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Konfigurieren eines benutzerdefinierten Domänennamens für einen Azure-Clouddienst (klassisch)

Wichtig

Cloud Services (klassisch) ist jetzt ab dem 1. September 2024 für alle Kunden veraltet. Alle vorhandenen ausgeführten Bereitstellungen werden beendet und von Microsoft heruntergefahren, und die Daten sind ab Oktober 2024 dauerhaft verloren. In neuen Bereitstellungen sollte das neue auf Azure Resource Manager basierende Bereitstellungsmodell für Azure Cloud Services (erweiterter Support) verwendet werden.

Wenn Sie einen Clouddienst erstellen, weist Azure diesen einer Unterdomäne von cloudapp.netzu. Wenn der Clouddienst beispielsweise den Namen contoso hat, können Ihre Benutzer auf die Anwendung über eine URL wie http://contoso.cloudapp.net zugreifen. Darüber hinaus weist Azure eine virtuelle IP-Adresse zu.

Sie können Ihre Anwendung jedoch auch unter Ihrem eigenen Domänennamen zur Verfügung stellen, beispielsweise contoso.com. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie einen benutzerdefinierten Domänennamen für Clouddienst-Webrollen reservieren oder konfigurieren.

Wissen Sie bereits, worum es sich bei CNAME-Einträgen und A-Datensätzen handelt? Überspringen Sie die Erläuterung.

Hinweis

Die Verfahren in dieser Aufgabe gelten für Azure Cloud Services. Bei App Services lesen Sie die Informationen unter Zuordnen eines vorhandenen benutzerdefinierten DNS-Namens zu Azure-Web-Apps. Informationen zu Speicherkonten finden Sie unter Konfigurieren eines benutzerdefinierten Domänennamens für Ihren Azure Blob Storage-Endpunkt.

Tipp

Schneller ans Ziel kommen – mit der NEUEN Komplettanleitung für Azure. Mit dieser Anleitung wird das Zuordnen eines benutzerdefinierten Domänennamens UND das Absichern der Kommunikation (TLS) mit Azure-Clouddiensten oder Azure-Websites zum Kinderspiel.

Informationen zu CNAME- und A-Datensätzen

Mit CNAME-Einträgen (oder Aliasdatensätze) und A-Datensätzen können Sie einen Domänennamen einem bestimmten Server (oder in diesem Fall Dienst) zuweisen, beide funktionieren jedoch unterschiedlich. Bei der Verwendung von A-Datensätzen mit Azure-Clouddiensten gibt es auch einige Besonderheiten, die Sie bei der Auswahl der Art des Datensatzes berücksichtigen sollten.

CNAME- oder Alias-Eintrag

Ein CNAME-Datensatz weist einem kanonischen Domänennamen eine spezifische Domäne wie beispielsweise contoso.com oder www.contoso.com zu. In diesem Fall ist der kanonische Domänenname der Domänenname [myapp].cloudapp.net Ihrer von Azure gehosteten Anwendung. Nach der Erstellung erstellt der CNAME-Eintrag einen Alias für [myapp].cloudapp.net. Der CNAME-Eintrag wird automatisch in die IP-Adresse Ihres Diensts [myapp].cloudapp.net aufgelöst. Wenn sich also die IP-Adresse des Clouddiensts ändert, müssen Sie keine Maßnahmen ergreifen.

Hinweis

Bei einigen Domänenregistrierungen können Sie Unterdomänen nur mit einem CNAME-Datensatz wie www.contoso.com zuweisen und nicht mit einem Stammnamen wie contoso.com. Weitere Informationen zu CNAME-Datensätzen finden Sie in der durch Ihre Registrierung zur Verfügung gestellten Dokumentation, dem Wikipedia-Eintrag "CNAME Resource Record" oder dem Dokument IETF Domain Names - Implementation and Specification (IEFT-Domänennamen – Implementierung und Spezifizierung, in englischer Sprache).

A-Eintrag

Ein A-Eintrag weist einer IP-Adresse eine Domäne wie contoso.com oder www.contoso.com, oder eine Domäne mit Platzhalter wie .contoso.com zu. Im Fall eines Azure-Clouddiensts ist dies die virtuelle IP des Diensts. Der Vorteil eines A-Datensatzes gegenüber einem CNAME-Eintrag ist, dass Sie einen Eintrag mit einem Platzhalter verwenden können, beispielsweise .contoso.com, der Anfragen für mehrere Unterdomänen verarbeiten kann, beispielsweise mail.contoso.com, login.contoso.com oder www.contoso.com.

