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Vorgehensweise: Erstellen eines Transaktionsdiensts

In diesem Beispiel werden diverse Aspekte der Erstellung eines Transaktionsdiensts und die Nutzung einer von einem Client initiierten Transaktion für die Koordinierung von Dienstvorgängen veranschaulicht.

Erstellen eines Transaktionsdiensts

  1. Erstellen Sie einen Dienstvertrag, und fügen Sie den Vorgängen die gewünschte Einstellung aus der TransactionFlowOption-Enumeration hinzu, um die Anforderungen für eingehende Transaktionen festzulegen. Beachten Sie, dass Sie auch das TransactionFlowAttribute auf die zu implementierende Dienstklasse platzieren können. Hierdurch wird die Einzelimplementierung einer Schnittstelle, die diese Transaktionseinstellungen nutzt, anstelle von allen Implementierungen ermöglicht.

    [ServiceContract]
    public interface ICalculator
    {
        [OperationContract]
        // Use this to require an incoming transaction
        [TransactionFlow(TransactionFlowOption.Mandatory)]
        double Add(double n1, double n2);
        [OperationContract]
        // Use this to permit an incoming transaction
        [TransactionFlow(TransactionFlowOption.Allowed)]
        double Subtract(double n1, double n2);
    }
    
  2. Erstellen Sie eine Implementierungsklasse, und verwenden Sie ServiceBehaviorAttribute, um optional ein TransactionIsolationLevel und einen TransactionTimeout anzugeben. Beachten Sie, dass in vielen Fällen der standardmäßige TransactionTimeout von 60 Sekunden und die standardmäßige TransactionIsolationLevel mit dem Wert Unspecified angemessen sind. Für jeden Vorgang können Sie das OperationBehaviorAttribute-Attribut nutzen, um festzulegen, ob die innerhalb der Methode durchgeführte Arbeit innerhalb des Umfangs eines Transaktionsumfangs gemäß dem Wert des TransactionScopeRequired-Attributs erfolgen soll. In diesem Fall stimmt die für die Add-Methode verwendete Transaktion mit der obligatorischen eingehenden Transaktionen überein, die vom Client kommt, und die für die Subtract-Methode verwendete Transaktion entspricht entweder der eingehenden Transaktion, wenn eine solche vom Client übergeben wurde, oder einer neuen implizit oder lokal erstellten Transaktion.

    [ServiceBehavior(
        TransactionIsolationLevel = System.Transactions.IsolationLevel.Serializable,
        TransactionTimeout = "00:00:45")]
    public class CalculatorService : ICalculator
    {
        [OperationBehavior(TransactionScopeRequired = true)]
        public double Add(double n1, double n2)
        {
            // Perform transactional operation
            RecordToLog(String.Format("Adding {0} to {1}", n1, n2));
            return n1 + n2;
        }
    
        [OperationBehavior(TransactionScopeRequired = true)]
        public double Subtract(double n1, double n2)
        {
            // Perform transactional operation
            RecordToLog(String.Format("Subtracting {0} from {1}", n2, n1));
            return n1 - n2;
        }
    
        private static void RecordToLog(string recordText)
        {
            // Database operations omitted for brevity
            // This is where the transaction provides specific benefit
            // - changes to the database will be committed only when
            // the transaction completes.
        }
    }
    
  3. Konfigurieren Sie die Bindungen in der Konfigurationsdatei, wobei Sie angeben, dass der Transaktionskontext übergeben werden sollte, und die dafür zu verwendenden Protokolle festlegen. Weitere Informationen finden Sie unter ServiceModel-Transaktionskonfiguration. Der Bindungstyp wird im binding-Attribut des Endpunktelements angegeben. Das <endpoint>-Element enthält ein bindingConfiguration-Attribut, das auf eine Bindungskonfiguration mit dem Namen transactionalOleTransactionsTcpBinding verweist (wie in folgender Beispielkonfiguration gezeigt).

