Einrichten einer Bedarfsplanung

Artikel
08/03/2018

Gilt für: Microsoft Dynamics AX 2012 R3

In diesem Thema werden die Einrichtungsaufgaben, die Sie ausführen müssen, bevor Sie Bedarfsplanung verwenden können, beschrieben. Dazu zählt das Einrichten der folgenden Daten und Parameter:

Wählen Sie die Artikel aus, die in die Bedarfsplanung einbezogen werden sollen.
Weisen Sie Artikel der Bedarfsplanung eines bestimmten Unternehmens zu.
Definieren Sie die Genauigkeitsstufe, die in der Bedarfsplanung verwendet werden soll.
Richten Sie Parameter für die Verwendung in der Bedarfsplanung ein.
Optional: Ändern Sie die Standardparameter des Prognosealgorithmus.

Erforderliche Komponenten

In der folgenden Tabelle werden die Voraussetzungen angezeigt, die vorhanden sein müssen, bevor Sie beginnen können.

Kategorie	Voraussetzung
Daten	Intercompany-Planungsgruppen werden konfiguriert.

Wählen Sie die Artikel aus, die in die Bedarfsplanung einbezogen werden sollen.

Die Bedarfsplanung verwendet den Artikelverteilungsschlüssel, um Planung auf der aggregierten Artikelebene zu berechnen. Artikelverteilungsschlüssel erleichtern das Verwalten mehrerer Artikel und das Verwalten der Gruppierung von Artikeln, die die gleiche Prognoseeinstellung haben. Um einen Artikel in eine Bedarfsplanung einzubeziehen, müssen Sie ihn einem Artikelverteilungsschlüssel zuweisen. Beispielsweise wird ein Artikelverteilungsschlüssel für Fernseher erstellt, und die unterschiedlichen Modellnummern und -größen, die verkauft und prognostiziert werden, werden diesem Artikelverteilungsschlüssel zugewiesen.

Um einen Artikel einem Artikelverteilungsschlüssel zuzuweisen, führen Sie folgende Schritte aus:

Klicken Sie auf Lagerverwaltung > Einstellungen > Planung > Artikelverteilungsschlüssel.
Erstellen oder wählen Sie einen Artikelverteilungsschlüssel aus. Weitere Informationen finden Sie unter Formular "Artikelverteilungsschlüssel".
Klicken Sie auf Artikel zuweisen.
Wählen Sie in der Liste Verfügbare Artikel den Artikel aus, den Sie zuweisen möchten, und verwenden Sie dann die Pfeilschaltflächen, um den Artikel in Zugewiesene Artikel zu verschieben. Ein Artikel kann nur einem Artikelverteilungsschlüssel zugewiesen werden. Wenn ein Artikel zugewiesen wurde, ist er nicht mehr verfügbar.
Wiederholen Sie diese Schritte für alle Artikel, die Sie in die Bedarfsplanung einbeziehen möchten.

Hinweis

Während der Bedarfsplanung werden die Artikelzuteilungsprozentsätze, die einen Teil einer aggregierten Planung einzelnen Artikeln zuweisen, nicht verwendet. Die Artikelzuteilungsprozentsätze haben keinen Einfluss auf die Bedarfsplanung.

Weisen Sie Artikel der Bedarfsplanung eines bestimmten Unternehmens zu.

Die Bedarfsplanung wird für alle Unternehmen berechnet, die Teil einer Intercompany-Planungsgruppe sind. Die Bedarfsplanung wird standardmäßig für alle Artikel berechnet, die allen Artikelverteilungsschlüsseln zugewiesen sind, und für alle Unternehmen. Daher müssen Sie den Artikelverteilungsschlüssel dem Unternehmen zuweisen, um anzugeben, welche Artikelverteilungsschlüssel pro Unternehmen prognostiziert werden. Dazu verwenden Sie die Einstellungen der Intercompany-Planungsgruppe, der das Unternehmen angehört.

Um einen Artikelverteilungsschlüssel einem Mitglied einer Intercompany-Planungsgruppe zuzuweisen, führen Sie folgende Schritte aus:

Klicken Sie auf Produktprogrammplanung > Einstellungen > Intercompany-Planungsgruppen.
Wählen Sie die Intercompany-Planungsgruppe und das das Mitglied der Intercompany-Planungsgruppe aus, dem Sie die Artikelverteilungsschlüssel zuweisen möchten.
Klicken Sie auf Artikelverteilungsschlüssel.
Wählen Sie in der Liste Nicht zugewiesene Artikelverteilungsschlüssel den Schlüssel aus, den Sie zuweisen möchten, und verwenden Sie dann die Pfeilschaltflächen, um den Schlüssel in Zugewiesene Artikelverteilungsschlüssel zu verschieben.
Wiederholen Sie diese Schritte für alle Intercompany-Planungsgruppen, denen Sie Artikelverteilungsschlüssel zuweisen möchten.

