Aktivieren der Azure-Diagnose auf einer virtuellen Azure-Maschine unter Windows mithilfe von PowerShell
Die Azure-Diagnose ist eine Funktion in Azure, mit der Diagnosedaten für eine bereitgestellte Anwendung erfasst werden können. Mithilfe der Diagnoseerweiterung können Sie Diagnosedaten wie Anwendungsprotokolle oder Leistungsindikatoren von einem virtuellen Azure-Computer unter Windows sammeln.
Aktivieren der Diagnoseerweiterung bei Verwendung des Ressourcen-Manager-Bereitstellungsmodells
Die Diagnoseerweiterung kann im Zuge der Erstellung einer Windows-VM mit dem Azure-Ressourcen-Manager-Bereitstellungsmodell durch Hinzufügen der Erweiterungskonfiguration zur Ressourcen-Manager-Vorlage aktiviert werden. Weitere Informationen finden Sie unter Erstellen eines virtuellen Windows-Computers mit Überwachung und Diagnose mithilfe von Azure Resource Manager-Vorlagen.
Wenn Sie die Diagnoseerweiterung auf einem bereits vorhandenen virtuellen Computer aktivieren möchten, der mithilfe des Resource Manager-Bereitstellungsmodells erstellt wurde, können Sie wie weiter unten gezeigt das PowerShell-Cmdlet Set-AzVMDiagnosticsExtension verwenden.
$vm_resourcegroup = "myvmresourcegroup"
$vm_name = "myvm"
$diagnosticsconfig_path = "DiagnosticsPubConfig.xml"
Set-AzVMDiagnosticsExtension -ResourceGroupName $vm_resourcegroup -VMName $vm_name -DiagnosticsConfigurationPath $diagnosticsconfig_path
$diagnosticsconfig_path ist der Pfad zu der Datei mit der XML-Diagnosekonfiguration, wie im Beispiel weiter unten beschrieben.
Wenn in der Diagnosekonfigurationsdatei ein Element vom Typ StorageAccount mit einem Speicherkontennamen angegeben ist, konfiguriert das Skript Set-AzVMDiagnosticsExtension die Diagnoseerweiterung automatisch so, dass die Diagnosedaten an dieses Speicherkonto gesendet werden. Dazu muss das Speicherkonto allerdings dem gleichen Abonnement angehören wie die VM.
Wenn in der Diagnosekonfiguration kein StorageAccount angegeben wurde, müssen Sie den StorageAccountName -Parameter an das Cmdlet übergeben. Bei Angabe des Parameters StorageAccountName verwendet das Cmdlet immer das im Parameter angegebene Speicherkonto und nicht das in der Diagnosekonfigurationsdatei angegebene.
Wenn das Diagnosespeicherkonto einem anderen Abonnement angehört als die VM, müssen Sie die Parameter StorageAccountName und StorageAccountKey explizit an das Cmdlet übergeben. Der Parameter StorageAccountKey ist nicht erforderlich, wenn das Diagnosespeicherkonto dem gleichen Abonnement angehört, da das Cmdlet beim Aktivieren der Diagnoseerweiterung den Schlüsselwert automatisch abfragen und festlegen kann. Gehört das Diagnosespeicherkonto dagegen einem anderen Abonnement an, kann das Cmdlet den Schlüssel unter Umständen nicht automatisch abrufen, weshalb er in diesem Fall explizit über den Parameter StorageAccountKey angegeben werden muss.
Set-AzVMDiagnosticsExtension -ResourceGroupName $vm_resourcegroup -VMName $vm_name -DiagnosticsConfigurationPath $diagnosticsconfig_path -StorageAccountName $diagnosticsstorage_name -StorageAccountKey $diagnosticsstorage_key
Nachdem die Diagnoseerweiterung auf einem virtuellen Computer aktiviert wurde, können Sie die aktuellen Einstellungen mithilfe des Cmdlets Get-AzVmDiagnosticsExtension abrufen.
Get-AzVMDiagnosticsExtension -ResourceGroupName $vm_resourcegroup -VMName $vm_name
Das Cmdlet gibt PublicSettings zurück, das die Diagnosekonfiguration enthält. Es werden zwei Arten der Konfiguration unterstützt, WadCfg und xmlCfg. WadCfg ist eine JSON-Konfiguration und xmlCfg eine XML-Konfiguration in einem Base64-codierten Format. Zum Lesen des XML-Codes muss dieser zunächst decodiert werden.
$publicsettings = (Get-AzVMDiagnosticsExtension -ResourceGroupName $vm_resourcegroup -VMName $vm_name).PublicSettings
$encodedconfig = (ConvertFrom-Json -InputObject $publicsettings).xmlCfg
$xmlconfig = [System.Text.Encoding]::UTF8.GetString([System.Convert]::FromBase64String($encodedconfig))
Write-Host $xmlconfig
Mit dem Cmdlet Remove-AzVmDiagnosticsExtension können Sie die Diagnoseerweiterung von einer VM entfernen.
Aktivieren der Diagnoseerweiterung bei Verwendung des klassischen Bereitstellungsmodells
Wichtig
VMs, die mit dem klassischen Bereitstellungsmodell erstellt wurden, laufen am 1. September 2023 aus.
Wenn Sie IaaS-Ressourcen von Azure Service Management verwenden, schließen Sie bitte Ihre Migration bis zum 1. September 2023 ab. Es wird empfohlen, den Wechsel früher vorzunehmen, um die vielen verbesserten Features in Azure Resource Manager zu nutzen.
