen von Ausdrücken) unabhängig von den Spalten oder Feldern verwaltet werden, für die sie erforderlich sind.
Verwalten von Webinhalten
Das Web Content Management (WCM) ermöglicht die Konfiguration, Bereitstellung, Anpassung und Optimierung von Websites, Websitesammlungen, Seiten, Webparts und Dokumenten.
In diesem Abschnitt finden Sie eine Übersicht über neue konzeptionellen Themen für ECM.
Tabelle 1. Konzeptionelle Themen für ECM
Titel des Themas |
Beschreibung |
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Stellt das Digital Asset Management (DAM)-Feature, unterstützte Szenarien und das Programmierbarkeitsmodell vor. |
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Stellt die drei neuen Rich-Media-Inhaltstypen (Audio, Bild, Video) und deren Möglichkeiten vor. |
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Exemplarische Vorgehensweisen: Erstellen und Anpassen einer Videofreigabewebsite |
Erläutert die Schritte zum Erstellen einer Website mit einer Videofreigabe in einer fünfteiligen Serie. |
Stellt den Dokumentverwaltungs-Featurebereich vor, der Features wie z. B. Inhaltsorganisation, Dokumentenmappen und Dokument-ID enthält. |
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Stellt das Inhaltsorganisationsfeature vor, bei dem es sich um ein erweitertes Dokumentweiterleitungsmodul handelt, das sowohl für Datensatzverwaltungs- als auch Dokumentverwaltungsszenarien verwendet wird. |
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Stellt das Dokumenentmappenfeature vor, mit dem einzelne Dokumente für ein einzelnes Arbeitsprodukt zu einer funktionalen Dokumentenmappe zusammengefasst werden. |
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Stellt das Dokument-ID-Feature und den zugehörigen Dienst vor. |
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Erläutert, wie mithilfe von Speicherorten die ordnungsgemäße Anwendung von benutzerdefinierten Metadaten auf Felder und Elemente in Server- und Clientanwendungen verwaltet wird. |
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Stellt Metadaten und das Filtern vor, womit Unternehmensmetadaten an durchsuchbare Indizes gebunden werden. |
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Stellt den Datensatzverwaltungs-Featurebereich vor, einschließlich neuer Funktionalität wie z. B. direkte Datensatzverwaltung, Unterstützung von Suchvorgängen nach Sammlungen in mehreren Websites sowie Änderungen an Halteberichten. |
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Stellt das Feature Enterprise Metadata Management (EMM, Unternehmensmetadatenverwaltung), die damit verbundenen Konzepte und das Programmiermodell vor. |
ECM-Programmiermodell
Im ECM-Programmiermodell können Sie die Funktionen von ECM erweitern und benutzerdefinierte Lösungen erstellen. Das Modell umfasst Methoden und Funktionen, die drei Typen der Programmierung unterstützen: eine API für die serverseitige Programmierung, ein Clientobjektmodell sowie Webdienste für die clientseitige Programmierung. In Tabelle 2 finden Sie eine Übersicht über die Namespaces und einige wichtige Typen im ECM-Objektmodell.
Tabelle 2. Namespaces und wichtige Typen im ECM-Objektmodell
Featurebereich |
Namespace |
Beschreibung |
Wichtige Typen |
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Digital Asset Management |
Enthält spezifische Felder für DAM und WCM. |
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Stellt Websteuerelemente für DAM und WCM bereit, u. a. Mediensteuerelemente, das Content By Query-Webpart, das Hyperlinkübersicht-Webpart, Variationen, Hyperlinks und URLs, Konsoleninfrastruktur sowie Steuerelemente für Veröffentlichungsseiten. |
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Dokumentverwaltung |
Enthält die API für die Standardwerte für Dokument-IDs und die Metadatennavigation. |
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Enthält den Typ, mit dem der Empfänger des Dokumentwebsitefeatures festgelegt wird. |
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Enthält Typen, die Dokumentenmappenfunktionen bereitstellen. |
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Enthält Typen, die Standardwerte für die Metadatennavigation und für Filterfunktionen bereitstellen. |
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Enthält den Typ, mit dem der Empfänger des mehrsprachigen Ereignisses festgelegt wird. |
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Enthält den Container des Basisdokuments, Feldsteuerelemente und Bibliotheksfelder für die Unterstützung mehrerer Sprachen. |
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Enthält die Websteuerelemente für Dokument-IDs, Dokumentenmappen, Metadatennavigation und umfangreiche Seitenbibliotheken. |
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Datensatzverwaltung und eDiscovery |
Enthält die API für eDiscovery und Haltebereiche. |
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Enthält die Informationsrichtlinien-API. |
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Enthält die API zum Generieren von Barcodes, wird zur Verwaltung von Beibehaltung und Ablauf verwendet und bietet Überwachungs- und Beschriftungsfunktionen. |
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Stellt die API für die Verwaltung von Datensatzarchiven bereit, u. a. das Dokumentrouting, Datensatzdeklarationsfunktionen und das Datensatzrepository. |
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Stellt die Berichts-API für die Datensatzverwaltung bereit. |
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Stellt Such- und Verarbeitungsschnittstellen und die zugehörige API bereit. |
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Workflow |
Enthält die API für Massenworkflows. |
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Web Content Management |
Die Web Content Management-API, die zum Erstellen und Verwalten von Veröffentlichungswebsites verwendet wird. |
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Die Inhaltbereitstellungs-API für das Web Content Management. |
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Enthält die Remoteimport-API für die Inhaltsbereitstellung. |
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Enthält spezifische Felder für DAM und WCM. |
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Stellt Navigationsfunktionen für Veröffentlichungswebsites bereit. |
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Stellt Websteuerelemente für DAM und WCM bereit, u. a. Mediensteuerelemente, das Content By Query-Webpart, das Hyperlinkübersicht-Webpart, Variationen, Hyperlinks und URLs, Konsoleninfrastruktur sowie Steuerelemente für Veröffentlichungsseiten. |
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Microsoft.SharePoint.Publishing.WebControls.EditingMenuActions |
Stellt Bearbeitungsmenüaktionen bereit, die Websteuerelemente für DAM und WCM unterstützen. |
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Stellt Webdienste bereit, die WCM unterstützen, u. a. einen Veröffentlichungsdienst und einen Dienst für Veröffentlichungstoolboxen. |
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Enterprise Metadata Management |
Stellt die Kernbestandteile der Metadaten- und Taxonomie-API bereit, u. a. die Bausteine des Systems verwalteter Metadaten, wie z. B. Ausdrucks-, Ausdruckssatz-, Gruppen- und Ausdrucksverwaltung. |
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Stellt die Synchronisierungs-API für Inhaltstypen bereit, mit der synchronisierte Inhaltstypen sowie Berichte zu deren Status veröffentlicht werden. |
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Stellt generische Wörterbuch- und Auflistungsobjekte bereit. |
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Stellt Webdienste bereit, die Ausdrucks- und Laufzeitspeicheroperationen unterstützen, wie z. B. den TaxonomyClientService-Webdienst. |
Siehe auch
Konzepte
Entwicklung für Unternehmen mit SharePoint Server
Übersichten zum Thema Programmierung
Allgemeine Referenz zu SharePoint Server 2010
Weitere Ressourcen
Neues in SharePoint Server 2010
Video: Verwenden der SharePoint 2010 SDK-Hilfe