Info zu Qualitätsmängeln
Gilt für: Microsoft Dynamics AX 2012 R3, Microsoft Dynamics AX 2012 R2, Microsoft Dynamics AX 2012 Feature Pack, Microsoft Dynamics AX 2012
Ein Qualitätsmangel steht für einen Artikel, bei dem ein Qualitätsproblem vorliegt; die beschreibenden Informationen enthalten die Quelle sowie die Art des Problems. Der Ursprung des Problems wird als "Typ des Qualitätsmangels" bezeichnet.
Der Qualitätsmangeltyp und dessen ausführliche Quelleninformationen sowie der zugeordnete Problemtyp werden beim Erfassen eines Qualitätsmangels zugewiesen. Fünf Nichtübereinstimmungstypen stehen zur Verfügung, und die ausführlichen Quelleninformationen sind typabhängig (siehe folgende Tabelle). Die ausführlichen Quelleninformationen sind optional, und eine Nichtübereinstimmung kann auch ohne ausführliche Quelleninformationen erstellt werden.
Nichtübereinstimmungstyp |
Ausführliche Quelleninformationen |
---|---|
Debitor |
Debitorenkontonummer, Auftragsnummer oder Losnummer einer Auftragsbuchung. Die Nichtübereinstimmung kann sich beispielsweise auf eine bestimmte Auftragslieferung oder auf Debitorenfeedback zur Produktqualität beziehen. |
Serviceanforderung |
Debitorenkontonummer, Auftragsnummer oder Losnummer einer Auftragsbuchung. Der Qualitätsmangel kann sich beispielsweise auf eine bestimmte Auftragslieferung oder auf eine Debitorenbeschwerde zur Artikelqualität beziehen. |
Kreditor |
Kreditorenkontonummer, Bestellnummer oder Losnummer einer Bestellbuchung. Die Nichtübereinstimmung kann sich beispielsweise auf einen Bestelleingang oder auf die Bedenken eines Kreditors hinsichtlich eines gelieferten Teils beziehen. |
Produktion |
Produktionsauftragsnummer oder Losnummer einer Produktionsauftragsbuchung. Der Qualitätsmangel kann sich beispielsweise auf eine bestimmte produzierte Charge beziehen. |
Intern |
Nummer des Qualitätsprüfungsauftrags oder Losnummer einer Buchung für einen Qualitätsprüfungsauftrag. Der Qualitätsmangel kann sich beispielsweise auf die Tests beziehen, die im Rahmen des Qualitätsprüfungsauftrags ausgeführt wurden, oder auf die Bedenken eines Mitarbeiters hinsichtlich der Produktqualität. |
Die vom Benutzer definierbare Problemtypen ermöglichen eine Klassifizierung der Qualitätsprobleme für jeden Qualitätsmangeltyp. Zum Beispiel können die Problemtypen für Serviceanforderungen eine Klassifizierung von Debitorenbeschwerden darstellen, wohingegen die Problemtypen für einen internen Qualitätsmangel eine Klassifizierung von Fehlercodes darstellen können. Ein Problemtyp kann für mindestens einen Qualitätsmangeltyp autorisiert werden (siehe Definition im Formular Nichtübereinstimmungstypen). Zum Beispiel kann der Problemtyp, der einen Fehlercode betrifft, für alle Qualitätsmangeltypen gelten. Sie können den Qualitätsmangeltyp, der einem Qualitätsmangel zugeordnet ist, ändern. Dies erfordert unter Umständen eine Änderung des Problemtyps in einen gültigen Wert für den Qualitätsmangeltyp.
Ein Qualitätsmangel wird zunächst mit dem Genehmigungsstatus "Neu" erstellt, d. h., er stellt eine Aufforderung zum Handeln dar. Ein Qualitätsmangel kann genehmigt oder abgelehnt werden (wodurch sich der Genehmigungsstatus von "Genehmigt" in "Abgelehnt" ändert), um anzugeben, dass wegen des Qualitätsmangels keine Maßnahmen ergreifen werden. Sie können einen Qualitätsmangel auch schließen (hierfür gibt es ein gesondertes Kontrollkästchen), um anzugeben, dass Sie den Mangel fertig bearbeitet haben, oder ihn öffnen, um anzugeben, dass eine weitere Prüfung erforderlich ist.
Mithilfe der Dokumentbehandlungsfunktionen besteht die Möglichkeit zum Eingeben von Kommentaren zu einem Qualitätsmangel. Es empfiehlt sich, mithilfe des Formulars Dokumenttyp einen eindeutigen Dokumenttyp für Qualitätsmängel zu erstellen, sodass Hinweise und Kommentare für den eindeutigen Dokumenttyp eingegeben werden können. Definieren Sie im Formular Berichtseinstellungen die Richtlinie zum Drucken von Kommentaren für den eindeutigen Dokumenttyp im Qualitätsmangelbericht und in der entsprechenden Markierung.
