Info über die Stapelverarbeitung von Warnungen
Gilt für: Microsoft Dynamics AX 2012 R3, Microsoft Dynamics AX 2012 R2, Microsoft Dynamics AX 2012 Feature Pack, Microsoft Dynamics AX 2012
Warnungen werden in Microsoft Dynamics AX mit der Stapelverarbeitungsfunktion verarbeitet. Die Stapelverarbeitung muss eingerichtet sein, bevor Warnungen gesendet werden können.
Microsoft Dynamics AX unterstützt zwei Typen von Ereignissen:
Ereignisse, die durch änderungsbasierte Ereignisse ausgelöst werden. Diese Ereignisse werden auch als Erstellungs-/Lösch- und Aktualisierungsereignisse bezeichnet.
Ereignisse, die durch Fälligkeitsdaten ausgelöst werden.
Sie können für beide Ereignistypen Stapelverarbeitungsvorgänge einrichten.
Stapelverarbeitungen für änderungsbasierte Ereignisse
Microsoft Dynamics AX liest alle änderungsbasierten Ereignisse, die aufgetreten sind, seit die Stapelverarbeitung zuletzt ausgeführt wurde. änderungsbasierte Ereignisse umfassen Aktualisierungen von Feldern, das Löschen von Datensätzen und die Erstellung von Datensätzen. Diese Ereignisse werden mit den Bedingungen verglichen, die in Warnregeln eingerichtet wurden. Wenn ein Ereignis den Regelbedingungen entspricht, erzeugt die Stapelverarbeitung eine Warnung.
Einrichten der Stapelverarbeitungshäufigkeit für änderungsbasierte Ereignisse
Für änderungsbasierte Ereignisse können Sie eine Stapelverarbeitung einrichten, die die Verarbeitung eines Ereignisses auslöst, kurz nachdem das System das Ereignis protokolliert hat. Wenn Sie den Stapelverarbeitungsauftrag so einrichten, dass er häufiger ausgeführt wird, erhalten Benutzer Warnungen eher, nachdem eine Änderung eintritt. Eine häufige Stapelverarbeitung kann sich jedoch nachteilig auf die Leistung des Systems auswirken.
Umgekehrt kann eine weniger häufig ausgeführte Stapelverarbeitung, die für Zeiten geplant ist, wenn die Systemlast gering ist, dazu beitragen, die Systemleistung zu verbessern. Eine geringere Häufigkeit der Stapelverarbeitung erfüllt jedoch möglicherweise nicht die Anforderungen der Benutzer für fristgerechte Warnungen.
Daher müssen Sie für die Einstellung der Stapelverarbeitungshäufigkeit von änderungsbasierten Ereignissen einen Kompromiss zwischen dem zeitgerechten Senden von Warnungen und der Leistung des Gesamtsystem finden.
Diese Überlegungen werden umso wichtiger, je mehr Benutzer es gibt, die Warnregeln erstellen. Die Häufigkeit wirkt sich nicht auf die Anzahl der Ereignisse aus, die verarbeitet werden müssen. Wenn jedoch mehr Benutzer Regeln erstellen, müssen mehr Prüfungen ausgeführt werden. Der dadurch erzeugte Datenverkehr kann sich auf die Systemleistung auswirken.
Hinweis
Wie viel Zeit vergeht, bis Benutzer Warnungen erhalten, wird auch durch das Zeitintervall gesteuert, in dem Microsoft Dynamics AX auf neue Warnungen abfragt. Dieses Intervall muss in Minuten festgelegt werden. Der kleinste Wert ist 1 Minute, der größte 1440 Minuten oder 1 Tag.
Legen Sie das Intervall fest, an dem Microsoft Dynamics AX auf neue Warnungen abfragt
Klicken Sie im Menü Datei auf Extras > Optionen, um das Formular Optionen zu öffnen.
Geben Sie auf der Registerkarte Benachrichtigungen im Feld Benachrichtigungen empfangen alle (Minuten) ein Intervall ein.
Ermitteln der Risiken einer niedrigen Stapelverarbeitungshäufigkeit
Wenn Sie die Stapelverarbeitung für änderungsbasierte Ereignisse auf eine niedrige Häufigkeit festlegen, kann es vorkommen, dass Warnungen verloren gehen, weil sich Daten, die für die Warnregelbedingungen entscheidend sind, geändert haben, bevor die Stapelverarbeitung ausgeführt wurde.