    <service name="CalculatorService">
      <endpoint address="net.tcp://localhost:8008/CalcService"
        binding="netTcpBinding"
        bindingConfiguration="transactionalOleTransactionsTcpBinding"
        contract="ICalculator"
        name="OleTransactions_endpoint" />
    </service>
    

    Der Transaktionsfluss wird auf Konfigurationsebene mithilfe des transactionFlow-Attributs aktiviert, und das Transaktionsprotokoll wird über das transactionProtocol-Attribut angegeben (wie in folgender Konfiguration gezeigt).

    <bindings>
      <netTcpBinding>
        <binding name="transactionalOleTransactionsTcpBinding"
          transactionFlow="true"
          transactionProtocol="OleTransactions"/>
      </netTcpBinding>
    </bindings>
    

Unterstützung mehrerer Transaktionsprotokolle

  1. Um eine optimale Leistung zu erhalten, sollten Sie für Szenarien, die einen Client und einen Dienst umfassen, die mit Windows Communication Foundation (WCF) geschrieben wurden, das OleTransactions-Protokoll verwenden. Allerdings ist das WS-AtomicTransaction (WS-AT)-Protokoll für Szenarien nützlich, bei denen Interoperabilität mit Protokollstapeln eines Drittanbieters erforderlich ist. Sie können WCF-Dienste so konfigurieren, dass sie beide Protokolle unterstützen, indem Sie mehrere Endpunkte mit den entsprechenden protokollspezifischen Bindungen bereitstellen (wie in folgender Beispielkonfiguration gezeigt).

    <service name="CalculatorService">
      <endpoint address="https://localhost:8000/CalcService"
        binding="wsHttpBinding"
        bindingConfiguration="transactionalWsatHttpBinding"
        contract="ICalculator"
        name="WSAtomicTransaction_endpoint" />
      <endpoint address="net.tcp://localhost:8008/CalcService"
        binding="netTcpBinding"
        bindingConfiguration="transactionalOleTransactionsTcpBinding"
        contract="ICalculator"
        name="OleTransactions_endpoint" />
    </service>
    

    Das Transaktionsprotokoll wird über das transactionProtocol-Attribut festgelegt. Bei der vom System bereitgestellten wsHttpBinding steht dieses Attribut nicht zur Verfügung, da diese Bindung nur das WS-AT-Protokoll nutzen kann.

    <bindings>
      <wsHttpBinding>
        <binding name="transactionalWsatHttpBinding"
          transactionFlow="true" />
      </wsHttpBinding>
      <netTcpBinding>
        <binding name="transactionalOleTransactionsTcpBinding"
          transactionFlow="true"
          transactionProtocol="OleTransactions"/>
      </netTcpBinding>
    </bindings>
    

Kontrolle des Abschlusses einer Transaktion

  1. Standardmäßig schließen WCF-Vorgänge automatisch Transaktionen ab, wenn keine nicht behandelten Ausnahmen ausgelöst werden. Sie können dieses Verhalten ändern, indem Sie die TransactionAutoComplete-Eigenschaft und die SetTransactionComplete-Methode verwenden. Wenn es erforderlich ist, dass ein Vorgang innerhalb derselben Transaktion erfolgt wie ein anderer Vorgang (Beispiel: ein Debit- und Kredit-Vorgang), können Sie das automatische Verhalten für den Abschluss deaktivieren, indem Sie die TransactionAutoComplete-Eigenschaft auf false festlegen (wie in folgendem Debit-Vorgangsbeispiel gezeigt). Die Transaktion, die der Debit-Vorgang nutzt, wird nicht abgeschlossen, bevor eine Methode mit der TransactionAutoComplete-Eigenschaft auf true aufgerufen wird (wie in Vorgang Credit1 gezeigt) oder wenn die SetTransactionComplete-Methode aufgerufen wird, um explizit die Transaktion als abgeschlossen zu kennzeichnen (wie in Vorgang Credit2 gezeigt). Beachten Sie, dass die beiden Kreditvorgänge zu Illustrationszwecken angeführt werden und dass ein einzelner Kreditvorgang üblicher wäre.