Ein ausgedruckter Qualitätsmangelbericht und eine entsprechende Markierung können zur Unterstützung bei der Disposition von Material verwendet werden. Berichte und Markierungen können auf Basis von Auswahlkriterien (wie Qualitätsmangelnummer, Artikel, Debitor, Kreditor oder Status) generiert werden, die einem Qualitätsmangel zugeordnet sind.
Qualitätsmangelbericht − Der Qualitätsmangelbericht enthält Kennungsinformationen wie die Qualitätsmangelnummer, den Artikel sowie den Problemtyp. Die in dem Bericht enthaltenen zugehörigen Hinweise sind abhängig von den Berichteinstellungsrichtlinien.
Qualitätsmangelmarkierung − Die Qualitätsmangelmarkierung enthält Kennungsinformationen wie die Qualitätsmangelnummer und den Artikel. In der Markierung werden die zugehörigen Hinweise abhängig von den Berichteinstellungsrichtlinien angezeigt. Zudem werden Quarantänezone und -typ angezeigt (zum Beispiel eingeschränkt verwendbar im Vergleich zu nicht verwendbar), die dem Qualitätsmangel zugeordnet wurden, um die Disposition des fehlerhaften Materials zu regeln.
Optional lassen sich Korrekturen für eine genehmigte Nichtübereinstimmung definieren. Eine Korrektur gibt Aufschluss über die auszuführende Diagnose, über die ausführende Person sowie über das angeforderte und das voraussichtliche Datum für den Abschluss der Diagnose. Die benutzerdefinierten Diagnosetypen werden vordefiniert und einzeln einer Korrektur zugewiesen. Geben Sie durch Ändern des Status der Korrektur zu "Ende" an, dass der Diagnoseschritt abgeschlossen ist. Der Status kann erneut geöffnet werden. Mithilfe der Dokumentbehandlungsfunktionen besteht die Möglichkeit zum Eingeben von Kommentaren zu einer Korrektur.
Es empfiehlt sich, mithilfe des Formulars Dokumenttyp einen eindeutigen Dokumenttyp für Korrekturen zu erstellen, sodass Hinweise und Kommentare für den eindeutigen Dokumenttyp eingegeben werden können. Definieren Sie im Formular Berichtseinstellungen die Richtlinie zum Drucken von Kommentaren für den eindeutigen Dokumenttyp im Korrekturbericht. Ein gedruckter Korrekturbericht enthält Kennungsinformationen zum Qualitätsmangel, die zugehörigen Hinweise sowie die Korrekturinformationen (wie die Diagnose) und die zugehörigen Korrekturhinweise. Die in dem Bericht enthaltenen zugehörigen Korrekturhinweise sind abhängig von den Berichteinstellungsrichtlinien.
Optional lassen sich zugehörige Arbeitsgänge für einen genehmigten Qualitätsmangel definieren. Ein zugehöriger Arbeitsgang beschreibt die Arbeit, die ausgeführt werden soll, wobei eine vordefinierte Liste mit benutzerdefinierten qualitätsbezogenen Arbeitsgängen in Form eines ausgewählten Arbeitsgangs verwendet wird. Ein beschreibender Text über den Grund der Arbeit sollte ebenfalls hinzugefügt werden. Nach dem Definieren eines Arbeitsgangs können optional die sonstigen Zuschläge, Artikel und die Arbeitszeitnachweise definiert werden, die für die Arbeitsschritte erforderlich sind. Die berechneten Kosten werden für den zugehörigen Arbeitsgang angezeigt, und die gesamten berechneten Kosten werden für den Qualitätsmangel angezeigt. Die berechneten Kosten und die zu Grunde liegenden Details (zu Artikeln, Arbeitsstunden und sonstigen Zuschlägen) stellen Referenzinformationen dar. Sie werden nur in der Qualitätsmanagementfunktion verwendet.
Sie können aufgrund eines Qualitätsmangels optional einen Qualitätsprüfungsauftrag erstellen. Führen Sie dazu zunächst eine Abfrage nach Qualitätsprüfungsaufträgen aus, und erstellen Sie anschließend den neuen Qualitätsprüfungsauftrag. Zum Beispiel kann ein Qualitätsprüfungsauftrag ergeben, dass das fehlerhafte Material getestet bzw. erneut getestet werden muss. Im neu erstellten Qualitätsprüfungsauftrag wird die Verbindung zum ursprünglichen Qualitätsmangel angezeigt.
Optional besteht die Möglichkeit zum Verknüpfen von Qualitätsmängeln oder zum Erstellen eines Qualitätsmangeleintrags auf Basis eines bereits vorhandenen Qualitätsmangels. So kann es sich bei einer Verknüpfung beispielsweise um die Kopplung von Qualitätsproblemen handeln.