Definieren der Genauigkeitsstufe, die in der Bedarfsplanung verwendet werden soll

Verwenden Sie Prognosedimensionen, um die Detailebene anzugeben, für die eine Basisprognose generiert wird. Die Planungsdimensionen für Artikelverteilungsschlüssel, Unternehmen und Standort werden standardmäßig verwendet. Darüber hinaus können Sie Prognosedimensionen, wie Lagerort oder Debitorenkonto, zuweisen, um eine größere Genauigkeit bei der Bedarfsplanung zu erreichen. Das Definieren der Prognosedimensionen ist Teil der anfänglichen Einstellung der Bedarfsplanung. Sie können jedoch die Planungsdimensionen jederzeit ändern und dann erneut eine Basisprognose generieren, um sie anzuwenden.

Um Planungsdimensionen zuzuweisen, führen Sie folgende Schritte aus:

Klicken Sie auf Produktprogrammplanung > Einstellungen > Bedarfsplanung > Bedarfsplanungsparameter.
Klicken Sie auf Planungsdimensionen.
Wählen Sie in der Liste Verfügbare Planungsdimensionen die Dimension aus, die Sie zuweisen möchten, und verwenden Sie dann die Pfeilschaltflächen, um die Dimension in Zugewiesene Planungsdimensionen zu verschieben.

Einrichten von Parametern für die Verwendung in der Bedarfsplanung

Wählen Sie die Parameter aus, die Sie anwenden möchten, wenn Basisprognosen generiert werden. Die Parametereinrichtung erfolgt global und gilt für alle Unternehmen, die Mitglied der angegebenen Intercompany-Planungsgruppe sind.

Klicken Sie auf Produktprogrammplanung > Einstellungen > Bedarfsplanung > Bedarfsplanungsparameter.
Wählen Sie im Feld Bedarfsplanungseinheit die Einheit aus, die für Planungsmengen verwendet werden soll. Dieses Feld ist obligatorisch, da Bedarfsplanungen auf Basis von Mengen oder Artikeln generiert werden. Achten Sie außerdem darauf, dass eine Umrechnungsregel für die Prognoseeinheit und die Artikeleinheit definiert ist. Weitere Informationen finden Sie unter Formular "Einheitenumrechnungen".
Geben Sie im Feld Pfad für Excel-Bedarfsplanungsdatei den Dateipfad ein, der verwendet wird, um die Excel-Bedarfsplanungsdatei zu speichern.
Wählen Sie in der Feldgruppe Diese Typen von historischen Transaktionen zur Generierung der statistischen Grundplanung einschließen die Arten von historischen Transaktionen aus, die einzubeziehen sind, wenn die Basisprognose berechnet wird. Aktivieren Sie beispielsweise das Kontrollkästchen Produktionsauftragsposition, um den abhängigen Bedarf für Stücklistenpositionsanforderungen zu berechnen. Die Artikel auf unteren Stücklistenebenen müssen Artikelverteilungsschlüssel zugewiesen werden, damit sie in die Prognosegenerierung einbezogen werden.

Wenn Sie keine Transaktionsarten auswählen, wird keine Historie, mit der die Bedarfsplanung berechnet werden kann.

Wählen Sie auf dem Inforegister Planungsalgorithmusparameter im Feld Planungsgenerierungsstrategie eine der folgenden Optionen aus. Dieses Feld ist erforderlich.

Mit der folgenden Option...	Beschreibung
Planungsmethoden für SSAS-Zeitserie	Verwenden Sie den Microsoft SQL Server Analysis Services Time Series-Algorithmus, um eine statistische Grundplanung zu berechnen. Weitere Informationen zu Microsoft SQL Server Analysis Services finden Sie unter Microsoft Time Series – Technische Referenz. Weitere Informationen über die Verwendung von Cubes in Microsoft Dynamics AX finden Sie unter Analytics in Microsoft Dynamics AX.
Über historischen Bedarf kopieren	Verwenden Sie historische Bedarfsdaten, um eine Basisprognose zu berechnen. Bei dieser Option wird der Microsoft SQL Server Analysis Services Time Series-Algorithmus nicht verwendet.