    [ServiceBehavior]
    public class CalculatorService : IAccount
    {
        [OperationBehavior(
            TransactionScopeRequired = true, TransactionAutoComplete = false)]
        public void Debit(double n)
        {
            // Perform debit operation
    
            return;
        }
    
        [OperationBehavior(
            TransactionScopeRequired = true, TransactionAutoComplete = true)]
        public void Credit1(double n)
        {
            // Perform credit operation
    
            return;
        }
    
        [OperationBehavior(
            TransactionScopeRequired = true, TransactionAutoComplete = false)]
        public void Credit2(double n)
        {
            // Perform alternate credit operation
    
            OperationContext.Current.SetTransactionComplete();
            return;
        }
    }
    
  2. Zum Zwecke der Transaktionskorrelation erfordert ein Festlegen der TransactionAutoComplete-Eigenschaft auf false die Verwendung einer sitzungsbasierten Bindung. Die Anforderung wird mit der SessionMode-Eigenschaft auf ServiceContractAttribute festgelegt.

    [ServiceContract(SessionMode = SessionMode.Required)]
    public interface IAccount
    {
        [OperationContract]
        [TransactionFlow(TransactionFlowOption.Allowed)]
        void Debit(double n);
        [OperationContract]
        [TransactionFlow(TransactionFlowOption.Allowed)]
        void Credit1(double n);
        [OperationContract]
        [TransactionFlow(TransactionFlowOption.Allowed)]
        void Credit2(double n);
    }
    

Kontrolle der Lebensdauer einer Transaktionsdienstinstanz

  1. WCF verwendet die ReleaseServiceInstanceOnTransactionComplete-Eigenschaft, um anzugeben, ob die zugrunde liegende Dienstinstanz bei Abschluss einer Transaktion freigegeben wird. Da hier der Standardwert, auch wenn dies anders konfiguriert wurde, true ist, weist WCF ein effizientes und vorhersehbares Just-In-Time-Verhalten auf. Aufrufe an einen Dienst bei einer nachfolgenden Transaktion erhalten ohne Auswirkung des Status der vorherigen Transaktion garantiert eine neue Dienstinstanz. Obwohl dies oft nützlich sein kann, möchten Sie eventuell den Status innerhalb der Dienstinstanz bis über den Transaktionsabschluss hinaus beibehalten. Beispielsweise könnte dies der Fall sein, wenn erforderliche Status oder Handle zu Ressourcen in der Anschaffung oder Wiederherstellung teuer sind. Sie können dies vornehmen, indem Sie die ReleaseServiceInstanceOnTransactionComplete-Eigenschaft auf false festlegen. Mit dieser Einstellung stehen die Instanz und alle zugehörigen Status bei folgenden Aufrufen zur Verfügung. Achten Sie hierbei insbesondere darauf, wann und wie der Zustand und die Transaktion gelöscht und abgeschlossen werden. Das folgende Beispiel veranschaulicht die Vorgehensweise, indem die Instanz mit der runningTotal-Variablen beibehalten wird.

    [ServiceBehavior(TransactionIsolationLevel = [ServiceBehavior(
        ReleaseServiceInstanceOnTransactionComplete = false)]
    public class CalculatorService : ICalculator
    {
        double runningTotal = 0;
    
        [OperationBehavior(TransactionScopeRequired = true)]
        public double Add(double n)
        {
            // Perform transactional operation
            RecordToLog(String.Format("Adding {0} to {1}", n, runningTotal));
            runningTotal = runningTotal + n;
            return runningTotal;
        }
    
        [OperationBehavior(TransactionScopeRequired = true)]
        public double Subtract(double n)
        {
            // Perform transactional operation
            RecordToLog(String.Format("Subtracting {0} from {1}", n, runningTotal));
            runningTotal = runningTotal - n;
            return runningTotal;
        }
    
        private static void RecordToLog(string recordText)
        {
            // Database operations omitted for brevity
        }
    }
    
    ms730232.note(de-de,VS.100).gifHinweis:
    Da die Lebensdauer der Instanz ein dienstinternes Verhalten ist und durch die ServiceBehaviorAttribute-Eigenschaft kontrolliert wird, sind keine Änderungen an der Dienstkonfiguration oder am Dienstvertrag erforderlich. Darüber hinaus enthält die Übertragung keine Darstellung hierzu.