Beispielsweise ist eine Warnregel so eingerichtet, dass sie eine Warnung auslöst, falls das Ereignis "Debitorenkontakt ändert sich" ist und die Bedingung Debitor = BB ist. Wenn sich also der Debitorenkontakt für Debitor BB ändert, wird das Ereignis protokolliert. Allerdings ist das Stapelverarbeitungssystem so eingerichtet, dass die Stapelverarbeitung weniger häufig als die Dateneingabe auftritt. Wenn der Debitorennamen sich von BB zu AA ändert, bevor das Ereignis verarbeitet wird, entsprechen die Daten in der Datenbank nicht mehr die Bedingung in der Regel, Debitor = BB ab. Wenn das Ereignis schließlich verarbeitet wird, wird daher keine Warnung generiert.
Stapelverarbeitungen für Ereignisse vom Typ "Fälligkeitsdatum"
Microsoft Dynamics AX erfasst alle Ereignisse, die durch Fälligkeitstermine ausgelöst werden, und gleicht diese Ereignisse mit den Bedingungen ab, die in den Warnregeln festgelegt sind. Die Stapelverarbeitung erzeugt eine Warnungen, wenn ein Ereignis den Regelbedingungen entspricht.
Festlegen der Häufigkeit für Ereignisse vom Typ "Fälligkeitsdatum"
Für Ereignisse vom Typ "Fälligkeitsdatum" bietet es sich an, Stapelverarbeitungen einzurichten, die nachts oder zu bestimmten Tageszeiten ausgeführt werden, um die Systemlast zu verteilen. Es wird empfohlen, Stapelverarbeitungsauftrag so einrichten, dass sie mindestens einmal pro Tag ausgeführt wird. Sollen Warnungen so früh wie möglich gesendet werden, sollte die Stapelverarbeitung ausgeführt werden, sobald sich das Systemdatum geändert hat. Wenn Sie Warnungen für Ereignisse vom Typ "Fälligkeitsdatum" erzeugen möchten, die auftreten, nachdem eine Stapelverarbeitung bereits Warnungen verarbeitet hat, können Sie die Stapelverarbeitung am selben Tag erneut ausführen.
Beispielsweise wurde ein Stapelverarbeitungsauftrag an einem bestimmten Tag ausgeführt. Dann erstellen Sie eine Bestellung mit einem Fälligkeitsdatum, das eine Warnung für denselben Tag auslösen soll. Um die Warnung an diesem Tag zu erhalten, müssen Sie den Stapelverarbeitungsauftrag erneut ausführen, nachdem die Bestellung erstellt wurde. Wenn Sie die Stapelverarbeitung an diesem Tag nicht erneut ausführen, erfasst die Stapelverarbeitung am nächsten Tag alle nicht verarbeiteten Ereignisse des Typs "Fälligkeitsdatum", die nicht am Vortag verarbeitet wurden.
Hinweis
Selbst wenn eine Stapelverarbeitung pro Tag mehrfach ausgeführt wird, werden Warnungen für dasselbe Ereignis vom Typ "Fälligkeitsdatum" und für dieselben Bedingungen nicht mehrfach erzeugt. Warnungen werden nur für Daten erzeugt, die wegen Änderungen im System, die nach dem Ausführen der letzten Stapelverarbeitung aufgetreten sind, zu einem Fälligkeitsdatum geworden sind.
Festlegen von flexiblen Fälligkeitsdatumsangaben
Die Verarbeitung von Warnregeln in einem Unternehmen kann aus unterschiedlichen Gründen beendet werden. Zu diesen Ursachen zählen Urlaub, Systemausfall oder andere Probleme, aufgrund derer Stapelverarbeitungsaufträge eine Zeitlang nicht ausgeführt werden.
Um zu verhindern, dass Fälligkeitswarnungen veralten, da der Stapelverarbeitungsauftrag während einiger Tage nicht ausgeführt wurde, können Sie ein Stapelverarbeitungsfenster einrichten. Ein Stapelverarbeitungsfenster ermöglicht es, dass eine Stapelverarbeitung für eine bestimmte Anzahl von Tagen nicht ausgeführt wird.
Wenn ein Stapelverarbeitungsfenster eingerichtet wurde, wird eine Warnung gesendet, wenn die Warnregel verarbeitet wird, auch wenn die Warnung das Zeitlimit überschreitet, das in den Fälligkeitskriterien definierte wurde. Eine Warnung wird weiterhin gesendet, solange die Periode, die durch dieses Zeitlimit plus das Stapelverarbeitungsfenster definiert ist, nicht überschritten wird.
Wenn die Periode, die durch das Zeitlimit plus Stapelverarbeitungsfenster definiert ist, überschritten wird, wird keine Warnung mehr übermittelt.
Beispiel:
Sie erstellen eine Warnregel, von der Sie einen Hinweis erhalten, wenn der Geburtstag eines Mitarbeiters zwei Tage zurückliegt.
