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Analysieren von JSON- und AVRO-Daten in Azure Stream Analytics

Azure Stream Analytics unterstützt die Verarbeitung von Ereignissen in den Datenformaten CSV, JSON und AVRO. Sowohl JSON- als auch AVRO-Daten können strukturiert sein und komplexe Typen enthalten, z. B. geschachtelte Objekte (Datensätze) und Arrays.

Hinweis

Von Event Hub Capture erstellte AVRO-Dateien verwenden ein bestimmtes Format, bei dem Sie die Funktion benutzerdefinierter Deserialisierer verwenden müssen. Weitere Informationen finden Sie unter Lesen von Eingabe in beliebigen Formaten mithilfe benutzerdefinierter .NET-Deserialisierer.

Datensatz-Datentypen

Mit Datensatz-Datentypen werden JSON- und Avro-Arrays dargestellt, wenn entsprechende Formate in Eingabedatenströmen verwendet werden. Diese Beispiele zeigen einen Beispielsensor, der Eingabeereignisse im JSON-Format liest. Hier ist ein Beispiel eines einzelnen Ereignisses:

{
    "DeviceId" : "12345",
    "Location" :
    {
        "Lat": 47,
        "Long": 122
    },
    "SensorReadings" :
    {
        "Temperature" : 80,
        "Humidity" : 70,
        "CustomSensor01" : 5,
        "CustomSensor02" : 99,
        "SensorMetadata" : 
        {
        "Manufacturer":"ABC",
        "Version":"1.2.45"
        }
    }
}

Zugreifen auf geschachtelte Felder in einem bekannten Schema

Verwenden Sie die Punktnotation (.), um ganz einfach über Ihre Abfrage auf geschachtelte Felder zuzugreifen. Beispielsweise wählt diese Abfrage in den obigen JSON-Daten die Breiten- und Längengradkoordinaten unter der Location-Eigenschaft aus. Die Punktnotation kann verwendet werden, um wie im Folgenden dargestellt zwischen mehreren Ebenen zu navigieren.

SELECT
    DeviceID,
    Location.Lat,
    Location.Long,
    SensorReadings.Temperature,
    SensorReadings.SensorMetadata.Version
FROM input

Es wird folgendes Ergebnis ausgegeben:

DeviceID Lat Long Temperatur Version
12345 47 122 80 1.2.45

Auswählen aller Eigenschaften

Sie können alle Eigenschaften eines geschachtelten Datensatzes mit dem Platzhalter „*“ auswählen. Betrachten Sie das folgenden Beispiel:

SELECT
    DeviceID,
    Location.*
FROM input

Es wird folgendes Ergebnis ausgegeben:

DeviceID Lat Long
12345 47 122

Zugreifen auf geschachtelte Felder, wenn der Eigenschaftenname eine Variable ist

Verwenden Sie die Funktion GetRecordPropertyValue, wenn der Eigenschaftenname eine Variable ist. Dies ermöglicht die Erstellung dynamischer Abfragen, ohne Eigenschaftsnamen hart codieren zu müssen.

Stellen Sie sich z. B. einmal vor, dass der Beispieldatenstrom mit Referenzdaten verknüpft werden muss, die Schwellenwerte für jeden Gerätesensor enthalten. Nachfolgend finden Sie einen Ausschnitt aus solchen Referenzdaten.

{
    "DeviceId" : "12345",
    "SensorName" : "Temperature",
    "Value" : 85
},
{
    "DeviceId" : "12345",
    "SensorName" : "Humidity",
    "Value" : 65
}

Das Ziel besteht darin, unser Beispieldataset vom Anfang des Artikels mit diesen Referenzdaten zu verknüpfen und ein Ereignis für jedes Sensormaß auszugeben, das über dem Schwellenwert liegt. Dies bedeutet, dass unser obiges einzelnes Ereignis dank der Verknüpfung mehrere Ausgabeereignisse generieren kann, wenn mehrere Sensoren über ihren jeweiligen Schwellenwerten liegen. Informationen, wie Sie ähnliche Ergebnisse ohne eine Verknüpfung erzielen können, finden Sie im Abschnitt weiter unten.

