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Informationen zu Lohnregulierungen und Zähleinheiten

Gilt für: Microsoft Dynamics AX 2012 R3, Microsoft Dynamics AX 2012 R2, Microsoft Dynamics AX 2012 Feature Pack, Microsoft Dynamics AX 2012

Der Lohn kann anhand von Zeit und Anwesenheit auf Tagesbasis berechnet werden. Zähleinheiten und Lohnregulierungen sind Funktionen, mit denen die Erfassung der Arbeitskraft im Genehmigungsprozess angepasst werden kann.

Zähleinheiten werden in der Regel angewendet, um der Vergütung einer Arbeitskraft Zulagen hinzuzufügen. Eine Zähleinheit kann beispielsweise angewendet werden, wenn eine Arbeitskraft, die in einer Woche für einen bestimmten Prozess mehr als zehn Stunden gearbeitet hat, eine Zulage erhalten soll.

Lohnregulierungen dienen in der Regel zur Verringerung des Lohns. Beispiel: Eine Arbeitskraft erhält für einen Tag eine Bezahlung für geleistete Überstunden, kommt aber am nächsten Tag zu spät.

Zähleinheit – Beispiel

In einem Unternehmen muss ein bestimmter Arbeitsgang ausgeführt werden, der besonders hohe Anforderungen stellt oder eine spezielle Ausbildung erfordert. Aufgrund dieser speziellen Qualifikationsanforderung erhalten die Arbeitskräfte für diesen Arbeitsgang eine besondere Zulage.

Der Arbeitsgang ist jedoch überaus anstrengend. Deshalb wird die Zulage pro Woche und Arbeitskraft nur für die jeweils ersten zehn Stunden gezahlt. So soll sichergestellt werden, dass der Arbeitsgang nicht immer von der gleichen Arbeitskraft ausgeführt wird. Hat die Arbeitskraft in einer Woche für zehn Stunden an dem Arbeitsgang gearbeitet, wird die Zulage wieder entfernt.

Lohnregulierung – Beispiel

In einem Unternehmen werden Überstunden nur unter der Voraussetzung bezahlt, dass eine Arbeitskraft pro Woche mindestens 40 Stunden (Standardzeit) gearbeitet hat.

Die reguläre Arbeitszeit beträgt täglich acht Stunden (Montag bis Freitag). Fallen nun bei einer Arbeitskraft bereits zu Wochenbeginn Überstunden an, ohne dass die Arbeitskraft in dieser Woche jedoch mindestens 40 Stunden (Standardzeit) arbeitet, müssen die Überstunden abgezogen werden.

Zudem besitzen auch Wochen mit Feiertagen eine geringeres Überstundenlimit. Wird für einen regulären Arbeitstag von einer Arbeitszeit von acht Stunden ausgegangen, verringert sich das Überstundenlimit der Woche durch einen ganzen Feiertag um acht Stunden.

Das Unternehmen verwendet die folgenden Lohnarten:

  • Lohnart "1201" wird für alle Standardarbeitszeiten gezahlt.

  • Lohnart "1301" wird für Überstunden gezahlt.

Für das 40-Stunden-Beispiel kann eine Lohnregulierungsregel eingerichtet werden. Für die berechneten Überstunden soll eine Lohnregulierung vorgenommen werden, wenn die erfasste Standardzeit für die Lohnperiode nicht mindestens der für die Lohnperiode erwarteten Standardzeit entspricht.

In diesem Beispiel basiert die Berechnung der Lohnregulierung auf folgenden Elementen:

  • Der berechneten erwarteten Standardzeit für die Woche. Die erwartete Standardzeit für einen Tag ist die Zeitspanne zwischen der geplanten Ein- und Ausstempeluhrzeit entsprechend den Einstellungen im Arbeitszeitprofil, das für die Zeitberechnung des jeweiligen Tags verwendet wird. Diese Zeit wird auch als Normzeit bezeichnet.

  • Der realisierten entlohnten Standardzeit. Die realisierte entlohnte Standardzeit für einen Tag besteht aus allen entlohnten Stunden minus den Überstunden.

Bei der Stundenanzahl zur Verringerung möglicher Überstunden handelt es sich um die Differenz zwischen der entlohnten Standardzeit und der erwarteten Standardzeit der Woche.

Aa549109.collapse_all(de-de,AX.60).gifErwartete Arbeitszeit

Die folgende Tabelle enthält eine Übersicht über die erwarteten Arbeitszeiten/Standardzeit für die Woche:

Montag

Dienstag

Mittwoch

Donnerstag

Freitag

Stunden gesamt

Erwartete Einstempeluhrzeit

7:00

7:00

7:00

7:00

7:00

N/V

Erwartete Ausstempeluhrzeit

15:00

15:00

15:00

15:00

15:00

N/V

Erwartete entlohnte Stunden

8 Stunden

8 Stunden

8 Stunden

8 Stunden

8 Stunden

40 Stunden

Aa549109.collapse_all(de-de,AX.60).gifTatsächliche Arbeitszeit

Die folgende Tabelle enthält ein Beispiel für die tatsächlichen Arbeitszeiten einer bestimmten Arbeitskraft:

Montag

Dienstag

Mittwoch

Donnerstag

Freitag

Stunden gesamt

Tatsächliche Einstempeluhrzeit

7:00

7:00

9:00

7:00

9:00

N/V

Tatsächliche Ausstempeluhrzeit

18:00

15:00

15:00

18:00

15:00

N/V

Abwesenheit

0

0

2 Stunden

0

2 Stunden

4

Entlohnte Stunden (gesamt)

11 Stunden

8 Stunden

6 Stunden

11 Stunden

6 Stunden

42 Stunden

Überstunden

3 Stunden

0

0

3 Stunden

0

6 Stunden

Aa549109.collapse_all(de-de,AX.60).gifBerechneter Lohn für Überstunden ohne Regulierung

Lohnbuchungen werden auf Tagesbasis berechnet. Ohne eingerichtete Regulierung werden die Lohnbuchungen wie folgt berechnet:

Montag

Donnerstag

Stunden gesamt

Überstunden – Lohnart "1301"

3 Stunden

3 Stunden

6

Diese Berechnung entspricht jedoch nicht den Unternehmensregeln zur Bezahlung von Überstunden.

Aa549109.collapse_all(de-de,AX.60).gifBerechneter Lohn für Überstunden mit Regulierung

Bei Verwendung einer Lohnregulierung wird die Überstundenentlohnung für diese Woche wie folgt berechnet:

Montag

Dienstag

Mittwoch

Donnerstag

Freitag

Kumulierte Überstunden – Lohnart "1301"

3 Stunden

3 Stunden

1 Stunde

4 Stunden

2 Stunden

  • Montag – Für die Arbeitskraft ergeben sich drei Überstunden.

  • Dienstag – Kein Abzug von Überstunden.

  • Mittwoch – Zwei Überstunden werden aufgrund von Abwesenheit abgezogen.

  • Donnerstag – Drei Überstunden werden addiert.

  • Freitag – Zwei Überstunden werden aufgrund von Abwesenheit abgezogen.

Die Berechnung der gesamten Arbeitswoche ergibt für die Arbeitskraft zwei bezahlte Überstunden.

Siehe auch

Beispiel einer Lohnregulierung für Zeit und Anwesenheit