Wenn Sie die Option Planungsmethoden für SSAS-Zeitserie im Feld Planungsgenerierungsstrategie auswählen, müssen Sie die Microsoft SQL Server Analysis Services-Cubes in den Feldern Bedarfsplanungscube und Bedarfsplanungs-Genauigkeitscube auswählen. Diese Cubes werden verwendet, um die historischen Bedarfsbuchungsdaten zu analysieren und die statistische Grundplanung zu generieren.
Aktivieren Sie das Kontrollkästchen In historischen Daten keine Lücken zulassen, um alle Lücken in den historischen Daten mit 0 (null) zu füllen, bevor die Daten an SQL Server Analysis Services übergeben werden. Lücken sind Planungszeitrahmen, die keine historischen Daten enthalten. Beispielsweise ein Monat, in dem kein Verkauf für ein bestimmtes Produkt stattfand. Für eine bessere Systemleistung deaktivieren Sie dieses Kontrollkästchen.
Auf der Registerkarte Artikelverteilungsschlüssel können Sie Bedarfsplanungsparameter definieren, die spezifisch für einen bestimmten Artikelverteilungsschlüssel sind. Zum Beispiel können Sie für einen Artikelverteilungsschlüssel, der für Fernseher erstellt wird, nur den Vertriebsbedarf planen.

Optional: Ändern der Standardparameter des Prognosealgorithmus

Im Formular Bedarfsplanungsparameter, wenn Sie die Option Planungsmethoden für SSAS-Zeitserie im Feld Planungsgenerierungsstrategie auswählen, werden statistische Grundplanungen berechnet, indem die Prognosealgorithmusparameter verwendet werden, die als Standardfunktionen in Microsoft SQL Server Analysis Services verfügbar sind. Sie können jedoch die standardmäßige Parametereinstellung ändern, um sie an Geschäftsrealitäten und Unternehmenszielsetzungen anzupassen. So können Sie Parameter hinzufügen oder entfernen, die im Prognosealgorithmus verwendet werden, und Sie können die Standardwerte der Parameter ändern.

Achtung

Diese Aufgabe ist für Benutzer geeignet, die Kenntnisse über statistische Planungs- und SQL Server Analysis Services-Zeitserienalgorithmen haben.

Um die Standardparameter für den Prognosealgorithmus zu konfigurieren, führen Sie folgende Schritte aus:

Klicken Sie auf Produktprogrammplanung > Einstellungen > Bedarfsplanung > Planungsalgorithmusparameter.
Verwenden Sie die Schaltflächen Hinzufügen und Entfernen, um Parameter hinzufügen oder entfernen.
Geben Sie im Feld Wert einen neuen Wert für einen Parameter ein.
Wenn Sie zu den Standardeinstellungen zurückkehren möchten, verwenden Sie die Schaltfläche Wiederherstellen.

Hinweis

Sie können die Einstellungen in den folgenden Orten überschreiben:

Formular Bedarfsplanungsparameter > Inforegister Planungsalgorithmusparameter.
Formular Bedarfsplanungsparameter > Inforegister Artikelverteilungsschlüssel > Planungsalgorithmusparameter.

Nächster Schritt

Nachdem Sie die Bedarfsplanung einrichten, können Sie eine Basisprognose erstellen. Weitere Informationen finden Sie unter Erstellen einer Grundplanung.

Technische Informationen für Systemadministratoren

Wenn Sie keinen Zugriff auf die Seiten für die Durchführung dieser Aufgabe haben, wenden Sie sich mit den Informationen aus der folgenden Tabelle an Ihren Systemadministrator.

Kategorie	Voraussetzung
Konfigurationsschlüssel	Klicken Sie auf Systemverwaltung > Einstellungen > Lizenzierung > Lizenzkonfiguration. Erweitern Sie den Art-Lizenzschlüssel, erweitern Sie den Bestandsprognose-Konfigurationsschlüssel, und wählen Sie anschließend den Bedarfsplanung-Konfigurationsschlüssel (ReqDemandPlanning) aus.
Sicherheitsrollen	Systemadministrator – Einrichten der Microsoft SQL Server Analysis Services-Cubes Produktionsplaner - Einrichtung der Bedarfsplanung