SELECT
    input.DeviceID,
    thresholds.SensorName,
    "Alert: Sensor above threshold" AS AlertMessage
FROM input      -- stream input
JOIN thresholds -- reference data input
ON
    input.DeviceId = thresholds.DeviceId
WHERE
    GetRecordPropertyValue(input.SensorReadings, thresholds.SensorName) > thresholds.Value

GetRecordPropertyValue wählt die Eigenschaft in SensorReadings aus, deren Name mit dem Eigenschaftsnamen aus den Referenzdaten übereinstimmt Anschließend wird der zugehörige Wert aus SensorReadings extrahiert.

Es wird folgendes Ergebnis ausgegeben:

DeviceID SensorName AlertMessage
12345 Luftfeuchtigkeit Warnung: Sensor über Schwellenwert

Konvertieren von Eintragsfeldern in separate Ereignisse

Um Datensatzfelder in separate Ereignisse zu konvertieren, verwenden Sie den APPLY-Operator zusammen mit der GetRecordProperties-Funktion.

Mit den ursprünglichen Beispieldaten könnte die folgende Abfrage verwendet werden, um Eigenschaften in verschiedene Ereignisse zu extrahieren.

SELECT
    event.DeviceID,
    sensorReading.PropertyName,
    sensorReading.PropertyValue
FROM input as event
CROSS APPLY GetRecordProperties(event.SensorReadings) AS sensorReading

Es wird folgendes Ergebnis ausgegeben:

DeviceID SensorName AlertMessage
12345 Temperatur 80
12345 Luftfeuchtigkeit 70
12345 CustomSensor01 5
12345 CustomSensor02 99
12345 SensorMetadata [object Object]

Wenn Sie WITH verwenden, ist es dann möglich, diese Ereignisse an verschiedene Ziele weiterzuleiten:

WITH Stage0 AS
(
    SELECT
        event.DeviceID,
        sensorReading.PropertyName,
        sensorReading.PropertyValue
    FROM input as event
    CROSS APPLY GetRecordProperties(event.SensorReadings) AS sensorReading
)

SELECT DeviceID, PropertyValue AS Temperature INTO TemperatureOutput FROM Stage0 WHERE PropertyName = 'Temperature'
SELECT DeviceID, PropertyValue AS Humidity INTO HumidityOutput FROM Stage0 WHERE PropertyName = 'Humidity'

Analysieren des JSON-Datensatzes in SQL-Verweisdaten

Bei der Verwendung von Azure SQL-Datenbank als Referenzdaten in Ihrem Auftrag können Sie eine Spalte mit Daten im JSON-Format nutzen. Ein entsprechendes Beispiel ist nachfolgend dargestellt.

DeviceID Daten
12345 {"key": "value1"}
54321 {"key": "value2"}

Sie können den JSON-Datensatz in der Spalte Data analysieren, indem Sie eine einfache benutzerdefinierte JavaScript-Funktion schreiben.

function parseJson(string) {
return JSON.parse(string);
}

Sie können dann in Ihrer Stream Analytics-Abfrage wie nachfolgend gezeigt einen Schritt erstellen, um auf die Felder Ihrer JSON-Einträge zuzugreifen:

WITH parseJson as
(
SELECT DeviceID, udf.parseJson(sqlRefInput.Data) as metadata,
FROM sqlRefInput
)

SELECT metadata.key
INTO output
FROM streamInput
JOIN parseJson 
ON streamInput.DeviceID = parseJson.DeviceID

Arraydatentypen

Arraydatentypen sind eine geordnete Sammlung von Werten. Im Folgenden werden einige typische Vorgänge mit Arraywerten beschrieben. In diesen Beispielen werden die Funktionen GetArrayElement, GetArrayElements, GetArrayLength und der APPLY-Operator verwendet.

