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Schützen von Verbindungsinformationen

Eines der wichtigsten Ziele beim Sichern einer Anwendung besteht darin, den Zugriff auf die Datenquelle zu schützen. Eine Verbindungszeichenfolge stellt ein potenzielles Sicherheitsrisiko dar, wenn sie nicht gesichert wird. Das Speichern von Verbindungsinformationen als Klartext oder das Aufbewahren dieser Informationen im Arbeitsspeicher gefährdet Ihr gesamtes System. Die in Ihrem Quellcode eingebetteten Verbindungszeichenfolgen können mit dem Ildasm.exe (IL-Disassembler) gelesen werden, um CIL (Common Intermediate Language) in einer kompilierten Assembly anzuzeigen.

Welche Sicherheitsrisiken sich im Zusammenhang mit Verbindungszeichenfolgen ergeben, hängt von der Art der verwendeten Authentifizierung, der Art und Weise, wie die Verbindungszeichenfolgen im Arbeitsspeicher und auf der Festplatte aufbewahrt werden, und den Verfahren ab, mit denen die Verbindungszeichenfolgen zur Laufzeit konstruiert werden.

Wichtig

Microsoft empfiehlt, immer den sichersten Authentifizierungsflow zu verwenden. Wenn Sie eine Verbindung mit Azure SQL herstellen, ist Managed Identities for Azure Resources die empfohlene Authentifizierungsmethode.

Windows-Authentifizierung verwenden

Damit der Zugriff auf die Datenquelle geschützt bleibt, müssen Sie Verbindungsinformationen wie Benutzer-ID, Kennwort und den Namen der Datenquelle sichern. Um zu vermeiden, dass Benutzerinformationen offengelegt werden, empfehlen wir, für lokale Datenquellen nach Möglichkeit die Windows-Authentifizierung (auch als integrierte Sicherheit bezeichnet) zu verwenden. (Beim Herstellen einer Verbindung mit Azure SQL sollten Sie jedoch verwaltete Identitäten für Azure-Ressourcen verwenden.) Die Windows-Authentifizierung wird in einer Verbindungszeichenfolge angegeben, indem die Integrated Security oder Trusted_Connection-Schlüsselwörter verwendet werden, sodass keine Benutzer-ID und kein Kennwort verwendet werden müssen. Bei Verwendung der Windows-Authentifizierung werden die Benutzer von Windows authentifiziert, und der Zugriff auf Server- und Datenbankressourcen wird durch die Erteilung von Berechtigungen für Windows-Benutzer und -Gruppen gesteuert.

Dort, wo die Windows-Authentifizierung nicht verwendet werden kann, müssen Sie besondere Vorsicht walten lassen, da die Verbindungszeichenfolge Benutzeranmeldeinformationen enthält, die offen zugänglich sind. In ASP.NET-Anwendungen können Sie ein Windows-Konto als feste Identität konfigurieren, die dann für Verbindungen mit Datenbanken und anderen Netzwerkressourcen verwendet wird. Sie aktivieren im Element „Identity“ in der Datei web.config den Identitätswechsel und geben einen Benutzernamen und ein Kennwort an.

<identity impersonate="true"
        userName="MyDomain\UserAccount"
        password="*****" />

Das Konto mit der festen Identität sollte nur über die nötigsten Berechtigungen für die Datenbank verfügen. Außerdem sollten Sie die Konfigurationsdatei verschlüsseln, sodass der Benutzername und das Kennwort nicht als Klartext verfügbar gemacht werden.

Wichtig

Microsoft empfiehlt, immer den sichersten Authentifizierungsflow zu verwenden. Der in diesem Verfahren beschriebene Authentifizierungsflow erfordert ein sehr hohes Maß an Vertrauen in die Anwendung und birgt Risiken, die bei anderen Flows nicht vorhanden sind. Sie sollten diesen Flow nur verwenden, wenn andere sicherere Flows (z. B. verwaltete Identitäten) nicht anwendbar sind.

Vermeiden Sie, Verbindungszeichenfolgen für eine OleDbConnection in einer UDL-Datei (Universal Data Link, universelle Datenverknüpfung) zu speichern. Informationen in UDLs werden in Klartext gespeichert und können nicht verschlüsselt werden. Bei einer UDL-Datei handelt es sich um eine externe dateibasierte Ressource der Anwendung, die mit dem .NET Framework nicht gesichert oder verschlüsselt werden kann.

Vermeiden von Einfügeangriffen mit Verbindungszeichenfolgen-Generatoren

Zu einem Angriff durch Einschleusen von Verbindungszeichenfolgen kann es kommen, wenn die dynamische Zeichenfolgenverkettung verwendet wird, um auf Benutzereingabe basierende Verbindungszeichenfolgen zu konstruieren. Wenn die Benutzereingabe nicht validiert wird und schädlicher Text (oder schädliche Zeichen) nicht maskiert wird, kann ein Angreifer möglicherweise auf sicherheitsrelevante Daten oder andere Ressourcen auf dem Server zugreifen. Zur Vermeidung dieses Problems enthält ADO.NET 2.0 neue Verbindungszeichenfolgen-Generatorklassen, mit deren Hilfe die Verbindungszeichenfolgensyntax validiert und sichergestellt werden kann, dass keine zusätzlichen Parameter eingeschleust werden. Weitere Informationen finden Sie in Connection String Builders (Verbindungszeichenfolgengeneratoren).

Verwenden Sie Persist Security Info=False

Die Standardeinstellung für Persist Security Info ist false. Wir empfehlen, diesen Standardwert in allen Verbindungszeichenfolgen beizubehalten. Wenn Sie Persist Security Info auf true oder yes festlegen, können sicherheitsrelevante Informationen, wie die Benutzer-ID und das Kennwort, über die Verbindung abgerufen werden, nachdem diese geöffnet wurde. Wenn Persist Security Info auf false oder no gesetzt ist, werden die sicherheitsrelevanten Informationen verworfen, sobald die Verbindung mit ihrer Hilfe geöffnet wurde. Auf diese Weise wird dafür gesorgt, dass nicht vertrauenswürdige Quellen nicht auf sicherheitsrelevante Informationen zugreifen können.

Verschlüsseln von Konfigurationsdateien

Sie können die Verbindungszeichenfolgen auch in Konfigurationsdateien speichern. Damit erübrigt sich die Notwendigkeit, die Verbindungszeichenfolgen in den Code Ihrer Anwendung einzubetten. Konfigurationsdateien sind Standard-XML-Dateien, für die .NET Framework einen allgemeinen Satz von Elementen definiert hat. Verbindungszeichenfolgen in Konfigurationsdateien werden bei Windows-Anwendungen in der Regel im <connectionStrings>-Element in der Datei app.config gespeichert. Bei ASP.NET-Anwendungen erfolgt die Speicherung normalerweise in der Datei web.config. Weitere Informationen zu den Grundlagen des Speicherns, Abrufens und Verschlüsselns von Verbindungszeichenfolgen in Konfigurationsdateien finden Sie unter Verbindungszeichenfolgen und Konfigurationsdateien.

Siehe auch