Konfigurieren des Zielsystems für den Protokollversand
Der Protokollversand bietet Standbyserverfunktionen, die im Falle eines Systemfehlers Ausfallzeiten verringern. Mit dem Protokollversand können Sie automatisch Transaktionsprotokolle vom Quell- an das Zielsystem senden. Auf dem Zielsystem werden die Transaktionsprotokolle in den BizTalk Server Datenbanken wiederhergestellt, wobei sie eng mit den Quelldatenbanken synchronisiert werden.
Der Protokollversand ist sowohl in Einzelserver- als auch verteilten Serverumgebungen möglich. Der Server bzw. die Servergruppe mit den Livedaten wird als das Quellsystem (oder primäres System) bezeichnet. Den Server bzw. die Servergruppe, der/die zum Wiederherstellen der vom Quell- oder primären System erstellten Datenbanksicherungen verwendet wird, bezeichnet man als Zielsystem (oder sekundäres System).
Informationen zum Protokollversand in der SQL-Dokumentation enthält spezifische Details.
Durch Ausführen der nachfolgend beschriebenen Schritte können Sie ein Zielsystem erstellen, das einen Server für ein einzelnes Quellsystem umfasst. Umfasst das Zielsystem mehrere Server, wiederholen Sie die Schritte auf jedem Zielserver.
Wichtig
Bewahren Sie eine Kopie Ihrer Sicherungsdateien stets an einem sicheren Ort auf. Selbst wenn Sie über Protokollsicherungen verfügen, können Sie Ihre Datenbanken ohne die Sicherungsdateien nicht wiederherstellen.
Voraussetzungen
Melden Sie sich als Mitglied der Gruppe BizTalk Server Administratoren an.
Verwenden Sie dieselbe Version von SQL Server auf dem Quell- und Zielsystem. SQL Server müssen am gleichen relativen Speicherort auf dem Quell- und Zielsystem installiert werden.
Das Verzeichnis für das SQL-Transaktionsprotokoll (LDF-Dateien) auf dem Quellsystem muss auch auf dem Zielsystem vorhanden sein. Ist dieses Verzeichnis auf dem Zielsystem nicht vorhanden, erstellen Sie es mit demselben Namen und den gleichen Berechtigungen wie auf dem Quellsystem.
Konfigurieren des Zielsystems für den Protokollversand
Öffnen Sie auf dem Zielsystem SQL Server Management Studio, und stellen Sie eine Verbindung mit Ihrem SQL Server her. Wählen Sie unter Verfügbare Datenbanken master aus.
Öffnen Sie im Menü Datei das folgende SQL-Skript:
%SystemDrive%\Program Files\Microsoft BizTalk Server <version>\Schema\LogShipping_Destination_Schema.sql
Wählen Sie im Menü Abfragedie Option Ausführen aus.
Mit dem LogShipping_Destination_Schema werden die Tabellen gelöscht und neu erstellt, die zum Wiederherstellen der Quelldatenbanken auf dem Zielsystem verwendet werden. Hierzu gehören Tabellen zum Speichern der Liste der wiederherzustellenden Datenbanken, Kopien des aus der BizTalkMgmtDb-Datenbank des Quellssystems importierten Sicherungsverlaufs sowie Informationen über SQL Server Agent-Aufträge, die für die Ausführung gegen die Quelldatenbanken konfiguriert wurden.
Öffnen Sie im Menü Datei das folgende SQL-Skript:
%SystemDrive%\Program Files\Microsoft BizTalk Server <version>\Schema\LogShipping_Destination_Logic.sql
Wählen Sie im Menü Abfragedie Option Ausführen aus.
Öffnen Sie auf dem Bzw. den Computern, die Sie als Zielsystem identifiziert haben, SQL Server Management Studio, und stellen Sie eine Verbindung mit dem SQL Server her.
Wählen Sie Neue Abfrage aus. Fügen Sie folgenden Befehl im Abfragefenster ein:
exec bts_ConfigureBizTalkLogShipping @nvcDescription = '<MyLogShippingSolution>', @nvcMgmtDatabaseName = '<BizTalkServerManagementDatabaseName>', @nvcMgmtServerName = '<BizTalkServerManagementDatabaseServer>', @SourceServerName = null, -- null indicates that this destination server restores all databases @fLinkServers = 1 -- 1 automatically links the server to the management database
Führen Sie anschließend Folgendes durch:
Aktivieren Sie auf dem Zielsystem Verteilte Ad-Hoc-Abfragen.
Ersetzen Sie <im Abfragefenster MyLogShippingSolution> durch eine aussagekräftige Beschreibung, die von einzelnen Anführungszeichen umgeben ist.
Ersetzen Sie <im Abfragefenster BizTalkServerManagementDatabaseName> und <BizTalkServerManagementDatabaseServer> durch den Namen und den Speicherort Ihrer BizTalk Management-Quelldatenbank, umgeben von einzelnen Anführungszeichen.
Hinweis
Bei mehreren Quellservern können Sie die einzelnen Quellserver jeweils auf ihren eigenen Zielservern wiederherstellen. Ersetzen Sie auf jedem Zielserver im Parameter @SourceServerName = NULLnull durch den Namen des entsprechenden Quellservers, der von einzelnen Anführungszeichen umgeben ist (z. B. @SourceServerName = "MySourceServer",).
Wählen Sie im Menü Abfragedie Option Ausführen aus.