Weitere Informationen finden Sie unter Migrieren Ihrer IaaS-Ressourcen zu Azure Ressource Manager bis zum 1. September 2023.
Mit dem Set-AzureVMDiagnosticsExtension -Cmdlet können Sie eine Diagnoseerweiterung auf einem virtuellen Computer aktivieren, den Sie mit dem klassischen Bereitstellungsmodell erstellt haben. Das folgende Beispiel zeigt, wie Sie mit dem klassischen Bereitstellungsmodell eine neue VM mit aktivierter Diagnoseerweiterung erstellen.
$VM = New-AzureVMConfig -Name $VM -InstanceSize Small -ImageName $VMImage
$VM = Add-AzureProvisioningConfig -VM $VM -AdminUsername $Username -Password $Password -Windows
$VM = Set-AzureVMDiagnosticsExtension -DiagnosticsConfigurationPath $Config_Path -VM $VM -StorageContext $Storage_Context
New-AzVM -Location $Location -ServiceName $Service_Name -VM $VM
Wenn Sie die Diagnoseerweiterung auf einem bereits vorhandenen virtuellen Computer aktivieren möchten, der mit dem klassischen Bereitstellungsmodell erstellt wurde, rufen Sie zunächst die VM-Konfiguration mit dem Get-AzureVM -Cmdlet ab. Aktualisieren Sie anschließend mithilfe des Set-AzureVMDiagnosticsExtension -Cmdlets die VM-Konfiguration, sodass diese die Diagnoseerweiterung beinhaltet. Wenden Sie abschließend mithilfe von Update-AzureVMdie aktualisierte Konfiguration auf die VM an.
$VM = Get-AzureVM -ServiceName $Service_Name -Name $VM_Name
$VM_Update = Set-AzureVMDiagnosticsExtension -DiagnosticsConfigurationPath $Config_Path -VM $VM -StorageContext $Storage_Context
Update-AzureVM -ServiceName $Service_Name -Name $VM_Name -VM $VM_Update.VM
Beispielhafte Diagnosekonfiguration
Der folgende XML-Code kann für die öffentliche Konfiguration der Diagnose mit den obigen Skripts verwendet werden. Diese Beispielkonfiguration überträgt neben verschiedenen Leistungsindikatoren auch Fehler aus dem Anwendungs-, Sicherheits- und Systemkanal der Windows-Ereignisprotokolle sowie sämtliche Fehler aus den Diagnoseinfrastrukturprotokollen an das Diagnosespeicherkonto.
Die Konfiguration muss mit Folgendem aktualisiert werden:
Das Attribut resourceID des Elements Metrics muss mit der Ressourcen-ID für die VM aktualisiert werden.
Die Ressourcen-ID kann nach folgendem Muster erstellt werden: „/subscriptions/{Abonnement-ID für das Abonnement mit der VM}/resourceGroups/{Ressourcengruppenname für die VM}/providers/Microsoft.Compute/virtualMachines/{VM-Name}“.
Wenn die Abonnement-ID für das Abonnement mit der VM also beispielsweise 11111111-1111-1111-1111-111111111111, der Ressourcengruppenname MyResourceGroup und der VM-Name MyWindowsVM lautet, hat resourceID folgenden Wert:
<Metrics resourceId="/subscriptions/11111111-1111-1111-1111-111111111111/resourceGroups/MyResourceGroup/providers/Microsoft.Compute/virtualMachines/MyWindowsVM" >
Weitere Informationen zur Generierung von Metriken auf der Grundlage der Konfiguration von Leistungsindikatoren und Metriken finden Sie in der Metriktabelle für Azure-Diagnose im Speicher.
Das Element StorageAccount muss mit dem Namen des Diagnosespeicherkontos aktualisiert werden.
<?xml version="1.0" encoding="utf-8"?> <PublicConfig xmlns="http://schemas.microsoft.com/ServiceHosting/2010/10/DiagnosticsConfiguration"> <WadCfg> <DiagnosticMonitorConfiguration overallQuotaInMB="4096"> <DiagnosticInfrastructureLogs scheduledTransferLogLevelFilter="Error"/> <PerformanceCounters scheduledTransferPeriod="PT1M"> <PerformanceCounterConfiguration counterSpecifier="\Processor(_Total)\% Processor Time" sampleRate="PT15S" unit="Percent"> <annotation displayName="CPU utilization" locale="en-us"/> </PerformanceCounterConfiguration> <PerformanceCounterConfiguration counterSpecifier="\Processor(_Total)\% Privileged Time" sampleRate="PT15S" unit="Percent"> <annotation displayName="CPU privileged time" locale="en-us"/> </PerformanceCounterConfiguration> <PerformanceCounterConfiguration counterSpecifier="\Processor(_Total)\% User Time" sampleRate="PT15S" unit="Percent"> <annotation displayName="CPU user time" locale="en-us"/> </PerformanceCounterConfiguration> 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Nächste Schritte
- Weitere Anleitungen zur Verwendung von Azure-Diagnosefunktionen und zu anderen Techniken zur Problembehandlung finden Sie unter Aktivieren der Azure-Diagnose in Azure Cloud Services.
- Diagnosekonfigurationsschema werden die verschiedenen Optionen der XML-Konfigurationen für die Diagnoseerweiterung erläutert.