Migrieren einer SQL Server-Datenbank zu Azure
In diesem Artikel werden kurz zwei Optionen zum Migrieren einer SQL Server-Datenbank zu Azure erläutert. Für die Migration einer SQL Server-Produktionsdatenbank stehen in Azure grundsätzlich drei Optionen zur Verfügung. In diesem Artikel werden in erster Linie die folgenden zwei Optionen behandelt:
- SQL Server auf virtuellen Azure-Computern: Eine SQL Server-Instanz, die auf einem virtuellen Windows-Computer in Azure installiert und gehostet wird. Wird auch als Infrastructure-as-a-Service (IaaS) bezeichnet.
- Azure SQL-Datenbank: Ein vollständig verwalteter Azure SQL-Datenbankdienst. Wird auch als Platform-as-a-Service (PaaS) bezeichnet.
Beide haben ihre Vor- und Nachteile, die Sie vor der Migration bewerten müssen. Die dritte Option sind verwaltete Azure SQL-Datenbank-Instanzen.
Erste Schritte
Je nach verwendetem Dienst sind die folgenden Migrationshandbücher nützlich:
- Migrieren einer SQL Server-Datenbank zu SQL Server auf einem virtuellen Azure-Computer
- Migrieren einer SQL Server-Datenbank zu Azure SQL-Datenbank
Unter den folgenden Links zu konzeptionellen Inhalten finden Sie darüber hinaus Informationen zum besseren Verständnis virtueller Computer:
- Hochverfügbarkeit und Notfallwiederherstellung für SQL Server auf virtuellen Azure-Computern
- Optimale Verfahren für die Leistung für SQL Server auf virtuellen Computern in Azure
- Anwendungsmuster und Entwicklungsstrategien für SQL Server auf Azure Virtual Machines
Unter den folgenden Links finden Sie Informationen zum besseren Verständnis von Azure SQL-Datenbank:
- Erstellen und Verwalten von Servern und Datenbanken in Azure SQL-Datenbank
- Datenbanktransaktionseinheiten (DTUs) und elastische Datenbanktransaktionseinheiten (eDTUs)
- Ressourceneinschränkungen für Azure SQL-Datenbanken
IaaS oder PaaS?
Wenn Sie überlegen, welches Migrationsziel Sie für Ihre Datenbank wählen sollen, sollten Sie auch abwägen, ob sich ein IaaS- oder ein PaaS-Ansatz besser für Sie eignet.
Entscheiden Sie sich für SQL Server auf Azure-VMs, wenn Folgendes für Sie zutrifft:
- Sie möchten Ihre Datenbank und Anwendungen per Lift & Shift migrieren und dabei möglichst wenig oder gar nichts ändern.
- Sie möchten uneingeschränkte Kontrolle über Ihren Datenbankserver und den virtuellen Computer, auf dem er ausgeführt wird.
- Sie verfügen bereits über SQL Server- und Windows Server-Lizenzen, die Sie verwenden möchten.
Entscheiden Sie sich für Azure SQL-Datenbank, wenn Folgendes für Sie zutrifft:
- Sie möchten Ihre Anwendungen modernisieren und eine Migration durchführen, um andere PaaS-Dienste in Azure verwenden zu können.
- Sie möchten sich nicht um die Verwaltung Ihres Datenbankservers und des virtuellen Computers kümmern, auf dem er ausgeführt wird.
- Sie verfügen über keine SQL Server- oder Windows Server-Lizenzen oder möchten ggf. vorhandene Lizenzen ablaufen lassen.
In der folgenden Tabelle werden die Unterschiede zwischen den einzelnen Diensten anhand von verschiedenen Szenarien erläutert:
Szenario | SQL Server auf virtuellen Azure-Computern | Azure SQL-Datenbank |
---|---|---|
Migration | Erfordert nur minimale Änderungen an der Datenbank. | Erfordert unter Umständen Änderungen an der Datenbank, wenn Sie Features verwenden, die in Azure SQL nicht verfügbar sind (kann mit dem Datenmigrations-Assistenten ermittelt werden), oder wenn andere Abhängigkeiten wie etwa lokal installierte ausführbaren Dateien vorhanden sind. |
Verwaltung von Verfügbarkeit, Wiederherstellung und Upgrades | Die Verfügbarkeit und die Wiederherstellung werden manuell konfiguriert. Upgrades können mit VM Scale Sets automatisiert werden. | Automatisch verwaltet |
Konfiguration des zugrunde liegenden Betriebssystems | Manuelle Konfiguration | Automatisch verwaltet |
Verwaltung der Datenbankgröße | Unterstützt bis zu 256 TB Speicher pro SQL Server-Instanz. | Unterstützt 8 TB Speicher. Danach wird eine horizontale Partition benötigt. |
Kostenverwaltung | Sie müssen SQL Server-Lizenzierungskosten, Windows Server-Lizenzierungskosten und Kosten für virtuelle Computer (auf der Grundlage von Kernen, Arbeitsspeicher und Speicher) verwalten. | Sie müssen die Dienstkosten auf der Grundlage von eDTUs oder DTUs, Speicher und Anzahl von Datenbanken (bei Verwendung eines Pools für elastische Datenbanken) verwalten. Außerdem müssen Sie die Kosten für ggf. vorhandene SLAs verwalten. |
Weitere Informationen zu den Unterschieden zwischen den beiden finden Sie unter Auswählen der richtigen Bereitstellungsoption in Azure SQL.
FAQ
Kann ich mit SQL Server auf virtuellen Azure-Computern oder in Azure SQL-Datenbank weiterhin Tools wie SQL Server Management Studio und SQL Server Reporting Services (SSRS) verwenden?
Ja. Alle SQL-Tools von Microsoft können mit beiden Diensten verwendet werden. SSRS ist allerdings nicht Teil von Azure SQL-Datenbank. Wir empfehlen, es auf einem virtuellen Azure-Computer auszuführen und auf Ihre Datenbankinstanz zu verweisen.
Ich möchte auf PaaS umsteigen, bin mir aber nicht sicher, ob meine Datenbank kompatibel ist. Gibt es Tools, die mir hier weiterhelfen?
Ja. Der Datenmigrations-Assistent wird im Rahmen der Migration zu Azure SQL-Datenbank verwendet. Azure Database Migration Service ist ein Vorschaudienst, den Sie für IaaS- oder PaaS-Bereitstellungen verwenden können.
Kann ich eine Kostenschätzung erstellen?
Ja. Mit dem Azure-Preisrechner können Sie die voraussichtlichen Kosten für alle Azure-Dienste berechnen – auch für virtuelle Computer und Datenbankdienste.