Hinweis

Da ein A-Datensatz einer statischen IP-Adresse zugeordnet ist, kann er Änderungen an der IP-Adresse des Clouddiensts nicht automatisch auflösen. Die von Ihrem Clouddienst verwendete IP-Adresse wird zum ersten Mal zugewiesen, wenn Sie sie an einem leeren Steckplatz bereitstellen (entweder Produktion oder Staging). Wenn Sie die Bereitstellung für den Steckplatz löschen, wird die IP-Adresse von Azure freigegeben und zukünftigen Bereitstellungen an dem Steckplatz wird eine neue IP-Adresse zugewiesen.

Die IP-Adresse eines bestimmten Bereitstellungs-Steckplatzes (Produktion oder Staging) wird beim Austausch von Staging- und Produktionsbereitstellung oder beim Durchführen eines direkten Upgrades einer vorhandenen Bereitstellung beibehalten. Weitere Informationen zum Durchführen dieser Aktionen finden Sie unter Verwalten von Cloud Services.

Hinzufügen eines CNAME-Datensatzes zu Ihrer benutzerdefinierten Domäne

Sie müssen einen neuen Eintrag zu der DNS-Tabelle Ihrer benutzerdefinierten Domäne hinzufügen, um einen CNAME-Datensatz zu erstellen. Verwenden Sie hierzu die durch Ihre Registrierung bereitgestellten Tools. Die Methoden zum Festlegen eines CNAME-Datensatzes der verschiedenen Registrierungen sind zwar ähnlich, jedoch unterscheiden Sie sich auch in einigen Punkten. Die Konzepte sind allerdings gleich.

  1. Verwenden Sie eine dieser Methoden, um den .cloudapp.net -Domänennamen zu ermitteln, der Ihrem Clouddienst zugewiesen ist.

    • Melden Sie sich beim Azure-Portal an, und wählen Sie Ihren Clouddienst aus. Suchen Sie im Abschnitt Übersicht nach dem Eintrag Website-URL.

      Die Schnelleinsicht zeigt die Site-URL.

      OR

    • Installieren und konfigurieren Sie Azure PowerShell, und verwenden Sie dann den folgenden Befehl:

      Get-AzureDeployment -ServiceName yourservicename | Select Url
      

      Speichern Sie die im Domänennamen verwendete URL, die von der jeweiligen Methode zurückgegeben wurde. Diesen Namen benötigen Sie zum Erstellen eines CNAME-Eintrags.

  2. Melden Sie sich bei der Website Ihrer DNS-Registrierungsstelle an, und navigieren Sie zur Seite für die DNS-Verwaltung. Suchen Sie nach Links oder Bereichen der Website, die als Domänenname, DNS oder Namenserververwaltung bezeichnet werden.

  3. Navigieren Sie nun zu dem Bereich, in dem Sie CNAME-Einträge auswählen oder eingeben können. Möglicherweise müssen Sie den Eintragstyp in einem Dropdownmenü auswählen oder die Seite für erweiterte Einstellungen aufrufen. Suchen Sie nach den Wörtern CNAME, Alias oder Unterdomänen.

  4. Sie müssen außerdem den Domänen- oder Unterdomänenalias für den CNAME angeben, beispielsweise www, wenn Sie einen Alias für www.customdomain.com erstellen möchten. Wenn Sie einen Alias für die Stammdomäne erstellen möchten, wird dieser möglicherweise als " @ "-Zeichen in den DNS-Tools Ihrer Registrierung aufgeführt.

  5. Dann müssen Sie einen kanonischen Hostnamen angeben. In diesem Fall ist das die Domäne cloudapp.net Ihrer Anwendung.

Der folgende CNAME-Datensatz leitet zum Beispiel den gesamten Verkehr von www.contoso.com an contoso.cloudapp.net weiter. Das ist der benutzerdefinierte Domänenname Ihrer bereitgestellten Anwendung:

Alias/Hostname/Unterdomäne Kanonische Domäne
www contoso.cloudapp.net

Hinweis

Einem Besucher von www.contoso.com wird niemals der wirkliche Host (contoso.cloudapp.net) angezeigt. Die Weiterleitung ist also für den Endbenutzer nicht sichtbar.