Hier ist ein Beispiel eines Ereignisses. Sowohl CustomSensor03 als auch SensorMetadata sind vom Typ Array:

{
    "DeviceId" : "12345",
    "SensorReadings" :
    {
        "Temperature" : 80,
        "Humidity" : 70,
        "CustomSensor01" : 5,
        "CustomSensor02" : 99,
        "CustomSensor03": [12,-5,0]
     },
    "SensorMetadata":[
        {          
            "smKey":"Manufacturer",
            "smValue":"ABC"                
        },
        {
            "smKey":"Version",
            "smValue":"1.2.45"
        }
    ]
}

Arbeiten mit einem spezifischen Arrayelement

Wählen Sie das Arrayelement am angegebenen Index aus (Auswählen des ersten Arrayelements):

SELECT
    GetArrayElement(SensorReadings.CustomSensor03, 0) AS firstElement
FROM input

Es wird folgendes Ergebnis ausgegeben:

firstElement
12

Auswählen der Arraylänge

SELECT
    GetArrayLength(SensorReadings.CustomSensor03) AS arrayLength
FROM input

Es wird folgendes Ergebnis ausgegeben:

arraylength
3

Konvertieren von Arrayelementen in separate Ereignisse

Wählen Sie alle Arrayelemente als einzelne Ereignisse aus. Der APPLY-Operator extrahiert zusammen mit der integrierten GetArrayElements-Funktion alle Elemente des Arrays als einzelne Ereignisse:

SELECT
    DeviceId,
	CustomSensor03Record.ArrayIndex,
	CustomSensor03Record.ArrayValue
FROM input
CROSS APPLY GetArrayElements(SensorReadings.CustomSensor03) AS CustomSensor03Record

Es wird folgendes Ergebnis ausgegeben:

deviceId ArrayIndex ArrayValue
12345 0 12
12345 1 -5
12345 2 0
SELECT   
    i.DeviceId,	
    SensorMetadataRecords.ArrayValue.smKey as smKey,
    SensorMetadataRecords.ArrayValue.smValue as smValue
FROM input i
CROSS APPLY GetArrayElements(SensorMetadata) AS SensorMetadataRecords

Es wird folgendes Ergebnis ausgegeben:

deviceId smKey smValue
12345 Hersteller ABC
12345 Version 1.2.45

Wenn die extrahierten Felder in Spalten angezeigt werden müssen, können Sie das Dastaset mithilfe der WITH-Syntax zusätzlich zum JOIN-Vorgang pivotieren. Diese Verknüpfung erfordert eine Zeitbegrenzungs-Bedingung, die eine Duplizierung verhindert:

WITH DynamicCTE AS (
	SELECT   
		i.DeviceId,
		SensorMetadataRecords.ArrayValue.smKey as smKey,
		SensorMetadataRecords.ArrayValue.smValue as smValue
	FROM input i
	CROSS APPLY GetArrayElements(SensorMetadata) AS SensorMetadataRecords 
)

SELECT
	i.DeviceId,
	i.Location.*,
	V.smValue AS 'smVersion',
	M.smValue AS 'smManufacturer'
FROM input i
LEFT JOIN DynamicCTE V ON V.smKey = 'Version' and V.DeviceId = i.DeviceId AND DATEDIFF(minute,i,V) BETWEEN 0 AND 0 
LEFT JOIN DynamicCTE M ON M.smKey = 'Manufacturer' and M.DeviceId = i.DeviceId AND DATEDIFF(minute,i,M) BETWEEN 0 AND 0

Es wird folgendes Ergebnis ausgegeben:

deviceId Lat Long smVersion smManufacturer
12345 47 122 1.2.45 ABC

Weitere Informationen

Datentypen in Azure Stream Analytics