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Topologie für das SIP-Trunking

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2009-01-21

Der Begriff SIP-Trunking hat in der Telekommunikationsbranche verschiedene Bedeutungen, darunter die folgenden:

  • Ein allgemeines Hilfsmittel, um die IP-Nebenstellenanlage eines Anbieters mit den Geräten eines anderen Anbieters zu verbinden.
  • Ein allgemeines Hilfsmittel, um mehrere IP-Nebenstellenanlagen in einem WAN (Wide Area Network) innerhalb eines Unternehmens zu verbinden.
  • Ein allgemeines Hilfsmittel für eine IP-Nebenstellenanlage, um eine Verbindung mit einem remote gehosteten Dienst herzustellen, damit Anrufe im Telefonfestnetz ausgelöst oder beendet werden können.

Der Begriff SIP-Trunking wird in Office Communications Server 2007 R2 im Sinne dieser letzten Bedeutung verwendet.

Der Zweck eines SIP-Trunks in einer Office Communications Server-Topologie besteht darin, für ein Unternehmen eine Verbindung des Sprachnetzwerks am Standort mit einem Dienstanbieter zu ermöglichen, der die Aufnahme und die Beendigung von Anrufen im Telefonfestnetz (Public Switched Telephone Network, PSTN) anbietet. Wenn ein unabhängiger Dienstanbieter für die PSTN-Verbindungen genutzt wird, müssen keine IP-PSTN-Gateways bereitgestellt und verwaltet werden.

Topologie

In der folgenden Abbildung ist die Topologie für das SIP-Trunking in Office Communications Server 2007 R2 dargestellt.

Abbildung 1. Topologie für das SIP-Trunking

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Wie in der Abbildung gezeigt, wird das virtuelle private IP-Netzwerk (IP-VPN) für die Verbindungen zwischen dem Unternehmensnetzwerk und dem PSTN-Dienstanbieter verwendet. Mit diesem privaten Netzwerk sollen IP-Verbindungen, Sicherheit und (optional) Garantien für die Dienstqualität geboten werden. In einer solchen Umgebung muss der SIP-Signaldatenverkehr (mit TLS) oder der Mediendatenverkehr (mit SRTP) nicht zusätzlich geschützt werden. Die Verbindungen zwischen dem Unternehmen und dem Dienstanbieter bestehen deshalb aus einfachen TCP-Verbindungen für SIP und einfachen RTP-Verbindungen (über UDP) für Medien, die durch ein IP-VPN getunnelt werden können. Stellen Sie sicher, dass alle Firewalls zwischen den VPN-Routern offene Ports aufweisen, damit die VPN-Router kommunizieren können. Zudem müssen die IP-Adressen an den externen Rändern der VPN-Router öffentlich routingfähig sein.

Erwartungsgemäß ist die Grenze in den meisten Netzwerken der Dienstanbieter ein Controller für die Sitzungsgrenze, obwohl dies nicht erforderlich ist. Der Dienstanbieter entscheidet auch, ob ein IP-PSTN-Gateway oder ein Softswitch im Netzwerk des Dienstanbieters verwendet wird.

In dieser Topologie für das SIP-Trunking führt der Vermittlungsserver die Übersetzung von Medien und Signalen durch wie auch bei einer Verbindung mit dem IP-PSTN-Gateway des Unternehmens. Der gesamte SIP-Datenverkehr und der Mediendatenverkehr zwischen dem Unternehmensnetzwerk und dem Netzwerk des Dienstanbieters werden durch das VPN und über den Vermittlungsserver übertragen.

Der Vermittlungsserver bestimmt den Proxy des Dienstanbieters (in der Abbildung der Controller für die Sitzungsgrenze) über eine statische Bereitstellung, bei der dem Vermittelungsserver manuell ein vollqualifizierter Domänenname (Fully Qualified Domain Name, FQDN) oder eine IP-Adresse für den Proxy des Dienstanbieters bereitgestellt wird.