Das Zeitintervall des Stapelverarbeitungsfensters ist auf 10 Tage festgelegt.
Der Stapelverarbeitungsauftrag wird am Tag 1 ausgeführt. |
Sie werden auf alle Mitarbeiter hingewiesen, die vor 2 Tagen Geburtstag hatten. |
Die Stapelverarbeitung wird nicht am Tag 1, sondern erst am Tag 2 ausgeführt. |
Sie werden auf alle Mitarbeiter hingewiesen, die vor 2 oder 3 Tagen Geburtstag hatten. |
Die Stapelverarbeitung wird nicht am Tag 1 oder 2, sondern erst am Tag 3 ausgeführt. |
Sie werden auf alle Mitarbeiter hingewiesen, die vor 2, 3 oder 4 Tagen Geburtstag hatten. |
Der Stapelverarbeitungsauftrag wird nicht an Tagen 1 bis 9 ausgeführt, sondern erst am Tag 10, das heißt, die Stapelverarbeitungsauftrag wird im 10-tägigem Fenster ausgeführt. |
Sie werden auf alle Mitarbeiter hingewiesen, die vor 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10 oder 11 Tagen Geburtstag hatten. Hinweis Es werden alle Warnungen erzeugt. |
Die Stapelverarbeitung wird an keinem der Tage von 1 bis 10, sondern erst am Tag 11 ausgeführt. |
Sie werden auf alle Mitarbeiter hingewiesen, die vor 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11 oder 12 Tagen Geburtstag hatten. Hinweis Sie werden nun nicht auf Mitarbeiter hingewiesen, die vor 13 Tagen Geburtstag hatten. |
Die Stapelverarbeitung wird an keinem der Tage von 1 bis 11, sondern erst am Tag 12 ausgeführt. |
Sie werden auf alle Mitarbeiter hingewiesen, die vor 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12 oder 13 Tagen Geburtstag hatten. Hinweis Sie werden nun nicht auf Mitarbeiter hingewiesen, die vor 14 Tagen Geburtstag hatten. |
Wie Sie an diesem Beispiel sehen, beträgt, wenn das Stapelverarbeitungsfenster auf 10 festgelegt ist, die längste Periode, während der die Stapelverarbeitung nicht ausgeführt wird, 10 Tage. Um sicherzustellen, dass die Warnung generiert wird, muss die Stapelverarbeitung spätestens am zehnten Tag ausgeführt werden.
Ist das Stapelverarbeitungsfenster auf 0 festgelegt, werden Sie auf einen Geburtstag nur dann hingewiesen, wenn die Stapelverarbeitung zwei Tage nach dem Geburtstag ausgeführt wird. Um in diesem Fall sicherzustellen, dass keine Warnung verloren geht, muss die Stapelverarbeitung jeden Tag ausgeführt werden.
Löschen der Ereigniswarteschlange
Wenn Sie eine Stapelverarbeitung aktivieren, die änderungsbasierte Ereignisse für ein Unternehmen verarbeitet, sollten Sie die Ereigniswarteschlange prüfen und entscheiden, ob alle Ereignisse in der Warteschlange als Warnungen gesendet werden sollen. Wenn die alten, nicht verarbeiteten und jetzt veralteten Ereignisse nicht gelöscht werden, erzeugt die Stapelverarbeitung Warnungen und sendet möglicherweise unerwünschte E-Mail-Nachrichten oder "Spam" an die Benutzer.
Alte, nicht verarbeitete und veraltete Ereignisse können sich aus unterschiedlichen Gründen in der Ereigniswarteschlange ansammeln. Benutzer haben beispielsweise lange vor dem Start der Stapelverarbeitung Warnregeln eingerichtet, sodass die erzeugten Ereignissen viele veraltete Warnungen erzeugen. Alternativ waren Benutzer berechtigt, Regeln erstellen, lange bevor die Stapelverarbeitung ausgeführt wird, sodass die Ereignisse, die von den Regeln der Benutzer ausgelöst werden, vom System protokolliert werden, obwohl die Stapelverarbeitung nicht aktiviert wurde.
Wenn Sie entscheiden, dass die Ereignisse in der Ereigniswarteschlange veraltet sind und nicht als Warnungen gesendet werden sollen, können Sie die Ereigniswarteschlange löschen.
Drücken Sie STRG + D, um die Entwicklungsumgebung (AOT) zu öffnen. Wählen Sie Data Dictionary > Tabellen.
Wählen Sie die Tabelle EventCUD aus, suchen Sie nach den zu löschenden Ereignissen, und löschen Sie entsprechend.