Gewusst wie: Manuelles Erstellen von Selbstverknüpfungen
Sie können eine Tabelle mit sich selbst verknüpfen, selbst wenn die Tabelle über keine reflexive Beziehung in der Datenbank verfügt. Mit einem Selbstjoin können Sie z. B. nach Paaren von Autoren suchen, die in derselben Stadt leben.
Wie bei jedem Join werden für einen Selbstjoin mindestens zwei Tabellen benötigt. Der Unterschied besteht darin, dass Sie der Abfrage keine zweite Tabelle, sondern eine zweite Instanz derselben Tabelle hinzufügen. Auf diese Weise können Sie eine Spalte in der ersten Instanz der Tabelle mit derselben Spalte in der zweiten Instanz vergleichen, wodurch Sie die Werte einer Spalte miteinander vergleichen können. Der Abfrage- und Ansicht-Designer weist der zweiten Instanz der Tabelle einen Alias zu.
Wenn Sie z. B. einen Selbstjoin zum Suchen aller Autorenpaare in Berkeley erstellen, vergleichen Sie die Spalte city in der ersten Instanz der Tabelle mit der Spalte city in der zweiten Instanz. Die entsprechende Abfrage könnte folgendermaßen aussehen:
SELECT
authors.au_fname,
authors.au_lname,
authors1.au_fname AS Expr2,
authors1.au_lname AS Expr3
FROM
authors
INNER JOIN
authors authors1
ON authors.city
= authors1.city
WHERE
authors.city = 'Berkeley'
Das Erstellen eines Selbstjoins erfordert oft mehrere Joinbedingungen. Die Gründe dafür werden aus dem Ergebnis der vorherigen Abfrage ersichtlich:
Cheryl Carson Cheryl Carson
Abraham Bennet Abraham Bennet
Cheryl Carson Abraham Bennet
Abraham Bennet Cheryl Carson
Die erste Zeile ist ohne Belang; sie gibt an, dass Cheryl Carson in derselben Stadt wie Cheryl Carson lebt. Die zweite Zeile wird ebenfalls nicht benötigt. Um diese überflüssigen Daten auszuschließen, fügen Sie eine weitere Bedingung hinzu, durch die nur die Ergebniszeilen beibehalten werden, in denen die Autorennamen verschiedene Autoren bezeichnen. Die entsprechende Abfrage könnte folgendermaßen aussehen:
SELECT
authors.au_fname,
authors.au_lname,
authors1.au_fname AS Expr2,
authors1.au_lname AS Expr3
FROM
authors
INNER JOIN
authors authors1
ON authors.city
= authors1.city
AND authors.au_id
<> authors1.au_id
WHERE
authors.city = 'Berkeley'
Das Resultset wurde verbessert:
Cheryl Carson Abraham Bennet
Abraham Bennet Cheryl Carson
Die zwei Ergebniszeilen sind jedoch redundant. Die erste Zeile gibt an, dass Carson in derselben Stadt wie Bennet lebt, und mit der zweiten Zeile wird angegeben, dass Bennet in derselben Stadt wie Carson lebt. Um diese Redundanz auszuschließen, können Sie die zweite Joinbedingung von "ungleich" in "kleiner als" ändern. Die entsprechende Abfrage könnte folgendermaßen aussehen:
SELECT
authors.au_fname,
authors.au_lname,
authors1.au_fname AS Expr2,
authors1.au_lname AS Expr3
FROM
authors
INNER JOIN
authors authors1
ON authors.city
= authors1.city
AND authors.au_id
< authors1.au_id
WHERE
authors.city = 'Berkeley'
Das Resultset sieht wie folgt aus:
Cheryl Carson Abraham Bennet
Hinweis
Auf Ihrem Computer werden möglicherweise andere Namen oder Speicherorte für die Benutzeroberflächenelemente von Visual Studio angezeigt als die in den folgenden Anweisungen aufgeführten. Diese Elemente sind von der jeweiligen Visual Studio-Version und den verwendeten Einstellungen abhängig. Weitere Informationen finden Sie unter Visual Studio-Einstellungen.
So erstellen Sie manuell einen Selbstjoin
Fügen Sie dem Diagrammbereich die gewünschte Tabelle bzw. das gewünschte Tabellenwertobjekt hinzu.
Fügen Sie dieselbe Tabelle erneut hinzu, sodass die Tabelle bzw. das Tabellenwertobjekt im Diagrammbereich zweimal angezeigt wird.
Der Abfrage- und Ansicht-Designer weist der zweiten Instanz einen Alias zu, indem dem Tabellennamen eine laufende Nummer hinzugefügt wird. Außerdem erstellt der Abfrage- und Ansicht-Designer im Diagrammbereich eine Joinlinie zwischen den beiden Instanzen der Tabelle bzw. des Tabellenwertobjekts.
Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Joinlinie, und wählen Sie im Kontextmenü die Option Eigenschaften aus.
Klicken Sie im Eigenschaftenfenster auf Joinbedingung und -typ und anschließend auf die Auslassungszeichen (…), die rechts neben der Eigenschaft angezeigt werden.
Ändern Sie im Dialogfeld Verbinden den Vergleichsoperator zwischen den Primärschlüsseln nach Bedarf. Sie können z. B. den Operator in Kleiner als (<) ändern.
Erstellen Sie die zusätzliche Joinbedingung (z. B. authors.zip = authors1.zip), indem Sie den Namen der primären Joinpalte aus der ersten Instanz der Tabelle bzw. des Tabellenwertobjekts ziehen und in der entsprechenden Spalte der zweiten Instanz ablegen.
Geben Sie weitere Optionen für die Abfrage an (z. B. Ausgabespalten, Suchbedingungen und Sortierreihenfolge).
Siehe auch
Aufgaben
Gewusst wie: Automatisches Erstellen von Selbstverknüpfungen