Wichtig
Falls die Abfrage fehlschlägt, müssen Sie erst das Abfrageproblem beheben und danach wieder bei Schritt 1 dieses Verfahrens beginnen, um das Zielsystem erneut zu konfigurieren.
Hinweis
Die Wiederherstellungsaufträge auf dem Zielsystem versuchen, die Protokoll- und Datendateien für jede wiederhergestellte Datenbank am gleichen Speicherort wie auf dem Quelldatenbankserver neu zu erstellen.
Erweitern Sie auf dem Zielsystem in SQL Server Management StudioSQL Server-Agent und Aufträge.
Im Detailbereich gibt es drei neue Aufträge:
BTS-Protokollversand - Sicherungsverlauf abrufen
Dieser BizTalk-Auftrag verschiebt Sicherungsverlauf-Datensätze aus der Quelle zum Ziel. Dieser Auftrag wird laut Zeitplan standardmäßig einmal pro Minute ausgeführt. Der Auftrag wird so häufig wie möglich ausgeführt, damit Verlaufsdatensätze von der Quelle zum Ziel verschoben werden. Bei einem Systemfehler des Quellsystems setzt der als Zielsystem angegebene Server die Verarbeitung der bereits importierten Verlaufsdatensätze fort.
BTS-Protokollversand - Datenbanken wiederherstellen
Dieser BizTalk-Auftrag stellt die Sicherungsdateien für die angegebenen Datenbanken für die Quelle auf dem Zielserver wieder her. Dieser Auftrag wird laut Zeitplan standardmäßig einmal pro Minute ausgeführt. Solange wiederherzustellende Sicherungsdateien vorhanden sind, wird der Auftrag ständig ausgeführt, ohne abgeschlossen zu werden. Als Vorsichtsmaßnahme können Sie eine zusätzliche Ausführung für diesen Auftrag festlegen, um sicherzustellen, dass er abgeschlossen ist.
BTS-Protokollversand - Bis zur Markierung wiederherstellen
Dieser BizTalk-Auftrag stellt alle Datenbanken bis zu einer Markierung in der letzten Protokollsicherung wieder her. Dadurch wird sichergestellt, dass die Datenbanken in Bezug auf Transaktionen konsistent sind. Darüber hinaus erstellt dieser Auftrag alle SQL Server Agent-Aufträge, die auf dem Quellsystem vorhanden waren, auf dem Zielsystem neu.
Wichtig
Sie sollten diese Aufträge überwachen, um sicherzustellen, dass sie nicht fehlschlagen.
Wechseln Sie auf der BizTalk Server zum folgenden Ordner:
32-Bit-Computer: %SystemDrive%\Programme\Microsoft BizTalk Server <version>\Schema\Restore
64-Bit-Computer: %SystemDrive%\Programme (x86)\Microsoft BizTalk Server <version>\Bins32\Schema\Restore
Klicken Sie mit der rechten Maustaste aufSampleUpdateInfo.xml, und wählen Sie Bearbeiten aus. Gehen Sie folgendermaßen vor:
Ersetzen Sie alle Instanzen von "SourceServer" durch den Namen des Quellsystems.
Ersetzen Sie alle Instanzen von "DestinationServer" durch den Namen des Zielsystems.
Wichtig
Setzen Sie die Namen des Quell- und Zielsystems in doppelte, gerade Anführungszeichen.
Hinweis
Wenn Sie eine der BizTalk Server Datenbanken umbenannt haben, müssen Sie auch die Datenbanknamen in der XML-Datei aktualisieren.
Hinweis
Wenn Sie BAM konfiguriert haben, müssen Sie die folgenden Zeilen im Abschnitt OtherDatabases der SampleUpdateInfo.xml-Datei für die Datenbanken BAMAlertsApplication und BAMAlertsNSMain hinzufügen:
<Database Name="BAM Alerts Application DB" oldDBName="BAMAlertsApplication" oldDBServer="SourceServer" newDBName=" BAMAlertsApplication" newDBServer="DestinationServer"/>
<Database Name="BAM Alerts Instance DB" oldDBName="BAMAlertsNSMain" oldDBServer="SourceServer" newDBName="BAMAlertsNSMain" newDBServer="DestinationServer"/>
Falls Sie die Standardnamen dieser beiden Datenbanken geändert haben, geben Sie die aktuellen Datenbanknamen an.
Wenn Sie mehr als eine MessageBox-Datenbank in Ihrem BizTalk Server-System haben, fügen Sie der Liste eine weitere MessageBoxDB-Zeile hinzu, und legen Sie dann IsMaster="0" für die nicht master Datenbanken fest.
Wenn Sie BAM oder die Regel-Engine verwenden, heben Sie die Kommentierung dieser Zeilen wie erforderlich auf.
Wenn Sie über benutzerdefinierte Datenbanken verfügen, fügen Sie diese im <Abschnitt OtherDatabases> hinzu. Weitere Informationen finden Sie unter Sichern benutzerdefinierter Datenbanken.
Wenn Sie die Bearbeitung der Datei abgeschlossen haben, speichern Sie sie, und beenden Sie sie.
Nächste Schritte
Wiederherstellen Ihrer Datenbanken
Weitere Informationen
Konfigurieren des BizTalk Server-Sicherungsauftrags
Planen des BizTalk Server-Sicherungsauftrags
Sichern benutzerdefinierter Datenbanken