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In Office Communications Server verwendete Protokolle

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2009-01-25

Der Ansatz für Unified Communications, der in Office Communications Server 2007 R2 enthalten ist, basiert auf SIP (Session Initiation Protocol), einem Industriestandard für ein Signalprotokoll auf Anwendungsebene, das Kommunikationssitzungen in einem IP-Netzwerk initiiert, steuert und beendet. SIP wird in der RFC 3261 (Request for Comments) der IETF (Internet Engineering Task Force) formal spezifiziert. Mit SIP kann ein Benutzer einen anderen Benutzer explizit einladen, an einer Unterhaltung oder einer Multimediasitzung teilzunehmen. Eine SIP-Sitzung beginnt, wenn der zweite Benutzer eine SIP INVITE-Anforderung annimmt.

In Office Communications Server 2007 R2 wird SIP für Sofortnachrichten (Instant Messaging, IM), Konferenzen, Anwesenheitsabonnements, Video und VoIP (Voice over IP) verwendet, sodass eine gemeinsame Benutzeroberfläche für alle diese Kommunikationskanäle bereitsteht. Signale für Anrufe, die aus dem Telefonfestnetz (Public Switched Telephone Network, PSTN) eingehen, werden vom Mediengateway (PSTN-Gateway) in SIP konvertiert.

Obwohl SIP-Sitzungen auch die Freigabe von Echtzeitmedien umfassen können, werden die eigentlichen Mediendaten, wie Audio- und Videodaten sowie Anwendungsfreigaben, nicht von SIP verarbeitet. Dank dieser Trennung können SIP und verschiedene Medienprotokolle unabhängig voneinander weiterentwickelt werden.

Ein anderes wichtiges Protokoll ist TLS (Transport Layer Security), das die Sicherheit und Datenintegrität für die Kommunikation über IP-Netzwerke verbessert. Standardmäßig ist Office Communications Server 2007 R2 für die Verwendung von TLS für Verbindungen zwischen Clients und Servern konfiguriert. Zusätzlich verwendet Office Communications Server MTLS (Mutual TLS) für Verbindungen zwischen Servern.

In Office Communications Server 2007 R2 werden außerdem die folgenden weiteren wichtigen Protokolle verwendet:

  • HTTP (Hypertext Transfer Protocol) Ein standardmäßiges Internetprotokoll für die Kommunikation zwischen dem Konferenzzustandsobjekt und den Konferenzservern. HTTP wird vom Adressbuchdienst, vom Gruppenerweiterungsdienst und vom Geräteaktualisierungsdienst verwendet. Es wird außerdem dazu verwendet, für Benutzer Besprechungsinhalte herunterzuladen.
  • CCCP (Centralized Conference Control Protocol) Ein benutzerdefiniertes Protokoll für die Benachrichtigung über die Konferenzerstellung und Steuerbefehle zwischen Clients und Office Communications Server 2007 R2. CCCP-Befehle werden als XML in SIP SERVICE- oder INFO-Nachrichten übermittelt. CCCP-Befehle werden auch über HTTPS (HTTP Secure) an alle Konferenzserver übermittelt.
  • PSOM (Persistent Shared Object Model). Ein benutzerdefiniertes Protokoll für die Übermittlung von Webkonferenzinhalten.
  • SRTP (Secure Real-Time Transport Protocol) Ein IETF-Standardprotokoll, das für den sicheren Transport von Audio- und Videoinhalten sowie Inhalten aus Anwendungsfreigaben zu verschiedenen Mediengeräten verwendet wird. Es basiert auf dem Protokoll RTP, das ein Paketformat für die Übertragung von Audio- und Videodaten über IP-Netzwerke definiert.
  • SRTCP (Secure Real-Time Control Protocol) Ein IETF-Standardprotokoll, das in Verbindung mit RTP und SRTP Informationen zur Signalqualität einer A/V-Konferenzsitzung (A/V) an verschiedene Mediengeräte übermittelt.
  • ICE (Internet Connectivity Establishment) Ein IETF-Entwurf (in Kürze eine RFC), der in Office Communications Server für die Durchquerung von Netzwerkadressübersetzungen (Network Address Translations, NATs) und Firewalls mit Audio-, Video- und Desktopfreigabedaten verwendet wird. Ausführliche Informationen finden Sie unter ICE-Protokollaktualisierung.
  • TURN (Traversal Using Relay NAT) und STUN (Session Traversal Utilities for NAT) Protokolle, die für die Übertragung von Audio-, Video und Desktopfreigabedaten verwendet werden. Außerdem rufen Clients und Server damit STUN-Kandidaten ab und ordnen TURN-Kandidatentransportadressen im A/V-Edgedienst für die Durchquerung von NATs und Firewalls zu. STUN und TURN erzeugen die Kandidaten (für die ICE dann Konnektivitätsüberprüfungen ausführt), um die am besten geeignete Route für die Datenübertragung durch den A/V-Edgedienst zu bestimmen.

Eine vollständige Liste der Office Communications Server-Protokolle können Sie hier herunterladen: https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=134865.