Das obige Beispiel gilt nur für den Datenverkehr der Unterdomäne www. Da Sie keine Platzhalter mit CNAME-Datensätzen verwenden können, müssen Sie einen CNAME für jede Domäne/Unterdomäne erstellen. Wenn Sie den Verkehr von Unterdomänen wie *.contoso.com an Ihre cloudapp.net-Adresse weiterleiten möchten, können Sie in Ihren DNS-Einstellungen einen Eintrag fürURL-Umleitung oder URL-Weiterleitung erstellen. Alternativ können Sie einen A-Datensatz erstellen.

Hinzufügen eines A-Datensatzes für Ihre benutzerdefinierte Domäne

Sie müssen zunächst die virtuelle IP-Adresse Ihres Clouddiensts ermitteln, um einen A-Datensatz zu erstellen. Fügen Sie dann einen neuen Eintrag zu der DNS-Tabelle Ihrer benutzerdefinierten Domäne hinzu. Verwenden Sie hierzu die durch Ihre Registrierung bereitgestellten Tools. Die Methoden zum Festlegen eines A-Datensatzes der verschiedenen Registrierungen sind zwar ähnlich, jedoch unterscheiden Sie sich auch in einigen Punkten. Die Konzepte sind allerdings gleich.

  1. Verwenden Sie eine der folgenden Methoden, um die IP-Adresse Ihres Clouddiensts zu ermitteln.

    • Melden Sie sich beim Azure-Portal an, und wählen Sie Ihren Clouddienst aus. Suchen Sie im Abschnitt Übersicht nach dem Eintrag Öffentliche IP-Adressen.

      Die Schnelleinsicht zeigt die VIP.

      OR

    • Installieren und konfigurieren Sie Azure PowerShell, und verwenden Sie dann den folgenden Befehl:

      get-azurevm -servicename yourservicename | get-azureendpoint -VM {$_.VM} | select Vip
      

      Speichern Sie die IP-Adresse, da Sie sie zum Erstellen eines A-Datensatzes benötigen.

  2. Melden Sie sich bei der Website Ihrer DNS-Registrierungsstelle an, und navigieren Sie zur Seite für die DNS-Verwaltung. Suchen Sie nach Links oder Bereichen der Website, die als Domänenname, DNS oder Namenserververwaltung bezeichnet werden.

  3. Navigieren Sie nun zu dem Bereich, in dem Sie A-Datensätze auswählen oder eingeben können. Möglicherweise müssen Sie den Datensatztyp in einem Dropdownmenü auswählen oder die Seite für erweiterte Einstellungen aufrufen.

  4. Wählen Sie die Domäne oder Unterdomäne aus, die diesen A-Datensatz verwendet, oder geben Sie diese ein. Wählen Sie beispielsweise www, wenn Sie einen Alias für www.customdomain.com erstellen möchten. Wenn Sie einen Platzhaltereintrag für alle Unterdomänen erstellen möchten, geben Sie ***** ein. Dieser Eintrag deckt alle Unterdomänen wie mail.customdomain.com, login.customdomain.com und www.customdomain.com ab.

    Wenn Sie einen A-Datensatz für die Stammdomäne erstellen möchten, wird dieser möglicherweise als " @ "-Zeichen in den DNS-Tools Ihrer Registrierung aufgeführt.

  5. Geben Sie die IP-Adresse Ihres Clouddiensts in das angegebene Feld ein. Mit diesem Schritt wird der im A-Datensatz verwendete Domäneneintrag der IP-Adresse Ihrer Clouddienstbereitstellung zugewiesen.

Der folgende A-Datensatz leitet zum Beispiel den gesamten Verkehr von www\.contoso.com an 137.135.70.239 weiter. Das ist die IP-Adresse Ihrer bereitgestellten Anwendung:

Hostname/Unterdomäne IP-Adresse
@ 137.135.70.239

Dieses Beispiel zeigt das Erstellen eines A-Datensatzes für die Stammdomäne. Wenn Sie einen Platzhaltereintrag erstellen möchten, der alle Unterdomänen abdeckt, würden Sie „*****“ als Unterdomäne eingeben.

Warnung

IP-Adressen in Azure sind standardmäßig dynamische IP-Adressen. Es empfiehlt sich, eine reservierte IP-Adresse zu verwenden, um sicherzustellen, dass sich Ihre IP-Adresse nicht ändert.

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